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Samstag, 27.5.17 Harrisburg, PA → Baltimore, MD "Thus quoth the raven: Baltimore" 

N ist gegen 3 Uhr wach, M schafft eine Stunde länger.

M: "Ah, zuhause ist es 10.40 Uhr, da sollten einige schon betrunken sein."

Zur Erklärung, heute ist DFB-Pokalfinale.

Da die WLAN Verbindung an der Zimmertür am besten ist, macht es sich N dort mit dem Schreibtischstuhl bequem, obwohl bequem vielleicht nicht der ganz zutreffende Ausdruck ist.

M: "Du hast die Uhr im Blick?"

N: "Ne, die zeigt zu dir."

M: "Es ist 11 nach 6. Wann hattest du vor, duschen zu gehen?

N: "Vor 11 Minuten."

M: "OK, dann bist du zu spät."

N & M sind um 7 Uhr im Frühstücksraum und hier ist die Hölle los. Kinder und Jugendliche in allen Altersklassen in Fußballtrikots inkl. korrespondierender Eltern. Das Chaos ist maximal, die Tischmanieren sind minimal ausgeprägt. M muss einen der Halbstarken deutlich bitten, seine beschuhten Füße vom Stuhl zu nehmen.

N: "Die Freuden des Fußballs."

M: "Was die hier spielen ist kein Fußball."

N: "Das kannst du beurteilen?"

M: "Ich komme aus dem Land des Weltmeisters."

N: "Nur wenn du da auch mitgespielt hättest, dürftest du das sagen."

M: "Wenn ich da mitgespielt hätte, hätte ich nach 2 Minuten nen Krampf gehabt. Außerdem bin ich 50 Jahre älter als die Kinder hier."

N: "Bist du nicht. Du fühlst dich nur 50 Jahre älter."

M hat seine spontane Rache, als N tatsächlich ein paar Minuten später aus dem Fahrstuhl steigt und in die falsche Richtung läuft.

M: "Ha!"

Wir fahren gemütlich erst mal zum Target nahe des Hotels, eine neue Kofferwaage muss her, denn unsere daheim hat, nachdem N sie benutzt hat, den Geist aufgegeben.

N erklärt den Weg.

M (erschrocken): "Oh, muss ich jetzt zuhören?"

N: "Na klasse, du hörst mir also nicht zu?"

M: "Ach ich dachte du erzählst nur so was."

N: "Charming!"

Wie auch nicht anders zu vermuten, finden neben der Kofferwaage auch ein paar weitere wirklich unbedingt notwendige Dinge den Weg in N & Ms Besitz: SD-Karte, Hefty-Bags und Eos-Vanille-Lippenbalsam. Speziell das letztere war natürlich lebensnotwendig.

Gemütlich geht es auch weiter über die kleinen Landstraßen nach Lancaster zu President James Buchanan's Wheatland. Wir können a) Rabatt für AAA verzeichnen und bekommen b) Tickets für die erste Haustour um 10 Uhr. Nach etwa einer Stunde sind wir schlauer über einen Präsidenten, von dem wir bisher nicht viel mehr als den Namen kannten.

Vordereingang

Wir sind gewöhnliche Besucher, daher betreten wir das Haus durch den Hintereingang.

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Hinterer Gang mit dem Peace Stone im Treppengeländer

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Der All Purpose Room, wo Buchanan angeblich von seinem Wahlsieg erfahren hat.

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Esszimmer, der Tisch ist für 6 Personen gedeckt mit kleinen Salztöpfchen am Platz für jeden Gast, die aus dem größeren Salzbehälter, der herumgereicht wurde, befüllt wurden. Offenbar war Salz auch zur Viktorianischen Zeit noch was Teures. Zudem stehen an jedem Platz Glasschüsseln, die dazu gedacht waren, bei jedem Wechsel der Weinsorte das Weinglas auszuwaschen. N findet ja ein frisches neues Glas zu nehmen, wäre irgendwie einfacher gewesen aber vielleicht hatte er nicht genug Gläser oder die Spülerei war gerade total in.

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Die Dame, die uns durch das Haus fühlt, ist etwa vergleichbar alt wie das Gebäude.

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Arbeitszimmer mit separatem Hauseingang. So weiß keiner so recht, wer hier ein- und ausgegangen ist. Praktisch.

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James Buchanan's Schlafzimmer

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Schlafzimmer seiner Nichte, die als First Lady fungierte. Das Bett hier ist aber nicht ihres, sondern war eigentlich für den Onkel und stand in Baltimore, er hat es jedoch nie genutzt und.... ach das ist eine lange Geschichte.

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Schlafzimmer seines Neffen, der offenbar sehr viel seltener hier anwesend war und daher in einem Zimmer nächtigte, das eine Art etwas größerer Wandschrank war.

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Wow, was ein Fortschritt zur Waschschüssel.

Wir kamen als Gäste durch den Hintereingang und verlassen jetzt das Haus als Angestellte durch die Küche. Was für ein dramatischer viktorianischer sozialer Abstieg innerhalb von nur einer Stunde. Hier in der Küche liegt eine kleine nachgebildete Katze, welche die Gesellschaft, die das Haus verwaltet, zusätzlich zu zwei Wachsfiguren übernehmen musste. Die Dame, die uns herumführt, ist sich sehr sicher, dass hier wohl nie Katzen, sondern nur Hunde lebten. Egal, auf jeden Fall gab es offenbar so eine Art Wettbewerb unter den Gästen, wie das Tier denn nun heißen sollte aber leider hat der von der Dame favorisierte Vorschlag "Democat" nicht gewonnen. Obwohl das Wortspiel echt nett ist, finden N & M.

Weiter geht es zur Hampton NHS, wir beeilen uns, damit wir die 13-Uhr-Tour noch erreichen. Unterwegs sehen wir eine Kirche mit einer sehr großen Satellitenschüssel.

N: "Die haben wohl jetzt einen besonders guten Draht zu Gott."

Ein Schild an einer nahegelegenen Autowerkstatt verspricht "Friendly Service."

N: "Gibt es auch unfriendly service, den man bewerben kann?"

M: "Jepp, der ist günstiger."

12.58 Uhr sind wir am Visitor Center, allerdings erfahren wir, dass immer nur 15 Personen zu einer Führung zugelassen sind und bereits etwa 25 Leute für 13 Uhr nachgefragt hätten. Natürlich ist die 13-Uhr-Tour schon im Gange und die nächste startet erst um 14 Uhr. Mittlerweile stehen hier schon wieder 14 Leute an. Eine Stunde rumstehen im Regen, der jetzt einsetzt? Ne, auf keinen Fall tun N & M sich das an.

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Auch hier gibt es einen Vordereingang

Stattdessen laufen N & M nur außen herum, N liest wieder alle verfügbaren Schilder und dann will sie noch kurz in das kleine Visitor Center, dort auch ein paar Schilder lesen und die Stempel holen. Wie bitte? Auch bis 14 Uhr geschlossen? Glücklicherweise liegen die Parkstempel auch in der Orangerie, die als Besuchertoilette dient, aus, das hatte M vorhin herausgefunden.

M: "Wir fahren, die mögen uns hier nicht."

Dann fahren wir eben weiter nach Baltimore.

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Eigentlich hatte N ja mal gedacht, dass wir da hoch gehen auf das Washington Monument aber es steht ein "Sorry-we-are-closed-Schild" vor der Tür. Komisch eigentlich sollte geöffnet sein laut Webseite.

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Wir gehören zur arbeitenden Bevölkerung und berechnen auch nur eine kleine Gebühr pro Stunde für das Festhalten des Parkscheines.

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Lange durfte er hier nicht liegen, dann wurde er umgebettet aus touristischen Gründen...

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...zum Eingang des Friedhofs und nun ist das hier Poe's Grave.

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Wir fahren ein paar Straßen weiter zum Poe House, also eigentlich dem Haus seiner Tante. Besichtigen kann man es auch, aber die Gegend ist nicht recht vertrauenerweckend und wir haben das ganze Gepäck ja dank SUV offen sichtbar im Auto. Das wollen wir nicht riskieren und so macht N nur ein paar Bilder von außen und wirft einen Blick in den Eingangsraum. Der ist mit den sich darin befindlichen 4 Personen inkl. N maximal überbevölkert und N macht schnell wieder kehrt.

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Das sieht definitiv geräumiger aus als das Poe Haus.

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Babe Ruth's Birthplace

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Wir fahren zum Hilton am BWI Flughafen. Ursprünglich hatte N ja ein Wingate gebucht für ca. $60, aber die haben leider vergessen uns mitzuteilen, dass sie jetzt ein Holiday Inn Express sind und die Buchung zwar noch existiert aber nicht mehr zu den Konditionen. Für mehr als das Doppelte können wir ein Zimmer bekommen erfährt N auf Nachfrage per E-Mail. ne danke. Also hat N ein paar Tage vor Abflug noch ein neues Hotel in Baltimore gesucht und uns schlussendlich im Hilton am BWI eingebucht. Zu N & M's Überraschung gibt es auch hier eine Executive Lounge, die wir wieder als Diamond-Member nutzen dürfen. Oder vielleicht sogar wieder sollen?

Wir machen uns nochmals auf zum Inner Harbour denn wir wollen noch kurz zum HRC. Wir waren zwar 2008 schon mal hier aber T-Shirts kann man ja nicht genug haben.

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Ein kurzer Stopp auf dem Federal Hill ist auch noch drin.

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Blick auf den Inner Harbor vom Federal Hill.

Eine Mutter versucht Ihren kleinen Jungen zum sicheren Gebrauch der Treppe und des Treppengeländers anzuleiten.

Mutter: "Andrew, what did I just tell you?"

M (im Vorbeigehen): "Hab viel Spaß und trink nicht so viel."

Wir nutzen unseren HRC $5 Gutschein von der Umfrage unseres Besuchs aus Rom und haben so fast das Parken für $6 in der Harbor Park Garage wieder raus. Auf dem Friedhof vorhin sind uns schon einige Passanten mit verschiedenen schwarzen Metalband-T-Shirts aufgefallen und hier auf dem Market Place sehen wir den Grund für das geballte Auftreten. Es läuft das Maryland Death Festival. N & M hören ja auch gerne laute Rockmusik aber das hier erreicht in unter einer Minute die letale Dosis befindet M.

Zurück im Hotel testen wir die Executive Lounge. Es gibt wieder Gemüse mit Dip, Käse, Trauben, Cracker und diesmal gefüllte Teigtaschen. Freundlicherweise gibt es hier im Gegenteil zu Newark keine 1-Drink-pro-Person-Regelung.

Da es hier aber die gleiche Fernsehkanalauswahl wie im DoubleTree gibt, kann N jetzt ihren Potter schauen und M schaut die Aufzeichnung der Pokalendspiels auf BVB Total, um 21 Uhr macht N allerdings schon schlapp.

Zimmer 1028, Hilton Baltimore BWI Airport

24 °C, Wolken und ab und zu leichte Schauer, 141 miles

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