Mi 20.07.16 Jasper, AB → Clearwater, BC
Es regnet schon zur morgendlichen Begrüßung. Pfui. N & M trödeln herum. Heute ist nicht so viel Programm auf unserer Strecke, da reicht es locker, wenn wir hier erst um 10 Uhr losfahren. M nutzt die Zeit und Gelegenheit, seine Hemden fürs Schiff noch Mal aufzubügeln. N kämpft derweil mit der vermaledeiten Technik. Der Bericht auf der Homepage lässt sich nicht mehr abspeichern. Sie bastelt an einem workaround, damit das wieder läuft. Bis all das erledigt ist, kommen wir tatsächlich erst um 10 Uhr los. Wir lassen die Haustürschlüssel, wie instruiert, auf der Küchentheke zurück und ziehen die Tür hinter uns zu. Es geht Richtung Westen zum Mt. Robson Provincial Park. An der Grenze nach British Columbia, der Hinweis: bitte Uhren eine Stunde vor stellen. Aye Aye.
N: "Wo ist denn der Quotenbär für heute? Gibt es hier in British Columbia keine Bären. Gibt es die nur in Alberta?"
Eine Minute später....
N: "Oh Mann, es heißt ja schließlich auch Albärta!"
M: "Wir Trottel. Ja klar. Kein Wunder. Dass wir darauf nicht eher gekommen sind!"
Overlander Falls
Sehr angenehm, alle Provincial Parks, die wir bisher aufgesucht haben und auch dieser hier sind kostenlos.
Nächster Halt, das Mt. Robson Visitor Center. Leider kann man den Mt. Robson nicht ganz sehen, der obere Teil hat sich in Wolken gehüllt.
Es geht weiter: die Rearguard Falls. N hat ein paar Probleme, den Park in unserem offenbar mit Legasthenie geschlagenen Navi zu finden. Wer sucht schon nach falschen Schreibweisen. Das Navi kennt nur die Reargaurd Falls.
Wir stoppen in Valemount in einer kleinen Schweizer Bäckerei, weil N unbedingt einen Kaffee möchte, aber sie probiert auch den Mohnstrudel, wenn der schon mal da ist. Es geht weiter im Dauerregen Richtung Clearwater. N nickt zwischendurch mal weg und wird schlagartig aus ihrem Dösen-Status aufgeweckt als M scharf abbremst. Am linken Straßenrand taucht ein Schwarzbär auf und der ist auch noch in Begleitung von zwei Kleinen.
Tatsächlich brettern die großen Laster mit um die Hundert km/h dicht an den Bären vorbei, ohne dass diese wegrennen, die gehen nur etwas in Deckung. Der kleine Braune reibt sich danach immer mit der Tatze über das Gesicht, als wollte er sagen: "Pfui, Mama, der Laster hat mich ganz nassgespritzt".
In Clearwater entern wir als erstes das Visitorcenter. N lässt sich die wichtigsten Infos zum Wells Gray Park geben, M versucht eine Fahne von Kanada zu erstehen. N ist deutlich erfolgreicher mit ihrem Unterfangen, er müsste das Dekomaterial klauen, um eine zu bekommen, gaaaanz schlechte Idee. Danach ist als Ersatz quasi ein Royal Oreo Blizzard fällig. Large.... to share.
Nächster Stopp: Spahats Falls.
Wir fahren weiter zu unserem Heim für die nächsten zwei Nächte: Clearwater Springs Ranch.
Die Empore vor unserem Zimmer.
Unser Wolf Room.
Blick aus unserem Fenster.
Das Wohnzimmer.
Kolibris auf der Terrasse.
Ein wunderschönes ca. 3 km abseits der Straße gelegenes Haus an einer großen Wiese mit umwerfendem Blick auf die Berge. Einfach herrlich. N & M werden herzlich von den Eigentümern Kurt & Tania empfangen und kurz in die Haus"nutzung" eingewiesen und beziehen dann unseren Wolf Room. Um halb Sieben versammeln sich alle Gäste und die Gastgeber zum gemeinsamen Abendessen, das optional dazu gebucht werden kann. Was auch absolut Sinn macht, denn Clearwater ist etwa 30 km entfernt und die schmale unbefestigte Straße ist im Dunkeln sicher nicht so nett zu befahren. Nicht, dass das aktuell bei Sonnenuntergang um 22 Uhr (wir sind hier eine Stunde gegenüber Alberta zurück) was ausmachen würde. Egal, auf jeden Fall ist es sehr nett, fremde Menschen aus anderen Ländern zu treffen und ein wenig zu erzählen. Heute haben wir hier: die Eigentümer aus Belgien, eine Familie aus Quebec, ein Paar aus London und uns. Eine bunte Mischung. Tania, die Inhaberin, kann wunderbar anschaulich erzählen, es macht einfach richtig Spaß, ihr zuzusehen und zuzuhören.
Zu Essen gibt es heute einen Vorspeisensalat gefolgt von Huhn mit Cranberrysauce und Kartoffeln. Zum Nachtisch gibt es Nanaimo Bars. Lustigerweise hat N durch Zufall gerade in der Woche vor dem Urlaub genau dafür ein Rezept gefunden und gespeichert. Das Rezept für das Cranberry-Huhn besorgt sie sich hier gleich auch von Tania. Was man hat, das hat man.
363 km, 14-22 °C, Clearwater Springs Ranch