Uns fehlt ja noch soooo viel Geschichte im Osten. Da muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Außerdem möchte M gerne die Niagara Fälle sehen und wohl auch das Hard Rock Cafe in Toronto...
Unsere Route als Karte:
Donnerstag, 25.5.17 Düsseldorf → Newark, NJ
Am Mittwoch erfahren wir, dass Ns Kreditkarte, mit der sie die Hotels und den Parkplatz gebucht hat, prophylaktisch gesperrt wurde, wegen Missbrauchsverdacht. Klasse. Neue Karte kommt innerhalb der nächsten 2 Wochen, dumm nur dass wir dann Tausende Kilometer weg sind. Die Hotels sollten kein Problem sein, da können wir zum Zahlen einfach eine andere Karte abgeben, bekommen dann dummerweise aber nicht die Hiltonpunke für die Bezahlung, aber der Parkplatz ist ein Problem, da wir mit der für die Buchung genutzten Karte einfahren müssen und darüber die Parkdauer berechnet und abgerechnet wird. Wir fahren um 8 Uhr los und N ruft von unterwegs die Kartensperrstelle an. Der Herr empfiehlt, dass wir für die Begleichung der Parkgebühr vorher anrufen, um die Buchung autorisieren zu lassen. Klingt nach einem Plan und N ist beruhigt.
Die Schlange an der Gepäckaufgabe ist mittellang, die an der Sicherheitskontrolle von Terminal A ellenlang. Wir versuchen es über Terminal B, sind aber nicht sicher, ob wir damit Zeit gespart haben. Wir brauchen fast die ganze Zeit und sind 30 Minuten vor dem Boarding am Gate. Hier wird der Pass vorab kontrolliert und wir bekommen ein keines Kärtchen, dass wir beim Einsteigen an der Flugzeugtür wieder abgeben müssen. Ich glaube das hatten wir auch noch nicht.
Bei Einsteigen will die Dame vor N fast auf der gegenüberliegenden Seite des Fliegers durch die hier ebenfalls geöffnete Tür wieder aussteigen. Was denkt die wie breit das Flugzeug ist? Oder starke Flugangst?
Da wir ja einen United Flug gebucht haben und der operated by Lufthansa ist, konnte N leider vorab keine Sitzplätze reservieren, also nix mit XL-Plätzen. Zumindest konnte sie und noch auf H und K setzen so dass keiner neben uns sitzt. Das Platzangebot ist dank der neuen Sitze an den Knien viel besser als früher und über den Bordservice können wir uns nicht beschweren. Es gab Gin Tonic, Sekt, Wein, Bier, Baileys und alles Alkoholfreie an Getränken natürlich auch, inklusive der Durchsage, dass Getränke auch jederzeit in der galley zu haben wären. Das Essen war absolut ok und vor der Landung gab es noch eine kleine Pizza.
Auch wenn wir etwas verspätet losfliegen, kommen wir auch nur ein wenig später in Newark an, das mag aber auch daran liegen, dass wir einen kleinen Umweg machen, da es an der Ostküste ordentlich regnet und der Kapitän uns stärkere Turbulenzen ersparen möchte. N & M finden es wackelt gar nicht so doll, der Herr in der Reihe vor uns sieht das allerdings anders. N reicht eine weitere Tüte nach vorn.
An der Immigration eine endlose Schlange, wir stehen 1,5 h hier rum, bis wir endlich einreisen dürfen. Koffer holen, die fahren schon lange nicht mehr Karussell und nochmal kurz anstehen beim Zoll. Dann ab zu Hertz. Die Mietwagen sind hier allerdings nicht so doll, also eher wenig ausgezeichnet. M fragt mal kurz nach und wir erfahren, ab nach oben eine Etage und mit dem Zug zum P3 fahren. Wir sind hier ja schon echt oft umgestiegen, gelandet aber nur einmal in 2008 und da hatte N aber keine Erinnerung mehr dran. Die Dame am Schalter fragt, warum wir nicht am Goldschalter stehen. Schlange zu lang. Wir stehen auch nicht auf der Goldtafel, das liegt aber offenbar an der geänderten Kreditkarte, denn auch Ms Karte wurde vor einigen Wochen ersetzt und somit ist die Karte, mit der er den Wagen bezahlt hat, nicht mehr identisch mit der Karte, mit der er gebucht hat. Dennoch sind wir sehr schnell fertig, alle anderen Daten hatte N offenbar schon hinterlegt, auch ihren eigenen Führerschein als Zweitfahrer.
Wir bekommen einen neuen Toyota RAV4 in Rot mit ca. 5000 Meilen auf dem Tacho und "tada" Schiebedach. Nur dumm, dass es regnet. Im Flieger konnte N vorhin noch nicht mal die Flügelspitze sehen und hier am Boden sind die oberen Etagen der Hochhäuser in den Wolken verschwunden. Das Navi will auch nicht recht und verortet uns immer noch in Deutschland, auch wenn N es schon in weiser Voraussicht bereits in der Immigration-Schlange angestellt hat, da unser Fräulein Rottenmeier auch nicht mehr die Jüngste und Schnellste ist. Dass sie allerdings nach 2 h immer noch nichts gefunden hat, sehr merkwürdig. Irgendwann hat sie dann doch den Satelliten geortet und bringt uns durch den dichten Feierabendverkehr zum Walmart in Kearny.
Mit dem Nötigsten eingedeckt sind wir dann endlich um halb Sieben im Hotel. N hatte uns schon gestern von daheim eingecheckt ins Zimmer 633. Wir erfahren, dass wir ein frisch renoviertes Zimmer erwischt haben. Prima. Nur haben die Zimmer keinen Kühlschrank. Egal, wir haben eine neue Kühlbox besorgt, denn N hat vergessen, die Kühltasche von zuhause mitzubringen.
Da N Hilton Diamond ist, dürfen wir zum Abendimbiss in die Executive Lounge im 12. Stock und das erste Bier ist hier auch frei danach wird aufs Zimmer geschrieben. Allerdings sind N & M recht müde und liegen um 20 Uhr auch schon in den Federn.
Zimmer 633, DoubleTree by Hilton Hotel Newark Airport
16 °C, Regen, 12 miles
Freitag, 26.5.17 Newark, NJ → Harrisburg, PA
Typisch! Wach um 2.30 Uhr. M macht Kaffee. Federn trifft es übrigens tatsächlich, N schnieft beim Aufwachen. Eigentlich hätte Sie es sich denken können, denn in dem DoubleTree, in dem sie die letzte Woche in Lissabon war, waren auch Federbetten. Die Wettervorhersage für die nächste Zeit ist zwar warm aber immer wieder Regen. Gut, dass wir ein paar Museen und Häuser eingeplant haben meint N.
Es läuft eine Werbung für irgendein Zeug, das man alle 3000 mi in den Tank kippen soll, was angeblich den Motor reinigt.
N schaut kurz vom Laptop auf den Fernseher und kommentiert den Look der Flasche und die Farbe des Wundermittels: "Sieht aus wie Olivenöl."
M: "Das ist vermutlich Olivenöl."
N steht auf, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen und stößt mit dem Fuß gegen die Chaiselongue.
N: "Autsch."
M: "Fahr doch vorsichtig"
Fahr???? So groß ist das Zimmer ja nun auch nicht.
Ach ja, es regnet übrigens, aber zumindest soll es heute 24 °C haben. Warmer Regen.
Beim Frühstück erfahren wir, dass wir eigentlich auf dem Executive Floor frühstücken sollen, aber wir könnten auch hier im Restaurant bleiben oder nach oben gehen oder hier bleiben. Die Dame kann sich einfach nicht entscheiden, was wir denn nun machen können, müssten, sollten. Wir bleiben hier, in der Annahme, dass es hier unten weniger voll ist, als in dem kleinen Essbereich auf der 12. Etage. allerdings, vielleicht hätten wir doch raufgehen sollen? Der Asiate am Tisch neben uns schmatzt einfach furchtbar und auch seine anderen Tischmanieren sind für unsere Vorstellung einfach gruselig. N muss sich sehr zusammennehmen, um nicht rüberzugehen.
Fast pünktlich um 8.15 Uhr kommen wir los und wie bestellt hört es in dem Moment auch auf zu regnen. Wir vermeiden die Autobahn und fahren über Landstraßen nach Valley Forge, das dauert zwar etwa 2 h aber wir fahren unterwegs durch ein paar wirklich niedliche Orte. Wir treffen hier auch unser erstes Wildlife, denn direkt an der Straße steht plötzlich ein White Tailed Deer, das uns ganz unerschrocken ansieht.
N muss als erstes ihren Parkstempel einsammeln und dann schauen wir uns in Ruhe den Parkfilm und die Ausstellung an. Danach steht die Encampment Tour mit dem Auto an.
Das Gelände wurde mit Absicht statt in den "authentischen" Zustand in eine parkartige Anlage versetzt, um eine emotionale Bindung der Besucher zu den Geschehnissen zu erreichen, liest N auf einer der zahlreichen Infotafeln, die wir alle, aber auch alle inspiziert haben.
Tourstopp 2: rekonstruierte Armee Hütten der General Muhlenberg Brigade. (Irgendwo auf dem Weg über den Atlantik hat er offenbar das ü verloren?)
In einigen Hütten riecht es, als wären sie tatsächlich authentisch und nicht rekonstruiert.
Tourstopp 3: National Memorial Arch, errichtet 1917.
Tourstopp 3a: Toyota RAV4, erbaut 2017
Tourstopp 5: die Valley Forge Station von 1911, früher der Eingang zum Park bis das Visitor Center eröffnet wurde.
Washington's Headquarters and office
Im Amish Country treffen wir doch tatsächlich in der Ecke um Lancaster auf mehrere Kutschen, sehen einen Herrn mit altmodischem Pflug und einen Herrn, der offenbar Amish ist und in einem Auto als Beifahrer sitzt. Kurz nach 13 Uhr sind wir in Harrisburg am National Civil War Museum. Jetzt aber schnell, denn wir haben nur 2 h Zeit. N hat nämlich irgendwie bei Ihrer Zeitplanung übersehen, dass heute nur bis 17 Uhr geöffnet ist, obwohl das fein säuberlich auf ihrem Planzettel steht. N hat die Route extra so geplant, um hier in dieses Museum gehen zu können und es lohnt sich wirklich. Viele interessante "sprechende" Dioramen, Infotafeln und Ausstellungsstücke geben einen Überblick über vor, während und nach dem Bürgerkrieg von 1861-1865. Es gibt auch Tafeln über "First Time"-Dinge also Sachen oder Prozesse etc., die im Bürgerkrieg erfunden oder eingeführt wurden. So wurden z.B. die Kleidergrößen eingeführt, um schneller Kleidung für die Menge an Soldaten zu produzieren. Obwohl offenbar meist jeder gerade das anhatte, was er überhaupt so da hatte, was speziell zu Beginn der Kämpfe zu einiger Verwirrung führte ebenso wie die zu diesem Zeitpunkt noch sehr ähnlichen Flaggen. Das einheitliche Papiergeld und die Einkommensteuer in den USA haben ihren Ursprung ebenfalls im Bürgerkrieg. Vor dem Krieg hatten die Bürger mit dem Staat nur selten Kontakt, so z.B. mit der Post, nach dem Krieg gab es viel mehr Berührungspunkte, was in einem Land, das auf Nichteinmischung des Staates in die persönlichen Angelegenheiten seiner Bürger gründet, zu einigen Spannungen führt, was man ja heute immer noch sieht, wenn man nur an die Wahrnehmung der "Einmischung" durch das Gesundheitssystem denkt.
Wir fahren die etwa 4 Meilen zu unserem Hotel, das etwa 8 Meilen von Three Mile Island entfernt liegt, aber angeblich haben sie ja die Sanierung schon 1993 abgeschlossen, egal, wir sind ja nur für eine Nacht hier.
Zum Abendessen gehen wir nach nebenan zu Angie's Diner und Bar. Das Essen ist jetzt nix Besonderes, TK vermutet N, aber es gibt eine große Auswahl an Bier und die Lokalität findet auch ansonsten Ms uneingeschränkte Zustimmung, was das "Ambiente" angeht. Vermutlich tragen die Billardtische etc. nicht unerheblich dazu bei. Vielleicht aber auch die Wings, die offenbar mal tatsächlich "hot" sind und sich nicht nur so nennen, was aus dem Mund von M schon was heißen will, denn die Rezeptorschwelle für "scharf" scheint bei ihm ganz, ganz weit oben angesetzt zu sein.
Rechtschaffen müde macht N schon um halb Neun die Augen zu, denn der Potter, den sie eigentlich heute sehen wollte, fällt aus wegen "Kanal leider hier in diesem Hotel nicht vorhanden". Um halb Elf wird sie allerdings von lautem Kindergeschrei und vielfachem Türenknallen unsanft geweckt. Eine ganze Horde Jugendlicher oder Kinder scheint hier auf Memorial-Weekend Ausflug zu sein.... sie ist ernsthaft versucht, auf den Flur zu gehen und Ruhe zu verlangen. Aber nach etwa einer Viertelstunde Lärmterror sind auch die kleinen Helden offenbar müde und es kehrt endlich Ruhe ein. Allerdings muss man sagen, dass auch das erwachsene "Begleitpersonal" nicht minder laut war.
Zimmer 222, BEST WESTERN Plus Harrisburg East Inn & Suites
24 °C, Sonne und Wolken, 194 miles
Samstag, 27.5.17 Harrisburg, PA → Baltimore, MD "Thus quoth the raven: Baltimore"
N ist gegen 3 Uhr wach, M schafft eine Stunde länger.
M: "Ah, zuhause ist es 10.40 Uhr, da sollten einige schon betrunken sein."
Zur Erklärung, heute ist DFB-Pokalfinale.
Da die WLAN Verbindung an der Zimmertür am besten ist, macht es sich N dort mit dem Schreibtischstuhl bequem, obwohl bequem vielleicht nicht der ganz zutreffende Ausdruck ist.
M: "Du hast die Uhr im Blick?"
N: "Ne, die zeigt zu dir."
M: "Es ist 11 nach 6. Wann hattest du vor, duschen zu gehen?
N: "Vor 11 Minuten."
M: "OK, dann bist du zu spät."
N & M sind um 7 Uhr im Frühstücksraum und hier ist die Hölle los. Kinder und Jugendliche in allen Altersklassen in Fußballtrikots inkl. korrespondierender Eltern. Das Chaos ist maximal, die Tischmanieren sind minimal ausgeprägt. M muss einen der Halbstarken deutlich bitten, seine beschuhten Füße vom Stuhl zu nehmen.
N: "Die Freuden des Fußballs."
M: "Was die hier spielen ist kein Fußball."
N: "Das kannst du beurteilen?"
M: "Ich komme aus dem Land des Weltmeisters."
N: "Nur wenn du da auch mitgespielt hättest, dürftest du das sagen."
M: "Wenn ich da mitgespielt hätte, hätte ich nach 2 Minuten nen Krampf gehabt. Außerdem bin ich 50 Jahre älter als die Kinder hier."
N: "Bist du nicht. Du fühlst dich nur 50 Jahre älter."
M hat seine spontane Rache, als N tatsächlich ein paar Minuten später aus dem Fahrstuhl steigt und in die falsche Richtung läuft.
M: "Ha!"
Wir fahren gemütlich erst mal zum Target nahe des Hotels, eine neue Kofferwaage muss her, denn unsere daheim hat, nachdem N sie benutzt hat, den Geist aufgegeben.
N erklärt den Weg.
M (erschrocken): "Oh, muss ich jetzt zuhören?"
N: "Na klasse, du hörst mir also nicht zu?"
M: "Ach ich dachte du erzählst nur so was."
N: "Charming!"
Wie auch nicht anders zu vermuten, finden neben der Kofferwaage auch ein paar weitere wirklich unbedingt notwendige Dinge den Weg in N & Ms Besitz: SD-Karte, Hefty-Bags und Eos-Vanille-Lippenbalsam. Speziell das letztere war natürlich lebensnotwendig.
Gemütlich geht es auch weiter über die kleinen Landstraßen nach Lancaster zu President James Buchanan's Wheatland. Wir können a) Rabatt für AAA verzeichnen und bekommen b) Tickets für die erste Haustour um 10 Uhr. Nach etwa einer Stunde sind wir schlauer über einen Präsidenten, von dem wir bisher nicht viel mehr als den Namen kannten.
Vordereingang
Wir sind gewöhnliche Besucher, daher betreten wir das Haus durch den Hintereingang.
Hinterer Gang mit dem Peace Stone im Treppengeländer
Der All Purpose Room, wo Buchanan angeblich von seinem Wahlsieg erfahren hat.
Esszimmer, der Tisch ist für 6 Personen gedeckt mit kleinen Salztöpfchen am Platz für jeden Gast, die aus dem größeren Salzbehälter, der herumgereicht wurde, befüllt wurden. Offenbar war Salz auch zur Viktorianischen Zeit noch was Teures. Zudem stehen an jedem Platz Glasschüsseln, die dazu gedacht waren, bei jedem Wechsel der Weinsorte das Weinglas auszuwaschen. N findet ja ein frisches neues Glas zu nehmen, wäre irgendwie einfacher gewesen aber vielleicht hatte er nicht genug Gläser oder die Spülerei war gerade total in.
Die Dame, die uns durch das Haus fühlt, ist etwa vergleichbar alt wie das Gebäude.
Arbeitszimmer mit separatem Hauseingang. So weiß keiner so recht, wer hier ein- und ausgegangen ist. Praktisch.
James Buchanan's Schlafzimmer
Schlafzimmer seiner Nichte, die als First Lady fungierte. Das Bett hier ist aber nicht ihres, sondern war eigentlich für den Onkel und stand in Baltimore, er hat es jedoch nie genutzt und.... ach das ist eine lange Geschichte.
Schlafzimmer seines Neffen, der offenbar sehr viel seltener hier anwesend war und daher in einem Zimmer nächtigte, das eine Art etwas größerer Wandschrank war.
Wow, was ein Fortschritt zur Waschschüssel.
Wir kamen als Gäste durch den Hintereingang und verlassen jetzt das Haus als Angestellte durch die Küche. Was für ein dramatischer viktorianischer sozialer Abstieg innerhalb von nur einer Stunde. Hier in der Küche liegt eine kleine nachgebildete Katze, welche die Gesellschaft, die das Haus verwaltet, zusätzlich zu zwei Wachsfiguren übernehmen musste. Die Dame, die uns herumführt, ist sich sehr sicher, dass hier wohl nie Katzen, sondern nur Hunde lebten. Egal, auf jeden Fall gab es offenbar so eine Art Wettbewerb unter den Gästen, wie das Tier denn nun heißen sollte aber leider hat der von der Dame favorisierte Vorschlag "Democat" nicht gewonnen. Obwohl das Wortspiel echt nett ist, finden N & M.
Weiter geht es zur Hampton NHS, wir beeilen uns, damit wir die 13-Uhr-Tour noch erreichen. Unterwegs sehen wir eine Kirche mit einer sehr großen Satellitenschüssel.
N: "Die haben wohl jetzt einen besonders guten Draht zu Gott."
Ein Schild an einer nahegelegenen Autowerkstatt verspricht "Friendly Service."
N: "Gibt es auch unfriendly service, den man bewerben kann?"
M: "Jepp, der ist günstiger."
12.58 Uhr sind wir am Visitor Center, allerdings erfahren wir, dass immer nur 15 Personen zu einer Führung zugelassen sind und bereits etwa 25 Leute für 13 Uhr nachgefragt hätten. Natürlich ist die 13-Uhr-Tour schon im Gange und die nächste startet erst um 14 Uhr. Mittlerweile stehen hier schon wieder 14 Leute an. Eine Stunde rumstehen im Regen, der jetzt einsetzt? Ne, auf keinen Fall tun N & M sich das an.
Auch hier gibt es einen Vordereingang
Stattdessen laufen N & M nur außen herum, N liest wieder alle verfügbaren Schilder und dann will sie noch kurz in das kleine Visitor Center, dort auch ein paar Schilder lesen und die Stempel holen. Wie bitte? Auch bis 14 Uhr geschlossen? Glücklicherweise liegen die Parkstempel auch in der Orangerie, die als Besuchertoilette dient, aus, das hatte M vorhin herausgefunden.
M: "Wir fahren, die mögen uns hier nicht."
Dann fahren wir eben weiter nach Baltimore.
Eigentlich hatte N ja mal gedacht, dass wir da hoch gehen auf das Washington Monument aber es steht ein "Sorry-we-are-closed-Schild" vor der Tür. Komisch eigentlich sollte geöffnet sein laut Webseite.
Wir gehören zur arbeitenden Bevölkerung und berechnen auch nur eine kleine Gebühr pro Stunde für das Festhalten des Parkscheines.
Lange durfte er hier nicht liegen, dann wurde er umgebettet aus touristischen Gründen...
...zum Eingang des Friedhofs und nun ist das hier Poe's Grave.
Wir fahren ein paar Straßen weiter zum Poe House, also eigentlich dem Haus seiner Tante. Besichtigen kann man es auch, aber die Gegend ist nicht recht vertrauenerweckend und wir haben das ganze Gepäck ja dank SUV offen sichtbar im Auto. Das wollen wir nicht riskieren und so macht N nur ein paar Bilder von außen und wirft einen Blick in den Eingangsraum. Der ist mit den sich darin befindlichen 4 Personen inkl. N maximal überbevölkert und N macht schnell wieder kehrt.
Das sieht definitiv geräumiger aus als das Poe Haus.
Babe Ruth's Birthplace
Wir fahren zum Hilton am BWI Flughafen. Ursprünglich hatte N ja ein Wingate gebucht für ca. $60, aber die haben leider vergessen uns mitzuteilen, dass sie jetzt ein Holiday Inn Express sind und die Buchung zwar noch existiert aber nicht mehr zu den Konditionen. Für mehr als das Doppelte können wir ein Zimmer bekommen erfährt N auf Nachfrage per E-Mail. ne danke. Also hat N ein paar Tage vor Abflug noch ein neues Hotel in Baltimore gesucht und uns schlussendlich im Hilton am BWI eingebucht. Zu N & M's Überraschung gibt es auch hier eine Executive Lounge, die wir wieder als Diamond-Member nutzen dürfen. Oder vielleicht sogar wieder sollen?
Wir machen uns nochmals auf zum Inner Harbour denn wir wollen noch kurz zum HRC. Wir waren zwar 2008 schon mal hier aber T-Shirts kann man ja nicht genug haben.
Ein kurzer Stopp auf dem Federal Hill ist auch noch drin.
Blick auf den Inner Harbor vom Federal Hill.
Eine Mutter versucht Ihren kleinen Jungen zum sicheren Gebrauch der Treppe und des Treppengeländers anzuleiten.
Mutter: "Andrew, what did I just tell you?"
M (im Vorbeigehen): "Hab viel Spaß und trink nicht so viel."
Wir nutzen unseren HRC $5 Gutschein von der Umfrage unseres Besuchs aus Rom und haben so fast das Parken für $6 in der Harbor Park Garage wieder raus. Auf dem Friedhof vorhin sind uns schon einige Passanten mit verschiedenen schwarzen Metalband-T-Shirts aufgefallen und hier auf dem Market Place sehen wir den Grund für das geballte Auftreten. Es läuft das Maryland Death Festival. N & M hören ja auch gerne laute Rockmusik aber das hier erreicht in unter einer Minute die letale Dosis befindet M.
Zurück im Hotel testen wir die Executive Lounge. Es gibt wieder Gemüse mit Dip, Käse, Trauben, Cracker und diesmal gefüllte Teigtaschen. Freundlicherweise gibt es hier im Gegenteil zu Newark keine 1-Drink-pro-Person-Regelung.
Da es hier aber die gleiche Fernsehkanalauswahl wie im DoubleTree gibt, kann N jetzt ihren Potter schauen und M schaut die Aufzeichnung der Pokalendspiels auf BVB Total, um 21 Uhr macht N allerdings schon schlapp.
Zimmer 1028, Hilton Baltimore BWI Airport
24 °C, Wolken und ab und zu leichte Schauer, 141 miles
Sonntag, 28.5.17 Baltimore, MD → Annapolis, MD
N schafft 4 Uhr, M 5 Uhr. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Freundlicherweise kommt gegen halb Sieben auch wieder die Sonne hinter den Regenwolken zum Vorschein. Recht so. Wir frühstücken heute auch brav wie im großen Plan vorgesehen in der Executive Lounge. Es gibt vielleicht eine etwas eingeschränktere Auswahl, das können wir nicht beurteilen, aber es ist angenehm leer hier. N drängt zu Eile
M: "Das Schöne am Urlaub ist, ich kann machen was ich will..... solange ich mich strikt an den Plan halte."
Auf dem Weg zum Fort McHenry werden wir von der Polizei gestoppt, es findet offenbar ein Charity Lauf statt. Tatsächlich handelt es sich um den 22nd Annual MCVET 5K/10K Walk or Run, in diesem Fall die 10K Strecke. Wir dürfen zum Fort, werden aber die letzte Meile der Straße per Polizei-Pilot-Car gebracht und es fährt seeehr langsam, N meint sie könnte auch genauso schnell nebenher laufen. Dafür herrscht am Visitor Center gähnende Leere, offenbar waren wir die ersten, die heute hier her durften.
N ersteht einen neuen Interagency Annual Pass und der Herr am Schalter stellt sicher, dass ja auch N & M unterschreiben. Wir schlendern etwas durch die Ausstellung und schauen den Parkfilm, an dessen Ende sich die Leinwand hebt und man die "echte" Flagge, die heute über Ft. McHenry weht, bewundern kann. Irgendwo hatten wir das mit der Leinwand und dem Fenster dahinter schon mal in einem der National Parks. N fällt aber partout nicht ein, wo das war. Irgendwas mit Natur und nicht Geschichte, da ist sie sich sicher.
Eine Flagge des Civil Wars flattert heute.
Hilfe, Major Armistead will, dass ich ihm helfe, das Fort zu verteidigen. Schnell weg hier.
Im Inneren des Forts. In den Räumen im Erdgeschoß finden sich zusätzliche Ausstellungsräume und... natürlich Infotafeln.
Mittlerweile füllt sich der Park rapide, was auch daran liegen mag, dass ein Teil der Außenanlagen frei zugänglich ist und einen Reihe Picknickkörbe im Schatten unter den Bäumen auftauchen. M kauft noch einen obligatorischen Kühlschrankmagneten im Giftshop und die Dame an der Kasse ist mit den Dollarmünzen, die wir gestern aus dem Parkautomaten am Hafen bekommen haben, etwas überfordert. Mit einem "Was dass denn wohl ist Blick" begutachtet sie die Münzen und nimmt sie dann doch an. Keine Sorge, uns sind die auch nicht ganz geheuer.
Am Cruise Ship Terminal liegt heute die Carnival Pride. Vielleicht war es deshalb so voll im Ft. McHenry?
Ein Werbeplakat verkündet in der Abwandlung des bekannten Aufrufs: "I can't keep calm, I want ice cream"
N kann sich dem voll und ganz anschließen, hängt hier doch alle naslang Ben & Jerry's Werbung.
Vor uns schiebt ein Mann einen Rasenmäher über die Straße.
M: "Mach hin, das ist kein Straßenmäher."
Wir fahren die kurze Strecke nach Annapolis, der Hauptstadt von Maryland, die im Unabhängigkeitskrieg auch kurz als "Hauptstadt" der entstehenden USA diente. Hier steppt der Bär, alle Straßen verstopft. Dummerweise ist ja nicht nur Memorial Day Weekend sondern auch das Ende der Graduation Week. Egal, da müssen wir jetzt durch. In der Maryland Ave. finden wir noch eine Lücke an einer gerade freiwerdenden Parkuhr. Parkdauer max. hier 2h, zu knapp für unsere Guided Tour in der Naval Academy aber N & M haben keine bessere Idee. Leider verpassen wir knapp die 13 Uhr Tour und so haben wir ausreichend Zeit, die Ausstellung und den Film zu schauen, bis zur nächsten Tour um 14 Uhr. Wir erfahren unter anderem, dass es jährlich etwa 18.000 Bewerbungen für die 1.200 Plätze gibt.
Dahlgren Hall, können wir leider nicht betreten, da hier bereits für den Graduation Ball eingerichtet wird.
Bancroft Hall, mit Zimmern für alle ca. 4.500 Studenten.
Aufgang zur Memorial Hall in Bancroft Hall
Die Kirche hier auf dem Campus können wir leider auch nicht von innen ansehen, da gerade eine Hochzeit im Gange ist aber in die Krypta zum Grab von John Paul Jones, einem der "Väter der Navy" dürfen wir. Mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Nicht schön. N & M verlassen das Gelände durch Gate 3 und sind so bereits auf der Maryland Ave. Glücklicherweise steht unser Auto noch, keine Parkkralle, kein Ticket. Glück gehabt, denn wir sind 20 Minuten über unserer Parkzeit. M zahlt nochmal eine Stunde und N & M gehen dann zum nahegelegenen State Capitol.
Washington tritt hier am 23.12.1783 als Befehlshabers des Militärs zurück.
Wir fahren etwas durchnässt, denn es regnet immer noch, zum Hotel. Die Lust nochmals loszufahren zum Essen ist gering und laufen kommt bei dem Wetter schon mal gar nicht in Frage, mal abgesehen von den fehlenden Fußwegen. Wir haben eine Mikrowelle und daher gibt es heute Hotdogs, denn die Zutaten haben N & M ja schon am Donnerstag besorgt.
25 °C, Wolken, Sonne und ab nachmittags Regen, 42 miles
Zimmer 429, Springhill Suites Annapolis
Montag 29.5.17 Annapolis, MD → Washington, DC
Für heute haben wir Tickets für die 10 Uhr Führung in Lincoln's Cottage in DC, da wir quasi um die Ecke wohnen, müssen wir uns nicht beeilen und fahren ganz gemütlich, so wie es uns am liebsten ist, über die kleinen Landstraßen und sind um halb Zehn da. Genug Zeit, vor der Führung noch die Ausstellung anzusehen.
Ah, einiges haben wir schon "abgearbeitet".
Hier in Lincoln's Cottage verbachte Lincoln (und auch ein paar andere Präsidenten) die Sommermonate mit seiner Familie. Die Anlage das Retired Soldier's Home liegt auf einem der wenigen Hügel von Washington und daher ist es hier im Sommer offenbar etwas erträglicher, was die Hitze angeht, zudem hatte er hier etwas mehr Ruhe und Privatsphäre. Hier zu wohnen, statt im Weißen Haus, bedeutete aber auch, dass er jeden Tag zur Arbeit pendeln musste, also von hier zum Weißen Haus und zurück. Auf einem der Ritte, die er offenbar gerne ganz alleine machte, wurde auf ihn geschossen, was ihm offenbar weniger ausmachte als allen anderen, die für seine Sicherheit zuständig waren. Die Führung ist mehr über seine Ideen und sein Leben hier als über das Gebäude. Man darf auch überall sitzen, da die wenigen Möbel alles Repliken sind. Es gibt ein paar interessante Geschichten über die Denkweise und das Verhalten von Lincoln, die z.T. mit Bild- oder Audioeinspielungen unterstrichen werden, die die Dame per Tablet aufruft und dann über die vor Ort installierte Technik abspielt. Mal was ganz anders und ein anderes Herangehen an die Person Lincolns und seine Ideen. Hat sich auf jeden Fall gelohnt finden N & M.
Wir machen uns mal mit Mr. Lincoln bekannt.
Upps, kaum lässt man sie kurz allein...
Unser nächster Stopp ist das Ford's Theater. Zuerst hatte N überlegt, ob wir erst zum Hotel fahren und dann mit der U-Bahn wieder her, aber N will nicht riskieren, dass wir zu spät kommen für unsere 13 Uhr Tickets. Da heute auf dem Westlawn ein Memorial Day Konzert ist, sind viele Straßen abgesperrt und vielleicht der öffentliche Nahverkehr auch überfüllt. Daher parken wir direkt nebenan im Parkhaus, für $ 22 pro Tag. Geht noch finden N & M. Jetzt haben wir eine knappe Stunde Zeit und statten dem Hard Rock Cafe neben dem Theater einen Besuch ab, neben dem üblichen Einkauf ist auch Zeit für ein Getränk an der Bar.
Loge des Präsidenten im Theater
Als wir von der Ausstellung im Keller ins Theater kommen, erfahren wir, dass unsere 13 Uhr Vorführung schon lange durch ist und bereits die für die 14 Uhr Gruppe dran ist. M fragt die Dame vom National Park Service, ob wir dennoch hier bleiben dürfen. Die ist nicht begeistert, meint sie könne uns aber auch nicht davon abhalten. Was für ein Sonnenschein. N & M ist schleierhaft, wie man die ganze Ausstellung in unter einer Stunde schaffen sollte. Allein alle Stationen des Audioguides zu hören, dauert schon länger. Hier ist der Audioguide offenbar auch nicht beliebt, wie in anderen Museen, in denen wir schon waren, wo fast jeder damit rumläuft, sind wir hier mit dem Gerät eher die Ausnahme.
Petersen House auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Theater, wo Lincoln nach dem Attentat hingetragen wurde.
Das Zimmer, in dem Lincoln am 15.4.1865 starb.
Wir sind tatsächlich auch eine Stunde länger als von N eingeplant hier in der Ausstellung. Mittlerweile ist es 16 Uhr, Ns ursprünglicher Plan war jetzt noch flink in die National Archives zu gehen, aber es ist nur noch eine knappe Stunde geöffnet und die Schlange ist uns zu lang. Mal sehen, ob wir das morgen noch einbauen können. Vielleicht ist ja ohne den Feiertag etwas leerer.
Capitol
FBI Gebäude. Ist seit 2008 nicht hübscher geworden der Betonklotz.
Wir gehen zurück ins Parkhaus allerdings lässt uns der Automat nicht bezahlen, das ticket kommt mit dem Hinweis "cancelled" wieder heraus. Hm. Wir fahren zum Ausgang, mal sehen was da passiert? Natürlich zeigt die Schranke an, §22 noch zu zahlen. N steigt aus und läuft zum Angestellten, der verweist sie an den hier aufgestellten Automaten. N zahlt und läuft schnell wieder zum roten Auto an der Schranke. Komisch, seit wann hört M so laute R&B Musik. N reißt die Beifahrertür auf und ... da sitzt eine junge Frau. Upps, sorry wrong car, ruft N. Die Dame kriegt kein verständliches Wort, geschweige denn einen ganzen Satz heraus, nur Gestammel. M steht drei Autos weiter hinten in der Ausfahrtschlange und lacht sich halb scheckig.
Wir beziehen unser Zimmer im Hotel und laufen dann zur nächsten Straßenecke zu Gordon Biersch. Perfekt, es gibt Bier, wings und Margaritas zur Happy Hour bis 19 Uhr.
Nach dem Essen bei Gordon Biersch um die Ecke, gehen wir noch auf einen Drink in unsere Rooftop Bar in der 15. Etage im Hotel und genießen die Aussicht von hier oben.
Anacostia River und Anacostia auf der anderen Seite.
Blick in den Nationals Park.
Washington Monument
Unser Zimmer
28 °C, Wolken und Sonne, 37 miles
Zimmer 1006, Hampton Inn & Suites Washington DC-Navy Yard
Dienstag 30.5.17 Washington
Wir wollen heute Morgen direkt an der ersten Tour in der Library of Congress um 10.30 Uhr teilnehmen und irgendwie konnte sich N dafür nicht vorher anmelden, daher machen wir uns um 8 Uhr auf dem Weg und sind pünktlich kurz nach der Öffnung gegen 8.45 Uhr dort. Da wir jetzt noch etwas Zeit haben, beschließen N & M durch den Tunnel rüber ins Capitol zu gehen, denn N ist sich sicher, dass sie für morgen reserviert hat aber irgendwie hat sie keine Reservierungsnummer bekommen. Wir geben noch kurz unsere Wasserflasche bei der Garderobe ab, denn die darf mit in die Library aber nicht ins Capitol. Ist es hier in der Library aktuell noch total leer ist im Capitol schon die Hölle los. N & M überlegen ernsthaft, morgen auch über die Library ins Capitol zu gehen und so die Schlangen an der Sicherheitskontrolle des Capitols zu umgehen. Mal sehen.
Ein älterer Herr, der hier als Ordner arbeitet, bemerkt, dass wir uns auf Deutsch unterhalten, spricht uns auf Deutsch an. Man merkt, dass er ein wenig nach Worten sucht, aber es ist alles 1A in Vokabeln und Grammatik. Sehr nett. Er hilft uns weiter und so finden N & M heraus, dass sie tatsächlich für morgen auf der Liste stehen, perfekt. Die Dame am Schalter fragt, ob wir auf heute wechseln wollen, aber N lehnt dankend ab, denn sonst kommt unser ganzer Plan durcheinander.
Wir schauen uns schon ein wenig hier in der Ausstellung um und gehen dann durch den Tunnel zurück zur Library. Die Gruppe, die sich mittlerweile hier versammelt hat, ist ziemlich groß so um die 60 Leute, bisschen viel für eine Gruppe. Glücklicherweise wird die Gruppe nach dem Einführungsfilm noch mal in drei Gruppen aufgeteilt.
Capitol von der Library aus
Große Eingangshalle in der Library. Wir bekommen die ganze Symbolik der Putten, Malereien etc. erklärt.
Es gibt offenbar noch 3 Exemplare. Eines hier und je eines in London und Paris. M fragt, ob Deutschland nicht mal versucht hat, die Bibel zurückzukaufen, war aber offenbar nicht der Fall. Der Herr neben hat auch mitbekommen, dass wir aus Deutschland kommen und zeigt uns auf seinem Handy ein Photo seiner Großeltern, was sie vor etwa 100 Jahren bei ihrer Hochzeit in München zeigt.
Kuppel des großen Lesesaals, den man nur von einer Empore aus ansehen kann
Oberlicht der Kuppel. Hier ist in den Abbildungen auch Deutschland vertreten für die Erfindung des Buchdrucks.
Das Gebäude ist offenbar für viele Millionen Ende der 80er/Anfang der 90er wieder in den jetzigen ursprünglichen Zustand versetzt worden, vorher muss es ganz gruselig mit abgehängten Decken etc. gewesen sein. Die Führung ist deutlich länger als die veranschlagten 45-60 Minuten aber der Guide ist so unheimlich enthusiastisch, dass wir dabei bleiben. Irgendwann reißen sich N & M aber doch los, denn wir wollen ja noch in das National Museum of American History und es dauert ja noch etwas, dorthin zu laufen.
Im Vorübergehen, können N & M auch einen Blick in den Sculpture Garden werfen. Tolle Sachen stehen hier rum.
Lange Schlange bei der Sicherheitskontrolle, hmpf. Als wir endlich drin sind, bemerken wir, dass es auch noch einen Eingang von der Constitution Avenue gibt... ohne Schlange. Nächstes Mal sind wir schlauer. Jetzt mal los, wir starten in der Food Abteilung im Untergeschoß.
Ein echtes Stück Route 66 Pflaster findet sich hier ebenfalls.
Ziemlich cool, ein ganzes Haus steht hier in einem Saal und man kann verfolgen, wer hier alles drin gewohnt hat und wie sich das Haus in etwa 200 Jahren verändert hat.
Wir können Kermit nirgendwo finden aber dafür Ernie und Bert oder Bert und Ernie, wie sie hier heißen... und Ernie's Rubber Ducky natürlich.
N hat 4 Stunden für das Museum of American History eingeplant aber tatsächlich sind N & M 5 Stunden bis zum Schließen um halb Sechs hier und haben immer noch nicht alles gesehen. Man könnte hier in der Stadt locker 2 Wochen alleine verbringen, wenn mal alle Museen anschauen wollte. Für die National Archives ist es jetzt natürlich zu spät und zurücklaufen zum Hotel kommt nicht in Frage, eindeutig zu weit für die schmerzenden Füße findet N. Also auf zur nahegelegenen U-Bahn Station. Da wir einmal quer über die National Mall müssen, können wir und noch mal umsehen.
Washington Monument
Smithsonian Castle
Capitol von der Westseite
Offenbar sind N & M aber zu dumm, eine Fahrkarte zu kaufen. Glücklicherweise springt ihnen ein Herr helfend zu Seite, der erklärt, dass sie erst eine Smartcard brauchen und da dann Geld draufladen müssen. Ah, so was wie ne Qyster Card in London, dummerweise müssen wir für die Karte selber auch nochmal $2 bezahlen und die benötigten $2,15 lassen sich auch nicht aufladen, sondern nur $3. Aber egal, auch wenn wir jetzt doppelt so viel zahlen, was die Fahrt eigentlich kostet, N hätte die knappe Stunde jetzt nicht mehr laufen können. Für N unverständlicherweise sind die U-Bahnen hier mit Teppich ausgelegt. Sehr merkwürdig.
Wir gehen direkt wieder zu Gordon Biersch, sitzen aber diesmal nicht im Barbereich. Auf die Frage, ob das Bier heute auch wieder in der Happy Hour sei, erfahren wir, dass die Happy Hour nur im Barbereich gilt. Ratzfatz wechseln N & M den Tisch. Seltsame Regelung, die vor allem nirgendwo steht und es wird auch nicht aktiv über die Zonenregelung informiert. Unsere Kellnerin stammt aus Braunschweig, erfahren N & M.
M: "Hat ja leider nicht geklappt."
Sie schaut verständnislos.
Nicht jeder interessiert sich halt für Fußball.
24 °C, Wolken und Sonne, 0 miles
Zimmer 1006, Hampton Inn & Suites Washington DC-Navy Yard
Mittwoch 31.5.17 Washington, DC → Ashburn, VA
Mitten in der Nacht wird N aus dem Schlaf gerissen, lauter Baustellenlärm. Sind die nicht ganz dicht, es ist Viertel nach Eins nachts. Bis 5 Uhr morgens ist an Schlaf für N kaum zu denken. M stört das offenbar weniger. Beim Auschecken ist N gespannt, denn die Raten pro Nacht in ihrer schriftlichen Bestätigung sind nicht mit der in der App identisch. Hier im Computer stehen die höheren Preise der schriftlichen Bestätigung, schade aber gut, dass N nochmal nachgesehen hat. Es stehen Internet Gebühren drauf, die wir als Diamond nicht zahlen sollten, das kann N ja noch verstehen, dass so ein Missverständnis mal passiert, aber es steht auch Valet Parking für $42 drauf und das haben wir definitiv nicht genutzt. Wir stehen nämlich auf dem Parkplatz gegenüber vom Hotel für $16 pro Nacht statt $42 für Valet. Auf dem Parkplatz gibt es zwar kein In-and-Out-Privilege aber der Wagen stand ja eh die beiden Tage rum.
Wir laufen zum Besuchereingang des Capitols und sind über die Länge der Schlange erschrocken, obwohl es noch 10 Minuten bis zur Öffnung sind, stehen die Leute schon bis zur Straße. Wir versuchen daher den gestern überlegten Trick und betreten ohne Schlange als mit eine der ersten die National Library und gehen durch den Tunnel rüber zum Capitol. Tatsächlich sind wir 8.45 Uhr in der Schlange vor dem blauen Theater, wer hätte das gedacht. N nicht.
Library of Congress
Wir schauen den Einführungsfilm, danach stattet unser Guide uns mit Kopfhörern aus und los geht es. Massen dirigieren, das muss man ihnen lassen, das haben sie hier echt drauf. Die Gruppe aus dem Kinosaal ist sauber ohne Chaos schnell in 5 Teilgruppen aufgeteilt. Da hier Massen von Menschen pro Tag durchgeschleust werden, und offenbar wenig Fragen gestellt werden, macht unser Guide seine Scherze ganz offenbar für sich selbst zu seiner Unterhaltung. Aber er ist gut gelaunt und das steckt an.
Nach etwa einer Dreiviertelstunde sind wir wieder am Ausgangspunkt und haben die Krypta, die Rotunda und den alten Sitzungssaal des Houses sehen können, die heutige Statuary Hall. Die Rotunde ist so groß, dass N sie nicht ganz aufs Bild bannen kann. Sehr beeindruckend.
Kuppel der Rotunda
Im Deckengemälde sitzt Washington.
Andrew Jackson, der 7. Präsident der USA, steht in der Rotunde, genauso wie...
George Washington, der 1. Präsident.
Statuary Hall
Die Uhr geht normalerweise richtig, erfahren wir nur diese Woche nicht, da sie immer am Montag aufgezogen wird und da dieser Montag Feiertag war... geht sie eben jetzt bis nächsten Montag falsch. Bloß keine Abweichungen vom Plan...
Rosa Parks
Dich haben wir doch in Honolulu schon gesehen. King Kamehameha in der Emancipation Hall, der Eingangshalle des Besucherzentrums.
Wir haben noch etwas Zeit, bevor wir zurück zum Hotel müssen und so schauen sich N & M in Ruhe den Rest der Ausstellung im Congress Visitor Center an. Eigentlich sollte Washington hier in der Krypta des Capitols begraben werden. Fand er aber wohl nicht so toll, daher hat er in seinem Testament verfügt, dass er in Mt. Vernon begraben werden möchte. Außerdem war die Krypta noch nicht fertiggestellt, als er 1799, zwei Jahre nach dem Ende seiner 2. Präsidentschaft plötzlich an einer Epiglottitis verstarb. Tja, Antibiotika gab es da noch nicht, sonst wär das vermutlich nicht passiert.
Supreme Court
Wir laufen die etwa 20 Minuten zurück zum Hotel und zahlen unsere Parkgebühr, die mit $32 hier definitiv günstiger ist als das Valet-Parking und machen uns auf den Weg nach Mt. Vernon, wo wir Tickets für die 13.20 Uhr Tour im Haus haben. So gegen 12 sind wir da und mit Audioguides ausgestattet geht es los, das Gelände der "Mansion Farm" und die übrigen Gebäude zu entdecken.
Die Fassade von Mt. Vernon sieht aus wie aus Stein, ist aber tatsächlich aus Holz, das dick mit Farbe gestrichen wurde und dann mit Sand einen Steinlook verpasst bekommen hat.
Die Rückseite ist ebenfalls sehenswert, vor allem...
...die Aussicht auf den Potomac ist grandios.
Wir verbringen etwa 5 Stunden hier und fahren anschließend nach Alexandria. Sehr niedlich, eine Straße dort hat auch ziemlich authentisches Kopfsteinpflaster. Hier mit ner Kutsche mit Holzrädern und ohne Stoßdämpfer drüber zu fahren... keine schöne Vorstellung. Mittlerweile ist es schon später Nachmittag und so machen wir uns auf zu unserem Hotel, auf dem Weg stoppen wir noch am Air Force Memorial.
Das Design soll die Missing Man Formation nachstellen, die bei Air Force Beerdigungen geflogen wird.
Zum Abendessen wollen N & M zu Lost Rhino eine Craft Brewery hier in Ashburn, VA. Allerdings sind wir nicht sicher, ob das Gebäude unter der Adresse, die N hat, auch tatsächlich ein Restaurant ist, wir sind hier nämlich mitten in einem Industriegebiet. Tatsächlich entpuppt es sich als der Brauereiausschank neben der Produktion. N probiert ein Double Bogey, ein Blonde Ale, was nur hier in Virginia erhältlich ist. Es ähnelt etwas dem Big Wave. N isst einen Spicy Turkey Wrap (Sliced turkey, lettuce, tomato, red onion, housemade spicy ranch, sprinkled with goat cheese and rolled in a spinach wrap) und M einen Spicy Mike (Sliced turkey, sliced ham, pepperoni, sauerkraut, red onion, jalapeños, provolone, housemade spicy ranch, served on tomato rosemary bread) und beide haben den Namen Spicy tatsächlich verdient.
Leider muss M ja fahren, daher nehmen wir ein paar Dosen von dem Bier mit ins Hotel.
28 °C, Wolken und Sonne, 64 miles
Zimmer 322,Aloft Dulles Airport North
Donnerstag 1.6.17 Ashburn, VA → Hagerstown, MD
Die Eingangshalle hier im Hotel ist ziemlich ungemütlich und hat was von einer Jugendherberge, allerdings fand M den Billardtisch so nett, dass er gestern Abend noch ein paar Runden gespielt hat. Egal, auf jeden Fall ist es hier nicht sehr ansprechend, deshalb fahren N & M nach Leesburg, um dort zu Frühstücken. Leesburg war im Krieg von 1812 ein Zufluchtsort des United States Governments und des National Archivs inklusive der Declaration of Independence und der U.S. Constitution und war die Heimat von General Marshall, dem mit dem Plan.
King Street in Leesburg
Die Veranda würde N gerne sofort einpacken, mitsamt der Ausstattung.
Selten so sicher geparkt. Ein Polizist bestätigt uns, dass der Parkplatz nebenan auf der anderen Straßenseite privat sei aber der hier wäre fine. Na dann.
Die Diskussion, ob Laptops ins Handgepäck dürfen oder nicht, läuft noch immer.
M: "Wie kommen wir denn dann mit Laptop nach Florida? Am besten über Kanada und dann per Auto in die USA und dann ein Inlandsflug. Da kommen die nie drauf. Ok, dauert vielleicht etwas lang und rechnet sich nicht. Aber da kommen die niiiie drauf."
Wir frühstücken bei Shoe's Cup and Cork auf der historischen King Street in Leesburg und fahren anschließend zum nahegelegenen Balls Bluff Battlefield. Der Kampf, der hier zu Beginn des Bürgerkriegs stattfand, war ein Beispiel an falscher Info und schlechter Kommunikation, findet N. Hier befindet sich auch das kleinste National Cemetery der USA.
Balls Bluff Battlefield
M: "Sollen wir den Rest Cola trinken, solange er noch Temperatur hat?"
N: "Die Cola hat Fieber?"
Weiter geht es nach Morven Park, das Haus, wenn man es so nennen mag, war mal das Zuhause von Thomas Swann, Jr., Gouverneur von Maryland während des Civil Wars und von Westmoreland Davis, Gouverneur von Virginia während des 1. Weltkrieges.
???
Morven Park
Unser nächstes Ziel für heute: Harpers Ferry, das 3-Staaten-Eck aus Maryland, Virginia und West Virginia. Der größte Teil des Ortes gehört heute zum National Park System und da Parkplätze hier knapp ist, nehmen wir den kostenlosen Parkshuttle vom Visitor Center nach Lower Town.
Shenandoah Street
Dry Store
Hier stand das kleine Waffenarsenal.
The Point. Hier schaut man direkt auf die Potomac Water Gap.
Die Potomac Railroad Bridge, der Appalachian Trail führt direkt darüber.
Zusammenfluss von Potomac von links und Shenandoah von rechts.
Harpers Ferry war Schauplatz mehrerer geschichtlicher Ereignisse. Washington ließ hier eine Waffenschmiede erreichten, es war der Schauplatz von John Brown's Überfall auf das Waffenarsenal und wechselte im Bürgerkrieg 8x den "Besitzer". N & M schauen sich jede Ecke hier an und stärken sich unterwegs sogar mit recht leckerer Eiscreme. Nach mehr als 4 Stunden sitzen wir wieder im Shuttlebus.
N: "Jetzt freu ich mich auf ein Wasser."
M: "Das hab ich doch hier, sogar 2 Flaschen."
N: "Warum sagst du denn das nicht? Wolltest wieder, dass mehr für mich bleibt, damit ich nicht verdurste. Wir sind hier aber nicht in der Wüste, das ist dir schon aufgefallen. Verdurstet wäre ich hier kaum."
(N trinkt eine der Flaschen halb leer und reicht sie M. Der trinkt auch etwas.)
N: "Haben die Bären keinen Durst?"
M: "Wasser? Das sind doch keine Waschbären!"
N: "Ich dachte alle Tiere trinken Wasser."
Sunny: "Iiiiihhhh"
N: "Ok, ok, ich weiß, du trinkst Bier."
Vom Parkplatz aus fahren wir kurz rüber zu den Bolivar Heights, der Anhöhe im Rücken des Ortes, die von Stonewall Jacksons Leuten bei den Gefechten im September 1862 eingenommen wurde. M & M folgen einem anderen Paar durch den Wald und finden sich am Fuß der Anhöhe wieder mit Blick auf die Schoolhouse Ridge, wo Jackson zuvor Stellung bezogen hatte, bevor er die Bolivar Heights einnahm. Hier im Tal zwischen den beiden Hügelketten kam es zu Ablenkungsmanövern, die vom eigentlichen Angriff ablenkten. Dummerweise wollten N & M hier gar nicht runter, denn nun müssen sie den ganzen Hügel wieder rauf und M war in Flip-Flops in der Erwartung losgegangen, dass er nur ein paar Hundert Meter ebenerdig läuft. N tut sich ganz schön schwer bergauf.
N: "Wenn ich hier hätte kämpfen müssen, wär ich schon erschossen worden, weil ich nicht schnell genug weggekommen wäre."
M: " Wohl kaum, du wärst ja schon zu spät zur Schlacht gekommen... ne Leute macht mal, ich komm gleich nach muss nur kurz Luft holen."
N: "Dann wär ich vermutlich auch wegen Desertierens erschossen worden."
In Harpers Ferry hat sich mit etwa 12.000 Mann die größte Unionstruppe des ganzen Bürgerkriegs ergeben und die meisten wurden in Chicago inhaftiert, also im Norden und durften erst wieder ins Gefecht, nachdem Sie sozusagen gegen Südstaaten Gefangene getauscht wurden. Sehr merkwürdig, dass die Union die eigenen Soldaten einsperrte.
Von der Bolivar Heights hier oben hat man einen schönen Blick auf die Potomac Water Gap durch die Blue Ridge Mountains.
Harpers Ferry liegt etwa auf der Mitte des Appalachian Trails oder hier nur kurz meist AT ausgeschildert und auch das Headquarter befindet sich hier. Harpers Ferry, meint N sich zu erinnern, ist der einzige Ort auf der ganzen Strecke von über 2.000 Meilen, an der der Trail direkt durch einen Ort führt und so können wir auch ein paar Schritte auf dem berühmten Fernwanderweg laufen. Obwohl N & M meinen, ihn auch schon mal in der Vergangenheit 2004 oder 2008 betreten zu haben.
N springt auf dem Weg zum Hotel noch kurz bei Harris Teeter rein (M meint, wer mit Portemonnaie rein geht, gehe nie nur kurz rein) und kommt mit Shampoo, Sam Adams und Big Wave wieder raus. Virginia ist ein sehr sympathischer Staat, kein Dry State wie Pennsylvania, West Virginia oder Maryland. Im Hotel bekommen wir einen 10% Gutschein für das auf der anderen Straßenseite gelegene Texas Roadhouse. Passt, da wollte N sowieso hin.
Von wegen "Wenn du in Rom bist etc.", isst M heute tatsächlich ein Steak. Vielleicht liegt es auch nur einfach daran, dass es die Wings hier nicht mit Knochen gibt. Als Vorspeise die House Rolls mit Zimtbutter, dann zwei Sirloinsteaks mit Garnelen und Beilagen (also je eines für N und M) und zum Nachtisch gibt es dann noch zwei große Frozen Margaritas. Satt!
27 °C, Sonne, 77 miles
Zimmer 335, Hampton Inn & Suites Hagerstown
Freitag 2.6.17 Hagerstown, MD → Bedford, PA
M stürzt seinen Kaffee herunter.
N: "Sehr entspannt, warum machst du das?"
M: "Mhhhm, mein Keks ist reingefallen."
N: "Drama!"
Wir fahren von Hagerstown ein paar Meilen zurück nach Süden nach Antietam und sind pünktlich zur Öffnung des Visitor Centers um 9 Uhr dort und können auch direkt den ersten Film schauen. Stempel einsammeln und einmal durch die kleine Ausstellung, dann sind wir wieder draußen. Puh, hier ist es schlagartig voll geworden, drei Busse mit Schulkindern sind mittlerweile hier angekommen, was den Geräuschpegel drastisch ansteigen lässt. Das ist sowieso so eine Sache, gegen Ende Mai, Anfang Juni, wenn wir N & M normalerweise gerne Urlaub machen, sind auch immer die Massen an Kindern auf Ausflügen unterwegs, das stoppt ziemlich schlagartig, wenn ca. Mitte Juni die Sommerferien hier anfangen.
Wir fahren noch die kurze Rundtour über das Schlachtfeld auf dem 1862 direkt im Anschluss an die Kämpfe bei Harpers Ferry die blutigste Schlacht des amerikanischen Bürgerkriegs mit den meisten Gefallenen innerhalb nur eines Tages stattgefunden hat. Unglaublich, was Menschen sich antun.
Burnside Bridge über den Antietam Creek
Am Antietam Creek, meint M einen Bieber gesehen zu haben. Eine genauere Inspektion und eine Schwanzanalyse ergibt: Groundhog.
Besser wird das Thema allerdings heute für uns nicht, denn wir fahren weiter nach Gettysburg, wo 1883 während der ersten 3 Tage im Juli eine der größten Auseinandersetzungen des Civil Wars stattfand. Das Museum hier hat gigantische Ausmaße und N & M brauchen alleine dafür 4 Stunden, inklusive Film und Diorama. Die Ausstellung beleuchtet auch, was die Schlacht für die Einwohner des Ortes und der umliegenden Farmen bedeutete, vor allem in den Monaten danach mit all den Gefallenen und den Verletzten, die erst mal in ihren Häusern untergebracht wurden.
Das Diorama ist riesig und die echten Kulissen im Vordergrund gehen in das Gemälde über.
N & M haben auch noch Eintrittskarten für das David Wills House, wo Lincoln vor der Grundsteinlegung (wenn das der richtige Ausdruck ist) für den National Cemetery übernachtete und seine berühmte Gettysburg Address fertigstellte, daher fahren wir jetzt noch in die "Innenstadt" von Gettysburg.
In diesem Zimmer hat Lincoln angeblich übernachtet.
Hier vor dem David Wills House steht eine der angeblich authentischsten Nachbildungen von Lincoln.
Da wir noch etwa 2 h Fahrt bis Bedford, PA vor uns haben und es schon kurz vor 17 Uhr ist, beschließen N & M, die etwa 23 Meilen lange Fahrt über das Schlachtfeld sein zu lassen, da dafür etwa 2-3 h angesetzt werden vom National Park Service. Gegen halb Sieben sind wir am Ziel und haben wenig Lust, heute noch groß was zu machen.
Wir haben ja einen neuen Vorrat an Hotdogs besorgt und in den nächsten Tagen werden wir nicht dazu kommen, die zu essen und damit die Brötchen nicht schlecht werden gibt es heute eben wieder Hotdogs mit Relish, Senf. Außerdem haben wir genug Getränke, die passen noch nicht mal alle in die Kühlbox. Apropos Kühlbox: eigentlich wollte N die faltbare Kühlbox, die wir letztes Jahr in Calgary gekauft haben, mitnehmen, aber die liegt natürlich daheim und macht sich nen lauen Lenz... wir haben also mal wieder die Standard Walmart Kühlbox, die ist allerdings nicht mehr für etwa $16 zu bekommen, sondern liegt mittlerweile bei $20. Diese Preisentwicklung konnten wir gut über die letzten Jahre verfolgen, da wir mit Ausnahme der Florida Urlaube ja immer das gleiche quietschorange Modell gekauft haben.
27 °C, Sonne, 154 Meilen
Zimmer 118, Super 8 Bedford
Samstag 3.6.17 Bedford, PA → Niagara Falls, ON
Für heute steht ein Fahrtag auf dem Plan. Aktuell ist es sehr stark bewölkt und daher bitten wir Sunny, doch mal "Here comes the sun" zu singen, das hat vor ein paar Tagen schon so gut funktioniert. Und tatsächlich schafft sie es, wir erreichen 24 °C und "wall to wall sunshine". Super gemacht, Sunny.
M: "Kannst du morgen bitte nochmal singen?"
N: "Da hat sie aber viel zu tun, bei der Wettervorhersage."
M: "Fühl dich bitte nicht unter Druck gesetzt.... aber schön wäre es schon."
Wir passieren Newry in Pennsylvania, und sehen einen Tattoo Laden.
N: "Die sind aber bestimmt schnell out of Business, die paar Einwohner hier haben die doch schnell alle tätowiert."
(Anmerkung des Autors: 2104 hatte der Ort genau 268 Einwohner laut Census.)
In Loretto, Pennsylvania, kommen wir an "Immergrün" vorbei, dem Haus von Charles M. Schwab. Immergrün wurde nach seinem Tod verkauft und ist nun Mount Assisi Friary auf dem Gelände der Saint Francis University.
In Carrolltown, PA finden wir Hinweisschilder auf Lawrence Flick und den Prince of Gallitzin. Von denen haben wir noch nie gehört, aber man lernt ja immer wieder was Neues.
Wir lassen uns von unserem Fräulein Rottenmeier lotsen und N hat kürzeste Strecke und keinen Mautstraßen angegeben und so schickt sie uns über ziemlich kleine Straßen bis gegen Mittag nach Punxsutawney, wo wir uns etwas umsehen.
Die Straßen, über die uns Fräulein Rottenmeier lotst, werden immer kleiner und bisweilen recht abenteuerlich.
N: "Ich hatte doch extra unbefestigte Straßen vermeiden eingegeben, was soll das denn hier sein, wenn nicht off road."
Frl. Rottenmeier: "Bad road."
Dafür gibt es hier Wildlife, wir sehen 4 Murmeltiere, die sich auf der Straße sonnen und ein White Tailed Deer. Dies verzieht sich zwar ins Gebüsch, scheint aber ziemlich neugierig zu sein. Es reckt den Hals, um unser Auto besser sehen zu können.
M: "Na, hallo. Wer bist denn du?"
Deer (entgeistert): "Sch... Touristen."
Wir fahren durch Warren, PA und N entdeckt im Vorbeifahren einen kleinen Gateway Arch vor einem der Häuser. Hm, was ist denn das? N liest sich abends schlau und erfährt, dass dieses Modell des Gateway Arches hier vor der Chamber of Commerce steht, da 80 % des Arches hier im Ort gebaut und dann nach St. Louis gebracht wurden. Schade, wir sind so schnell vorbei, dass wir kein Photo gemacht haben.
In Gowanda, NY ist vor uns die Straße gesperrt, was ist da los? Ein Meer von Motorrädern ist zu sehen. Tatsächlich ist es ein Charity Ride im Rahmen des 19. Hollywood Happening. Wir biegen hier sowieso nach Norden ab, weshalb uns die Sperrung nicht trifft.
Die Straßenränder sind übrigens hier, aber auch in den Staaten, in denen wir bisher waren, dicht bestanden mit violett blühender Nachtviole (Hesperis matronalis) hier auch Dame's rocket genannt. Es handelt sich dabei um einen Neophyten aus Europa/Asien.
In Buffalo fahren wir über die langgezogene Delaware Avenue.
M: "Die Häuser sind ja schön, aber der Blick auf den Friedhof. Das müsste ich jetzt nicht haben."
N: "Zumindest ist es nachts schön ruhig."
M: "Was soll das sein? Praktisch denken,.... Särge schenken?"
Am Ufer des Sees ist die Luft erfüllt mit irgendwelchen Insekten. Massenweise fliegen Sie um uns herum. Ein Vogel fliegt am Auto vorbei.
N: "Super, ja, friss die alle auf."
M: "Ich denke man fliegt nicht mit offenem Schnabel."
Von Buffalo aus rechnet Fräulein Rottenmeier plötzlich wie wild rum und kommt mir der Info auf uns zu, wir würden von hier bis nach Niagara Falls noch etwa 450 Meilen fahren müssen, aber das sei kein Problem, denn schon um 10 Uhr morgen früh wären wir dann da. ???? N hat vergessen, die Vermeidung für Mautstrecken rauszunehmen bei der jetzigen Berechnung und die Brücke nach Canada in Niagara Falls ist nun mal eine Toll Bridge. Ohne die Mautstrecken Vermeidung sieht das dann doch gleich viel besser aus, puh. N hat uns im B & B für 17.30 Uhr angekündigt und würden wir nicht in der langsamsten Schlange überhaupt an der kanadischen Grenzkontrolle auf der Rainbowbridge stehen, hätten wir das auch geschafft. So sind wir stattdessen gegen 17.45 am Ziel für heute.
Ambiance by the Falls, 1 Block von der Rainbowbridge entfernt. Die beiden Fenster in der 1. Etage sind unsere.
Blue Room
Da für morgen Regen angesagt ist, schlägt N vor, dass wir heute noch zu den Niagarafällen laufen. Gesagt, getan. Das erste Visitor Center hat zu, weiter zum nächsten. Wir gehen um die Ecke und es riecht verdächtig wie in Vancouver... nach Gras. Willkommen in Kanada.
Tatsächlich hat jetzt um kurz vor 7 Uhr noch eines der Visitor Center auf und N & M können Ihre Adventure Pässe abholen. Die Dame dort schlägt vor, dass wir die Fahrt zu den Fällen mit der Hornblower doch heute machen sollten, wo es noch sonnig und trocken sei, denn für morgen sei Regen angesagt. Gute Idee, wir sind zwar etwas unvorbereitet aber was solls. Das Sieben-Uhr-Boot ist zwar jetzt schon voll, aber N & M sind die ersten in der Schlange für das 19.15 Uhr Boot und können so ganz nach vorne auf das Oberdeck. Es geht los und N versucht noch schnell, ein Bild zu machen, so gut es geht im Spritzwasser von den Fällen. Als wir in die Nähe der Horseshoe Falls kommen, bricht sie in lautes Gelächter aus, an photographieren ist hier gar nicht mehr zu denken, es ist, als würde man unter der Dusche stehen, aber N & M haben einen Heidenspaß.
Von links nach rechts American Falls, Bridalveil Falls und Horseshoe Falls. Im Vordergrund ein Hornblower Boot, da gehen wir gleich drauf.
American Falls
Rechts die kleineren Bridalveil Falls. Unten rechts kann man die Menschen in gelben Regenponchos sehen, die sich in die Gischt wagen.
Ziemlich nass machen wir uns auf den Weg zum Hard Rock Cafe und erstehen dort neue T-Shirts, die N & M auch gleich anziehen, denn die sind angenehm trocken. M hat sogar trockene Socken dabei, die er jetzt großzügig N "spendet", denn er hat Flip Flops an und N ziemlich nasse Turnschuhe. Wo wir schon mal hier sind, essen wir auch gleich hier zu Abend und sind tatsächlich erst gegen 22 Uhr wieder im B & B.
24 °C, Sonne, 279 Meilen
Blaues Zimmer, Ambiance by the Falls
Sonntag 4.6.17 Niagara Falls, ON
Als N wach wird, hat sich zu dem konstanten Hintergrundrauschen der nahen Wasserfälle noch ein anderes unverkennbares Geräusch mit einer anderen Frequenz gesellt. Es regnet. Wie doof. Das war zwar vorhergesagt aber N hatte dennoch die Hoffnung gehegt, Sunny würde das hinbekommen. Na ja, dafür hat sie gestern ja nen super Job gemacht.
N & M sind kurz vor 9 Uhr beim Frühstück und sitzen tatsächlich bis etwa 10 Uhr dort, da sie sich angeregt mit einem Paar aus Shropshire in England und einem weiteren Paar aus Kitchener in Ontario unterhalten. Das ist das Schöne an B & Bs, man lernt eigentlich immer nette Leute kennen.
Jetzt aber los, unser erstes Ticket für heute morgen ist für 10.40 Uhr am Wild Water Walk. Auf dem Weg zur WeGo Haltestelle tropft es ein wenig, nicht doll aber N macht lieber den Schirm auf, Regen geht gar nicht, denn sie ist ziemlich aus Zucker. Gut, dass der Bus bald kommt. Netterweise ist ein 48h Ticket für den Bus im Pass enthalten und N & M fahren die 3 Stationen von den B & Bs zum White Water Walk. Die Stromschnellen hier sind Klasse 6, also praktisch fast unbefahrbar. Es gibt hier etwa 5 m hohe stehende Wellen, die nicht, wie N zuerst annahm, durch Felsen unter Wasser entstehen, sondern tatsächlich alleine durch die Wassermenge und die Geschwindigkeit der Strömung. Sehr beeindruckend und ein Wunder, dass dies hier ein paar Leute tatsächlich überlebt haben.
Nach einer knappen Stunde sind N & M wieder im Bus auf dem Weg zum Table Rock Center und was sollen wir sagen, Sunny ist einfach nur klasse, was die drauf hat. Es kommt doch tatsächlich die Sonne raus und bis abends haben wir super Sonnenschein.
Wir können von hier oben beobachten, dass die Hornblower gar nicht so sehr weit in das Halbrund der Horseshoe Falls fährt, aber an Bord hatten N & M das Gefühl mittendrin zu sein, was Spritzwasser und Sicht anging.
Immer wieder sehen wir diese "Aufsteller" anlässlich des 150jährigen Bestehens des Staates Canada.
Am Table Rock lässt N die Zeiten auf unserer Karte für die nächsten Stationen unseres "Arbeitstages" ändern und wir können bereits um 12.20 Uhr zur "Journey behind the Falls". Hier bekommen wir diesmal gelbe Regencapes und können damit auf eine Plattform direkt neben den Fällen.
Die beiden "Fenster" hinter den Fällen sind nicht so spektakulär, was die Aussicht angeht, man schaut ja nur auf einen Wasservorhang, aber der Lärm und die Vorstellung hinter dem Wasser zu sein, ist schon beeindruckend. Allerdings dürfte dies alles hier nicht für die Ewigkeit sein, denn die Fälle erodieren ja lustig weiter in den Fels hinein. Niagara's Fury ist auch in unserem Paket enthalten, es gibt blaue Regencapes und der Hauptzweck der "Attraktion" scheint, die Teilnehmer zu durchnässen. Da ist die Fahrt mit der Eisscholle im Gelsenkirchener Zoom deutlich unterhaltsamer, aber egal.
Wir sind jetzt mit der kanadischen Seite "durch" und laufen für die kleine Gebühr von 50 Cent pro Person, die wahlweise in US oder kanadischen Dollars entrichtet werden können, über die Rainbowbridge auf die US Seite der Falls. Hier umrunden N & M Goat Island und bewundern die Aussicht von hier auf die American, Bridalveil und Horseshoefalls.
American Falls
Die Plattform unterhalb neben den Bridalveil Falls. Einige scheinen die Dusche dort richtig zu genießen, so lange wie sie sich da hinstellen.
Links Kanada, rechts USA.
Kanadische oder amerikanische Möve? Braucht die Papiere zum Grenzüberflug?
Der obligatorische Stopp beim HRC Shop muss natürlich auch hier sein und wir machen auch kurz Pause an der Bar, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Kanada zu unserem B & B machen. Hat der US Beamte uns vorhin noch ausgequetscht, will die Dame hier beim Grenzübertritt nach Kanada nur wissen, wie lange wir bleiben und winkt uns, nachdem sie noch kurz den Einreisestempel von gestern geprüft hat, durch. So schnell kann es gehen.
Im B & B kurz duschen, denn N & M sind schon ziemlich ins Schwitzen gekommen, ein entspanntes Bier auf der Terrasse und dann steht Abendessen auf dem Plan.
Neben uns hüpft ein schwarzes Eichhörnchen in den Büschen herum, dann kommt ein graues hinzu. Oh, oh. Das graue ist hier definitiv der Hausherr oder die Hausfrau, das lässt sich leider nicht erkennen aber auf jeden Fall schlägt es das Schwarze in die Flucht.
N: "Das Schwarze ist wohl auf dem absteigenden Ast."
Spontan kehren wir heute in der Niagara Falls Brewery ein, hier gibt es zwar nur eine kleine Speisekarte aber N & M finden auch hier was Passendes. Zurück im B & B stellen wir fest, dass wir heute Nacht hier die einzigen Gäste sind. Da werden sich N & M morgen beim Frühstück wohl miteinander unterhalten müssen.
Um 21 Uhr liegen wir dann schon rechtschaffen müde im Bett, M schaut Stanley Cup und N vom Fenster aus das Feuerwerk über den Wasserfällen.
24 °C, morgens Regen ab mittags Sonne, 0 Meilen
Blaues Zimmer, Ambiance by the Falls
Montag 5.6.17 Niagara Falls, ON → Toronto, ON
Wir frühstücken gemütlich, heute gibt es zum Rührei Bratkartoffeln und lecker gewürzte spanische Bratwurst. M isst den ganzen Obstsalat auf, ist ja niemand sonst hier heute. Kurz nach 10 Uhr kommen wir dann los und fahren Richtung Süden, N möchte heute als erstes zum Old Fort Erie.
Dummerweise passt M nicht auf und wir finden uns statt am Ufer des Eriesees plötzlich auf direktem Weg zur Peacebridge Richtung USA. In letzter Sekunde entdecken wir ein kleines Schild "Return to Canada", schnell eine scharfe Linkskurve hingelegt und wir finden und bei der kanadischen Immigration wieder.
Officer: "When was your last stay in Canada?"
N: "A few seconds ago."
(Tatsächlich haben wir das Land ja gar nicht verlassen, aber wer will ihm das jetzt erklären...)
Officer (zieht Augenbraue hoch)
M: "We made a wrong turn trying to get to the fort."
Officer: "In fact that happens quite often. How do you say "wrong turn" in German?"
(Will er demnächst die "Kunden " in der Landessprache ansprechen oder fahren hier immer nur Deutsche falsch? N & M hinterfragen auch das nicht, sondern geben brav Sprachunterricht.)
Als nächstes zahlen wir noch Lehrgeld und entrichten brav CAD 4 Brückenzoll, obwohl wir die Brücke nicht befahren haben, aber wer will der Dame das schon erklären....
Skyline von Buffalo am anderen Ufer.
Mit leichter Verzögerung sind wir kurz vor 11 Uhr am Visitor Center des rekonstruierten Forts und können noch schnell beim Eintritt mit den Gutscheinen, die beim Adventure Pass dabei waren, CAD 3 p.P. einsparen, dann können N & M auch schon direkt mit der geführten Tour um 11 Uhr starten. Das ist Timing.
Offiziersquartier
Deutlich mehr Luxus als bei den normalen Soldaten.
Wir stoppen kurz beim Walmart, um Vorräte aufzufüllen, unser Shampoo ist fast leer. Außerdem nehmen wir noch eine kleine Auswahl lokaler Biersorten aus dem benachbarten Liquorstore mit. Dann geht es weiter Richtung Norden zu unserem nächsten Ziel, dem McFarland House in Niagara-on-the-Lake, offenbar das älteste Haus hier am Ort. Unterwegs kommen wir an einer Unzahl Weingüter vorbei. Hm, irgendwie war N das gar nicht bewusst gewesen, dass dies hier ein Weinanbaugebiet ist.
Der blaue Zuckerhut auf der Fensterbank zeigt den Vorbeikommenden an, hier wohnt ein wohlhabender Mensch. Das haben wir vor ein paar Minuten bei der Führung im Fort Erie gelernt. Vermutlich haben wir den schon tausendmal bei Führungen in den letzten Jahren übersehen.
Wir fahren weiter nach Toronto zu unserem Hotel für die nächsten 3 Nächte. Die Einfahrt zum Parkhaus ist etwas versteckt in der Cameron Street, es gibt nur ein kleines Hinweisschild, dass dieses Parkhaus auch für das Hotel ist. Aber vom P3 der untersten Etage, die laut Beschilderung für das Hotelparking vorgesehen ist, geht ein Fahrstuhl direkt in die Hotellobby. Unter dem Hotel befindet sich ein wenig ansprechendes chinesisches Einkaufszentrum, aber da wollen wir ja nicht hin. Das Zimmer ist sehr groß, dummerweise steht mitten im Zimmer eine Säule, so kann nur M vom Bett aus fernsehen. Die Einrichtung ist jetzt auch nicht toll, die Ecken werden wohl auch nur jedes dritte Mal gesaugt und die Gardinen hängen auch etwas delapidated vor den beiden Fenstern rum, aber wird schon gehen. Mit etwa 100 Euro pro Nacht ist der Preis im Vergleich zu allem anderen hier in der Innenstadt aber unschlagbar.
N möchte zum angeblich besten Thai Restaurant der Stadt „Pai“, Wartezeit 40 Minuten. Nein Danke. Wir gehen stattdessen ins Khao San Road, das ist ein Stück näher am Hotel und vielleicht nicht so gut aber dennoch ok. Tatsächlich ist Toronto offenbar extrem gut mit vielen Restaurants und Bars ausgestattet, hier könnte man viel Zeit verbringen, um zumindest einiges auszuprobieren. Was N & M auffällt, sind die vielen Menschen, die hier auf den Straßen unterwegs sind, alles ziemlich belebt, sehr angenehm, allerdings sehen wir auch sehr viele Menschen, die ganz offensichtlich auf der Straße leben.
19 °C, morgens ab und zu leichter Regen ab mittags trocken, 137 Meilen
Zimmer 8349, Super 8 Downtown Toronto
Dienstag 6.6.17 Toronto, ON
N hat auch mit dem Bett hier Probleme und rollt immer in die Mitte in die Kuhle, so immer auf einer Schräge zu liegen macht ganz schön Rücken-Au. Der Frühstücksbereich scheint für die Anzahl der Zimmer hier etwas unterdimensioniert zu sein, aber N & M setzen sich einfach zu zwei anderen Gästen dazu. Die Auswahl ist sehr überschaubar und daher sind N & M recht schnell fertig, kein Vergleich zu gestern Morgen.
Gegen 10 Uhr sind wir unterwegs, erster Stopp der Newstruck in der Hauswand auf der 299 Queen Street West, und dann das Toronto Schild vor dem neuen Rathaus, das die Bevölkerung offenbar so sehr mochte, dass Sie dessen Abriss verhindert haben. Ohne das Schild wäre der Platz vor dem neuen Rathaus auch noch etwas trostloser, denn Beton ist echt nicht schön.
Die Betonbögen sind Kunst (naja) und das gebogene Gebäude auf der rechten Seite ist das neue Rathaus (nicht schön).
Das alte Rathaus ist viel netter anzusehen.
Das wichtigste Ziel des Tages: Hard Rock Cafe, gut dass N gestern noch die Umfrage gemacht hat. Leider konnte N den Gutschein nicht ausdrucken, kein Drucker im B & B bzw. Hotel. Vielleicht klappt es ja auch mit dem PDF auf dem Handy? Irgendwie kann N das HRC nicht finden, dabei ist sie ganz sicher dass wir hier richtig sind, allerdings ist hier ein leerstehendes Gebäude, was eine böse Ahnung aufkeimen lässt. N loggt sich ins WLAN des benachbarten H & M Ladens ein und tatsächlich, das HRC hier in Toronto hat nach etwa 40 Jahren Existenz letzte Woche Ende Mai geschlossen. Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein.
Den Schreck müssen N & M kurz überwinden, hilft aber alles nix, weg ist weg. N & M fragen sich simultan, was wohl aus der gebrandeten Ware geworden ist…
Wir machen und stattdessen auf zum St. Lawrence Market, angeblich der weltbeste Lebensmittel Markt. Lecker aussehen und riechen tut es hier schon sehr. So ein paar mehr Tische, Theken und Sitzplätze direkt an den Restaurants wären gut und auch wenn dort was zu Trinken ausgeschenkt würde. So wie etwa beim Mercat de la Boqueria in Barcelona. Aber ich schweife ab.
Obere Ebene des St. Lawrence Markets.
Da es jetzt anfängt zu regnen, setzen wir uns ins Jersey Giant und probieren ein paar Biersorten lokaler Brauereien. Am Flatiron Building vorbei befindet sich ein paar Meter weiter die Hockey Hall of Fame, die N eh auf dem Programm hatte und die sich beim aktuellen Wetter noch mehr anbietet.
Sunny und ich bekommen mit dem Gutschein, den N aufgetrieben hat, zwei Andenkenarmbänder, obwohl wir keinen Eintritt gezahlt haben. Wir sind fast 3 Stunden hier und lernen ein wenig mehr über Eishockey. Der echte Stanley Cup steht hier auch, spaßigerweise im Tresor, denn die eigentliche Hall of Fame ist in einem ehemaligen Bankgebäude mit schöner Glasdecke ausgestattet.
Der Eingang zur Hall of Fame ist in einem Einkaufszentrum, dessen Decke N ein wenig an das Kunstmuseum in Milwaukee erinnert.
Hier sind einige animierte Stationen, an denen man seine Künste testen kann.
Umkleide der Montreal Canadiens.
Da ist noch ein Feld nach 2016 frei, da passen wir drauf, Sunny.
Der echte Stanley Cup.
Es ist jetzt halb Fünf und so beschließen N & M zum Hotel zurückzugehen und bei Nomnomnom in der Nähe des Hotels, die angeblich beste Poutine der Stadt zu probieren. Der Regen ist jetzt wieder stärker und das Hotel so ca. 30 Minuten zu Fuß entfernt. Auf halber Strecke gibt N auf und wir nehmen den Streetcar 510 bis zum Hotel, denn hier ist direkt eine Haltestelle vor der Tür.
Jetzt noch zum Essen laufen? N streikt und wir gehen stattdessen ins gegenübergelegene R&D, das hat ganz gute Kritiken, hatte N gestern schon gelesen. Ist zwar nicht günstig aber ganz schön hier, sehr stylish. Zudem ist gerade Cocktail Happy Hour von 17-19 Uhr, wie praktisch.
Heute ist großer Biertest.
16 °C, morgens trocken ab mittags Regen, 0 Meilen
Zimmer 8349, Super 8 Downtown Toronto
Mittwoch 7.6.17 Toronto, ON → Seneca Falls, NY
Heute weckt uns strahlender Sonnenschein. Gutes Timing, denn N & M wollen heute mit der Fähre rüber zu den Toronto Islands und dort Rad Fahren. Beim Vor-Frühstückskaffee im Bett checkt N noch mal kurz die Abfahrtszeiten der Fähren und liest: "Regular ferry service and online ticketing is suspended."
N: "???"
Webseite: "Due to the flood conditions at Toronto Island Park, Ferry Service and access to the Park is limited to required individuals only (e.g. residents, staff, media, and emergency personnel), and regular ferry service to Centre Island and Hanlan's Point Docks is suspended."
Angeblich stehen ca. 40 % des Parks unter Wasser, hm, na prima. Was nun?
N geht mal kurz im Kopf die Planung für morgen durch, hm, das könnte klappen. Schnell geduscht und ab zur Rezeption, heute Nacht stornieren? Ja, kein Problem. Wird auch nicht beerechnet. Ok, dann bitte machen. M meint ja die Säule im Zimmer, würde ihm vermutlich schon fehlen. Schnell gefrühstückt und dann zurück aufs Zimmer. Die Tischreservierung im 360 auf dem CN-Tower für heute Abend gecancelt und flink für 29.000 Punkte das Hampton Inn in Seneca Falls gebucht. Da ist der Women's Rights National Historical Park, den N gerne ansehen wollte und der leider nicht mehr ins Programm passte aber jetzt ja wunderbar reinpasst. Parköffnungszeiten? Check: Mi-So 9 bis 17 Uhr.
Da die Sonne so schön scheint, wollen N & M zumindest noch auf den CN-Tower. Wann macht der auf? Heute erst ab 10 Uhr, aber das sollte passen, bis wir hier alles zusammengepackt haben. Kurz vor 10 Uhr sind wir dann am Ufer des Ontariosees, stellen den Wagen ab und gehen rüber zum CN Tower. Aktuell stehen hier nur ein paar Leute an der Sicherheitskontrolle rum und wir gesellen uns dazu, die Feuerwehr verlässt gerade mit Gummipuppen-Opfern die Szene. Verstehe, das war der Grund für die spätere Öffnungszeit heute.
Mit 553 Metern ist dies das höchste freistehende Bauwerk in der westlichen Hemisphäre.
Wir fahren in einer knappen Minute bis auf etwa 340 Meter hoch auf die Aussichtsplattform. Heute sei tolle Sicht, meint die Fahrstuhlbegleiterin, so was sei nur selten der Fall, man könne ca. 160 km weit schauen.
Man kann irgendwo dahinten heute angeblich Rochester, NY und Niagara Falls sehen.
Toronto Islands im Osten, da wollten wir heute eigentlich hin.
West-Nord-West
Norden
Das sind ca. 340 Meter senkrecht runter.
Unser Auto ist noch da.
Da unten geht es als nächstes hin.
Neben den CN Tower befindet sich das John Street Roundhouse, ein 1897 erbauter und 1995 rekonstruierter Ringlokschuppen, der historische Lokomotiven und eine Brauerei beherbergt.
N & M hätten ja gerne noch etwas bei PawsWay reingeschaut aber da ist alles noch zu, die machen heute erst um 12 und nicht wie im Netz stand um 11 Uhr auf, schade. Da hätten wir sogar statt Katzen auch Hunden zugesehen. OK, dann eben nicht, wir fahren los Richtung USA. Wir stoppen noch kurz bei McD auf einen McFlurry mit M & Ms und dann geht es zurück über die Rainbowbridge in die USA. Das kommt N sogar jetzt etwas wie zuhause vor, verglichen mit Kanada. Der Grenzbeamte macht uns diesen flüchtigen Gedanken allerdings schnell und gründlich zunichte.
Wo wir denn hinwollen? Syracuse. Was wir denn in Syracuse wollten? Tolles Hotel. Das hintere Fenster vom Auto öffnen. Bitte sehr. Wann wir denn heimfliegen? 15.6. ab Newark. Wo wir denn noch hinwollten? Albany. Das heiße "OLBONY", korrigiert er. Wo wir denn noch hinwollten, bis Newark, bräuchten wir schließlich keine 15 Tage. N korrigiert, es seien ja auch nicht 15. Tage, sondern nur 5 (stimmt zwar auch nicht, aber wurscht...) Egal, wir bräuchten auch keine 5 Tage für die Strecke, wo wir denn hinwollen, ganz genau. N liest aus unserer Planung die nächsten Etappen vor. Am liebsten hätte sie ihm das Papier in die Hand gedrückt. Sie hält sich zurück und meint, dass wir noch viele historic sites besichtigen wollen. Dann endlich gibt er uns die Pässe zurück und lässt uns fahren.
Knurrrrrr! N ist auf 180.
M meint, er hätte das mit dem tollen Hotel vielleicht nicht sagen sollen....
Etwas nach 15 Uhr sind wir in Seneca Falls am Women's Rights NHP. Was soll denn das? Hier ist ja zu. N schaut nochmal ins Netz und jetzt steht hier in dick rot ein Park Alert: "aktuell nur Fr-So geöffnet".
Es ist aber auch wie verhext heute und Frauenrechte scheinen offenbar keinen zu interessieren. N meint hinter den geänderten Öffnungszeiten stecke bestimmt auch ein Mann. Sie ist immer noch sauer.
N (niest)
M: "Nicht lustig"
(Anmerkung des Autors: das ist ein N & M Insider, der auf diesem alten Comic basiert.)
Wesleyan Chapel, hier fand die Versammlung statt.
Downtown Seneca Falls
Dann eben nicht! Wir fahren zum Hotel etwas außerhalb von Seneca Falls und laufen zum nahegelegenen Abigail's Restaurant, nicht wirklich gut, aber das haben wir hier im Nirgendwo auch nicht erwartet. Die angeblich weltbesten Wings sind ziemlich schlecht findet M. Zu kalt und zu trocken, die Soße sei allerdings ganz gut.
21 °C, strahlender Sonnenschein, 223 Meilen
Zimmer 303, Hampton Inn Seneca Falls
Donnerstag 8.6.17 Seneca Falls, NY → Syracuse, NY
N & M trödeln. Wir fahren erst gegen 10 Uhr los. Am Seneca Lake, einem der Finger Lakes, reiht sich eine Weinkellerei an die nächste, unter anderem auch die Penguin Winery.
N: "Die machen wohl Eiswein."
Vor dem Auto geht ein Vogel ganz gemütlich über die Straße, M bremst.
M: "Man kann natürlich über die Straße laufen. Man kann aber auch fliegen...so als Vogel. Alter!"
Wikipedia klärt uns auf, dass seit 1839 hier in der Region der Finger Lakes Wein angebaut wird. 2010 war das Gebiet, in dem sowohl Weiß- als auch Rotweine angebaut werden, das größte Weinbaugebiet im Staate New York und nach Kalifornien das zweitgrößte der USA. Hm, wieder was gelernt.
Wir treffen unterwegs wieder auf einiger der hier angekündigten Gefährte.
Gegen halb Zwölf sind wir dann am ersten Ziel für heute, dem Watkins Glen State Park. Der Hauptparkplatz ist gesperrt, wegen Bauarbeiten, daher parken wir auf dem South Parking Lot. N & M zahlen brav die $8 Parkgebühren, suchen noch schnell die Lokalitäten auf und machen sich dann auf den Weg treppauf, um die ganzen Wasserfälle zu erobern.
Oben angekommen, entscheidet N, dass wir über den South Rim Trail zurück zum Südparkplatz gehen, dann sparen wir uns nämlich, alle Stufen wieder runter und dann steil am Parkplatz wieder hoch zu müssen. Man muss sich eben nur zu helfen wissen. Auf dem Gorge Trail war es nicht übermäßig voll und hier oben auf dem Rim Trail treffen wir nur auf ein Paar mit zwei Hunden, die dürfen nämlich nicht auf den Gorge Trail. Also die Hunde, nicht die Menschen.
Hier gibt es freundlicherweise noch einen zweiten State Park in der Nähe da fahren wir jetzt auch hin zum Buttermilk Falls State Park.
Wir fahren über die US 79 Richtung Osten, die ist ziemlich witzig, wie sie sich so schnurgerade über die Hügel zieht.
Eigentlich hat N erwartet, dass wir auch hier nochmal zahlen müssen, aber an der Pay Station ist keiner. Hm? An der Infotafel findet N allerdings einen Hinweis. Aha, der Eintritt von vorhin gilt offenbar auch hier. N & M bitten Sunny, den Beleg auf dem Dashboard gut festzuhalten, denn sie und ich kommen nicht mit. Etwas zu nass auf dem Trail für unseren Geschmack. Es tropft und spritzt ziemlich auf dem Trail und wir müssen da immer in den Rucksack. N & M finden das dagegen ganz erfrischend.
Wie und wo sollen die Bären lang gehen?
Wir befolgen den Tipp aus dem USA Forum und fahren zum unteren Parkplatz des State Parks statt die letzen Meter die steile Treppe runter und dann wieder raufzulaufen.
Das sieht mit mehr Wasser bestimmt noch toller aus.
In Ithaca kommen wir an einem Schild vorbei, auf dem N im Vorbeifahren "Synchrotron" lesen kann, hm, da klingelt doch was. Ist die bekannte Cornell University etwa hier?
Ja ist sie tatsächlich!
Wir fahren weiter nach Syracuse, denn dort in der Nähe übernachten wir heute. Wikipedia berichtet, dass im Stadtteil Tipperary Hill eine Ampel mit umgekehrter Reihenfolge der Lichter (Grün oben, Rot unten) existiere. Als 1920 die ersten Ampeln installiert wurden, warfen Jugendliche, die sich daran störten, dass das „britische“ Rot über dem „irischen“ Grün steht, Steine gegen die Ampel. Nachdem die Ampel repariert wurde, wurde sie wieder und wieder zerstört, sodass die Stadt, die an dieser Stelle eine Ampel für erforderlich hielt, sich entschloss, die Ampel umzudrehen. Die Ampel existiert noch immer in dieser umgekehrten Reihenfolge. Leider können wir das nicht bestätigen, wir haben sie nicht gesehen obwohl wir, um den Stau auf der Interstate zu umgehen, quer durch die ganze Stadt gefahren sind.
Direkt neben dem Hampton Inn ist ein Outback und ein Longhorn Steakhouse, wohin? N entscheidet sich für Longhorn, da fand sie die Fleischqualität besser. Unser Kellner fragt M nach seinem Akzent. German. Er hätte eine deutsche Großmutter, die in Bochum lebte und die er vor 20 Jahren mal besucht habe. N & M amüsieren sich köstlich und lassen ihn wissen, dass sie daheim vom Badezimmerfenster aus nach Bochum schauen können. Die Welt ist eben doch ein Dorf.
Zimmer 416, Hampton Inn Syracuse Clay
27 °C, Sonne und nachmittags auch Wolken, 141 Meilen
Freitag 9.6.17 Syracuse, NY → Albany, NY
N wird früh um 5 Uhr von der Müllabfuhr geweckt, na klasse. So richtig wieder schlafen kann sie nicht mehr und deshalb macht sie sich um 6 Uhr Kaffee und isst den Chocolate Chip Cookie, den M gestern Abend mit aufs Zimmer gebracht hat. Fast pünktlich kurz nach 9 Uhr sind wir dann auch auf dem Weg. Ein wenig beeilen müssen wir uns, denn N möchte gerne die erste Führung um 10 Uhr in Lorenzo in Cazenovia mitmachen. Eine Minute vor 10 Uhr sind wir auch tatsächlich dort und da wir aktuell die einzigen Besucher sind, bekommen wir eine Privatführung. N & M können so in aller Ruhe, alle ihnen unbekannten Gegenstände abfragen.
Nette Aussicht auf den Cazenovia Lake.
Rückseite
Formal Dining Room
Parlor
Family Dining Room
Ganz schön großes Haus, wenn man bedenkt, dass hier max. 3 Personen im Haupthaus gelebt haben. Wir schauen uns noch ein wenig in Cazenovia selbst um, sehr niedlicher Ort und dann geht es weiter. Über die US 20 einen Scenic Byway fahren wir jetzt ganz gemütlich nach Albany. Die Strecke führt durch eine hügelige Landschaft aus Wiesen, Feldern, Farmen und Wald und ab und an können wir eine wunderbare weite Aussicht ins Land genießen.
An fast jeder Ecke steht auch hier die Nachtviole. Die kann nicht nur auf feuchten Böden, sondern auch in Ruderalfluren.
Die weiße Version ist gezüchtet und zusammen mit der violetten ein "Gartenflüchtling".
Wir sehen einen Zaun, der mit ganz vielen Vogelhäusern bestückt ist.
N: "Wofür die wohl sind?"
M: "Vögel."
N: "Ja, aber was für welche?"
M: "Kleine Vögel."
(Anmerkung des Autors: es sind kleine Häuschen.)
N: "Ja, aber was für welche?"
M: "Kleine Vögel, die da reinpassen."
N (Augenrollen)
Kurz vor Albany unterbrechen wir die Fahrt, um schnell noch bei Hannaford unsere Vorräte aufzufrischen. Auf Roadside America hat N mal wieder was gefunden: Nipper the dog.
Danach fahren wir nach Downtown zum State Museum. Hier können wir ab 14 Uhr kostenfrei parken, hatte sich N im Vorfeld informiert. Mittlerweile ist es schon 15 Uhr, das passt. Die Ausstellungsräume haben zwar den Charme einer Messehalle und es ist entsprechend ungemütlich aber dafür ziemlich interessant und vor allem viel größer als von N erwartet. Wir sind natürlich wieder bis zum Rauswurf hier drin.
Nettes Taxi.
Delmonico's
Beim Baked Alaska gehen die Meinungen, wo es her kommt offenbar etwas auseinander. Aber hier ist ein Rezept dafür.
Cool, eine Kulisse der Sesamstraße.
Eine U-Bahn aus den 50ern.
Unser Hotel für heute das Hilton ist direkt in Sichtweite des Capitols. Unser Zimmer in der 15. Etage hat zwar schon bessere Tage gesehen, ist aber immer noch angenehmer als die beiden Super 8.
N: "Meinst du wir hätten ein Zimmer-Upgrade bekommen, wenn ich nicht vorab per App eingecheckt hätte?"
M: "Ja bestimmt eins mit Meerblick."
N: "Dann wäre das mit der Klimaerwärmung aber schnell gegangen. Aber was rede ich da, die gibt es ja angeblich gar nicht...."
Von hier aus laufen wir zur Albany Pump Station, einer Brauerei. Nebenan ist ein English Pub, bei dem man auch draußen sitzen kann, N ist einen Moment unsicher, bleibt aber doch beim Ziel Brauerei. Bis 19 Uhr ist Happy Hour und so bekommen N & N ihr erstes Bier und M seine Wings zu besseren Konditionen.
Wir laufen zurück zum Hotel. Im Gegensatz zu Toronto, wo alle Straßen sehr mit Fußgängern belebt waren, ist hier in der Hauptstadt des Staates New York der Hund begraben. Optisch ist es hier auch so ein Ding, es stehen ein paar nette Gebäude aber auch richtiggehende Scheußlichkeiten hier rum.
M: "Also das Gebäude hier hat seine besten Tage..."
N (unterbricht): "...nie gesehen."
Zimmer 1520, Hilton Albany
28 °C, Sonne, 151 Meilen
Samstag 10.6.17 Albany, NY → Manchester, VT
N: "Aufstehen! Wir sind schließlich nicht zum Vergnügen hier."
M: "Verrückt, das vergesse ich immer wieder!"
N & M sind schon eine Stunde hinter dem Zeitplan...
Blick aus unserem Zimmer.
Frühstück sollten wir mit Ns Diamond Status auch hier eigentlich wieder in der Executive Lounge bekommen, die hat aber am Wochenende zu, daher hat N gestern Gutscheine für das Frühstücksbuffet bekommen. Das Buffet hat bis auf das frische Omelette, das man sich hier zubereiten lassen kann, eher weniger Auswahl als ein Frühstück in einem Hampton Inn, dafür wollen die hier aber $ 18 p. P. Nur gut, dass wir die Gutscheine haben.
Wir machen noch kurz halt am Capitol, das schwer einem Chateau ähnelt und verlassen dann Albany über kleine Straßen Richtung Vermont. Vermont gefällt N & M ausnehmend gut. Die bergige Landschaft, die meist sehr schön anzusehenden Häuser und kleine Orte, von denen sich z.B. Albany zig Scheiben abschneiden könnte, wie "schön" geht.
Was für eine herrliche Landschaft!
Ein Eichhörnchen macht Anstalten, die Straße zu überqueren.
M (hupt)
N: "Das hat es nicht verstanden, ich denke in der Eichhörnchenschule ist Verkehrserziehung kein offizielles Fach."
M: "Es sollte sich doch nur erschrecken, damit es nicht über die Straße läuft."
N: "Oh, ich hab genau gesehen, wir es sich nicht erschreckt hat."
Wir passieren Arlington und erfahren, dass dies hier mal die erste Hauptstadt von Vermont war. Wieder was gelernt.
Unser erstes Ziel für heute ist Hildene, das Haus von Lincolns einzigem überlebendem Kind Robert.
Rückseite
Tolle Aussicht vom Garten aus haben die hier.
Formal Dining Room
Parlor
Gästezimmer
Roberts Schlafzimmer
Sein Arbeitszimmer als Präsident von Pullman.
Butler's Pantry
Küche
Private Sitting Room
Kinderzimmer für die Enkel
Sunbeam Car von Pullman. In Ft. Myers steht auch einer, der ist in der Erinnerung von N sogar komplett ausgestattet.
Wir fahren weiter zu unserem nächsten und letzten Ziel für heute, das Designer Outlet in Manchester, VT (hier gibt es, hurra, auch keine Steuer). Die Shops sind hier ganz normal in den Ort integriert, sehr schöne Idee. N ersteht ganz flink alles was sie benötigt, neue Jeans und einen Pastry Cutter. Jetzt muss sich N für die Pie Teige endlich nicht mehr mit einer Gabel abmühen. Dann ist M dran. Neue Hemden, Socken und Unterwäsche. Das ging jetzt alles recht schnell, deshalb gönnen sich N & M hier bei Ben & Jerry's (was auch sonst in Vermont?) eine Pause mit Eissorten, die es z. T. nicht im Laden gibt.
Unser Hotel für heute das Manchester View, ist 2 Meilen entfernt. Die Dame in der Rezeption hat große Probleme 2 Paare aus Belgien mit einem sehr lauten Kleinkind einzuchecken, die Kreditkarten gehen nicht, eine weitere Kollegin kommt zur Hilfe und nach einer Ewigkeit stellt sich heraus die Internetverbindung ist nicht ok und daher geht es nicht. 3 junge Frauen wollen auch noch einchecken und dann sind endlich wir dran. Glücklicherweise hat N schon vorab bezahlt, so dass uns das Kreditkartendrama erspart bleibt. Leider bekommen wir Zimmer 104 neben dem "gesprächigen" Kleinkind, hurra. N & M sind ziemlich fertig und wollen nicht mehr zum Abendessen fahren, geschweige denn laufen. Also gibt es heute Hot Dogs. Erschlagen setzen sie sich mit einem kalten Bier auf die Veranda, um die Füße hochzulegen. Doch leider hält die Entspannung nicht lange. Zwei riesige Bienen, Hummeln, Hornissen, N ist sich nicht sicher, umkreisen N & M ständig. An schön hier den Abend genießen, ist nicht zu denken. N bittet an der Rezeption um Hilfe. Man werde jemanden schicken. Während wir warten sehen wir, dass eines der Tiere in einem Loch in dem Holzbalken direkt vor unserer Terrassentür verschwindet. Kein Wunder, dass die direkt um unsere Köpfe fliegen, hier ist das Nest. M bittet an der Rezeption um ein anderes Zimmer, da seine Frau ganz fertig sei. Ja, N wird da gerne mal vorgeschoben, aber er bekommt tatsächlich ein anderes Zimmer für uns.
Während N & M Koffer umräumen, kommt auch schon der Herr von der Pest Control und nimmt sich der Tiere an. Tja, offenbar war das keine gute Idee hier ein Nest zu bauen. Das endet für die beiden tödlich, es tut N ja auch leid aber die waren wirklich monstermäßig groß, bestätigt auch der Kammerjäger.
Wir ziehen um in #131, "Robert Frost".
Blick von unserer Terrasse.
...andere Richtung. Hier können wir ganz ohne Riesenfliegviecher sitzen. Vermutlich waren das vorhin Holzbienen, N ist sich immer noch nicht ganz sicher.
Unsere "Hütte", also zumindest die rechte Hälfte, die linke ist das Zimmer "Ethan Allen".
N: "Das nebenan scheint ein Privathaus zu sein."
M: "Ja, ich hab da gerade jemanden gesehen, der seinen Hund "Gassi" geführt hat."
N: "Hier in Vermont heißt das wohl eher "Waldi"."
N macht sich einen Vanilla Coffee und der ist echt lecker, daher bittet sie M, ihr noch so eine entsprechende Keurig Kapsel aus der Rezeption zu holen. M ist natürlich ohne Brille losgezogen und bringt daher von jeder Farbe eine Kapsel mit, nur leider ist kein Vanille dabei, denn in Grün gibt es dummerweise mehrere Sorten. Dafür kann N jetzt endlich mal Blueberry Coffee probieren.... schmeckt überraschenderweise aber gar nicht mal so schlecht.
N & M setzen sich noch etwas in die Adirondacks auf dem Rasen, denn dort ist noch Sonne. Sie sitzen so lange es geht draußen, bis irgendwann die Mücken auftauchen, dann verziehen sie sich nach drinnen. Also N & M nicht die Mücken. Der Kamin ist so schrecklich verlockend, dass N ihn anmacht und auch die Klimaanlage, denn es ist heute ja ziemlich warm gewesen und so zusammen mit dem Gaskamin puh.... natürlich ist das totaler Umweltunsinn, aber einfach sooooo schön.
Gegen Zehn Uhr ist N dann stehend k.o. und M schläft schon seit einer Stunde.
Zimmer 104 dann Wechsel 131 (Robert Frost Room), The Manchester View
29 °C, Sonne, 64 Meilen
Sonntag 11.6.17 Manchester, VT → Albany, NY
N ist um 6 Uhr wach und macht sich erst mal eine (ganz normalen) Kaffee, nix mit Blaubeeren um diese Uhrzeit. Kurz noch mal die Route für heute prüfen, gut, WLAN funktioniert heute Morgen. Was ist denn das? Das darf doch jetzt wirklich nicht sein, das wird ja noch zum running gag: "Due to unexpected circumstances, Saratoga Monument will not open until Saturday, July 1, 2017. We apologize for any inconvenience." Ok, also mal wieder umplanen. N nimmt das Bennington Battlefield Monument und Naumkeag mit ins Programm auf, mal sehen, ob das so klappt.
Wir frühstücken, checken aus und sind mal wieder später als geplant unterwegs. Am Bennington Battle Monument angekommen haben sich die Dunstwolken von heute Morgen verzogen und N beschließt, dass wir doch hinauffahren.
Cashier: "Would you like to go up."
N: "Yeah sure, but my husband has my purse."
(Anmerkung des Autors: M ist mal wieder verschwunden).
Cashier: "No problem, today it is free."
Glück muss man haben.
N & M fahren mit dem Aufzug hoch und genießen die Aussicht auf Vermont, Massachusetts und New York. Hier in Bennington fand 1777 eine Schlacht statt, die als Wendepunkt des Unabhängigkeitskrieges angesehen wird.
Wir fahren weiter Richtung Naumkeag einem der "Sommerhäuser" des "gilded age" und kommen so bei dieser Reise eigentlich ungeplant auch noch nach Massachusetts. Damit kommen wir heute in den 8. Staat dieser Reise, plus D.C. Leider haben wir "Pech" und der Parkplatz ist voll. Die Dame, die hier an der Einfahrt steht, informiert uns, dass wir nun direkt vor dem Haupteingang von Naumkeag im Schatten parken dürfen. Wie schrecklich. Die nächste Tour ist in 30 Minuten, wir könnten so lange durch den Garten laufen... aber bei über 30 °C finden N & M die Vorstellung nicht so verlockend. Wir machen es den ehemaligen Besitzern den Choates nach und setzen uns stattdessen in den Schatten auf die Veranda und genießen die tolle Aussicht.
Das hier soll Mittelalter darstellen... na ja.
Esszimmer für alle über 15 Jahren. Die Decke reflektiert das Licht von innen und außen.
Parlor mit Büste des überraschend verstorbenen ältesten Sohns in der Ecke.
Die Deckenlampe ähnelt einem Federball. Zimmer von Mabel Choate, der Tochter als Erwachsene.
Zimmer von Mabel Choate, der Tochter als Kind/Jugendliche.
Gästezimmer
Küche mit Messerreiniger -schleifer. So einen haben wir doch auch in Hildene gesehen?
Das Alternativprogramm für heute Vormittag hat also schon mal prima geklappt, wenn wir es jetzt noch auf die 14 Uhr Führung in der Martin Van Buren National Historic Site schaffen, dann hat alles 1A geklappt. 13.50 Uhr sind wir auf dem Parkplatz. Martin Van Buren nannte sein Haus Lindenwald, das braucht uns keiner zu übersetzen. Wir sind auf einer Miniführung mit einem weiteren Paar aus Albany. Der Herr vom National Park Service hat sichtlich Spaß an der Arbeit, zeigt viele historische Hintergründe und Zusammenhänge auf und erklärt natürlich auch die Geschichte des Hauses. das wurde mehrfach wüst umgebaut und ist jetzt ein bunter Stilmix mit Turm und Zwischengeschossen. Nach der Führung schauen wir alle noch gemeinsam den Einführungsfilm an, der in diesem Falle allerdings eher ein Rekapitulationsfilm ist, N sammelt ihren Stempel ein und damit sind wir fertig für heute.
Dieser kleine Kerl verharrt ganz regungslos, damit wir ihn ja nicht bemerken.
Wir fahren zurück nach Albany, übernachten aber in einem anderen Hotel als vorgestern. Zu Fuß gehen N & M zum benachbarten Barcelona Restaurant, original spanisch kommt ihnen das zwar nicht vor, aber es ist ganz ok. Allerdings ist es auf dem Deck draußen ganz schön heiß. Das könnte demnach durchaus in Spanien sein, allerdings fühlt es sich heute eher wie August statt Juni an.
Im Zimmer wartet eine Tafel Schokolade auf uns auf deren Etikett Ns Name aufgedruckt ist. Nette Idee.
Zimmer 546, Best Western Sovereign Albany
36 °C, Sonne, 128 Meilen
Montag 12.6.17 Albany, NY → Poughkeepsie, NY
Der Wetterfrosch im Fernsehen kündigt an, dass heute der bisherige Hitzerekord für den 12.6. aus dem Jahr 1994 fallen könnte... Sunny hat offenbar sehr laut gesungen in den letzten Tagen. Morgens um halb Neun vermeldet das Thermometer im Auto bereits 27 °C. Entlang der Old Post Road zwischen Albany und New York City geht es für uns jetzt nach Hyde Park zu FDR, also Franklin Delano Roosevelt, der einige Präsident der 4x in das Amt des Präsidenten gewählt wurde. Was heute nicht mehr geht, da 1951, war es glaube ich, die Amtszeit auf zwei Perioden limitiert wurde, allerdings müssen die nicht direkt aneinander anschließen. Wir passieren unterwegs Rhinebeck, einen ausnehmend ansprechenden Ort an der US 9.
M parkt links von einem kleinen Baum.
N: "Der wirft aber keinen Schatten auf uns."
(Anmerkung des Autors: es sind 36 °C.)
M: "Doch. Wenn wir 20 Jahre warten."
Mit unserem Jahrespass bekommen wir freien Eintritt ins Haus aber die Presidential Library inkl. Museum gehört zu den National Archives und nicht zum Nationalpark Service und kosten daher extra. Wir müssen nicht lang warten und können die 10.30 Uhr Tour durch das Haus mitmachen, mit 50 Leuten. Puh, glücklicherweise hat der Guide eine sehr laute Stimme, hören können wir ihn prima. Allerdings liegen zwischen dem Infogehalt von gestern und heute Welten, ach was Planeten.
Springwood, hier wurde FDR geboren, allerdings hat ihm das Anwesen nie gehört, sondern seiner Mutter, da er zu jung war, um es zu erben als sein Vater starb, wenn sich N richtig erinnert.
FDRs Kinderzimmer, das danach auch von seinen Söhnen bewohnt wurde.
Hier wurde FDR geboren.
Zimmer von Eleanor Roosevelt nachdem FDR an Polio erkrankt war.
Sie schlief hier, da er mehrfach nachts von Angestellten gewendet werden musste, um nicht wundzuliegen und sie dabei einerseits im Weg gewesen wäre aber wohl auch nicht ständig geweckt werden wollte und vermutlich auch nicht im Nachthemd auf andere Leute treffen wollte.
FDRs Schlafzimmer, Fala, sein Scotch Terrier schlief auch hier.
Schlafzimmer seiner Mutter, der das Haus gehörte.
Von hier hat man eine wunderbare Aussicht auf das Hudson Valley.
Ist das heiß... N & M huschen schnell rüber in die Library, schon besser, sehr viel kühler hier. Museum und N & M, das bedeutet, es dauert mal wieder. Nach ca. 3 Stunden sind N & M tatsächlich durch und haben mal wieder nicht alles lesen können, so many things to see, so little time. Theodor Roosevelt war übrigens der Onkel von Eleanor Roosevelt und ihr Mann FDR ein entfernter Cousin. Wir praktisch, heiraten, ohne den Namen zu ändern und es passt dennoch in alle Richtungen.
Stone Cottage neben Val-Kill, dem einzigen Haus, das Eleanor Roosevelt selber gehörte. Obwohl es etwa 4 Meilen weg von Springwood, dem Haupthaus steht, stand es zu Lebzeiten von Franklin und Eleonore auf ihrem Grundstück, das damals deutlich größer war als das Gelände, das dem National Park heute gehört.
Die nächste Tour, die wir hier im Haus mitmachen könnten ist erst in 50 Minuten, ne, darauf haben wir jetzt keinen Nerv mehr. Top Cottage, der Rückzugsort von FDR, an dem FDR auch den König und die Königin von England empfangen hat, passt heute gar nicht mehr ins Programm. Mittlerweile laufen wir hier fast 6 Stunden rum. Duschen wär toll. Wir fahren zum Hotel, N hat Durst.
M: "Schaffst du es bis zum Hotel, oder willst du vorher was aus der Kühlbox?"
N: "Die paar Minuten schaffe ich, aber wenn du jetzt langsamer fährst, dann dauert es länger."
M: "Die Frage ist aber, wie viel länger!"
(Anmerkung des Autors: zu einer ähnlichen Frage, ob etwas kürzer als geplant einfach kürzer ist oder ob man dazu die genaue Zeit, die es kürzer ist, wissen muss oder so ähnlich, gab es vorhin schon mal eine Diskussion.)
N (knurrt)
M: "Dass ich dich lieb hab, hab ich heute schon gesagt, oder?"
N: "Hm."
M: "Check!"
N & M richten sich im Zimmer ein, trinken ein obligatorisches, "wir sind fertig für heute und im Hotel angekommen Bier" und laufen dann die knappe Meile zu Fuß zu T.G.I. Friday's zum Abendessen.
Unsere weiteren Aktivitäten sind ab sofort limitiert, viel mehr Platz für Sticker ist jetzt nicht mehr.
Der Spiegel im Bad in diesem Zimmer ist etwas zu tief angebracht, daher erfordert den Stecker in die darunter angebrachte Steckdose zu stecken etwas Geschick.
Nach dem Essen setzen sich N & M noch eine Weile an den Pool und lassen die Beine im Wasser baumeln. Es sind schließlich immer noch 30 °C.
Zimmer 328, Holiday Inn Express Poughkeepsie
36 °C, Sonne, 91 Meilen
Dienstag 13.6.17 Poughkeepsie, NY → Elizabeth, NJ
M isst pancakes, wie immer im Holiday Inn Express. Hier steht allerdings auch der prima Pancake-Automat, der hat es ihm angetan. Heute Morgen fahren wir das Stück nach Hyde Park noch mal zurück, denn N möchte gerne die erst Führung in der Vanderbilt Mansion mitmachen. Das hier ist übrigens das einzige Vanderbilt Haus im Besitz des National Park Services. Da es momentan massiv renoviert wird, die ganzen Fenster werden aktuell ausgetauscht, ist es weder von innen noch von außen ein tolles Motiv aber dennoch sehr beeindruckend.
Frederick Vanderbilt, der Erbauer von diesem Haus hier, war offenbar nicht so ein großer Geldvernichter wie seine Brüder, sein Haus war für deren Verhältnisse so klein, dass es von der Verwandtschaft ein kleines Cottage genannt wurde und vergleichen mit Biltmore, dem Haus seines Bruders war es ja auch wirklich klein und auch The Breakers in Newport ist als Sommerhaus größer. Für unsere Verhältnisse ist das hier alles riesig, N & M sind sich sicher, dass ihr Haus locker in der Eingangshalle Platz hätte.
Der Großvater von Frederick, Cornelius Vanderbilt, hat sein Vermögen übrigens mit der Einrichtung und dem Betrieb der Staten Island Fähre gestartet, bevor er ins Eisenbahngeschäft eingestiegen ist. Als die Erbin das Haus hier nicht mehr halten konnte, hat der damalige Nachbar ihr vorgeschlagen, das Haus an den National Park Service zu übertragen. Der Nachbar mit diesem Vorschlag war natürlich Franklin Roosevelt.
N & M treffen hier auf ein älteres Ehepaar das aus Karlsruhe stammt und offenbar schon seit Jahrzehnten hier in den USA lebt. Die beiden sind sehr interessiert zu hören, wie es denn aus unserer Sicht so aktuell in Deutschland läuft, denn solche Infos seien eher schwer zu bekommen.
Als Ersatzziel für Val-Kill, denn darauf haben N & M heute keine Lust mehr, fahren wir jetzt lieber zum ältesten staatlichen Museum, dem West Point Museum. Wenn wir schon bei der Navy in Annapolis waren, dann müssen wir der Gerechtigkeit wegen auch zur Army.
West Point Museum
Wir verbringen hier leider nur etwa eine Stunde, man hätte deutlich länger bleiben können, auch ohne die Schusswaffengalerie, denn die sehen sich N & M eh nicht an, aber N möchte pünktlich zur 15 Uhr Rangerführung im Paterson Great Falls National Historic Park sein.
Wir sind nur ein paar Minuten zu spät und können die Gruppe, die sich hier versammelt hat noch einholen. Wir erfahren ziemlich schnell, es handelt sich um Lehrer aus Utah, die hier auf einer Gruppenbusreise sind. Die haben sich anscheinend ziemlich viel von ihren Schülern abgeschaut, denn die sind sehr aufgedreht und amüsieren sich köstlich unterstützt von der Rangerin, die auch höchst engagiert ihren Job ausübt. Aber lieber so als eine Gruppe Miesepeter.
Das Powerhouse hier wurde erst später, N glaubt es war zu Beginn des 20. Jahrhunderts, errichtet. Paterson, die erste geplante Industriestadt der USA wurde 1791 gegründet und gilt heute als Geburtsort der amerikanischen industriellen Revolution. Die Energie wurde zuerst nicht direkt aus dem Wasserfall gewonnen, das ging noch nicht, stattdessen wurde das Wasser oberhalb der Fälle in sogenannte "raceways" umgeleitet, wovon dann Wasserräder angetrieben wurden. Das funktionierte allerdings nur, weil die Stadt tiefer als die Fälle liegt. Hier in Paterson wurden Textilien, speziell Seide, Lokomotiven, Papier, Seile, Hanf und auch Waffen, nämlich der Colt produziert. Ein Raceway ist übrigens kein Kanal lernen wir heute.
Wir kommen durch Highland Falls.
Straßenschild: "Speed radar enforced."
Straße: (Schlagloch).
N: "Speed street enforced."
Die grüne Welle scheint übrigens etwas zu sein, was definitiv nicht in den USA erfunden wurde. Voll nervig. Auf der East Saddle River Road dagegen hätten wir gerne rote Welle, hier stehen aber leider keine Ampeln, aber dafür Häuser, unglaublich.
Wir übernachten heute im Hampton Inn in Elizabeth, direkt am Flughafen.
N & M fahren zum Essen zum "The Lobby", ein etwas merkwürdiges Restaurant mit einer Disco, vermutet M, oben drüber.
M: "Ich wär auch nicht verwundert, wenn dahinter noch Zimmer wären."
(Anmerkung des Autors: ganz so schlimm war es nicht, aber die Einrichtung, das Personal und die Gäste waren irgendwie seltsam.)
N (steht im Fahrstuhl und kommentiert irdendwas mit): "Miau? Na, hast du das Fragezeichen gehört?"
M: "Ja klar, ich kann auch Miauisch, war schließlich schon auf Miaui."
(Anmerkung des Autors: Tatsächlich kann nur N Miauisch, Daisy und Della kommen immer angelaufen, wenn N zuhause miaut. Allerdings wissen wir nicht genau, was N da so sagt, dem Blick der beiden Miezen nach zu urteilen.)
Zimmer 403, Hampton Inn Newark-Airport
38 °C, Sonne, 109 Meilen
Mittwoch 14.6.17 Elizabeth, NJ → Jersey City, NJ → Elizabeth, NJ
Für das heutige Tagesprogramm hat N extra die ganze Planung der letzten Urlaubswoche über den Haufen geworfen. Denn eigentlich standen Ellis Island und die Freiheitsstatue für morgen auf dem Plan, da unser Abflug allerdings um 4 h vorverlegt wurde, hat N alles auf heute verschoben.
Als wir das Hotel verlassen wollen, empfängt uns vier strömender Regen. Echt jetzt? Das Wetter jetzt gleich auf dem Schiff???
N & M hätten Sunny nicht sagen dürfen, dass sie nicht mehr zu singen braucht... vielleicht ist sie ja so nett und singt heute noch ein wenig?
Unsere Navi Dame Fräulein Rottenmeier hat ein paar Probleme, uns ohne Toll-Road vom Hotel zum Liberty State Park zu bringen, also zahlt N brav $ 1,65. Trotz Stau sind wir gegen Viertel vor Neun vor Ort und holen unsere Tickets am Will Call Schalter ab.
N ist sich nicht sicher, ob die Zeit (9 Uhr), die auf dem Ticket steht, die Zeit für den Aufstieg in die Krone der Freiheitsstaue oder die Fährabfahrtszeit ist. Da war die Info auf der Webseite von Statue Cruises, dem offiziellen Tranport, leider nicht sehr eindeutig. Tatsächlich ist es weder noch, sondern die Zeit, bis wann hier die Tickets abgeholt werden müssen. Hinterher ist man immer schlauer, aber wir sind ja glücklicherweise rechtzeitig hier.
Also können wir erst zu Ellis Island und dann zur Freiheitsstatue, so wie die Fähre von Jersey aus auch ihre Stopps hat.
Da wir spätestens um halb Vier den Aufstieg zur Krone starten müssen, laut Aufdruck auf dem Ticket, planen N & M die Insel hier gegen 14 Uhr zu verlassen. Was bedeutet, dass wir nur etwa 4,5 h haben. Das reicht tatsächlich für den Film, die Rangerführung und die Ausstellung zu Ellis Island selber. Die Abteilung "Peopling of America" können N & M leider nur noch schnell durchlaufen. Obwohl die Amerikaner ja eigentlich Museen besser können als wir in D müssen wir feststellen, dass das Gegenstück das Auswandererhaus in Bremerhaven tatsächlich besser gemacht ist. Dennoch ist es schön, beide Sationen gesehen zu haben. Anfang und Ende der Reise sozusagen.
Unbekannter Besucher: "Which part of Canada are you from?"
(Anmerkung des Autors: M trägt ein quiekrotes Canada Gretzky 99 T-Shirt.)
M: "Germany."
Unbekannter Besucher (Verdutztes Schweigen, dann Gelächter.)
Faaaast pünktlich setzen wir nach Liberty Island über und N & M machen sich direkt auf zur Sicherheitskontrolle für den Crown Access in der Lady Liberty. Die Kontrolle befindet sich übrigens auf der Poposeite der Dame.
Es dürfen nur die Kamera (ohne Tasche), Handy, Medikamente und Wasser mit nach oben genommen werden, ganz schön streng. Also bleiben Sunny und ich hier unten und passen auf die restlichen Sachen auf. N übernimmt ab hier. Mit dem Fahrstuhl geht es nach oben ins Pedestal und von dort zu Fuß rauf in die Krone. Am Beginn der Wendeltreppe müssen wir unsere gerade erst erhalten Audioguides wieder abgeben, denn die dürfen auch nicht mit hoch. Die Abmessungen der Treppe machen allerdings ziemlich schnell klar, warum man hier so wenig mit hoch nehmen darf, denn M kann hier noch nicht mal stehen und muss krumm wie ein Fragezeichen die vielen Stufen steigen.
Blick nach unten im Inneren der Dame.
Blick nach oben in ihren Kopf.
Es dürfen auch immer nur in paar Leute hoch auf die Treppe, was einerseits an der Klettergeschwindigkeit liegt, aber auch daran, dass oben in der Krone inkl. Ranger vielleicht maximal 10 Personen Platz haben dürfen, schätzt N. Wir verweilen ein paar Minuten und gehen dann wieder runter auf das Pedestal. Im Fahrstuhl treffen wir auf einen Ranger, der 4 Jahre in D gelebt hat, vom deutschen Bier begeistert und vom US Bier wenig angetan ist. Wir empfehlen ihm ein paar US Marken, die wir für gut befunden haben, die er auch gleich notiert. Schnell noch durch die hiesige Ausstellung und dann schnell nach unten, Ty und Sunny aus dem Schrank befreien.
Aaaah ja. Make America great again....
Lady Liberty steht offenbar auch auf Flip-Flops.
Hier treffen wir wieder auf den gleichen Ranger. Er meint, er würde uns stalken. M schwatzt noch ein wenig mit ihm, während sich N abmüht, dass der Schrank ihren Fingerabdruck für die Öffnung des Schranks akzeptiert. Im 2. Anlauf klappt es dann glücklicherweise auch. N & M erfrischen sich mit einer frischen Bills's Lemonade. Die ist vermutlich mit Kunstzucker gesüßt, N denkt, dass sie die vielleicht sogar noch besser daheim hinbekommt. Wir werden sehen.
Ein letzter Blick vom Schiff auf die Dame.
N hat für heute 8 Stunden auf beiden Inseln inklusive Fährfahrt ausgerechnet und wir brauchen 8,5 Stunden, ziemlich gute Prognose. Wir erwischen das 17 Uhr irgendwas Boot zurück nach Jersey City. Angekommen im Liberty Island Park setzen sich N & M hier noch eine Weile hin und genießen die tolle Aussicht auf die Skyline von Lower Manhatten.
Jetzt, bei den Temperaturen, wäre der Pool von gestern wieder ganz nett.
N & M besorgen für heute chinesisches Take Out und essen beim Kofferpacken im Hotel. Leider haben die beiden den "Bitte-nicht-stören-Hänger" außen am Zimmer vergessen und konsequenterweise ist das Zimmer nicht aufgeräumt und die nassen Handtücher sind immer noch da. Hilft nix, da muss M nochmal zur Rezeption und zumindest frische Handtücher für morgen besorgen.
Morgen steht Glenmont, Edison's Haus in West Orange hier in New Jersey auf dem Plan. N checkt noch mal die Öffnungszeiten.
"Standard Hours
Sunday: Closed
Monday: Closed
Tuesday: Closed
Wednesday: Closed
Thursday: Closed
Friday: Closed
Saturday: Closed
During extensive preservation work at Glenmont, the house will only be open April 8, 9, 15, 16, 22 and 23. It will also be open May 7, 21, 28 and June 11, 24, 25."
Warum überrascht uns das jetzt nicht mehr?
Zimmer 403, Hampton Inn Newark-Airport
28 °C, Erst Regen, dann Sonne, 26 Meilen
Donnerstag 15.6.17 Newark, NJ → Düsseldorf
Da wir auf das Labor, was das einzige ist, was wir heute im Edison National Historical Park ansehen könnten, keine Lust haben, schlafen N & M stattdessen aus, trödeln rum, gehen spät zum Frühstück und machen sich dann auf den Weg zu Hertz, das Auto abzugeben.