Mittwoch 31.5.17 Washington, DC → Ashburn, VA
Mitten in der Nacht wird N aus dem Schlaf gerissen, lauter Baustellenlärm. Sind die nicht ganz dicht, es ist Viertel nach Eins nachts. Bis 5 Uhr morgens ist an Schlaf für N kaum zu denken. M stört das offenbar weniger. Beim Auschecken ist N gespannt, denn die Raten pro Nacht in ihrer schriftlichen Bestätigung sind nicht mit der in der App identisch. Hier im Computer stehen die höheren Preise der schriftlichen Bestätigung, schade aber gut, dass N nochmal nachgesehen hat. Es stehen Internet Gebühren drauf, die wir als Diamond nicht zahlen sollten, das kann N ja noch verstehen, dass so ein Missverständnis mal passiert, aber es steht auch Valet Parking für $42 drauf und das haben wir definitiv nicht genutzt. Wir stehen nämlich auf dem Parkplatz gegenüber vom Hotel für $16 pro Nacht statt $42 für Valet. Auf dem Parkplatz gibt es zwar kein In-and-Out-Privilege aber der Wagen stand ja eh die beiden Tage rum.
Wir laufen zum Besuchereingang des Capitols und sind über die Länge der Schlange erschrocken, obwohl es noch 10 Minuten bis zur Öffnung sind, stehen die Leute schon bis zur Straße. Wir versuchen daher den gestern überlegten Trick und betreten ohne Schlange als mit eine der ersten die National Library und gehen durch den Tunnel rüber zum Capitol. Tatsächlich sind wir 8.45 Uhr in der Schlange vor dem blauen Theater, wer hätte das gedacht. N nicht.
Library of Congress
Wir schauen den Einführungsfilm, danach stattet unser Guide uns mit Kopfhörern aus und los geht es. Massen dirigieren, das muss man ihnen lassen, das haben sie hier echt drauf. Die Gruppe aus dem Kinosaal ist sauber ohne Chaos schnell in 5 Teilgruppen aufgeteilt. Da hier Massen von Menschen pro Tag durchgeschleust werden, und offenbar wenig Fragen gestellt werden, macht unser Guide seine Scherze ganz offenbar für sich selbst zu seiner Unterhaltung. Aber er ist gut gelaunt und das steckt an.
Nach etwa einer Dreiviertelstunde sind wir wieder am Ausgangspunkt und haben die Krypta, die Rotunda und den alten Sitzungssaal des Houses sehen können, die heutige Statuary Hall. Die Rotunde ist so groß, dass N sie nicht ganz aufs Bild bannen kann. Sehr beeindruckend.
Kuppel der Rotunda
Im Deckengemälde sitzt Washington.
Andrew Jackson, der 7. Präsident der USA, steht in der Rotunde, genauso wie...
George Washington, der 1. Präsident.
Statuary Hall
Die Uhr geht normalerweise richtig, erfahren wir nur diese Woche nicht, da sie immer am Montag aufgezogen wird und da dieser Montag Feiertag war... geht sie eben jetzt bis nächsten Montag falsch. Bloß keine Abweichungen vom Plan...
Rosa Parks
Dich haben wir doch in Honolulu schon gesehen. King Kamehameha in der Emancipation Hall, der Eingangshalle des Besucherzentrums.
Wir haben noch etwas Zeit, bevor wir zurück zum Hotel müssen und so schauen sich N & M in Ruhe den Rest der Ausstellung im Congress Visitor Center an. Eigentlich sollte Washington hier in der Krypta des Capitols begraben werden. Fand er aber wohl nicht so toll, daher hat er in seinem Testament verfügt, dass er in Mt. Vernon begraben werden möchte. Außerdem war die Krypta noch nicht fertiggestellt, als er 1799, zwei Jahre nach dem Ende seiner 2. Präsidentschaft plötzlich an einer Epiglottitis verstarb. Tja, Antibiotika gab es da noch nicht, sonst wär das vermutlich nicht passiert.
Supreme Court
Wir laufen die etwa 20 Minuten zurück zum Hotel und zahlen unsere Parkgebühr, die mit $32 hier definitiv günstiger ist als das Valet-Parking und machen uns auf den Weg nach Mt. Vernon, wo wir Tickets für die 13.20 Uhr Tour im Haus haben. So gegen 12 sind wir da und mit Audioguides ausgestattet geht es los, das Gelände der "Mansion Farm" und die übrigen Gebäude zu entdecken.
Die Fassade von Mt. Vernon sieht aus wie aus Stein, ist aber tatsächlich aus Holz, das dick mit Farbe gestrichen wurde und dann mit Sand einen Steinlook verpasst bekommen hat.
Die Rückseite ist ebenfalls sehenswert, vor allem...
...die Aussicht auf den Potomac ist grandios.
Wir verbringen etwa 5 Stunden hier und fahren anschließend nach Alexandria. Sehr niedlich, eine Straße dort hat auch ziemlich authentisches Kopfsteinpflaster. Hier mit ner Kutsche mit Holzrädern und ohne Stoßdämpfer drüber zu fahren... keine schöne Vorstellung. Mittlerweile ist es schon später Nachmittag und so machen wir uns auf zu unserem Hotel, auf dem Weg stoppen wir noch am Air Force Memorial.
Das Design soll die Missing Man Formation nachstellen, die bei Air Force Beerdigungen geflogen wird.
Zum Abendessen wollen N & M zu Lost Rhino eine Craft Brewery hier in Ashburn, VA. Allerdings sind wir nicht sicher, ob das Gebäude unter der Adresse, die N hat, auch tatsächlich ein Restaurant ist, wir sind hier nämlich mitten in einem Industriegebiet. Tatsächlich entpuppt es sich als der Brauereiausschank neben der Produktion. N probiert ein Double Bogey, ein Blonde Ale, was nur hier in Virginia erhältlich ist. Es ähnelt etwas dem Big Wave. N isst einen Spicy Turkey Wrap (Sliced turkey, lettuce, tomato, red onion, housemade spicy ranch, sprinkled with goat cheese and rolled in a spinach wrap) und M einen Spicy Mike (Sliced turkey, sliced ham, pepperoni, sauerkraut, red onion, jalapeños, provolone, housemade spicy ranch, served on tomato rosemary bread) und beide haben den Namen Spicy tatsächlich verdient.
Leider muss M ja fahren, daher nehmen wir ein paar Dosen von dem Bier mit ins Hotel.
28 °C, Wolken und Sonne, 64 miles
Zimmer 322,Aloft Dulles Airport North