So jetzt fängt er an, der 28. Reisebericht.
Sa. 23.5.15 DUS nach Chicago, IL ("Sightseeing wird ja sowieso völlig überbewertet")
Wir stehen früh auf, sehr früh (!) und sind bereits kurz nach 4 Uhr unterwegs, denn der Flug von Düsseldorf nach Berlin geht bereits um 6.20 Uhr.
Parken klappt wunderbar, beim Betreten der Abfertigungshalle ein Schreck, lange Schlange bei der Air Berlin. Wir entdecken den Air Berlin USA-Transfer-Schalter, puh Glück gehabt, hier steht nur einer an. Der Air Berlin Mann will auch Sachen wissen, die uns bisher noch keiner gefragt hat beim Abflug. Zweck der Reise, Gesundheit, Schwangerschaft etc. M meint, er sei zum ersten Mal im Leben gefragt worden, ob er schwanger sei.
An der Bordkartenkontrolle vor den Gates, steht eine lange Schlange, das haben wir hier auch noch nicht erlebt, aber auch das Anstehen geht vorüber.
Pünktlich kommen wir in Berlin an, erste Etappe ist geschafft. Betty war so nett und hat uns vorab schon informiert an welchem Gate wir in Tegel ankommen und von wo es weitergeht. Leider dürfen wir nicht sofort in den Gatebereich, sondern müssen trotz bereits vorhandener Bordkarten nochmals an den Schalter zur Kontrolle und dürfen dann erst zur Sicherheitskontrolle
Ich weiß nicht, was N oder ich an uns haben, aber wir beide dürfen mit der Kamera und dem Tablet zur Sprengstoffkontrolle.
Grrrrrrr.
Und dann fragt die Frau Kontrolleuse auch noch den Herrn Sprengstoffsucher, ob er denn nicht auch noch den Bären prüfen will.
Sehe ich oder N so aus, als würden wir was im Schilde führen oder warum werden immer wir beide kontrolliert und nie M und Sunny?
Nächste Etappe: Berlin nach Chicago. N hat den Flug so früh gebucht, dass wir Sitzplätze am Notausgang haben. Der Captain meint, wir wären heute mit 9 Stunden Flugzeit schnell "drüben" und würden jetzt gleich auch pünktlich starten. Pustekuchen. 3 Minuten später neue Durchsage, das Bordentertainment würde nicht ordnungsgemäß funktionieren, deshalb müsste jetzt erst ein Techniker an Bord kommen, denn man wolle uns ja ordentlichen Service bieten.
N meint, sie hätte genug zu lesen auf dem E-Book, sie könne auch ohne Filme fliegen. Wie uneigennützig von ihr.
Nach einer halben Stunde ist auch das überstanden, das System läuft wieder und wir können starten.
Die Filmauswahl geht so, nicht so recht unser Geschmack. M schaut American Sniper, N hört Musik und spielt zig Partien Mahjongg. Siehste, auch dafür ist das Bordentertainment gut.
N: "Wie war der Film?"
M "Hmpf."
N: "Warum hast du ihn dann zu Ende geschaut?"
M: "Hmpf."
Ihr seid im Bilde?
Bei der etwas verspäteten Ankunft (12 Uhr) in Chicago, Überraschung. Im Gegensatz zum letzten Jahr findet die Immigration in getrennten Gruppen statt, Visum Holders und first time (mit dem aktuellen Pass) ESTAs durchlaufen die normale Kontrolle. US Bürger, Kanadier und repeat ESTAs müssen an die Automaten. Danach den ausgedruckten Zettel mit den unvorteilhaften Photo beim Immigration Officer vorzeigen, Stempel im Pass und auf dem Zettel erhalten und schwupps, so schnell waren wir noch nie eingereist.
M: "Etwas unpersönlich aber sehr effizient"
Vermisst es das intensivere persönliche Immigration Gespräch?
Unsere Koffer drehen auch schon ihre Runden auf dem Gepäckband. Bereits im Flieger wurde schon angesagt, welches Band für uns "zuständig" ist.
Kurzes anstehen beim Zoll, der weiße Zettel wird einbehalten und für den Zollzettel, den wir im Flieger ausfüllen sollten, interessiert sich keine Socke.
Wir suchen die Rental Car Shuttles, die Ausschilderung könnte ein upgrade vertragen aber irgendwann sitzen wir im fast leeren Bus auf dem Weg zu Hertz.
Hier kommen wir an und bekommen fast einen Her(t)zinfarkt. Etwa 100 Leute stehen hier an und drinnen sind nur 2 Schalter besetzt. Wir erfahren, dass die anderen Hertz Filialen offenbar am Wochenende geschlossen sind und deshalb alle Leute hier zum Flughafen kommen. Zudem ist (ganz überraschend offenbar) Memorial Day Weekend und es sind viele Reisende auf der Suche nach einem Mietwagen. Die vorgebuchten Modelle scheinen Mangelware zu sein. Wir werden von den Umstehenden schon vorgewarnt, dass Sie, nachdem Sie am Schalter waren, noch mindestens eine halbe Stunde auf Ihren Wagen warten mussten. OK, gegen Aufpreis hätten sie ein Upgrade und sofort einen Wagen haben können. Haha.
Na ja zumindest regnet es nicht, die Sonne scheint vom blauen Himmel und es sind 28 °C.
Zwischendurch wird von einem Hertz Angestellten Wasser an die Wartenden verteilt, natürlich nicht an die, die bereits am längsten anstehen, sondern an die draußen vor der Tür, die noch nicht so lange warten. Macht Sinn, oder? Na ja, die stehen ja auch in der "Hitze".
Etwa 2,5 Stunden später haben wir endlich unseren Wagen. M wurde etwas unfreundlich am Schalter, weil wir auch auf einen Wagen warten sollten, aber nach seinem Kommentar über die Servicequalität tauschen die Angestellten zwar entsprechende Blicke aus, aber wir bekommen sofort einen Wagen zugewiesen.
Kommentar M: "Ich muss nicht immer fair sein."
Wir erhalten einen Jeep Grand Cherokee Laredo und N ist sich sicher, dass dies nicht der gebuchten Midsize SUV Kategorie entspricht, ganz schön großes Schiff und offenbar brandneu. Wir sehen eine 3 im Meilendisplay. Allerdings verstehen sich M und der Wagen in dieser Hinsicht noch nicht so gut. Wir sind nicht sicher, ob das die Tagesmeilen oder die Gesamtmeilen sind, da M wie gesagt mit dem Display und den Einstellungen noch auf Kriegsfuß steht. N: "Mist, kein Handbuch an Bord." Unterwegs schaltet M aus Versehen auf die manuelle Schaltung mit den Schaltwippen am Lenkrad um. N: "Mist, kein Handbuch an Bord." Aber die Idee, an der Ampel mal auf P zu schalten, deaktiviert glücklicherweise die manuelle Schaltung. Puh.
Wir machen uns auf zum Basiseinkauf beim Walmart. Kühlbox, Bier, Wasser und eine neuer Lockenstab (der andere ist vor ein paar Wochen verstorben).
Auf dem Weg dahin lernen wir spannende Stadtviertel und Ecken kennen. Bis N auf die Idee kommt, mal zu schauen, was im Navi eigentlich eingestellt ist. Es findet sich: kürzeste Strecke statt schnellste im Menu. Na klar, mit der Einstellung kommt man ganz schön rum in Chicago.
Als wir endlich am Hotel sind, ist es 17 Uhr. Das war ganz anders geplant. Danke Hertz, für die Zerstörung unserer Planung. Dafür ist das Zimmer sehr schön und groß mit zwei Fernsehern. Als Gold Member werden wir auch noch mit Wasser und Chips versorgt. Sehr aufmerksam.
N wollte eigentlich mit dem Wassertaxi vom Pier zum Aquarium gefahren sein, ein Skyline Bild schießen oder auch zwei und von dort an der Buckingham Fountain und dem Cloudgate vorbei zu unserer Abendessen Location. Na ja, Sightseeing wird sowieso völlig überbewertet.
Das hat sich ja alles zeitlich erledigt und wir sind mittlerweile auch erledigt, daher laufen wir direkt zu Wollensky's Grill und bekommen den letzten freien Tisch direkt am Wasser. Wir lassen uns leckere Burger und Bier schmecken, N nimmt einen Mojito als Nachtisch.
Aussicht von Wollensky's Grill
Gegen halb Acht sind wir ziemlich müde und gehen zurück ins Hotel. Wir werfen aber noch einen Blick auf ein paar schöne Gebäude auf dem Weg.
Chicago Tribune Tower
Wrigley Building and Trump Tower
M versucht noch das letzte Spiel des BVB auf BVB total zu sehen, aber schläft dabei auf der Couch ein. Egal, der BVB hat 3:2 gewonnen und spielt vielleicht (?) in der nächsten Saison in der Euro League.
Blick von unserem Zimmer auf das Wrigley Building
Fazit: Immigration Top, Hertz Flop.
Embassy Suites Lakefront, 28 °C, 25 miles