Dienstag 18.06.19 Silver Lake, WA - Ashford, WA
Wr kommen spät los. Es ist mittlerweile 9 Uhr statt wie von N mal geplant 8 Uhr. Hat aber auch einen Vorteil befindet M, denn nun macht das Office gerade auf und N kann ordentlich auschecken und auch noch einen Sack Eis für unsere Kühltasche kaufen. Und wieder fahren wir die fast 40 Meilen hoch zum Johnston Ridge Observatory. Zum Teil direkt durch die Wolken, es tropft auch ein wenig. Nicht so doll zum Wandern. N's Laune ist mittelprächtig. M meint er und S würden das schon machen. Sie solle da mal ganz entspannt bleiben.
N: "Hmpf."
Wir parken in der hinteren Ecke des Parkplatzes vom Observatory und starten kurz nach 10 Uhr im Nebel auf den Harry's Ridge Trail.
Der noch deutlich erkennbare Erdrutsch.
M hat natürlich mal wieder Recht, was das Wetter angeht und die Sonne kommt raus. Zwischendurch pfeift aber der Wind hier recht ordentlich und angeschwitzt im Wind, keine so gute Idee. Also wechselt N ständig von "Jacke an" auf "Jacke aus".
Hier zweigte es früher mal ab zum steilen Devil's Elbow Trail aber mittlerweile ist der Trail geschlossen und es geht deutlich gekennzeichnet links rum weiter. N hatte sich über den Verlauf des Trails vorab hier informiert.
Der ganze Trail scheint eh frisch ausgeschildert zu sein, denn die Schilder sehen alle neu aus.
Ist das nicht einfach nur herrlich?
Ein paar Vierbeiner sind auch unterwegs, allerdings nur auf dem Hinweg, denn da ist es hier noch deutlich ruhiger. N & M kommen hin nur 6 Leute entgegen, zurück sind es über 50. Gut, dass wir so früh los sind.
Um 12 Uhr erreichen wir die Ridge und es eröffnet sich der Blick auf den Spirit Lake und Mt. Adams im Hintergrund. Einfach schön. N hatte gelesen oder gesehen, sie ist nicht mehr sicher, dass der Erdrutsch den Spiegel des Sees schnell stark ansteigen und dann wieder fallen lassen, was die Bäume am Ufer abgeräumt hat und diese Baumstämme liegen da nun seit fast 40 Jahren im Wasser rum. M geht noch bis zur Spitze der Ridge, N bleibt lieber hier in der Sonne sitzen und genießt die Aussicht.
Hier kann man noch ziemlich gut erkennen, wie ein Teil des Erdrutsches in den Spirit Lake "geflossen" ist.
Nackte Helene.
M stoppt plötzlich und zieht seinen rechten Schuh aus. Er meint die Socke sei offenbar verrutscht und daher tue ihm der Fuß weh, er könne kaum auftreten. Doch die nähere Untersuchung ergibt, mit der Socke ist alles ok. Komisch. Schuh wieder an. Noch komischer, jetzt geht es wieder.
M: "Vielleicht wollte der Fuß einfach ein wenig Aufmerksamkeit. Ist ja auch nur ein Mensch so ein Fuß."
Tatsächlich vermutet er, es sei vielleicht ein Krampf gewesen.
Nach 6,6 Meilen, um Viertel nach Zwei, nach 4 Stunden, sind N & M wieder zurück am Auto. N tauscht die nassgeschwitzten Klamotten gegen trockene und dann geht es zum Visitorcenter, denn wir müssen ja noch unserer Bändchen Pflicht nachkommen. N & M sinnieren über die verscheidenen Farben, der hier ausgegebene Armbändchen. Wir haben pinkfarbene bekommen, aber es laufen auch Leute mit grünen und ab und an auch welche mit gelben herum. Unsere Theorie, wenn das Bändchen wie der Ranger sagte für die Statistik ist, könnten die pinken Bänder für die Jahrespass Inhaber sein, die grünen bzw. gelben für Tageskarten bzw. Reisegruppen Teilnehmer. Hier kommen nämlich ganze Busladungen mit Touristen an. N vermutet, dass es sich um Tagesausflüge von Kreuzfahrtschiffen aus Seattle handeln könnte. Da wir weniger Zeit als geplant für die Wanderung gebraucht haben, können wir jetzt in aller Ruhe den Film schauen und N kann die hier ausgestellten Geschichten der Überlebenden studieren.
Heute übernachten wir in Ashford nahe des Mt. Rainier Nationalparks, auf dem Weg dahin passieren wir eine eher unansehnliche Ansammlung von Gebäuden die sich Pleasant Valley nennt.
N: "Also wenn das Pleasant Valley ist, will ich Unpleasant erst gar nicht kennenlernen."
Um 18 Uhr erreichen wir die dagegen sehr "pleasant" erscheinende Stone Creek Lodge. Einer der Inhaber, Joe, begrüßt und schon vor der Tür des Büros, und meint, wir sollen schon mal den Wagen auf dem beschilderten Stellplatz der Cabin abstellen, er käme gleich dahin, um uns einzuweisen. Gesagt, getan.
Unsere Cabin #10 ist die letzte in der Reihe, das hatte N anhand der Bilder auf der Webseite schon so ausgesucht und wir haben eine kleine Terrasse mit Stühlen, einen Picknicktisch vor der Tür und eine Hot Tub, die wir uns mit der Cabin 9 teilen, die aber gerade nicht belegt sei. Prima. Wir bekommen auch kurz den Gebrauch der Hot Tub und des Gasofens erklärt. Neben Kühlschrank, Kaffeemaschine und Mikrowelle haben wir auch Geschirr und Toaster. Daher hat N ja in weiser Voraussicht auch für die nächsten 2 Tage selbstgemachtes Frühstück eingeplant und entsprechend vorgesorgt.
Joe meint, dass hier hinter unserer Cabin gerne mal ein Reh mit seinen Kleinen vorbeikommt, allerdings hätten wir Pech, denn gestern sei hier ein Schwarzbär vorbeigelaufen, das deutsche Paar aus Cabin 7 hätte ihn gesehen und photographiert. Er zeigt uns das Photo auf seinem Handy, das er sich von den beiden hat schicken lassen. Hm, vielleicht haben wir ja Glück und er kommt noch mal vorbei? Sunny, Tara und ich setzen uns zur Sicherheit ans Fenster und behalten mal die Wiese gut im Blick. N & M machen es sich draußen bequem mit einem Wilkommensbier und leider bekommen wir doch noch Nachbarn in der Cabin 9, ein Paar zieht gerade von Cabin 4 hier herüber. Daher gehen N & M noch flink in die Hot Tub, N will sich aufwärmen, M findet das sowieso immer klasse und bis die aus #9 sich eingerichtet haben, haben N & M die Chance, die Hot Tub noch eine Weile alleine zu benutzen.
Irgendwann meldet sich dann doch der Hunger und wir müssen schweren Herzens hier raus, schnell duschen und dann macht N für uns die Tomatensauce und die gestern in der Cabin mit Herd vorgekochten Nudeln in der Mikrowelle warm. Prima Abendessen.
Abends gibt es hier an der Feuerstelle in der Mitte der Anlage immer ein von den Inhabern eingerichtetes, gemeinsames Feuer, für die, die mögen. N & M gesellen sich mit einem Bier dazu und es ist ein wenig wie in den B & Bs beim gemeinsamen Frühstück. Man lernt neue Leute kennen und tauscht sich über die Erlebnisse des Tages aus. Hier werden zusätzlich ein paar Marshmallows für S'mores gegrillt und N & M verbringen zwei nette Stunden mit den anderen. Joe gibt N Karten des Rainier NP und markiert ein paar Ziele für uns, die aktuell gut zu machen und schneefrei sind.
Gegen halb Elf wird es dann auch am langsam zur Neige gehenden Feuer recht frisch und wir ziehen uns in unsere Cabin zurück. N kocht eine heiße Schokolade und macht für uns auch noch eine Weile den Kamin an. Fernsehen gibt es hier bewußt nicht hat uns Joe vorhin erklärt. Wer unbedingt was schauen will, kann ja streamen, so machen er und Bob, der Mitinhaber, das auch. Die beiden wohnen hier iin dem großen Gebäude, in dem auch das Office untergebracht ist.
23 °C, 158 mi, Stone Creek Lodge at Mt. Rainier