Fr., 25.4.14
Zum ersten Mal werden wir vom Wecker um 5.30 Uhr geweckt. Typisch, wenn man mal früh irgendwo sein muss, dann wachen die Herrschaften eben nicht um 4 Uhr morgens auf.
Wir machen uns um 7 Uhr auf den Weg und sind pünktlich um 8 Uhr auf dem Port Allen Flugfeld bei Hanapepe. Heute morgen soll unser Helikopter-Flug stattfinden, den N vorab im Netz gebucht hat, na ob das was wird, es ist nicht das beste Wetter und für unser Gefühl verdammt windig. Aber die Veranstalter zeigen keinerlei "Cancel-Anzeichen". N & M werden mit Rettungswesten und Sicherheitsvideo bedacht und dürfen dann rüber zum Flugfeld. Sunny und ich können leider nicht mit, denn diese Gesellschaft hat keine bärentaugliche Ausstattung, wer das wieder ausgesucht hat.
So, ab hier übernehme ich mal das Schreiben, da Ty ja am Boden zurückbleibt. Ich habe einen privaten Flug nur für M und mich in einem doors off Heli gebucht. Als ich so da drin sitze, bin ich mir nicht so sicher, ob ich das nicht bereuen werde. Nichts zum Festhalten. Ich klemme erst mal meine Füße fest unter den Sitz des Piloten, um etwas mehr Halt zu haben. Hoffentlich wird mir nicht auch noch schlecht, die Anti-Spuck-Kaugummis, die ich sicherheitshalber mit in den Urlaub genommen habe, liegen bei all der Aufregung vergessen im Koffer auf dem Zimmer.
Ich frage M, ob er sicher ist, dass der Pilot uns fliegen darf, der sieht so schrecklich jung aus... M meint, "das passt schon". Wir heben ab und ich sitze krumm wie ein Fragezeichen nach innen gelehnt, nur nicht zu nah an die Türöffnung kommen.
Auf meine Frage, ob es immer so windig sei, weil ich schon vor meinem geistigen Auge die Rotorblätter abknicken sehe, meint der Pilot das sei "pretty normal", na denn. Ich versuche mich zu entspannen und den Flug zu genießen, M gelingt das offenbar sehr gut. Allerdings kann ich bei dem Wind kaum den Kopf drehen, ohne das Gefühl zu haben, dass es mir gleich die Kopfhörer oder die Sonnenbrille vom Kopf weht.
Im Uhrzeigersinn fliegen wir rund um die Insel, erst etwas in den Waimea Canyon, dann die Na Pali Küste entlang und dann um den Mt. Wai'ale'ale rum erneut in den Waimea Canyon und zurück nach Port Allen. Insgesamt sind wir eine Stunde in der Luft und landen gegen halb 10 Uhr wieder sicher auf dem Boden an der geplanten Stelle.
Anflug auf Port Allen. Ty übernimmt ab hier freundlicherweise wieder.
Hier auf dem Flugfeld stehen auch noch andere interessante Dinge herum.
Kurz nachdem N & M gelandet sind, startet auch schon die nächste Tour.
N hat eine ziemliche Heli-Föhn-Frisur als sie wieder aussteigt. Mittlerweile ist es richtig warm geworden, wir werfen das Programm mal wieder über den Haufen und entscheiden, in den Waimea Canyon zu fahren. Wer weiß schon, ob wir den in den nächsten Tagen noch mal mit Sonne sehen? Erster Halt der Kalalau Outlook bei Milemarker 18. Hier ist es immer noch sehr wolkig und man kann das Tal mehr erahnen als sehen.
Kalalau Lookout
Wir fahren die Aussichtspunkte rückwärts Richtung Küste nacheinander an.
Pu'u Hinahina Lookout
Waipoo Falls
Eine gute Gelegenheit, Euch unseren dunkelblauen Dodge Voyager AWD vorzustellen.
Waimea Canyon Overlook
Ein Stück hinter Milemarker 9 von oben kommend stoppen wir am Iliau Nature Loop und laufen die kurze Runde. Auch wenn der Loop kurz ist, lohnt er sich für Infos über die einheimischen Pflanzen und die schöne Aussicht.
ʻŌhiʻa lehua (Metrosideros polymorpha)
Wo wir schon mal hier sind an der Westküste, versuchen wir zum Polihale State Park zu kommen, denn der ist nur über eine ca. 5 Meilen lange dirt road zu erreichen. Unbefestigte Straßen sind ja nicht so Ns Ding, aber die hier ist ok.
Polihale State Park
Der Strand hier ist einfach riesig, sowohl an Größe als auch an Eindruck, den er auf uns macht. Unbeschreiblich schön ist es hier. "Ach ne", meint M plötzlich, "ich hab Null Lust, die zu retten". Ein Paar in einiger Entfernung von uns schickt sich an, ins Wasser zu gehen. Wohl verrückt. Glücklicherweise kommt es heil wieder raus. Aufgrund der ganzen Aufregung heute morgen wegen des Heli-Fluges ist N sehr schlecht ausgestattet, kein Badehandtuch, kein Bikini, nur Jacken, daher wird jetzt Ms Regenjacke zum Sitzen missbraucht. Wir genießen den Anblick der Na Pali Klippen, der Wellen und des leeren Riesenstrandes bis die Sonne hinter Wolken verschwindet. Dann machen wir uns auf den Rückweg.
Wir sind vorhin mit dem Heli über eine große Kaffee-Plantage geflogen, die kann man besichtigen, daher stoppen wir auch hier bei Kauai Coffee und sehen uns etwas um. Man kann einen kleinen Rundweg laufen, ein Mini-Museum ansehen und alle Kaffeesorten, die hier hergestellt werden, probieren. Denn hier wird angebaut und geröstet. N findet die flavored Variante mit Vanilla Macadamia Nut sehr lecker, wir und M wollen keinen Kaffee probieren.
Jetzt wollen wir nur zurück zum Hotel, denn wir sind hier auf der Plantage schon wieder nass geworden.
Frisch geduscht sind alle wieder unternehmungslustig und hungrig, deshalb fahren wir nach Kapa'a zur Shrimp Station und essen die empfohlenen Coconut Shrimp, die wir dank eines Couponheftes aus unserem Hotel günstiger bekommen. Und nun? Durst. Unser Hotel hat doch auch eine Poolbar. Die testen wir jetzt ausgiebig und lernen ein Paar auf Hochzeitsreise aus unbekannten Gefilden und eines aus Seattle kennen.
Aston Islander on the Beach, 33 °C, 139 Meilen