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Mo 18.07.16 Lake Louise, AB Jasper, AB

N & M verlassen um halb Acht schweren Herzens die Cabin. Die war wirklich wunderbar, hier hätten wir gerne noch eine Nacht verbracht.

Wir stoppen bei Laggan's Deli, das macht nämlich schon um 7 Uhr auf, und besorgen je ein Chicken Salad Roll und ein Roastbeef Sandwich und ein Stück Lemon Poppy Seed Kuchen für später.

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Kurz hinter Lake Louise auf der 93 begrüßt uns ein Schwarzbär, der offenbar auch frühstücken will.

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Bow Glacier Falls

Die Wolken hängen immer noch ziemlich tief und daher lassen wir die geplante Wanderung zu den Bow Glacier Falls lieber ausfallen. In dem Wohnmobil, das hier am Bow Lake Viewpoint steht, sitzt eine Katze auf dem Dashboard und sonnt sich. Hunde haben wir ja schon oft in Autos oder auch Wohnmobilen gesehen aber Katzen? Wir fahren jetzt direkt zum Peyto Lake und hoffen, noch vor den Massen dort zu sein.

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Das ist definitiv richtig. Am liebsten würde N alle drei Meter Photos machen, aber dann kommen wir vermutlich nie an.

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Schließlich kommen wir doch noch am Peyto Lake an. Wir laufen die kurze Strecke durch den Wald zum Aussichtspunkt. An einer Stelle sind sich N & M sicher, dass sie ein Knurren aus dem Gebüsch gehört haben. Hm?

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Mittlerweile ist auch die Sonne voll rausgekommen, hat viele der tiefhängenden Wolken weggewärmt und beleuchtet den Peyto Lake.

N: "Schaust du dich eigentlich ständig um, weil du glaubst, da kommt was aus dem Gebüsch gesprungen?"

M: "Ich will lieber, dass es mich frisst statt dich."

N: "Und wie soll ich dann hier wegkommen?"

M: "Auto"

N: "Den Schlüssel frisst es doch dann mit."

M reicht N den Autoschlüssel.

N: "Der mit dem Schlüssel wird immer gefressen."

M will den Schlüssel wieder zurück.

M hat bei aktuell etwa 10 °C eine kurze Hose an.

N: "Ist dir nicht kalt?"

M: "Nur wenn du mich ständig darauf hinweist und das 10-mal wiederholst."

N: "Kalt, kalt, kalt, kalt, kalt, kalt, kalt, kalt. Und?"

M: "Das waren nur 8."

N: "Kalt, kalt. Und jetzt?"

M: "Vielleicht etwas frisch."

Kurzer Frühstücksimbiss, das Roastbeefsandwich muss dran glauben und dann fahren wir weiter zum Columbia Icefield. Auch schon auf dem Weg dahin passieren wir eine Reihe Gletscher mit riesigen Eismassen, die wie am Berg zu kleben scheinen.

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Was da zum Teil für Schneemassen hängen, verrückt.

Wir kommen am Visitor Center an und M besorgt erst mal Tickets für die nächste Tour zum Skywalk. Die ist freundlicherweise bereits in 10 Minuten um 11.15 Uhr. Wir können auch schon direkt in die Einsteigeschlange und dann in den Bus. Tatsächlich sind nur wir und der Fahrer an Bord dieses 56 Personen Gefährts, das nennt M mal einen Fullsize Wagen. Offenbar ist es tatsächlich eher selten, dass nur 2 Männekes im Bus sitzen, denn auch der Busfahrer meint, wir hätten offenbar heute eine VIP-Tour erwischt und wirklich, wir werden als einzige Teilnehmer zum Sykwalk gebracht. Ziemlich verrückt. Direkt hierhin kann man übrigens nicht fahren, denn hier gibt es weder Parkplätze noch Ticketkassen. Der Busfahrer meint auf Nachfrage auch noch, dass es normalerweise erst gegen 12 Uhr hier voll wird. Da haben wir ja Glück. N & M werden noch mit einem kostenlosen Audioguide ausgestattet und los geht es. Das Icefield oberhalb der Berge, von dem die vielen Gletscher hier gespeist werden, kann man durch die Wolken nur erahnen. Die Schnee- und Eisschicht da oben ist fast 100 m dick, erfahren wir von unserem elektronischen Guide.

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N macht die ersten vorsichtigen Schritte aufs Glas. Ein ziemlich cooles Gefühl. Den Mittouristen zuzusehen macht fast ebenso viel Spaß, wie die Landschaft anzusehen oder die Sicht nach unten zu bestaunen. Einige laufen wie auf Eiern, anderen schlurfen ganz vorsichtig oder hangeln sich von Strebe zu Strebe und andere sehen aus, als wollten sie am liebsten einfach nur auf den Arm.

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Mittlerweile wird es hier etwas voller und wir fahren mit dem nächsten Bus zurück zum Visitor Center. Der ist eindeutig voll, keine VIP-Behandlung mehr und vom Sitz vor uns dürfen wir uns noch lautstark anhören, dass das Ruhrgebiet ab Köln in der Zukunft irgendwann komplett unter Wasser stehen wird. OOOOMMMMM. Gut, dass die Fahrt nur ein paar Minuten dauert, sonst hätte M N wieder bremsen müssen, damit sie das nicht kommentiert. Im Visitor Center ist nun Überfüllung angesagt, Menschenmassen schieben sich hier plötzlich durch, die vorhin nicht zu erahnen waren. Und alle laufen rum, als wären Sie blind. Wir gehen ins Untergeschoß, wo einer asiatischen Reisegruppe lautstark am Modell des Icefields irgendwas nahe gebracht wird. In einer Riesenlautstärke mal wieder. Wir verkrümeln uns ins Theater, um den Film zu sehen. Der ist sehr schön und anrührend und ohne Text und so gar kein normaler Parkfilm mit Erklärungen, wie man ihn sonst meist sieht. Hier ist es uns aber eindeutig zu voll. Sunny und ich machen noch schnell ein Photo mit den Kollegen, die hier arbeiten und dann ab zum Auto.

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Hunger, Zeit für das (die?) Chicken Salad Roll und den Kuchen, das geht auch auf dem Parkplatz, die Umgebung ist ja einfach toll, oberhalb der "Menschenwuchsgrenze".

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Athabasca Glacier

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Wir kommen nur eine kurzes Stück voran und stoppen an den Tangle Falls.

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Weiter geht es. Wir wollen etwas weniger touristisch Erschlossenes und fahren ein Stück weiter denn wir wollen zum Beauty Creek und den Stanley Falls. Ein Stück nördlich des Stutfield Glacier Viewpoints befindet sich rechts an der Straße ein kleiner Parkplatz neben zwei großen Rohren, die unter der Straße hindurchführen.

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Trailhead

Wir stellen den Wagen ab (hurra nur zwei weitere Autos stehen hier und nicht gleich Hunderte) und machen uns auf den Weg. Erst ein Stück geradeaus und dann rechts weiter den Deich entlang.

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Auf dem kleinen Deich entlang des Beauty Creeks.

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Das lokal ansässige Wildlife ist etwas irritiert von unserer Anwesenheit.

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Geradeaus endet der Weg am Creek, man sieht noch die Betonreste einer ehemaligen Brücke. N zieht ihre Notizen aus dem Netz zu Rate. "Hier geht es links den Hügel hoch". Den fetten Pfeil aus Steinen am Boden, der genau das sagt, hat sie überhaupt nicht wahrgenommen. Minutenlang lacht sie sich schräg über ihre Blindheit.

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Ein Ground squirrel rennt über den Baumstamm quer über die Schlucht, wow, offenbar völlig schwindelfrei. Da wir das nicht können, bewundern wir nur den Regenbogen.

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Wir gehen weiter und treffen 4 Leute, die uns entgegenkommen. Aha, das erste Auto vom Parkplatz. Alle paar Schritte findet sich hier ein neuer Wasserfall. N hat nicht mitgezählt aber 6-7 sind es bestimmt.

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Stanley Falls nach etwa 1,2 km.

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Wir gehen noch ein Stückchen weiter bis zum nächsten Wasserfall. Hier sehen wir das Paar aus dem zweiten Wagen, die sind hier offenbar heruntergeklettert und machen unten Bilder. Das lassen N & M mal lieber sein. Angeblich soll der Pfad hier schlechter werden, wir drehen daher um, geschaut haben wir allerdings nicht, ob es noch viel weiter geht.

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Fazit: Wunderschöne Wanderung durch den Wald entlang des Flusses, wenig Leute, schöne Wasserfälle und nicht zu anstrengend. Als nächstes: Kontrastprogramm die Athabasca Falls. Hier steppt wieder der Bär.

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Toller Wasserfall, aber einfach hoffnungslos überlaufen. Jede Menge Touristen ohne einen Funken Trail Etiquette. Eine deutsche Dame steht hinter M, der brav an einem Engpass wartet, bis der Gegenverkehr vorbei ist. Leider versteht sie das aber so gar nicht und will sich an ihm vorbeidrängeln. Sein sehr deutliches "Excuse me" lässt sie dann aber gehörig zusammenzucken. Weiter geht es Richtung Jasper und der aktive Teil des Tages endet wie er begann: mit einem Bären.

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Grizzly oder Schwarzbär? Wir tippen von der Größe eher auf Grizzly.

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Am Ortseingang von Jasper übernimmt eine Herde Elk das Kommando über den hiesigen Straßenverkehr.

Wir halten am Bahnhof und besorgen erst mal einen Schwung Bargeld, um unser für die nächsten zwei Nächte gemietetes Appartement zu bezahlen. Wir gehen zu Bearberry Photo & Canadiana und bekommen Instruktionen, wie wir zum Haus finden. Die Bearberry Suite ist eine kleine kürzlich renovierte Souterrain Wohnung in Laufweite zu allen Restaurants und Geschäften.

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N & M fahren noch kurz zu Robinson's Supermarket, um ein paar Kleinigkeiten zum Frühstücken und etwas Bier zu besorgen. Die Preise hier sind schon gewaltig, ein paar Scheiben Käse kosten ca. $7, die Butter und das Brot je um $3 und das Bier, das wir im Liquor Store neben der Shell Tankstelle besorgen, der günstigste Liquor Store des Ortes übrigens, wie sich später herausstellt, kostet charmante $14,99 pro Sixpack.

Zum Abendessen gehen wir in die Brewery, ziemlich chaotisch, etwas ungemütlich und die meisten Biersorten sind aus. Dafür sind der Burger und die Fries lecker und die Wings vermutlich wie immer. N trinkt ein hiesiges Weizenbier, das tatsächlich ganz ok ist.

Heute Abend halten wir sogar bis halb Zehn aus, Rekord.... es ist bis fast Mittenacht hell, sagt das Internet, live dabei waren wir bisher noch nicht. So lange wach bleiben, verrückt.

22 °C, 250 km, Bearberry Suite

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