Die Europameisterschaft und ein Kongress "zwingen" uns eine spätere Reisezeit auf als wir normalerweise wählen würden. Hm, wenn wir schon Juli oder August nehmen, warum dann nicht Alaska?
Da wollen wir sowieso noch hin und das geht am besten im Hochsommer.
Hier ist unsere Route:
Fr 15.07.16 Frankfurt → Calgary, AB
M steht um 5.00 Uhr auf, denn schließlich wollen die gestern Abend gewaschenen Kleidungsstücke noch ordnungsgemäß gebügelt werden. Bei dem Aufruhr sind wir natürlich auch alle wach. N steht um 6 Uhr auf und trödelt dann noch etwas herum. Ihr Koffer ist ja schon fertig gepackt. Pünktlich um halb Neun verlassen wir das Haus, nachdem M noch kurz einen Werkstatttermin für seinen Wagen nach dem Urlaub vereinbart hat. Mit der Regionalbahn geht es nach Essen und von dort mit dem ICE nach Frankfurt.
Wir sitzen im Kinderabteil, das vollkommen leer und sehr geräumig ist.
N: "Ich hätte jetzt gerne eine Hühnersuppe."
M: "Ja klar, was denn auch sonst. Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich stattdessen ein Bier nehmen würde?"
Hey, mal auf die Uhr gesehen? Es ist gerade mal halb Elf.
Eine Stunde später erreichen wir den Frankfurter Flughafen und beherzigen den Tipp, das Gepäck direkt am Fernbahnhof aufzugeben, damit können sich N&M das Geschleppe quer durch den Flughafen sparen. Die Zeit, die wir bis zum Boarding haben, reicht für ein Bier aber auch nicht viel mehr.
Halbwegs pünktlich heben wir ab. Eigentlich hatte N laut Sitzplatzplan erwartet, dass wir direkt hinter der Trennwand sitzen, aber tatsächlich sind Reihe 22 und 23 Notausgangssitze, wir in 23 haben sogar noch den Vorteil, dass wir unsere Beine unter den Vordersitz strecken können, was an der Trennwand in Reihe 22 schlecht geht. Wir haben sogar mehr Platz als in der Premium Economy. Also alles richtig gemacht. Auf der anderen Seite am Notausgang sitzt eine Dame mit Krücke. Die könne dort nicht sitzenbleiben, befindet der Steward, so könnten wir nicht starten, die müssen in der Mitte sitzen. Das Paar, das er auffordert die Plätze zu tauschen (von XL auf XL wohlgemerkt!) weigert sich zunächst. also genauer gesagt, sie ist diejenige, die dann unter lautem Meckern und Zetern, dass Sie sich auf jeden Fall beschweren würde, das sei ja mal klar, dann trotzdem den Platz tauscht. Dummerweise geht der Steward dann nicht weg nach erfolgtem Tausch, was ihr weiteres lautstarkes Meckern entlockt. Puh, er lässt sich breit schlagen und legt fest, nach dem Start wird zurückgetauscht und zur Landung werde dann nochmals getauscht. Ihr glaubt es nicht, aber die haben tatsächlich auch jedes Mal ihr Handgepäck in den overhead bins mit umziehen lassen.
Die Mecker- und Beschwerdeliese hat dann noch ein paar Anwandlungen, so kommt sie M z.B. unter "Kann man was sehen, kann man was sehen", gefährlich nahe, um aus den Fenstern auf unserer Seite zu schauen. Da hätte sie besser die Sitze auf der anderen Seite am Fenster behalten, statt sich bei uns fast auf den Schoß zu setzen.
Überpünktlich landen wir in Calgary. Es regnet. Hmph.
Fazit Condor: wir sind froh, dass wir die nächsten Flüge wieder mit Air Berlin und Lufthansa machen, da gibt es kostenlos Bier und Filme und irgendwie bisher immer besser geschultes Personal.
Immigration, ein paar Fragen zu unserer Reise, keine Fingerabdrücke etc., ein paar Gute-Reise-Wünsche und schwupps sind wir in Kanada. Das Gepäck ist nicht ganz so schnell, findet den Weg aber dann auch noch. Shuttle zu Hertz nicht nötig, die Autovermieter sind direkt auf der andere Straßenseite.
Von den Mitarbeitern hier hätten sich die letztes Jahr in O'Hare mal ne Scheibe abschneiden können. Zusatzversicherung etc. werden nur kurz abgefragt und ein "Nein, danke" sofort akzeptiert. Innerhalb weniger Minuten haben wir einen Wagen.
Als N&M die Wagenschlüssel in Empfang nehmen, kommen Meckerliese und Mann auch an den Schalter.... und.... oooh wie schade, bekommen noch keinen Wagen, sondern sollen warten. Laufstark um Ns Aufmerksamkeit heischend, beschwert sie sich, während sie sich neben N niederlässt, dass dies ein Unding sei, denn schließlich sei der Wagen bestellt gewesen. N klappert als Reaktion mit unseren frisch erhaltenen Wagenschlüsseln. M geht nochmals ins Flughafengebäude zurück, um einen Puck der Calgary Flames als Geschenk zu besorgen. N wartet derweil neben Meckerlise und schaut dem Navi zu, wie es die Satelliten sucht und endlich findet.
Unser elektronisches Fräulein Rottenmeier will uns über eine sehr matschige unbefestigte Straße zum Hotel schicken. Ne, Mädchen, nicht mit uns. Mit etwas Herumfahren in diesem Neubaugebiet direkt am Flughafen finden wir schließlich zu unserem Hotel.
Sehr schönes neues Hotel und mit Wyndham Punkten für $84 incl. Steuer zu haben.
N nimmt das Honey Wheat und M das Brown Ale.
Die Bar ist ganz nett und die Beleuchtung wechselt ständig die Farbe. Vom Kellner erfahren wir, dass aktuell die bekannte Calgary Stampede läuft, aber statt Staub ist dort knöcheltiefer Matsch auf den Rennstrecken zu sehen.
Was esse ich denn bloß?
M nimmt wie immer Chicken Wings und N ein Club Sandwich. Wir sind jetzt ziemlich erschlagen und gehen schon um 22 Uhr ins Bett.
11 °C, 30 km, Wyndham Garden Calgary Airport.
Sa 16.07.16 Calgary, AB → Golden, BC
Huch, 1.15 Uhr, schnell weiterschlafen. Klappt auch bis halb Fünf, gar nicht mal so schlecht. Ein Blick aus dem Fenster verrät, es hat aktuell aufgehört zu regnen. Hoffentlich bleibt das auch so.
Unser Begleiter für die nächsten 10 Tage. Ein Mazda CX5 mit etwas über 6000 km auf dem Tacho.
Sunny, wir sind reich. Auch wenn das Geld wie Plastik aussieht. Oder ist es Plastik? Sieht aus wie in Singapur.
Wir machen uns um 8 Uhr auf den Weg, Jetlag sei Dank, und fahren als erstes nach Canmore. M will schauen, ob er hier Bier besorgen kann, denn gestern im Walmart gab es keines. Dry Store. Hier gäbe es zwar welches, aber betrinken darf man sich offenbar erst ab 10 Uhr. Also fahren wir weiter nach Banff. Hier kommen wir pünktlich um 10 Uhr an und können die Kühlbox bestücken. Eigentlich wollte N für die 10 Tage nur so eine Styropor-Kühlbox kaufen, die wir sonst nie nehmen. Das haben die hier offenbar geahnt, hier gibt es keine. Eine kleine normale Box kostet schon $30. Hm, ne das ist doof. N entscheidet sich für eine faltbare Kühltasche, die kostet zwar knapp $40, aber die können wir zumindest mit nach Hause nehmen und dort zum Einkaufen verwenden.
Downtown Banff.
Die Wolken hängen verdammt tief heute, aber aktuell ist es noch trocken.
Wir betreten, also besser befahren, den Banff National Park, N löst hier den Eintritt für alle Parks, die wir in den nächsten Tagen besuchen werden. Unterwegs sehen wir an jedem Wanderweg Wolf-Warnschilder.
M: "Vielleicht sollen die Schilder ja die Wölfe und nicht die Menschen warnen."
N: "Klar, die setzen sich dann mit Ihrer Brille davor."
M: "Ja logisch. Wohl noch nie Rotkäppchen und der böse Wolf gelesen!"
Wir biegen ab auf den Bow Valley Parkway, hier fährt es sich deutlich entspannter. M wollte N's Warnung vor Menschenmassen nicht recht glauben, aber als wir uns kurz vor 11 Uhr dem Johnston Canyon nähern, parken schon wieder jede Menge Autos auf der Straße statt auf dem Parkplatz. Egal, wo wir schon mal hier sind machen wir das jetzt auch und pünktlich zu diesem Entschluss fängt es jetzt auch wieder an zu tröpfeln, na prima. Wandern mit Regenschirm scheint besonders bei den asiatischen Teilnehmern der heutigen Völkerwanderung in zu sein, sieht aber dennoch total, ich sag mal, merkwürdig aus.
Punkt 12 Uhr erreichen wir die Upper Falls. Das ist schon ziemlich beeindruckend, wie das Wasser da so wie in einen brodelnden Kessel zu fallen scheint. Hier spritzt auch ganz schön das Sprühwasser durch die Gegend, daher merken wir erst, als wir den Rückweg antreten, dass es tatsächlich wieder stärker regnet. Nicht schön.
Upper Falls von oben.
Upper Falls von unten.
Wir stoppen noch kurz an der unteren Plattform der Upper Falls. N befindet, dass ihr die Falls von oben deutlich besser gefallen als von unten. Außerdem muss man hier unten Schlange stehen, oben nicht, vielleicht will nicht jeder auf das Gitter, das dort oben als Plattform angebracht ist. Nass wird man allerdings hier wie dort. Wir machen uns auf den Rückweg, so schnell, wie es Ms Knie erlaubt, denn das muckt seit er im Juni meinte, unbedingt in seinem Alter mal wieder Fußball spielen zu müssen.
Um 1 Uhr sind wir wieder am Wagen, zwar sind jetzt ein paar Parkplätze auf dem eigentlichen Parkplatz frei, aber dafür stehen zig mehr Wagen am Straßenrand. Das erklärt auch den Eindruck, den N & M auf den letzten Metern hatten, dass es noch voller geworden zu sein scheint. Wir fahren weiter in den Kootenay Natonal Park zu unserem nächsten Ziel: Marble Canyon.
Hier gefällt es uns deutlich besser als im Johnston Canyon, es regnet zwar auch hier aber es sind dafür erheblich weniger Menschen unterwegs. Nach einer knappen Stunde fahren wir weiter. Leider regnet es jetzt wieder stärker, was uns den Spaß verdirbt, an den Paint Pots, Numa Falls und Sinclair Canyon und dem Redwall Fault anzuhalten. Auch den eigentlich geplanten Besuch in den Hot Springs von Radium Hot Springs lassen wir ausfallen. Hier ist es zudem auch noch extrem voll (heute ist ja auch noch Wochenende), das sieht nicht sehr entspannend aus. Der Pool hier ist ein richtiger Swimming Pool, auf keinen Fall mit den Top Ponds der Valley View Hot Springs zu vergleichen.
Wir fahren weiter Richtung Norden durch das breite Gletschertal des Columbia Rivers und freundlicherweise hört es am späteren Nachmittag auch auf zu regnen. Heute übernachten wir in Golden.
N & M wollen zum Abendessen zu Fuß zu Bear's Den (früher The Range Sports Grill), allerdings ist zwischen Hotel und Restaurant eine mehrspurige Straße mit Betonbarrieren in der Mitte.
N überquert die Straße und schwingt sich über die Betonbarriere.
M: "Während Villa Riba noch Pläne zum Überqueren der Straße schmiedet, ist Villa Bajo schon auf der anderen Straßenseite."
Die heutige Entscheidung fällt auf ein Wheat Ale plus Chicken Burger mit Garlic Mashed Potatoes und Caesar's Salad für N und Chicken Wings für M in Begleitung eines Red Ales.
Nach dem Essen überklettern N & M nochmals die Absperrung und fallen dann zeitnah ins Bett.
9-18 °C, 391 km, Holiday Inn Express in Golden/Kicking Horse.
So 17.07.16 Golden, BC → Lake Louise, AB
Ui, 2 Uhr, eindeutig zu früh, aber wach. N & M dösen bis halb Fünf, dann macht N Kaffee. So gegen 6 Uhr springt sie dann in die Dusche und kurz darauf sitzen wir auch schon beim Frühstück. M futtert pancakes, denn beim Holiday Inn Express gibt es diese netten Automaten. Vorne drücken und an der Seite Teller drunter stellen, schon fallen wie im Schlaraffenland die Pfannkuchen auf den Teller.
Pünktlich um 8 Uhr fahren wir los, noch kurz Tankstopp nebenan bei Shell und wir sind auf dem Weg in den Yoho National Park.
Das könnte heute noch was werden mit dem Wetter, mal sehen.
N: "Wir müssen unbedingt Notizen zu unseren Gesprächen machen."
M: "Wir haben heute schon miteinander gesprochen?"
Wir passieren ein Achtung-Elk-Schild, mal sehen was jetzt passiert. Prompt steht hinter der Kurve eine Herde Bighorn Sheep rechts am Straßenrand. Huch, das war jetzt aber zu überraschend, so schnell kann N die Kamera nicht startklar machen. Kurz vor dem Parkeingang steht ein weiteres Schild und daneben...
N: "Bär!"
Ok, schauen, rufen und die Kamera zücken sind eindeutig zu viele Sachen auf einmal, bis N soweit ist, hat sich der Schwarzbär wieder ins Gebüsch verkrümelt.
Wieder ein Elk-Schild und... endlich die versprochenen Elk, 2 Stück davon und wieder ist N zu langsam.
M: "Das muss besser werden, sonst glaubt keiner, dass wir die Tiere tatsächlich gesehen haben."
Ja, ja, schon gut.
Ein Stück weiter, ein Tier im Wasser.
M: "Ich glaub da schwimmt ein Bär."
N: "Aber der hat doch gar keine Bären-Ohren."
Nach längerer Diskussion einigt man sich schließlich, dass es sich eindeutig um einen "Bieberbären" gehandelt haben muss.
Unser erster Stopp für heute Morgen die Natural Bridge.
Trotz der frühen Stunde klettern auch hier wieder ein paar Asiaten herum. Aber zumindest sorgt das für einen Größenvergleich.
Leider kann man auf den Bildern die unglaubliche Farbe des Kicking Horse Rivers so schlecht sehen.
Weiter geht es zum Emerald Lake, hier paddeln auch schon ein paar Frühaufsteher herum.
Die Sonne lässt sich freundlicherweise auch mehr und mehr blicken.
Wir stoppen am "Meeting of the waters" dem Zusammenfluss des Yoho und des Kicking Horse Rivers. Angeblich kann man die unterschiedliche Färbung der beiden Flüsse gut erkennen, allerdings ist der Viewpoint so zugewuchert, dass man froh sein kann, überhaupt was zu sehen.
Die Schilder hier sind allerdings sehr praktisch, da weiß man wenigstens mal, wie die Berge hier um einen rum so heißen.
Schon von Weitem können wir die Takakkaw Falls hören und sehen. Und sogar fühlen, die Gischt wird tatsächlich bis hier oben rübergeweht. Cool. Allerdings scheint den hier Ansässigen nicht ganz klar zu sein, wie die Fälle denn nun heißen, wir finden auch die Schreibweise Takkakaw. Diese Verwirrung in Bezug auf die "Benamsung" ist uns gestern auch schon aufgefallen als wir Johnston und Johnson Falls gefunden haben.
Wir fahren weiter, um näher an die Fälle ran zu kommen. Hier ist allerdings auch wieder Kirmes. Von wegen die einsamen Weiten Kanadas.
.
Die Red Chairs...
...mit integriertem Erklärbär.
N: "Klasse, da regnet es ausnahmsweise mal nicht und wir stellen uns hier in das Sprühwasser."
Es geht weiter zum Lake Louise. Also theoretisch. Denn praktisch kommen wir nicht durch den Ort durch. Wir werden von Verkehrspolizisten, Parkrangern oder sonstigem Hilfspersonal genötigt statt geradeaus Richtung See, rechts oder links abzubiegen. Ok, dann machen wir eben gezwungenerweise Halt an der Samson Mall(chen). Hier befindet sich auch das Visitor Center, da kann man ja mal ne Umgebungskarte mitnehmen meint N. Die Sperrung liegt übrigens an einem durch einen Grizzly verursachten Verkehrsstau. Freundlicherweise unterbricht der Bär aber dann seine Aktivitäten und verzieht sich offenbar wieder, so dass wir dann doch noch weiterfahren dürfen. Hurra.
Wir stoppen kurz an unserem heutigen Domizil der Paradise Lodge und erledigen schon mal den Papierkram, beziehen dürfen wir unsere Cabin in der Wilson-Ausführung allerdings erst in 4 Stunden. Macht nix, wir wollen ja eh den Plain of Six Glaciers noch wandern. Mit viel Glück ergattert M direkt am unteren Parkplatz am Hotel einen freien Platz für den Wagen. N & M wechseln in die Wanderschuhe und los geht es.
Zunächst separieren wir uns schnell von der größten Masse, die hier direkt am Hotel herumsteht und laufen den See entlang.
Blick zurück auf das Chateau Hotel
Gerade als wir das hintere Ende des Sees erreichen, fängt es an zu regnen. Echt jetzt. Es geht einen kleinen Hügel hinauf und N hat hier schon mit Schnappatmung zu kämpfen. Tja, heute Morgen den Asthmaspray offenbar vergessen. Die Vorstellung, jetzt auf etwa die selbe Höhe wie die Takakkaw Falls zu klettern.... leichte Hektik macht sich breit. Ne, das lassen wir lieber, so schön der Trail auch sein soll. Das kann nur doof werden. Also kein Plain of Six Glaciers Teehaus sondern stattdessen geordneter Rückzug.
Wieder am Chateau angekommen, wieder Menschen, die die armen ground squirrel mit fettigen Käse Tortilla Chips füttern.... und die Tiere sind dann auch noch so dumm wie die Menschen, die sie füttern und fressen das auch noch. Nein, die betteln sogar darum. Hier ist offenbar keiner der beteiligten Parteien mehr zu helfen.
Wir setzen uns noch etwas in die Sonne, die natürlich wieder aufgetaucht ist, genießen die Aussicht und wundern uns noch eine Runde über ein asiatisches Brautpaar, dass hier inmitten der Touristenmassen seine Hochzeitsphotos machen lässt.
Wir fahren weiter zum Moraine Lake und N isst dort erst mal bei herrlichstem Sonnenschein ein Eis mit Seeblick. Das anscheinend für die meisten hier offenbar angesagte Kraxeln auf dem Rock Pile lassen wir mit Hinblick auf Ms angeschlagenes Knie auch lieber sein. Wir laufen stattdessen wieder das Seeufer entlang. Darin sind wir heute ja schon geübt.
Wir lassen uns hier auch die Sonne auf den Pelz scheinen.
Ist das nicht eine Farbe!
Blick vom Ende des Sees zurück.
N & M beobachten eine Gruppe Vögel beim Tauchen. Richtig lange können die kleinen Gefährten unter Wasser bleiben, M macht sich schon Sorgen, dass sie ertrinken. N meint, die machen das schon länger, die kennen sich aus.
N: "Ist das eine Tauchfamilie oder Rudeltauchen?"
M: "Das ist eine Arbeitsgruppe."
Wir fahren zurück zur Paradise Lodge und können unsere Cabin beziehen. Die ist soooo niedlich! Das ist die beste Cabin, die wir bisher hatten, gefolgt von der in Wall, SD.
Wir fahren zum Abendessen zu Bill Peyto's Cafe im Hostel. Da soll es halbwegs lecker und preiswert sein. Tatsächlich gibt es irgendwie keine normalen Restaurants hier in Lake Louise, außer einem Chinesen oder so was Ähnlichem. Die Restaurants, die es gibt, gehören alle zu den ca. 5 Hotels, die es hier im Ort zu geben scheint. Allerdings ist die Liste an Hotels und Restaurants für Banff riesig lang. N schließt daraus, dass die Massen an Menschen, die hier zu finden sind, vermutlich hauptsächlich Tagesgäste sind. Der Ort selber hat etwa 1000 Einwohner, wo die allerdings wohnen und einkaufen bleibt uns unklar.
In Ermangelung von Chicken Wings nimmt M Fish & Chips, aber auch das hätte N vorhersagen können. N versucht sich an Chicken Quesadilla. Sterneküche ist es jetzt nicht aber trotzdem alles ok. N probiert noch ein Grasshopper Beer, das ist allerdings nicht so gut wie die beiden Wheat Ales der letzen Tage.
Wir sind fertig. Es schüttet.
M: "Ich kann dich abholen."
N: "Mit nem Traktor?"
M: "Klar Resi."
Auf dem Rückweg zur Paradise Lodge wieder Stau, der Grizzly ist zum Abendessen am Hang zurück. Heute ist Obsttag, offenbar gibt es für ihn erneut Beeren.
Unser Plan, ein Bier vor unsere Hütte zu genießen, scheitert am Regen. Ok, dann setzen wir und eben stattdessen an den Gaskamin. Kaum haben N & M es sich hier gemütlich gemacht, kommt die Sonne raus. Frechheit, die will uns wohl veralbern.
N: "Ich musste hier die "no noise after 11 pm policy" unterschreiben."
M: "Ich halte hier heute sogar die 20 Uhr Policy ein."
Ihr seht, der Tag war früh zu Ende, genauso wie er angefangen hat.
14 °C, 158 km, Paradise Lodge
Mo 18.07.16 Lake Louise, AB → Jasper, AB
N & M verlassen um halb Acht schweren Herzens die Cabin. Die war wirklich wunderbar, hier hätten wir gerne noch eine Nacht verbracht.
Wir stoppen bei Laggan's Deli, das macht nämlich schon um 7 Uhr auf, und besorgen je ein Chicken Salad Roll und ein Roastbeef Sandwich und ein Stück Lemon Poppy Seed Kuchen für später.
Kurz hinter Lake Louise auf der 93 begrüßt uns ein Schwarzbär, der offenbar auch frühstücken will.
Bow Glacier Falls
Die Wolken hängen immer noch ziemlich tief und daher lassen wir die geplante Wanderung zu den Bow Glacier Falls lieber ausfallen. In dem Wohnmobil, das hier am Bow Lake Viewpoint steht, sitzt eine Katze auf dem Dashboard und sonnt sich. Hunde haben wir ja schon oft in Autos oder auch Wohnmobilen gesehen aber Katzen? Wir fahren jetzt direkt zum Peyto Lake und hoffen, noch vor den Massen dort zu sein.
Das ist definitiv richtig. Am liebsten würde N alle drei Meter Photos machen, aber dann kommen wir vermutlich nie an.
Schließlich kommen wir doch noch am Peyto Lake an. Wir laufen die kurze Strecke durch den Wald zum Aussichtspunkt. An einer Stelle sind sich N & M sicher, dass sie ein Knurren aus dem Gebüsch gehört haben. Hm?
Mittlerweile ist auch die Sonne voll rausgekommen, hat viele der tiefhängenden Wolken weggewärmt und beleuchtet den Peyto Lake.
N: "Schaust du dich eigentlich ständig um, weil du glaubst, da kommt was aus dem Gebüsch gesprungen?"
M: "Ich will lieber, dass es mich frisst statt dich."
N: "Und wie soll ich dann hier wegkommen?"
M: "Auto"
N: "Den Schlüssel frisst es doch dann mit."
M reicht N den Autoschlüssel.
N: "Der mit dem Schlüssel wird immer gefressen."
M will den Schlüssel wieder zurück.
M hat bei aktuell etwa 10 °C eine kurze Hose an.
N: "Ist dir nicht kalt?"
M: "Nur wenn du mich ständig darauf hinweist und das 10-mal wiederholst."
N: "Kalt, kalt, kalt, kalt, kalt, kalt, kalt, kalt. Und?"
M: "Das waren nur 8."
N: "Kalt, kalt. Und jetzt?"
M: "Vielleicht etwas frisch."
Kurzer Frühstücksimbiss, das Roastbeefsandwich muss dran glauben und dann fahren wir weiter zum Columbia Icefield. Auch schon auf dem Weg dahin passieren wir eine Reihe Gletscher mit riesigen Eismassen, die wie am Berg zu kleben scheinen.
Was da zum Teil für Schneemassen hängen, verrückt.
Wir kommen am Visitor Center an und M besorgt erst mal Tickets für die nächste Tour zum Skywalk. Die ist freundlicherweise bereits in 10 Minuten um 11.15 Uhr. Wir können auch schon direkt in die Einsteigeschlange und dann in den Bus. Tatsächlich sind nur wir und der Fahrer an Bord dieses 56 Personen Gefährts, das nennt M mal einen Fullsize Wagen. Offenbar ist es tatsächlich eher selten, dass nur 2 Männekes im Bus sitzen, denn auch der Busfahrer meint, wir hätten offenbar heute eine VIP-Tour erwischt und wirklich, wir werden als einzige Teilnehmer zum Sykwalk gebracht. Ziemlich verrückt. Direkt hierhin kann man übrigens nicht fahren, denn hier gibt es weder Parkplätze noch Ticketkassen. Der Busfahrer meint auf Nachfrage auch noch, dass es normalerweise erst gegen 12 Uhr hier voll wird. Da haben wir ja Glück. N & M werden noch mit einem kostenlosen Audioguide ausgestattet und los geht es. Das Icefield oberhalb der Berge, von dem die vielen Gletscher hier gespeist werden, kann man durch die Wolken nur erahnen. Die Schnee- und Eisschicht da oben ist fast 100 m dick, erfahren wir von unserem elektronischen Guide.
N macht die ersten vorsichtigen Schritte aufs Glas. Ein ziemlich cooles Gefühl. Den Mittouristen zuzusehen macht fast ebenso viel Spaß, wie die Landschaft anzusehen oder die Sicht nach unten zu bestaunen. Einige laufen wie auf Eiern, anderen schlurfen ganz vorsichtig oder hangeln sich von Strebe zu Strebe und andere sehen aus, als wollten sie am liebsten einfach nur auf den Arm.
Mittlerweile wird es hier etwas voller und wir fahren mit dem nächsten Bus zurück zum Visitor Center. Der ist eindeutig voll, keine VIP-Behandlung mehr und vom Sitz vor uns dürfen wir uns noch lautstark anhören, dass das Ruhrgebiet ab Köln in der Zukunft irgendwann komplett unter Wasser stehen wird. OOOOMMMMM. Gut, dass die Fahrt nur ein paar Minuten dauert, sonst hätte M N wieder bremsen müssen, damit sie das nicht kommentiert. Im Visitor Center ist nun Überfüllung angesagt, Menschenmassen schieben sich hier plötzlich durch, die vorhin nicht zu erahnen waren. Und alle laufen rum, als wären Sie blind. Wir gehen ins Untergeschoß, wo einer asiatischen Reisegruppe lautstark am Modell des Icefields irgendwas nahe gebracht wird. In einer Riesenlautstärke mal wieder. Wir verkrümeln uns ins Theater, um den Film zu sehen. Der ist sehr schön und anrührend und ohne Text und so gar kein normaler Parkfilm mit Erklärungen, wie man ihn sonst meist sieht. Hier ist es uns aber eindeutig zu voll. Sunny und ich machen noch schnell ein Photo mit den Kollegen, die hier arbeiten und dann ab zum Auto.
Hunger, Zeit für das (die?) Chicken Salad Roll und den Kuchen, das geht auch auf dem Parkplatz, die Umgebung ist ja einfach toll, oberhalb der "Menschenwuchsgrenze".
Athabasca Glacier
Wir kommen nur eine kurzes Stück voran und stoppen an den Tangle Falls.
Weiter geht es. Wir wollen etwas weniger touristisch Erschlossenes und fahren ein Stück weiter denn wir wollen zum Beauty Creek und den Stanley Falls. Ein Stück nördlich des Stutfield Glacier Viewpoints befindet sich rechts an der Straße ein kleiner Parkplatz neben zwei großen Rohren, die unter der Straße hindurchführen.
Trailhead
Wir stellen den Wagen ab (hurra nur zwei weitere Autos stehen hier und nicht gleich Hunderte) und machen uns auf den Weg. Erst ein Stück geradeaus und dann rechts weiter den Deich entlang.
Auf dem kleinen Deich entlang des Beauty Creeks.
Das lokal ansässige Wildlife ist etwas irritiert von unserer Anwesenheit.
Geradeaus endet der Weg am Creek, man sieht noch die Betonreste einer ehemaligen Brücke. N zieht ihre Notizen aus dem Netz zu Rate. "Hier geht es links den Hügel hoch". Den fetten Pfeil aus Steinen am Boden, der genau das sagt, hat sie überhaupt nicht wahrgenommen. Minutenlang lacht sie sich schräg über ihre Blindheit.
Ein Ground squirrel rennt über den Baumstamm quer über die Schlucht, wow, offenbar völlig schwindelfrei. Da wir das nicht können, bewundern wir nur den Regenbogen.
Wir gehen weiter und treffen 4 Leute, die uns entgegenkommen. Aha, das erste Auto vom Parkplatz. Alle paar Schritte findet sich hier ein neuer Wasserfall. N hat nicht mitgezählt aber 6-7 sind es bestimmt.
Stanley Falls nach etwa 1,2 km.
Wir gehen noch ein Stückchen weiter bis zum nächsten Wasserfall. Hier sehen wir das Paar aus dem zweiten Wagen, die sind hier offenbar heruntergeklettert und machen unten Bilder. Das lassen N & M mal lieber sein. Angeblich soll der Pfad hier schlechter werden, wir drehen daher um, geschaut haben wir allerdings nicht, ob es noch viel weiter geht.
Fazit: Wunderschöne Wanderung durch den Wald entlang des Flusses, wenig Leute, schöne Wasserfälle und nicht zu anstrengend. Als nächstes: Kontrastprogramm die Athabasca Falls. Hier steppt wieder der Bär.
Toller Wasserfall, aber einfach hoffnungslos überlaufen. Jede Menge Touristen ohne einen Funken Trail Etiquette. Eine deutsche Dame steht hinter M, der brav an einem Engpass wartet, bis der Gegenverkehr vorbei ist. Leider versteht sie das aber so gar nicht und will sich an ihm vorbeidrängeln. Sein sehr deutliches "Excuse me" lässt sie dann aber gehörig zusammenzucken. Weiter geht es Richtung Jasper und der aktive Teil des Tages endet wie er begann: mit einem Bären.
Grizzly oder Schwarzbär? Wir tippen von der Größe eher auf Grizzly.
Am Ortseingang von Jasper übernimmt eine Herde Elk das Kommando über den hiesigen Straßenverkehr.
Wir halten am Bahnhof und besorgen erst mal einen Schwung Bargeld, um unser für die nächsten zwei Nächte gemietetes Appartement zu bezahlen. Wir gehen zu Bearberry Photo & Canadiana und bekommen Instruktionen, wie wir zum Haus finden. Die Bearberry Suite ist eine kleine kürzlich renovierte Souterrain Wohnung in Laufweite zu allen Restaurants und Geschäften.
N & M fahren noch kurz zu Robinson's Supermarket, um ein paar Kleinigkeiten zum Frühstücken und etwas Bier zu besorgen. Die Preise hier sind schon gewaltig, ein paar Scheiben Käse kosten ca. $7, die Butter und das Brot je um $3 und das Bier, das wir im Liquor Store neben der Shell Tankstelle besorgen, der günstigste Liquor Store des Ortes übrigens, wie sich später herausstellt, kostet charmante $14,99 pro Sixpack.
Zum Abendessen gehen wir in die Brewery, ziemlich chaotisch, etwas ungemütlich und die meisten Biersorten sind aus. Dafür sind der Burger und die Fries lecker und die Wings vermutlich wie immer. N trinkt ein hiesiges Weizenbier, das tatsächlich ganz ok ist.
Heute Abend halten wir sogar bis halb Zehn aus, Rekord.... es ist bis fast Mittenacht hell, sagt das Internet, live dabei waren wir bisher noch nicht. So lange wach bleiben, verrückt.
22 °C, 250 km, Bearberry Suite
Di 19.07.16 Jasper, AB
Wir frühstücken im Stehen, also N, M sitzt auf der Treppe. Der Ausstatter der Wohnung hat irgendwie vergessen, den Frühstückstisch einzuplanen. Heute Morgen steht einen Fahrt mit der Skytram auf den Whistler's Mountain an. Auf dem Weg dorthin beklagt N das Fehlen des morgendlichen Quotenbären. Wir haben uns jetzt die letzten zwei Tage schon an einen Bären morgens und einen Bären abends gewöhnt. Nix. Nur ein einsamer Elk am Straßenrand.
M: "Da hat der Bär wohl die Vertretung geschickt."
N: "Kein Wunder, wir sind ja heute auch ne Stunde später dran als die letzten Tage. Der Bär hat sich bestimmt vorhin pünktlich hier die Pfoten in den Bauch gestanden. Da musste halt jetzt die zweite Reihe ran."
N hatte gelesen, dass die erste Bahn um 9 Uhr fährt. Tatsächlich kommen aber schon die ersten vom Berg wieder runter, da der Betrieb heute schon um 8 Uhr gestartet ist. Mit 4 anderen fahren wir die etwa 7 min nach oben. Der Guide meint, dass sei der erste schöne Tag hier seit Wochen. Ok, alles richtig gemacht. Oben angekommen ist es wärmer und windstiller als erwartet. Das finden auch die Mücken toll, die hier in Massen rumschwirren. Hm, was wollen die denn hier, die haben wir auf 2277 m Höhe jetzt nicht erwartet, ganz schlecht recherchiert.
Jasper
Frau Marmot bespaßt die Jugend und Herr Marmot bewacht seine Familie, die etwas unterhalb auf einem Stein sitzt. Ein Vogel nähert sich, er gibt Alarm, so einfach ist hier die Arbeitsaufteilung.
Mama und die Kleinen. das zweite ist offenbar gerade im Bau verschwunden.
Pause.
Achtung, da kommt was geflogen.
Als wir zurück zur Station gehen, kommen drei Deppen und vertreiben Herrn Marmot von seinem Wachplatz, um es sich auf dem Felsen gemütlich zu machen. N ist so wütend, sie würden die Kerle da am liebsten runterwerfen.
Hier geht es zum Gipfel.
Wir begeben uns zurück zur Bergstation. In der Kabine, die gerade oben ankommt, waren 25 Personen zusammengequetscht. Ne, da macht die Fahrt wenig Spaß. Gut, dass wir so früh hier waren, denn wir fahren auch nur zu Dritt wieder nach unten. Nach etwa zwei Stunden sind wir wieder an der Talstation, wo mittlerweile die Hölle los ist. Kein Vergleich zu den drei Männekes als wir vorhin ankamen.
Wir fahren weiter zum Maligne Canyon. Hier wieder das gleiche Bild, wie an vielen Stellen der letzten Tage, einfach nur voll. Wir kämpfen uns an Kleinkindern, Kinderwagen, posierenden Asiatinnen und sonstigen Gestalten vorbei und erst hinter der 4. Brücke wird die Lage entspannter.
M: "Oh Mann, das ist hier ja voll wie in Frankfurt...."
N: "...am Flughafen."
An der 5. Brücke angekommen entscheidet N, dass Sie auf keinen Fall den gleichen Weg wieder zurückgehen will. A. wegen der vielen Menschen und b. weil da jetzt einfach zu viele Treppen wieder nach oben führen. Eine Konsultation der hier angebrachten winzigen Karte lässt die Entscheidung auf Trail 7h fallen. N hat die Hoffnung, dass dieser um den Berg herumführt und es dort weniger voll ist. Der zweite Wunsch wird ihr erfüllt: kaum Leute unterwegs. Kann aber auch daran liegen, dass Wunsch 1 nicht in Erfüllung geht, denn es geht stetig bergan.
M: "Vielleicht bedeutet Trail 7h ja 7 Stunden."
N: "Und was ist dann der Trail 7f?
M: "F..k."
N: "Ah, noch schlechter."
Kommentar des Autors: bitte an geeigneter Stelle das "Beeeeeep" denken.
Hurra, oben angekommen.
Rutschige Stelle, Vorsicht!
M: "Entweder sterben wir beide zusammen oder gar nicht."
N: "Das zweite wird wohl schlecht gehen."
M: "Mit Hilfe von einem Vampir."
N: "Das ist doch alles Unsinn."
M: "Wohl keinen einschlägigen Dokumentarfilm gesehen..... wie "Dracula jagt Minimädchen"."
Pünktlich wieder am Parkplatz fängt es an zu regnen. Dann also weiter zum Maligne Lake.
Hier wollten N & M eigentlich die Bootsfahrt machen, aber bei dem Wetter, nein danke. Es regnet jetzt richtig und am See weht auch noch ein empfindlich kalter Wind. Wir beschließen, lieber zurück nach Jasper zu fahren.
Tierischer Stau am Medicine Lake.
Das mit dem Abendbär klappt dann heute wieder ganz gut, und um den Schnitt zu halten, sehen wir gleich zwei. Mama mit Kind.
Wo wir schon auf der Pyramid Lake Road wohnen, wollen wir "unserem" See auch einen Besuch abstatten. Von oben konnten wir heute Morgen ja schon einen Blick darauf werfen. Am Ende des Sees befindet sich Pyramid Island, das mit einer kleinen Brücke trockenen Fußes zu erreichen ist. Hier findet auch gerade einen Hochzeit statt, die Anordnung der fest installierten Bänke lässt vermuten, dass hier nicht nur die Feiern, sondern auch die Trauungen selber stattfinden.
Pyramid Mountain.
Wir wohnen in dem Haus mit dem roten Dach.
Wir machen bei schönstem Wetter einen kleinen Spaziergang durch Jasper und gehen heute ins Whistle Stop Pub im Whistler Hotel.
Jasper, the Bear, das Orts-Maskottchen.
Info Center.
Hier im Whistle Stopp ist die Atmosphäre und der Service so, wie wir sie in der Brewery erwartet hätten. Wenn wir das gewusst hätten, wären wir schon gestern hier her gekommen. Auf dem Weg zurück sehen wir noch ein paar unterhaltsame Schilder.
24 °C, 125 km, Bearberry Suite
Mi 20.07.16 Jasper, AB → Clearwater, BC
Es regnet schon zur morgendlichen Begrüßung. Pfui. N & M trödeln herum. Heute ist nicht so viel Programm auf unserer Strecke, da reicht es locker, wenn wir hier erst um 10 Uhr losfahren. M nutzt die Zeit und Gelegenheit, seine Hemden fürs Schiff noch Mal aufzubügeln. N kämpft derweil mit der vermaledeiten Technik. Der Bericht auf der Homepage lässt sich nicht mehr abspeichern. Sie bastelt an einem workaround, damit das wieder läuft. Bis all das erledigt ist, kommen wir tatsächlich erst um 10 Uhr los. Wir lassen die Haustürschlüssel, wie instruiert, auf der Küchentheke zurück und ziehen die Tür hinter uns zu. Es geht Richtung Westen zum Mt. Robson Provincial Park. An der Grenze nach British Columbia, der Hinweis: bitte Uhren eine Stunde vor stellen. Aye Aye.
N: "Wo ist denn der Quotenbär für heute? Gibt es hier in British Columbia keine Bären. Gibt es die nur in Alberta?"
Eine Minute später....
N: "Oh Mann, es heißt ja schließlich auch Albärta!"
M: "Wir Trottel. Ja klar. Kein Wunder. Dass wir darauf nicht eher gekommen sind!"
Overlander Falls
Sehr angenehm, alle Provincial Parks, die wir bisher aufgesucht haben und auch dieser hier sind kostenlos.
Nächster Halt, das Mt. Robson Visitor Center. Leider kann man den Mt. Robson nicht ganz sehen, der obere Teil hat sich in Wolken gehüllt.
Es geht weiter: die Rearguard Falls. N hat ein paar Probleme, den Park in unserem offenbar mit Legasthenie geschlagenen Navi zu finden. Wer sucht schon nach falschen Schreibweisen. Das Navi kennt nur die Reargaurd Falls.
Wir stoppen in Valemount in einer kleinen Schweizer Bäckerei, weil N unbedingt einen Kaffee möchte, aber sie probiert auch den Mohnstrudel, wenn der schon mal da ist. Es geht weiter im Dauerregen Richtung Clearwater. N nickt zwischendurch mal weg und wird schlagartig aus ihrem Dösen-Status aufgeweckt als M scharf abbremst. Am linken Straßenrand taucht ein Schwarzbär auf und der ist auch noch in Begleitung von zwei Kleinen.
Tatsächlich brettern die großen Laster mit um die Hundert km/h dicht an den Bären vorbei, ohne dass diese wegrennen, die gehen nur etwas in Deckung. Der kleine Braune reibt sich danach immer mit der Tatze über das Gesicht, als wollte er sagen: "Pfui, Mama, der Laster hat mich ganz nassgespritzt".
In Clearwater entern wir als erstes das Visitorcenter. N lässt sich die wichtigsten Infos zum Wells Gray Park geben, M versucht eine Fahne von Kanada zu erstehen. N ist deutlich erfolgreicher mit ihrem Unterfangen, er müsste das Dekomaterial klauen, um eine zu bekommen, gaaaanz schlechte Idee. Danach ist als Ersatz quasi ein Royal Oreo Blizzard fällig. Large.... to share.
Nächster Stopp: Spahats Falls.
Wir fahren weiter zu unserem Heim für die nächsten zwei Nächte: Clearwater Springs Ranch.
Die Empore vor unserem Zimmer.
Unser Wolf Room.
Blick aus unserem Fenster.
Das Wohnzimmer.
Kolibris auf der Terrasse.
Ein wunderschönes ca. 3 km abseits der Straße gelegenes Haus an einer großen Wiese mit umwerfendem Blick auf die Berge. Einfach herrlich. N & M werden herzlich von den Eigentümern Kurt & Tania empfangen und kurz in die Haus"nutzung" eingewiesen und beziehen dann unseren Wolf Room. Um halb Sieben versammeln sich alle Gäste und die Gastgeber zum gemeinsamen Abendessen, das optional dazu gebucht werden kann. Was auch absolut Sinn macht, denn Clearwater ist etwa 30 km entfernt und die schmale unbefestigte Straße ist im Dunkeln sicher nicht so nett zu befahren. Nicht, dass das aktuell bei Sonnenuntergang um 22 Uhr (wir sind hier eine Stunde gegenüber Alberta zurück) was ausmachen würde. Egal, auf jeden Fall ist es sehr nett, fremde Menschen aus anderen Ländern zu treffen und ein wenig zu erzählen. Heute haben wir hier: die Eigentümer aus Belgien, eine Familie aus Quebec, ein Paar aus London und uns. Eine bunte Mischung. Tania, die Inhaberin, kann wunderbar anschaulich erzählen, es macht einfach richtig Spaß, ihr zuzusehen und zuzuhören.
Zu Essen gibt es heute einen Vorspeisensalat gefolgt von Huhn mit Cranberrysauce und Kartoffeln. Zum Nachtisch gibt es Nanaimo Bars. Lustigerweise hat N durch Zufall gerade in der Woche vor dem Urlaub genau dafür ein Rezept gefunden und gespeichert. Das Rezept für das Cranberry-Huhn besorgt sie sich hier gleich auch von Tania. Was man hat, das hat man.
363 km, 14-22 °C, Clearwater Springs Ranch
Do 21.07.16 Clearwater, BC
N & M sind um 5 Uhr wach. So langsam wird es.
M schaut aus dem Fenster auf die große Wiese hinter dem Haus.
N: "Und? Tiere zu sehen?"
M: "Nicht mehr als ein Wolf, zwei Bären und ein Cougar. Relativ langweilig. Dass die tanzen hab ich nicht gesagt, oder?"
Ein hartnäckiger Moskito versucht hartnäckig das Fliegengitter zu durchbrechen.
N: "Ick will dir fressen, hm?"
M: "Poldi der Jungmoskito?"
Ab halb acht steht in der Küche Kaffee bereit. M ist so lieb und bringt N welchen ans Bett. Sehr aufmerksam. Allerdings bleibt nicht so viel Zeit, ihn in aller Ruhe zu genießen, denn um halb Neun ist für alle Frühstück angesetzt und so versammeln sich alle 7 Gäste zum gemeinsamen Frühstück, während die Eigentümer Eier und Speck zubereiten. Es gibt Kaffee, Tee und Saft, Toast, Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, Nutella etc. und Müsli, Joghurt und Obstsalat also alles, was man so benötigt.
Etwa eine Stunde später machen sich dann alle auf zu ihren Tagesaktivitäten. Wir stoppen als erstes an den Dawson Falls. N greift hinter sich zur Regenjacke und greift.... ins Leere. M hat sie ordentlich im Zimmer in den Schrank gehängt. Super und das, wo es jetzt auch wieder anfängt zu regnen.
Dawson Falls
Etwas missmutig besichtigt N die Wasserfälle, die ja nun wirklich nichts dafür können. M schlägt vor, nochmals zur Ranch zurückzufahren, um die Jacke zu holen. Tania empfängt uns auch gleich mit der Frage, "Regenjacke vergessen?" und dem Kommentar, "Und das bei den Deutschen, die haben doch immer eine Checkliste."
Als M wieder ins Auto steigt meint er: "Ich hab ihr jetzt nicht verraten, dass du tatsächlich eine Checkliste hast."
N: "Ja, zum Packen vor dem Urlaub, aber doch nicht für jeden Tag im Urlaub."
Sehr angenehm, alle Provincial Parks, die wir bisher aufgesucht haben und auch dieser hier sind kostenlos. Aber das sagte ich ja bereits.
Nächster Halt, die Wasserfälle Bailey Chute.
Was das wohl ist? Riesenblätter.
Bailey Chute, hier kommen die Lachse auf ihrer Wanderung nicht rüber, da die Fälle einfach so lang sind. Hoch können die Fische offenbar ganz gut springen aber eben nicht ewig weit.
Ray's Farm. Hier gäbe es angeblich, wohl speziell in der Dämmerung, viele Tiere zu sehen. N & M treffen hier allerdings nur auf viele Moskitos und Bremsen, in einer Dichte, die sonst bisher nicht anzutreffen war, außer vielleicht auf dem Berg in Jasper. Das macht auf jeden Fall wenig Freude und daher verziehen wir uns schnell wieder.
Wir fahren weiter zu den Helmcken Falls, die seltsamerweise Helmecken Falls ausgesprochen werden. Egal. Wir wandern weiter auf dem von Tania empfohlenen Gatling Gorge Trail und sind hier ganz alleine. Keine anderen Menschen und auch fast keine Moskitos.
Helmcken Falls
Gatling Gorge Trail
Unser Plan, noch den South Rim zu wandern, werfen wir kurzfristig über den Haufen und N & M entscheiden sich stattdessen für den Green Mountain Tower, wenn die Sonne schon mal scheint. Und tatsächlich hat man von hier eine ziemlich gute Sicht.
Trophy Mountain
Anschließend macht alles Weitere, was noch anstünde keinen Sinn, denn dann kämen N & M zu spät zum Abendessen, also fahren wir zurück zur Ranch. Hier werden wir von Bonnie empfangen, die tatsächlich auch bellen kann. Ansonsten fällt sie durch totale Unauffälligkeit auf und ist echt niedlich, sieht aus wie eine kleine Version von Lassie, ist aber ein Sheltie lernen wir. Noch nie davon gehört. N wäscht mehr oder weniger provisorisch ihre Jeans in der Badewanne und breitet sie dann auf einem der Balkonstühle zum Trocknen aus, bevor sie sich selber in die Dusche schwingt. M versucht unterdessen auf dem Deck die Kolibris aufs Bild zu bannen. Etwas später gesellt sich N mit einem Tee, Keksen und PC bewaffnet dazu.
Abendessen gibt es heute bei dem schönen Wetter auf dem Deck, der Tisch dort wird für 10 Personen ausgezogen und gedeckt, denn es ist eine 4-köpfige belgische Familie statt der Familie aus Quebec mit am Tisch. Heute gibt es einen griechischen Salat, Chinook Lachs vom Grill mit einer Dill-Senf-Sauce und frischem Wok-Gemüse und Reis. Als Nachtisch heute Profiteroles. Herrlich! Nach dem Essen stehen wir noch alle quatschend in der Küche. Das selbstgebraute Bier wird diskutiert und andere wichtige Dinge des Lebens. Gegen halb Zehn löst sich die Gruppe auf, schließlich ist ab 22 Uhr quiet-time. Nein, Quatsch, tatsächlich will das Paar aus London morgen ganz früh los, sie wollen nach Victoria und N & M sind einfach so müde. Die belgische Familie hat sich aufgeteilt, die Jungs spielen irgendein Brettspiel und die Eltern versuchen weiterhin, wildlife auf der Lichtung hinter dem Haus zu erspähen.
22 °C, 101 km, Clearwater Springs Ranch
Fr 22.07.16 Clearwater, BC → Cache Creek, BC
Wir frühstücken wieder in aller Ruhe und N bekommt sogar ein separates Obstschälchen hingestellt, garantiert ohne Äpfel. Wie nett. N & M packen ihr Zeugs zusammen und dann machen wir uns gegen 10 Uhr auf. Da wir das Gestern nicht geschafft haben, laufen wir heute Morgen den Moul Falls Trail. Wir treffen hier unsere belgische Familie, die kurz vor uns losgeht.
Keine Ahnung, was das hier für Früchte sind.
Moul Falls.
Hier kann man, wenn man lustig ist, auch hinter den Wasserfall gehen, allerdings wird man dabei pitschnass. Das lassen wir mal lieber. Die beiden belgischen Jungs finden das natürlich klasse und tollen hier herum.
Wir brauchen etwa 1 3/4 Stunde für den Trail, unser englisches Paar nur 1 h, offenbar haben die rennende Bergziegen als Vorbild, N & M schnecken dieses Jahr gemeinsam. Da kann man auch mal Luft schnappen und Baumkronen photographieren.
Der Rückweg führt durch einen lichten Wald stetig bergauf. Eine dunkle Wolke und Donner ziehen auf. Das war so nicht abgesprochen. Nach etwa einem Kilometer biegt der Weg auf eine Art ebenen Feldweg ein und auf den letzten Metern fallen tatsächlich erste dicke Tropfen. Regenjacke? Liegt natürlich im Auto.
Wieder im Auto wechselt N das nasse T-Shirt und die Socken und Schuhe. So, das ist besser! Der Regen hält nicht lange an, es ist tatsächlich nur die eine Wolke. Das Visitor Center, wo wir einen kurzen Stopp einlegen, erreichen wir schon wieder bei Sonnenschein.
Wer will schon ein Zubehörteil bei irgendwas sein...
N: "Ich hab halb Kanada auf der Fußmatte (schaut zu M rüber) und du hast die andere Hälfte."
Hier in Clearwater erledigen wir noch schnell die aktuell anstehenden zivilisatorischen Dinge: Tanken, Off-Spray und Bier kaufen. Wir fahren dann, wie von Tania empfohlen, erst nach Little Fort und biegen dort auf die 24 nach Westen ab. Tatsächlich sind hier, wie versprochen, keine Laster unterwegs, da es sich um eine schmale Straße durch die Berge handelt. An irgendeinem See, stoppt M kurz, denn N braucht dringend einen Kaffee, um wachzubleiben. Nicht, dass sie noch die Landschaft verschläft. Ab Lonely Butte geht es dann Richtung Südwesten entlang des Green Lakes. Weiter südlich treffen wir dann auf die 99 S.
Tania hatte erzählt, dass man in Kanada einen neuen Führerschein bekommt, wenn man von einer Provinz in die andere umzieht.
N: "Brauchen die Mücken beim "Grenzübertritt", dann auch einen neuen Führerschein?"
M: "Die brauchen wohl eher einen Flugschein."
Überraschend bunte Unterbrechung im grauen Gestein.
Wir kommen um 16 Uhr rum in Cache Creek an. Jetzt hätten wir noch eine Stunde, um die Hat Creek Ranch zu besichtigen. Das ist für N & M, die ja als Museumsschnecken bekannt sind, viiiiel zu wenig. Also fällt dieser Programmpunkt heute aus. Morgen machen die leider auch erst um 9 Uhr auf, so dass wir das auch dann nicht als Ersatz einbauen können.
Wir übernachten heute zum ersten Mal in einem Motel 6. Das ist zwar renoviert aber, puh, was für ein Kontrast zu den letzten beiden Tagen. N & M bekommen ein upgrade auf eine Jacuzzi-Suite. Wer braucht denn so was? Ty, Sunny, bleibt da bloß weg, das Ding ist in den letzten Jahren bestimmt nie richtig desinfiziert worden.
N & M setzen sich mit einem Feierabendbier ausgestattet in die Sonne vor unsere Behausung.
Statt zum, von N eingeplanten Star House Restaurant, gehen wir zum Heartland Restaurant, das die Frau an der Rezeption empfohlen hat. Keine gute Wahl. Die Griechen können hier noch nicht mal frisches Gyros sondern nutzen TK-Formfleischware. Bäh. Der Chinese wäre bestimmt die bessere Wahl gewesen, da stehen zumindest jede Menge Autos davor. Tja, jetzt ist es zu spät.
Sonne, 17-30 °C, 268 km, Motel 6 Cache Creek
Sa 23.07.16 Cache Creek, BC → Vancouver, BC
Wir starten früh um Viertel vor Acht, denn so gastlich ist es hier nicht, dass wir uns hier noch lange aufhalten müssten. Frühstück hatte N eigentlich auf Horsting's Farm eingeplant, aber die machen erst um 8 Uhr auf und hungrig sind wir aktuell auch noch nicht, also fahren wir einfach weiter. Es geht die 99 entlang Richtung Westen. In Lillooet knurrt dann N's Magen doch deutlich, also stoppen wir hier im Rugged Bean Cafe und frühstücken erst einmal mit allem, was hier so dazu gehört. Eier, Ham, Toast, Hash Browns und Kaffee. Weiter geht es über die 99 S Richtung Vancouver.
Graffiti mal anders.
Mittags erreichen wir Whistler. Der Ort wirkt zwar ziemlich künstlich ist aber dennoch ganz niedlich. Morgen findet hier der Ironman statt und dementsprechend voll ist es hier bereits.
Die „Fußgängerzone“ ist sehr belebt und es gibt Live Musik. N nutzt die Gelegenheit, ein zwei Dinge zu kaufen und nach etwas über einer Stunde fahren wir weiter.
Wir fahren über den Sea-to-Sky-Highway nach Vancouver. Vor der Lion’s Gate Bridge: Stau. Na klasse. Hoffentlich kommen wir rechtzeitig vor Ende des Check-In-Zeitfensters im O’Canada House, unserem Zuhause für die nächsten zwei Tage, an. Und tatsächlich brauchen wir fast eine halbe Stunde, um rüber nach Downtown Vancouver zu gelangen und sind zwar eine Stunde später als angekündigt aber noch rechtzeitig kurz nach halb Vier dort.
Vor der Lion's Gate Bridge von North Vancouver nach Stanley Park stehen wir fast eine halbe Stunde im Stau. Puh, ist das hier der Normalzustand?
Tanja, die uns im O’Canada House in Empfang nimmt fragt, ob wir über das Festival of Light, das heute beginnt, informiert wären, denn deshalb sei es so voll. Nö. Was ist das? Sie erklärt, dass dies ein Wettbewerb dreier Nationen im Feuerwerken sei und heute Abend um 22 Uhr ginge es los mit den Niederlanden. Was es nicht alles gibt. Allerdings sind N & M nicht sehr optimistisch, um diese Zeit noch topfit zu sein.
O'Canada House.
South Suite.
N & M laden das Gepäck ab und machen sich wieder auf den Weg. Ursprünglich war für heute Nachmittag der Lynn Canyon geplant, aber Tanja meint, dass wir dann hinterher vermutlich noch schlechter wieder mit dem Auto in die Stadt reinkommen. Also wirft N kurzerhand das Programm um und wir machen uns auf zum Rundgang durch Gastown und Chinatown, der eigentlich für morgen früh auf dem Programm steht. N & M laufen runter zum Cruise Terminal am Canada Place, denn einerseits will N schauen, wo wir am Montag mit unseren Koffern hinmüssen und das kann man besser ohne als mit schweren Koffern bewaffnet tun und andererseits fängt die self-guided Tour, die N aus dem Netz herausgesucht hat, genau hier an.
Die Seaplanes sind echt cool. Wir erfahren, dass das Gepäck angeblich in den Kufen verstaut wird. Reisen mit Schrankkoffer, ein absolutes No-Go. Allerdings kann diese Info natürlich auch eine Ente sein.
The Drop, von irgendeinem Berliner Künstler.
Gastown.
Wo man so überall Hochzeitsphotos, umgeben von zig Touristen, die einem dabei zusehen, machen kann.
Cool, Big Wave!
Wir essen im Irish Heather zu Abend. Hier gibt es eine sehr beeindruckenden Whisk(e)y Auswahl. Fish & Chips für M, die sehr viel besser sind als die im Hostel in Lake Louise (wen wundert’s) und N nimmt Curry Fries und Cod Fritters. Zum Nachtisch einen Jura Superstition für N, M lädt uns heute ein.
Weiter geht es durch Chinatown, allerdings brechen wir die Tour am Chinese Garden ab, da dieser für ein privates Event geschlossen ist. Der Türsteher bietet uns zwar an für CAD 20 teilzunehmen, es gäbe Live Musik und Wein, aber „Nein, danke“, wir haben gerade gegessen.
Was N hier in Vancouver auffällt ist, dass es an jeder zweiten Ecke nach Gras riecht, als wäre es komplett legal. Das Internet meint, es wäre allerdings nur zu medizinischen Zwecken legal.... hier scheinen also offenbar sehr viele Einwohner krank zu sein.
Durch die Unterwelt, also genauer gesagt unter den Hochstraßen am Stadium entlang, erkämpfen wir uns den Weg zurück zur Robson Street.
Zurück am O’Canada House setzen sich N & M noch eine Runde gemütlich bei Bier, Sherry und Kuchen aus der Gäste-Pantry, auf die Veranda und schwatzen mit zwei Damen aus Australien, die morgen ganz früh den Zug Richtung Jasper nehmen wollen.
Pünktlich zum Start des Feuerwerks liegen N & M dann im Bett und können dem lauten Knallen, das von der English Bay heraufschallt, lauschen.
20-25 °C, 385 km, O'Canada House
So 24.07.16 Vancouver, BC
Zum Frühstück gibt es heute Eier Benedikt, hm, nicht so Ms Fall, erinnert ihn zu sehr an Spiegeleier. Daher fragt er nach Rühreiern und Toast. Die Dame, die unser Frühstück serviert, ist etwas ratlos aber nach kurzer Konferenz mit Tanja, die in der Küche werkelt, geht das klar und M bekommt seine Rühreier. N bleibt bei den sehr leckeren, wie sich kurz darauf herausstellt, Eggs Benedict.
Heute Morgen dann also auf zum Lynn Canyon. Wir nehmen den Weg über Stanley Park und sehen uns hier etwas um.
Blick von Stanley Park auf Downtown Vancouver.
Blick auf die Lion’s Gate Bridge von Stanley Park.
Da heute Wochenende ist, können wir direkt von der kleinen Parkstraße auf die Durchgangsstraße zur Brücke abbiegen. Gegen 11 Uhr sind wir am Lynn Canyon, der nur wenige Meilen nordöstlich der Innenstadt liegt. Es ist Wochenende, wie gerade erwähnt, und dementsprechend voll hier.
Das Highlight, die Suspension Bridge.
Durch den Regenwald geht es im Uhrzeigersinn weiter über Boardwalks und Treppen, die stetig bergab führen, bis runter an die Twin Falls. Die Verbotsschilder, wegen Lebensgefahr nicht über die Begrenzung zu klettern, werden natürlich mal wieder von einigen ignoriert, unten im Wasser, in den natürlichen Pools, und auf den Felsen sind einige Schwimmer und Sonnenbadende zu sehen.
Twin Falls.
Wir machen uns wieder auf den Rückweg. Diesmal, ohne an der Brücke im Stau zu stehen. N & M nehmen dabei noch den westlichen Teil von Stanley Park unter die Räder. Kurz noch den Wagen für die morgige Abgabe volltanken und dann sind wir fertig mit Rumfahren. Nachdem das Auto wieder an unserem Domizil abgestellt ist, geht es zu Pfote weiter durch Downtown und das Westend. Die meisten alten Gebäude stehen offenbar noch, weil sich Anwohner für deren Erhalt eingesetzt haben. Die Stadtplaner wollten die Gebäude abreißen, um hier Grünflächen zu errichten, die als Gegengewicht dienen sollten zu den vielen (sehr hässlichen) Beton-Mietshäusern, die hier so zwischen den 50ern und 70ern errichtet wurden. Da fragt man sich, ob nicht die Bewohner die besseren Stadtplaner gewesen sind.
Die Hochhäuser hier sehen ja noch ganz schick aus, aber viele andere… uiuiui.
Wir besichtigen das Roedde House.
Das kann man heute, am Wochenende, für einen kleinen Aufpreis inklusive Tee und Keksen tun. N & M sitzen dabei ziemlich lange auf der Veranda und N schwatzt mit einer älteren Dame hier aus Vancouver und ihrer australischen Bekannten, die zu Gast ist. Die Damen zeigen gehörigen Humor in Bezug auf ihr fortgeschrittenes Alter. Sie würden mittlerweile jedes Mal beim Kauf von Bananen überlegen, ob es noch Sinn mache, grüne zu kaufen.
Barclay Square.
Fire Station an der Nicola Street. Hier im Westend findet sich noch eine ganze Reihe älterer Gebäude.
Am English Beach steppt der Bär.
Das leer stehende Haus, eines reichen Industriellen. Irgendwas mit Zucker, meint N sich zu erinnern, hätte der zu tun gehabt.
Mole Hill.
Es gibt, wie gesagt, auch das ein oder andere schönere Hochhaus.
Blick auf Granville Island.
Mit dem Aquabus rüber nach Granville Island zu fahren sparen wir uns, denn man kann schon von hier aus erkennen, wie überfüllt es dort ist.
So langsam treten N & M den Rückzug an. Die Pfoten und Füße qualmen mittlerweile ganz ordentlich und N bekommt auch schon wieder Hunger. Die Wahl fällt auf das in der Nähe des O’Canada gelegene „Salathai“. Nicht ganz so gut, wie wir Thai Essen kennen, aber absolut ok.
N & M sitzen wieder ausgerüstet wie gestern auf der Veranda und unterhalten sich mit einem jungen Paar aus Philadelphia und einer Frau aus Dänemark, die darauf wartet, dass ihre Familie vom Shoppen zurückkommt. Eine deutsche „Mitgästin“ kommt auf N & M zu und will uns einreden, dass wir heute Morgen eine Beule in ihre Autotür gehauen hätten. Ziemlich dubios, denn sie fragt, ob wir einen silbernen Wagen fahren würden. „Nein.“ Das hält sie aber nicht davon ab, uns einreden zu wollen, dass wir das waren. „Ganz bestimmt nicht.“ Ihr Mietwagenvermittler in D hätte ihr gesagt, sie soll die Polizei rufen. „Bitte gerne“ bieten wir ihr an. Sie will unsere Namen und Versicherungsdaten. „Wozu?“ Ob wir dann immer noch sagen würden, wir wären es nicht gewesen. „Ja, genau das.“ Wir geben nichts zu, was wir nicht waren, nur damit sie sich besser fühlt. Wir bieten ihr an, uns gerne morgen nochmals anzusprechen, wir sind ja beim Frühstück noch da. Mit einem „das müsse sie mit ihrem Partner besprechen“ zieht sie schließlich von dannen. Sehr seltsam.
Sonne, 35 km, 24 °C, O'Canada House
Mo 25.07.16 Vancouver, BC → Norwegian Sun
N & M packen ihre Siebensachen und gehen dann erst einmal zum Frühstück. Da heute jemand anderes das Frühstück zubereitet, gibt es wieder Eggs Benedict, offenbar eine schlechte Küchen-Übergabe. M bestellt wieder Rühreier, N bekommt die auch, obwohl sie lieber die Eggs Benedict gegessen hätte. Dumm gelaufen.
Als wir losfahren fällt N ein, dass sie den Tacker, den sie extra von zuhause für die Kofferanhänger mitgebracht hat, auf der Fensterbank in dem kleinen Nebenzimmer stehengelassen hat. Also nochmal zurück, ins Haus huschen, Tacker holen und die ganze Show nochmals von vorne.
M: "Wenn wir das noch ein paar Mal machen, müssen wir noch Mal tanken."
Wir geben unseren Wagen bei der Hertz-Station am Bahnhof ab und gehen zur gegenübergelegenen Bahnstation. Für CAD 2,75 pro Nase können wir hiermit bis zum Canada Place fahren, wo schon die Norwegian Sun, unser zuhause für die nächste Woche liegt. Wir absolvieren alle "Pflicht-Stationen": Kofferabgabe, Einchecken, Immigration und dürfen dann gegen halb 1 aufs Schiff. Die Massen stürmen sofort das Restaurant. Unglaublich, was die sich für Massen auf die Teller laden. Ist wohl der Erste-Tag-Effekt. N & M ist nicht nach essen, wir haben doch gerade erst gefrühstückt. Wir gehen erst mal an Deck, um das schöne Wetter zu genießen.
N & M genießen ein erstes Sam Adams am Pool auf Deck 11.
Allerdings können wir dessen Herkunftsland nicht zuordnen.
Gegen 14 Uhr können wir dann unsere Kabine 9330 auf Deck 9 im hinteren Drittel des Schiffes beziehen.
Wir warten auf Deck 13 in der knalligen Sonne auf das für 16 Uhr geplante Ablegen, es ist verdammt heiß und N & M retten sich daher nach einer Weile in den Schatten, ein halbes Deck tiefer. Hier treffen wir Val & Sue aus der Gegend um Chicago, mit denen wir und nett unterhalten und weiter warten. Aber es passiert.... nichts und das für 2 Stunden, bis wir dann endlich um 18 Uhr losfahren und unter der Lion's Gate Bridge hindurch die Bucht verlassen.
Zum Abendessen hat N vorab einen Tisch im Seven Seas Restaurant gebucht aber wir erfahren, dass dies für 2 Personen gar nicht nötig ist. M nimmt gebratene Shrimps und N Crab Cakes als Vorspeise, dann Tilapiafilet und als Nachtisch Brownie und Espresso. Freundlicherweise ist in unserem Premium all inclusive, das NCL düe Gäste aus Deutschland, Schweiz und Österreich anbietet. Kaffee in den Restaurants und alle anderen Getränke bis $ 15 pro Getränk in Restaurants und Bars enthalten.
Zum Sonnenuntergang gehen wir auf Deck 12 in die Observation Bar.
Bei unserer Rückkehr auf die Kabine finden wir hier unser Programm für Morgen und einen Hummer?
5 km, 27 °C, Norwegian Sun
Di 26.07.16 Norwegian Sun / Inside Passage
Unsere Reise startet mit einem Seetag, daher haben N & M keine Eile mit dem Aufstehen. N & M besorgen sich ihr Frühstück im Great Outdoors Café und essen es in der Sports Bar, hier ist es einfach wärmer als draußen. Um 10 Uhr ist heute Line-Dance-Class im Dazzles, das kann sich N nicht entgehen lassen. Puh, ganz schön heiß wird ihr dabei aber danach ist sie um drei Tänze schlauer und einen Aktivitätspunkt reicher. Man kann nämlich für jede Aktivität, an der man teilnimmt und die vom Cruise Ship Director's Team organisiert wird, Aktivitätspunkte sammeln, die am Ende der Reise gegen Preise eingetauscht werden können. Gute Idee finden wir. Nächste Gelegenheit bietet sich nachmittags beim Allgemeinwissen-Quiz. Hätte N doch bloß auf M gehört, er wusste, in welchem Monat John Lennon ermordet wurde.
Zum Abendessen wollen N & M wieder ins Seven Seas und landen aus Versehen im Four Seasons. Auch egal, das Essen ist dasselbe. Das hintere Treppenhaus führt auf vielen Decks nur in Restaurants, etwas unpraktisch, wenn man durch ein Restaurant laufen muss, um weiter nach vorne zu kommen. Tagsüber geht das ja noch, wenn die Á la Carte Restaurants nicht in Betrieb sind, aber abends ist das nicht möglich.
Abends schlagen sich N & M noch recht gut beim Liebeslieder-Quiz.
Wir erreichen morgen Alaska, also Uhr um eine Stunde zurückstellen.
Wolkig, 15 °C, Norwegian Sun
Mi 27.07.16 Norwegian Sun / Ketchikan, AK
Frühstück heute im Seven Seas a la carte. Alles heiß und frisch zubereitet. Im Buffetrestaurant gibt es empfunden mehr Auswahl aber dort ist nicht immer alles heiß, weil es schon länger herumsteht. Um halb 8 stehen wir am Visitorcenter im Hafen von Ketchikan. N besorgt sich eine Karte für eine selfguided Tour und los geht es. Da es hier ziemlich voll ist, denn es liegen heute 3 Schiffe im Hafen, das hatte N schon vorher im Netz gecheckt, laufen wir die Walking Tour in die entgegengesetzte Richtung und können so zumindest für eine Weile den Massen entgehen.
Whale Park, obwohl Park ist für die 3 Büsche etwas übertrieben.
Hier stehen die Häuser auf Stelzen und der Boardwalk ist die Straße. So sahen wohl die meisten Straßen hier früher aus, bevor die "großen" Straßen dann asphaltiert wurden. Hier im Creek sind die Lachse zu sehen, die zum Laichen herkommen, allerdings sterben sie ja auch kurz darauf und daher ist der Anblick nicht ganz so toll, denn überall liegen und treiben tote Lachse.
"Alaskanisches" Sommerfell, sieht eher wie europäisches Winterfell aus. Vielleicht ist die Katze aber einfach nur dick.
Oh, gute Idee, jetzt ne Margarita. Wir gehen zurück zum Schiff.
Ketchikan erweist sich als deutlich größer als erwartet, um die 13000 Einwohner, die Infos schwanken zwischen der 6. und 4. größten Stadt Alaskas, offenbar aber die erste Stadt in Alaska. Wir sind um die 4 Stunden unterwegs und gegen halb 1 wieder an Bord. Da unsere Kabine gerade gereinigt wird, befinden N & M: "Zeit, was zu essen."
Heute haben wir die Gelegenheit, weitere Aktivitätspunkte zu sammeln. Es gibt einen Flaggenquiz und einen 50er/60er-Jahre-Liederquiz, macht für 2 Teilnehmer in Summe 4 Punkte. Läuft.
Zum Abendessen gibt es heute für M Tomatensuppe als Vorspeise und dann Cordon Bleu. N nimmt die Spring Roll gefolgt von Sweet & Sour Pork und Breadpudding zum Caffe Latte als Nachtisch.
Nach dem Abendessen diesmal eine Quizshow zum Zuschauen "Who wants to be a Bazllionaire?". Das Publikum rät mit und N & M wären an der Frage nach der Fluggesellschaft „Balkan“ gescheitert, haben sie doch auf Kroatien statt Bulgarien getippt als zugehöriges Land. Gut, dass sie nicht auf dem heißen Stuhl gesessen haben. Danach geht es noch zur Comedy Show ins Theater.
Hund?
Bedeckt und ab und zu Regen, 16 °C, Norwegian Sun
Do 28.07.16 Norwegian Sun / Juneau, AK
N & M werden erst gegen halb neun wach. Halb so schlimm, denn wir liegen heute bis 21 Uhr in Juneau und außerdem regnet es. Erst mal in Ruhe frühstücken. N & M bedienen sich im Great Outdoors Cafe und setzen sich in die weniger kalte und vor allem weniger nasse Sports Bar. Hm, fertig, es regnet immer noch. Wie wäre es mit einem Prosecco zum Frühstück? So jetzt wären wir soweit.
N & M versuchen, mit dem Fahrstuhl zur Gangway auf Deck 3 zu gelangen. Ein kleines Mädchen will unbedingt auf die 3 drücken, die ist aber schon gedrückt, Sie drückt und drückt und drückt. Mama kriegt sie nicht eingebremst. Wir steigen aus.
M (seufzt): „Wir werden alle sterben.“
N (ganz nüchtern): „Offenbar haben wir das auch verdient.“
Als N & M das Schiff verlassen, kommt sogar endlich die Sonne raus. Da wir am Ende des Hafens liegen, schließlich sind wir hier heute erst um 11 Uhr angekommen, da haben die anderen beiden Boote natürlich die besseren Liegeplätze nah an der Innenstadt, also da wir hier am Ende der Welt sind, gibt es einen kostenfreien Busshuttle, allerdings ist die Schlange recht lang, also entscheiden sich N & M zu laufen.
Mt. Roberts Tramway.
In der Talstation des Mt. Roberts Tramways gibt es 15 min freies Internet. M nutzt die Gelegenheit, die letzten Ausgaben der WAZ herunterzuladen. N stellt sich schon mal in die Schlange zum Glacier Shuttle, die Tickets hat sie schon vor Monaten online gebucht. N & M haben Glück und dürfen noch als letzte mit in den Bus schlüpfen, ansonsten hätte dies eine halbe Stunde Schlange stehen bedeutet.
Gestern haben sich N & M noch über den einen Adler, den sie in Ketchikan gesehen haben, gefreut. Heute sitzen hier jede Menge davon in den Feuchtwiesen, die hier bei Ebbe sind herum und empfunden sitzt auch auf jeder 3 Laterne einer.
Unterwegs zum Mendenhall Glacier.
Mendenhall Glacier mit Nugget Falls.
Die Berge hier könnten auch auf Hawaii stehen.
Der Nugget Falls Trail ist leider wegen Überschwemmung gesperrt, aber manche stört so ein Schild kein bisschen und kaum bricht einer die Regeln, müssen andere das unbedingt nachmachen. Wir laufen noch ein wenig über den Boardwalk am Creek entlang und versuchen die Lachse zuzuordnen.
Zurück haben N &M wieder Glück und können zwei der letzten Sitzplätze im Bus ergattern. Der Rest darf stehend zurückfahren. Damit klärt sich auch die Frage, was passiert, wenn im letzten Bus des Tages alle Sitzplätze weg sind. Stehen.
Wir nutzen die Gelegenheit, am Red Dog Saloon auszusteigen. Das scheint ein bekannter Ort hier in Juneau zu sein. Wir schauen uns ein wenig in der historischen Downtown um.
Auch die Treppe hat einen Straßennamen.
Na prima, völlige Fehlplanung... das Juneau Capitol ist wegen Renovierung von 2015 bis 2017 geschlossen und hinter Planen versteckt. OK, dann shoppen wir eben. N nimmt ein T-Shirt und ein paar andere Kleinigkeiten mit unter anderem testet sie im Fudge Laden Otter Paws und noch andere Paws, keine Angst, es handelt sich in allen Fällen um Schokolade mit verschiedenen Nüssen.
Zurück zum Schiff nehmen N & M diesmal den Shuttlebus und wieder am Hafen angekommen wird überprüft, ob wir es zum richtigen Schiff gefunden haben.
N: „Gibt es wirklich Leute, die sich mit dem Schiff vertun?“
M: „Ja genauso wir du dich mit dem Eingang vertust.“
Kommentar des Autors: N versucht das Schiff durch den Ausgang zu betreten und sieht das verzweifelte Winken der Crew nicht, die sie zum richtigen Eingang dirigieren wollen. Upps.
Angeblich hat gestern jemand von der Observation Bar aus einen Wal gesehen.
N: „Wenn die Wale nur dort sind, dann will ich nicht. Da ist es so schrecklich kalt. Ich will Warm-Wasser Wal….. Hey, ich weiß jetzt endlich was WWW bedeutet. Warm-Wasser-Wal.“
M: „Meine Güte, dass da bisher keiner drauf gekommen ist.“ Wir gehen jetzt erst einmal etwas essen. Fast 5 Stunden Rumlaufen macht hungrig.
Der heutige Quiz in der Windjammer Bar: Comicfiguren benennen. N & M sitzen alleine dort.
M: „Wir haben heute mal richtig gute Chancen zu gewinnen.“
Das hätten wir bei der Auswahl an Comiccharakteren, die uns hier präsentiert wird, vermutlich noch nicht mal geschafft, wenn wir hier wirklich allein geblieben wären. Wir schaffen nur 5 von 20.
Nach unserer Niederlage gehen wir erst mal Essen, gab ja lange nix. Für N & M gibt es heute Garnelen mit Kartoffelsalat als Vorspeise (seltsame Kombi) und danach Grouper mit Fenchel und Spinatpüree in Begleitung eines Sauvignon Blanc.
Nach dem Essen sind N & M deutlich wacher als heute Nachmittag und daher geben sie sich noch die Gameshow und die Show im Theater. N gibt danach auf und M besichtigt noch das Casino. Dort gibt es schließlich Wings und Alaskan Amber.
Krabbe?
Regen Wolken, Sonne, 16 °C, Norwegian Sun
Fr 29.07.16 Norwegian Sun / Skagway, AK
Um halb acht erreichen wir heute Skagway. Wir gehen in Ruhe frühstücken, und es ist angenehm leer. Offenbar haben viele heute früh direkt den historischen Zug "White Pass Scenic Railway" genommen. N & M haben stattdessen den Klondike National Historical Park auf dem Programm. Wir gehen irgendwann nach 9 Uhr von Bord. Hui, ganz schön windig hier.
Das Rechte ist eine Schneefräse.
National Park Visitor Center.
Unser erster Stopp ist das Klondike National Historical Park Visitor Center. Hier gibt es die Tickets für die kostenlosen geführten Rangertouren und N & M bekommen Tickets für die nächste Tour um 10 Uhr. Unsere Ranger"in" ist schon sehr speziell aber dennoch ist die ca. 1 h Führung unterhaltsam und informativ. Abgesehen von ihrem Befehlston antwortet Frau Rangerin auf Fragen, die sie selber betreffen, gar nicht oder auf die Frage, ob sie selber hier im Ort wohne, mit, das wäre sonst eine verdammt lange Anfahrt. Ständig spricht sie die Gruppe mit Lucky Golden Ticket Holders an, da die 10 Uhr Tour gelbe Tickets hatte. Merkwürdig. Mit unserem Ticket könnten wir allerdings auch noch 10 % Rabatt im Souvenir Shop bekommen, verrät sie uns zum Schluss des Rundgangs.
Moore House und Cabin.
Wir sehen uns noch etwas genauer im Moore Haus um, dem letzten Stopp der geführten Tour. N hatte eigentlich vor, bis zum historischen Friedhof zu laufen oder zum Dewey Lake aber irgendwie ist ihr heute alles zu weit. Stattdessen schlendern wir noch etwas durch den Ort, besuchen noch einmal ein paar der Gebäude, wie den Mascot Saloon.
Mascot Saloon.
Ab und zu kann man den Gletscher oberhalb des Orts erkennen.
Manch einer kommt laut Rangerin her und fragt wo denn der Klondike Gold Rush Park sei. Tatsächlich ist die Altstadt der Historical Park und viele Gebäude wie das Lynch & Kennedy hier gehören dem Park und sind vermietet.
Skagway Visitor Center.
N & M kaufen und schreiben noch ein paar Postkarten, die prompt wegfliegen und eingefangen werden müssen, stehen eine Ewigkeit in der Post wegen Briefmarken an, schauen den Parkfilm "Gold fever" und sind gegen halb Drei wieder auf dem Weg zurück aufs Schiff.
N & M essen eine Kleinigkeit und dann geht N um 16 Uhr zur 70's Line Dance Class. Drei Kalorien verbrennen und einen Aktivitätspunkt erarbeiten. Im Anschluss ist Fluglinien Logo Quiz, gar nicht so einfach wie man denken sollte, aber N & M schneiden gar nicht so schlecht, ab aber noch besser sind sie, d. h. vor allem M im folgenden "Abba-Name that tune"-Quiz. Wir schauen uns noch die Folk Song Show von einem Künstler aus Skagway an, was sehr lehrreich und unterhaltsam ist. Abendessen gibt es wieder im Seven Seas. Essens-Amnesie, keine Ahnung, was wir gegessen haben aber nach dem Essen gehen N & M ins Theater zu einer Jongliershow.
Wolken und Sonne, 16 °C, Norwegian Sun
Sa 30.07.16 Norwegian Sun / Glacier Bay National Park and Preserve, AK
Morgens pfeift ein kalter extrem scharfer Wind übers Schiff, glücklicherweise stehen hier oben heiße Schokolade und Kaffee bereit, um sich und seine Finger aufzutauen. Über dem hinteren Teil der Glacier Bay kann man schon den blauen Himmel erahnen. Eine paar National Park Ranger sind heute morgen an Bord gekommen und haben in der Observation Bar eine kleine Ranger Station aufgebaut mit Infomaterial, Büchern, Karten und hurra! einer Stempelstation. So kann N schnell ihr Passport-Buch holen und einen ersten Stempel für den Nordwesten ins Buch stempeln. Eine Tasche und ein Magnet wechseln auch noch den Besitzer. Die Ranger geben den ganzen Tag lang, bis sie nachmittags von Bord gehen, über die Bordlautsprecher Infos und Erklärungen. Zusätzlich gibt es einen Vortrag im Theater und eine Junior-Ranger-Veranstaltung. Sehr schön. Wie bestellt. Hier ist unsere Route in der Glacier Bay. Der Glacier National Park Bay ist übrigens in etwa so groß wie Connecticut.
Reid Glacier.
Margerie Glacier links und Pacific Glacier rechts.
Sea Otter.
Ein paar kleine Brocken machen uns sogar die Freude, ins Wasser zu stürzen.
Die Massen verlagern sich ans Heck, um noch ein paar Blicke auf der Margerie Glacier zu erhaschen. Wir bleiben am Bug und genießen die Ruhe und die Sonne.
M meint, es sei eine gute Gelegenheit, mit einem Glas Sekt anzustoßen.
Hier kommt die nächste Bucht und der nächste Gletscher.
Johns Hopkins Glacier.
N würde ja eigentlich gerne die Infostunde mit dem Ranger im Theater mitmachen aber hier oben ist es einfach zu schön, also lässt sie den Ranger Ranger sein und bleibt einfach hier.
Wir verlassen nachmittags die Glacier Bay und sehen noch Steller's Sea Lions und zumindest in der Ferne 2 Buckelwale.
Nachmittags erarbeiten sich N & M noch weitere Aktivitätspunkte beim Quiz. Heute Abend ist Chocolate Night und N kann sich leider nicht mehr erinnern, was sie im Seven Seas zu Abend gegessen haben, aber der Nachtisch für N war was mit Schokolade, das ist sicher.
Wir gehen heute zur Show im Theater "Rock you tonight" und auf dem Weg dorthin können wir von Deck 6 aus tolle Landschaft sehen. Hinterher schauen N & M noch die Gameshow im Dazzles, singen ein wenig mit, vor allem N, beim Sing along in der Windjammer und werfen noch ein Blick auf die jungen und nicht mehr so jungen Tänzer im Dazzles bei der White Hot Party.
Schwan?
Sonne, 16 °C, Norwegian Sun
So 31.07.16 Norwegian Sun / Hubbard Glacier, AK
Der Gletscher klingelt wieder um halb Sieben. Gletscher stehen offenbar immer früh auf.
Hubbard Glacier.
Nach so viel Natur legen sich N & M erst mal zwei Stündchen aufs Ohr, anschließend drehen sie eine Photorunde über das Schiff. Die Norwegian Sun wurde übrigens 2001 in Bremerhaven gebaut.
Seven Seas Restaurant, Deck 5 achtern.
Stardust Theatre, Deck 6 & 7 achtern.
Photogalerie, Deck 6 mittschiffs.
Leihbibliothek, Deck 6 mittschiffs.
Windjammer Bar, Deck 6 mittschiffs.
Dazzles Bar, Deck 6 mittschiffs.
Atrium, Deck 5-7 Vorschiff.
Atrium Bar, Deck 7 Vorschiff.
Casino, Deck 7 mittschiffs.
Shops, Deck 7 mittschiffs.
Sports Bar, Deck 6 achtern.
The Great Outdoors, Deck 6 achtern.
Las Ramblas, Deck 8 achtern.
Deck 12.
Pool und Topsiders Bar, Deck 11.
Observation Bar, Deck 12 Vorschiff.
Die Fische auf den Teppichen schwimmen übrigens immer Richtung Bug.
M geht zum Poker Turnier und N zum nachmittags Quiz. Nach dem letzten Quiz "Famous Visual Landmarks" können heute Abend unsere zusammengesammelten 31 Aktivitätspunkte eingetauscht werden. N & M entscheiden sich für ein T-Shirt und einen Kuli.
Beim Abendessen bekommen wir heute tatsächlich zum ersten Mal einen Fensterplatz, offenbar haben wir uns im Laufe der Woche von der dritten Tischreihe bis zum Fenster hin vorgearbeitet.
M: "Gut, dass wir morgen von Bord gehen."
N: ?????
M (deutet aus dem Fenster aufs Meer) "Sonst säßen wir morgen dort."
N nimmt heute das Crab Souffle und danach Mahi Mahi und Banana Foster und einen Cappuccino zum Nachtisch und sogar M nimmt nach seinem Garnelen mit Püree und Bouillabaisse Sauce zum ersten Mal auch einen Nachtisch: einen Chocolate Vulcano. Neben uns sitzt heute das Paar, das wir am ersten Tag an Deck neben uns auf den Liegen am Pool hatten. So schließt sich der Kreis.
Nach dem Essen sitzen wir mit Sue und Val in der heutigen Show "Tenors of Rock". M geht Getränke holen.... und kommt nie wieder. M kann sich entweder nur mal wieder verlaufen haben oder ist in irgendeiner Bar "steckengeblieben". N versucht es als erstes in der Windjammer Bar, wo unser Lieblingskellner Lonnie arbeitet. Und tatsächlich sitzt M dort an der Bar und unterhält sich blendend mit einem Herrn aus Las Vegas. Ns mittlerweile warmes Bier, das den Weg ins Theater nie gefunden hat, steht hier auch noch bereit. Tatsächlich hat es M in der Woche geschafft, zumindest die Vorräte an Alaskan Amber dieser Bar hier leerzutrinken.
Morgens wolkig, nachmittags Sonne, 13 °C, Norwegian Sun
Mo 01.08.16 Norwegian Sun / Seward, AK → Anchorage, AK
Wir entscheiden uns für Easy Walk off, dann müssen wir unsere Koffer nicht schon vorher rausstellen, denn wir wollen von Bord, wann wir wollen, allerdings müssen wir dazu unser Gepäck selber von Bord schleppen. Das war 2007 in Miami etwas einfacher, da hatten wir unsere Koffer im Auto im Parkhaus am Hafen und nur einen Reisetasche mit an Bord.
Das Problem, was sich N & M jetzt gegen 8 Uhr stellt, ist, die ganze Strecke bis zum Small Harbor mit den Koffern durch den Regen zu laufen. Die Vorstellung ist nicht ganz so prickelnd. Als wir aus dem Hafen"zelt" kommen, fragt N nach einem Taxi, zufällig entdeckt sie dabei einen Minibus mit der Aufschrift "Major Marine Tours" und hurra es ist tatsächlich einen kostenfreies Shuttle, das uns und unser ganzes Gepäck direkt zum Check in bringt.
Wir bekommen dort nicht nur schon unsere Tickets für die "Glacier Express" sondern sogar auch schon die Kofferanhänger für unseren Transfer heute Abend nach Anchorage. Im Hafenbecken tummelt sich ein Otter zwischen den Booten und vertreibt uns die Wartezeit bis halb Zehn.
Dann können wir an Bord gehen. Es gibt zugewiesene nummerierte Tische, was das Chaos beim Boarden deutlich reduziert und pünktlich um 10 Uhr geht es los. Der Kapitän tröstet uns, dass wir trotzdem sicher Tiere sehen werden, denn die seien ja eh meist im Wasser und daher würde ihnen der Regen nichts ausmachen. Mit uns ist auch eine Park Rangerin des Kenai Fjords National Parks mit an Bord, die eine kleine Rangerstation aufgebaut hat, Erläuterungen gibt und Fragen beantwortet. Leider hat sie keinen Stempel dabei aber sie bietet an, dass wir eine mail schicken und sie uns dann den Stempel zusendet. Hm, einen Versuch ist das sicher wert, das hat 2008 an der Ostküste auch schon mal geklappt.
Auf der Strecke quer über den Harding Gateway ab Cape Resurrection wird sehr vielen sehr schlecht. N war so schlau und kaut schon seit wir an Bord sind eifrig auf ihrem "Serpentinen-Kaugummi" rum. Gute Entscheidung, so bleibt alles da wo es hingehört und der Duft des Lachses, der aus der Bordküche kommt, wo bereits das Mittagessen vorbereitet wird, macht richtig Hunger. Ihr zumindest. M ziert sich etwas und isst erst bei der zweiten Runde etwas mit. Das Buffet ist übrigens gut organisiert, keine chaotische Endlosschlange, sondern die Tische werden nacheinander aufgerufen und beim 2. Mal in der umgekehrten Reihenfolge. Beim Nachtisch wiederholt sich das Ganze nochmals.
Steller's Sea Lions.
Puffin.
Orca Mama mit Baby.
Breaching Orca.
Aialik Glacier. Vom dem kleineren Boot aus wirken diese Gletscher viel höher als die, die wir von der Norwegian Sun aus gesehen haben.
Seehunde.
Seeotter sind Experten im Chillen. M hat von dem Exemplar im Hafen auch ein nettes Video gemacht.
Holgate Glacier.
Unsere ersten Humpback Whales von Nahem. Die Wale strecken auch die Brustflossen aus dem Wasser als wollten sie winken und breachen kriegen wir auch noch geboten. N ist immer zu langsam mit der Kamera aber dafür haben wir es live gesehen.
Meist sehen wir allerdings nur die Fontäne der Buckelwale vom Ausatmen.
Manchmal auch den Rücken...
...und selten die Schwanzflosse.
N hätte die Wale eher weiter weg von der Küste und die Otter näher dran vermutet, aber die Tiere sehen das genau anders rum.
Noch mehr Sea Lions.
Unsere Tour im Kenai Fjords National Park dauert wie angesetzt 7,5 Stunden und Punkt halb Sechs sind wir wieder wie geplant im Hafen.
Der Park Connection Bus, der uns von Seward nach Anchorage bringen soll, ist ziemlich verspätet. Allerdings ist das auch kein Wunder bei dem was jetzt kommt. Der Busfahrer steigt in aller Ruhe aus und erklärt sehr langsam, was wir alles nicht tun sollen. Die Frau vor uns in der Schlange will schon einsteigen und wird zurückgepfiffen. Aber sie habe doch kein Gepäck, meint sie. Sie solle zuerst die gedruckte Reservierung vorzeigen. Bis sie die gefunden hat, hält N ihm schon unsere unter die Nase. Er ist jetzt verwirrt, dass wir Gepäck haben. Bis er versteht, dass die Dame nicht zu N gehört dauert einen Moment. N & M bekommen erklärt, dass sie ihm sagen sollen wohin wir wollen, mit wie vielen Personen und er uns dann eine entsprechende Anzahl an Kofferanhängern aushändigt, wir darauf unser Ziel markieren und erst dann einsteigen dürfen. Die Koffer dürften wir auf keinen Fall selber in den Bus stellen, er würde dann alles wieder ausräumen müssen, was dann länger dauern würde. N deutet dabei die ganze Zeit auf die schon vorhandenen knallig grünen und kaum zu übersehenden Kofferanhänger an ihrem Gepäck, denn Dazwischenreden ist nicht möglich. Irgendwann bemerkt er, dass wir bereits alles erledigt haben und N & M dürfen endlich einsteigen. Dann geht die Show mit denen nach uns wieder von vorne los. Das dauert!
Irgendwann geht es endlich los, denken N & M, aber wir stoppen nochmals an der Windsong Lodge, um weitere Gäste mitzunehmen. Und jetzt kommt.... die Sicherheitseinweisung. Wenn das so weitergeht erreichen wir Anchorage noch nicht mal am heutigen Tag.
Der Name Alaska kommt vom Aleut"ischen" Wort "Aleyska," was "großes Land" bedeutet. Den Eindruck haben wir auch. Die Landschaften sehen hier einfach irgendwie alle größer und sehr beeindruckend aus. Wir genießen trotz des holprigen Starts die Busfahrt.
Erster Stopp in Anchorage: Egan Center. Hier steigen die meisten Passagiere aus. Währenddessen quetscht sich ein Wagen direkt bis auf 5 cm vor den Bus. Super Idee, sollen wir dich überfahren, um hier wieder weg zukommen? Der Busfahrer steigt wieder ein und der Wagen fährt 5 cm vor. Der Busfahrer hupt. Der Wagen fährt 5 cm vor. Der Busfahrer steigt aus und spricht mit dem Autofahrer. Der Wagen fährt 10 cm vor. Der Busfahrer steigt erneut aus. Der Wagen fährt 10 cm vor. Der Busfahrer manövriert den Bus kopfschüttelnd am Auto vorbei, das dann schließlich weit genug vorfährt. Uff!
In der Nähe des Flughafens treffen wir auf innerstädtisches Wildlife, hier steht ein Moose rum und isst zu Abend. Um 22 Uhr sind wir dann endlich am Flughafen in Anchorage und machen uns auf zu Hertz. Statt des gebuchten Midsize SUV bekommen wir ein upgrade auf einen Fullsize Impala aus dem Premium Presidential Circle mit allem Krimskrams. Hm, damit ist die Willow-Fishhook-Road wohl nicht möglich, denn die ist ein langes Stück Off Road. So wird der Independence Mine State Park wohl nicht möglich sein, aber bei der Aussicht auf die 12 h im Bus übermorgen, nehmen wir gerne das fahrende Sofa. Dass die Mine vom Plan fällt, macht N & M gar nicht so viel aus, eine leichte Übersättigung mit überwältigenden Landschaften hat sich offenbar bereits breit gemacht.
Schnick-Schnack-Auto mit etwa 8.000 Meilen auf dem Tacho. Rückfahrkamera mit Warnfunktion, Tote-Winkel-Warnung im Außenspiegel, Sitzheizung, elektrisch verstellbare Sitze, Lederausstattung, Head-Up-Display bei zu nahem Vordermann etc. etc. Sogar das I-Phone lässt sich in einem Fach hinter dem Display anschließen und spielt tatsächlich amazon Musik.
Irgendwann sind wir dann auf dem Weg zum Hotel. Gegenüber vom Homewood Suites ist ein TGI Fridays. Die Küche schließt in 15 Minuten, aber wenn wir schnell bestellen, dann können wir noch was essen. Der Kellner fragt, ob wir Wasser wollen. N & M verneinen. 5 Sekunden später bringt er Wasser. Offenbar ist kein Wasser, keine Option in amerikanischen Restaurants, das stellen wir immer wieder fest. Ist im Ablauf einfach nicht vorgesehen. Chicken Wings für M und Chicken Fingers für N.
Jetzt müssten noch die Biervorräte erneut angelegt werden aber der Walmart, zu dem N & M noch schnell fahren, ist auch in Alaska dry und der angeschlossene Liquor Store ist um diese Zeit bereits geschlossen. N & M geben auf und liegen endlich ziemlich k.o. um Mitternacht im Bett.
Nieselregen und abends etwas Sonne, 13 mi, 18 °C, Homewood Suites, Anchorage, Zimmer #410
Di 02.08.16 Anchorage, AK → Denali, AK
N & M wachen um halb Sieben (glaciertime) auf.
N: "Mist, jetzt habe ich mich verföhnt."
M: "Verföhnt????"
N: "Ja, einen Knick in die Haare geföhnt."
M: "Das ist wirklich tragisch."
M: (5 min später, kopfschüttelnd auf dem Weg ins Bad) "Verföhnt!!!"
Auf dem Weg zum Denali sind einige größere Baustellen, an einer stehen wir fast eine Stunde herum und warten. Damit fällt wohl ein Teil des Programms aus Zeitmangel heute flach.
M: "Jetzt könnten mal ein paar Tiere zur Unterhaltung auftauchen."
N: "Aber hier an dem kahlen Hang gibt es doch nichts zu fressen."
M: "Das wissen die Tiere doch nicht."
N: "Ich glaub, dass die das ziemlich genau wissen."
M: "Aber nur, wenn es "resident animals" sind. Als Alaskan residents bekommen die hier bestimmt auch Rabatt."
Fireweed (Epilobium angustifolium) wächst hier überall an den Straßenrändern. Es heißt nicht wegen der flammenden Farbe so, sondern weil es eine Pflanze ist, die als Pionier z. B. auf abgebrannten Flächen zu finden ist.
Denali South View.
Irgendwie hat N auf der Strecke mehr Wildlife erwartet. tatsächlich sehen wir "nur" zwei Adler und einen Moose. Als wir endlich im Denali ankommen, geht N als erstes ins Wilderness Access Center, um sich nach der genauen Abfahrtzeit und dem Treffpunkt für morgen zu erkundigen, denn sie hat die 12 Stunden Kantishna Experience Tour gebucht. Sie bekommt die Fahrkarten mit dem Hinweis ausgehändigt, dass die morgige Tour nur bis zum Eielson Visitorcenter geht, da ein Erdrutsch die Straße zum Wonder Lake und nach Kantishna blockiert. Aber wir könnten mit einem Teilrefund rechnen. Na klasse. Aber wie M immer sagt: Dinge passieren. Wir statten dem Visitorcenter und dem Parkfilm einen Besuch ab, sammeln einen weiteren Parkstempel und lassen die geplante Wanderung zum Horseshoe Lake sausen, denn es ist mittlerweile recht spät geworden.
M: "Wo lang?"
N: "Wieso muss immer ich alles wissen?"
M: "Als hättest du noch nie was vergessen, wie zum Beispiel, was du aus dem Keller holen wolltest?"
N: "Ich versuche mich dann aber selber zu erinnern."
M: (lacht) "Wen wolltest du auch fragen.... mich?"
Wir fahren in unser Hotel und unser Gepäck und wir werden mit einem Minishuttle zu unserer Cabin gefahren, denn die Cabins kleben wie die Nester am Hang oberhalb der Rezeption.
Unsere Cabin.
Essen? N & M gehen ins Salmon Bake, das direkt unterhalb der Crow's Cabins an der Straße liegt. Rustikale Hütte und auch hier wieder Chicken Wings für M, N versucht sich lieber an Halibut & Chips. Bevor wir zurückgehen, besorgen N & M noch Muffins als Frühstück für morgen, denn schließlich müssen wir früh raus und da hat das Overlook Restaurant vom Hotel noch nicht geöffnet.
Hier geht es zu Fuß hoch zu den Cabins.
Nach dem Essen versuchen N & M noch eine Weile vor ihrer Cabin zu sitzen, aber offenbar haben die Mücken das hier: "Hurra... If you're worried about Alaska mosquitoes (unjustifiably so?), come the last week in July or first week in August. Night frost will have killed off a lot of the mosquitoes, but you'll have to put up with chillier evenings" leider nicht gelesen.
Sonne-Wolken-Mix, 247 mi, 20 °C, Crow's Nest Cabins, Denali-Nenana Canyon, Cabin #408
Mi 03.08.16 Denali, AK
Der Denali steht sogar noch früher auf als die Gletscher. Wir müssen um 5.45 Uhr im Wilderness Access Center sein, daher stehen wir um halb Fünf auf. Das ist mittlerweile schon wieder verdammt früh für N & M. Jetzt wäre Jetlag praktisch. Jetzt was essen? Ne, kein Hunger. Wir lassen die Muffins Muffins sein und trinken nur einen Kaffee. Es regnet und wir stehen im Regen draußen an der "Bushaltestelle" des Wilderness Access Centers oder kurz WAC genannt. Dummerweise kommt kein Bus. Wir erfahren nach einer gefühlten Ewigkeit, dass der Bus defekt ist und endlich mit rund 20 Minuten Verspätung ist er schließlich doch irgendwann da. Hurra. Mittlerweile sind alle 32 Passagiere pitschnass und um 6.40 Uhr statt 6.15 Uhr sind wir dann endlich auf dem Weg in den Denali National Park. Auf der Passagierliste stehen wir mit seltsamerweise mit 4 Teilnehmern. Endlich werden Sunny und ich auch mal richtig als Teilnehmer gewürdigt. Allerdings lassen N & M uns nicht auf unseren eigenen Plätzen sitzen und die dort stehenden Lunchbags geben sie uns auch nicht. Gemein. Unser erstes Wildlife ist ein Moose, der ist aber so weit weg, dass N ihn nicht photographieren kann.
Ptarmigan, das Schneehuhn, the Alaskan State Bird.
Wir sehen immer wieder Karibus und eine ganze Herde kreuzt sogar unseren Weg.
Wie bereits vorgewarnt fahren wir nur bis zum Eielson Visitor Center. Hier haben wir einen Stunde Aufenthalt, leider dürfen wir draußen nicht rumlaufen, da hier eine Bärin mit Jungen gesichtet wurde. Nicht, dass man viel sehen würde. Da, wo der Denali sein sollte: eine weiße Wand bis zum Boden. Aber egal. N & M sehen den Parkfilm, schauen die Ausstellung an und N bekommt ihren Parkstempel. Wieder im Bus gibt es Wraps, denn es darf wegen der Bären nur im Bus oder Auto bzw. im Visitorcenter gegessen werden.
Auf dem Rückweg sehen wir endlich den ersten Bären in Alaska, unsere Nummer 10 diesen Urlaub.
Ein kurzes Stück weiter treffen wir auf eine Grizzlybärin mit zwei Jungen. Nummern 11-13.
Die Kleinen sind gar nicht mehr so klein, vor allem nicht, wenn sie sich aufrichten.
Die drei kreuzen vor uns die Straße.
Wir sehen noch einen Riesen Moose Bull, den M zuerst für zwei Tiere hält, da er so groß ist. Ein Wunder, dass der nicht mit seinem Geweih zwischen den Bäumen stecken bleibt.
Als wir wieder im Wilderness Access Center ankommen erklärt uns ein Ranger, wir sollten einen Zettel ausfüllen und ihm zurück geben, dann bekämen wir pro Person um die $ 45 zurückerstattet. Mal sehen, ob das klappt.
Abendessen gibt es heute im Prospector's Pizza & Ale House, mit über 50 verschiedenen Biersorten zur Wahl. M probiert heute das Denali Single Engine Red und N das 49th State Baked Blonde. Auch hier kann man Wings essen, allerdings bekommen N & M die durch einen Gutschein unseres Hotel zum halben Preis in Kombi mit einer Pizza und N bestellt in der Pizzeria natürlich auch eine Pizza. Die ist N selbst in der kleinen 13" Cub-Size noch zu viel, also muss M hier noch etwas aushelfen.
Heute: wet.
Regen, 6 mi, 12 °C, Crow's Nest Cabins, Denali-Nenana Canyon, Cabin #408
Do 04.08.16 Denali, AK → Wasilla, AK
Wir frühstücken die Muffins, die wir ursprünglich für gestern gekauft haben und machen uns dann auf den Weg. N bittet an der Rezeption wieder um Busbeistand und M wird mit Sack und Pack auf der Ebene 4 abgeholt und zum Parkplatz gebracht. Leider regnet es immer wieder und so sind wir auch gar nicht traurig, dass wir keinen SUV haben, denn bei dem Wetter hätten wir die Independence Mine vermutlich eh nicht angesteuert. Bei schönem Wetter ist die Sicht von dort bestimmt nett, aber vor eine weiße Wolkenwand zu schauen ist irgendwie unspektakulär, das hatten wir gestern im Eielson Visitor Center schon.
Wir sehen einige Bieberbauten aber die Bewohner lassen sich weit und breit nicht blicken. Typisch.
Kurt, der Besitzer der Clearwater Ranch, hatte erzählt, dass ein Mann durch einen Biber zu Tode gekommen sei, weil der ihn in den Hals gebissen hätte. Er selber hätte nach der Geschichte bei einem Geräusch im Holzstapel im Garten auch schon Angst hatte, es würde ein Biber darin versteckt sein und er wollte sich besser nicht zu nahe mit bloßem Hals heranwagen.
N: "Dass es hier Biber gibt, ist doch vermutlich auch nur so ein Gerücht."
M: "Wenn jetzt hier ein Holzstapel wäre, dann hättest du vielleicht Glück."
N: "Kein Biber, der was auf sich hält, versteckt sich in einem Holzstapel."
M: "?"
N: "Ein Fertighaus!!!! Biber haben auch ihre Ehre."
Das Geräusch im Holzstapel hat übrigens ein Murmeltier verursacht, die stehen wohl auf Fertighäuser.
Unterwegs ein Zelt direkt an einem Creek.
N: "Da sollte man die Wettervorhersage schon sehr genau kennen."
M: "Zumindest sollte man auf einer Luftmatratze schlafen."
Wir sehen uns ein wenig in Talkeetna um, dem Ausgangsort von Rundflügen und den Besteigungen des Denali.
Im Flying Squirrel Cafe kurz außerhalb von Talkeetna legen wir eine Pause bei heißem Kakao und Selbstgebackenem ein. Sehr empfehlenswert.
Hier war jemand offenbar sehr einfallslos bei der "Benamsung" dieser Seen.
Wir fahren zu unserem Hotel in Wasilla am Lake Lucille.
Der Blick von der Hotelterrasse ist wunderbar. Hier muss es mit Sonne echt klasse sein. Wir beziehen unser Zimmer und fahren weiter zum Iditarod Race Headquarter. Hier sehen wir uns den Film an, der irgendwie eine Mischung aus Rechtfertigung für die Rennen und Werbung für Hundefutter ist. Trotzdem sehr interessant.
Schlittenhund-Babies.
Gerade als wir wieder nach draußen kommen, kommt hier ein Bus Asiaten an. M hatte vor Kurzem noch gesagt, dass es hier in Alaska deutlich weniger asiatische Touristen als in Kanada gibt und hier beehrt uns gleich eine ganze Busladung. Die müssen die niedlichen Welpen aufwecken, schubsen und auf den Arm nehmen. Hätte der Hundezüchter nicht gesagt, dass sie das dürften, hätte N sie vermutlich angeblafft. Manches muss nicht sein, auch wenn es erlaubt ist. Schlafen ist für die Kleinen bestimmt ganz wichtig, für die Gehirnentwicklung oder Ähnliches, sonst hätte die Natur das wohl so nicht eingerichtet aber die Deppen müssen sie ja unbedingt angrapschen.
Da es hier im Ort anscheinend außer Fast Food Läden keine Restaurants gibt, fahren wir zur lokalen Supermarktkette Fred Meyer und N & M besorgen an der Delitheke das heutige Dinner. Wings für M, Chicken Tenders für N und Coleslaw to share.
Regen, 246 mi, 17 °C, Best Western Lake Lucille Inn, Wasilla, Zimmer #1107
Fr 05.08.16 Wasilla, AK → Anchorage, AK
N wacht um 7 Uhr auf und macht Kaffee, dazu gibt es die restlichen Kekse von der Denali Bustour. Wir packen zusammen und gehen zum Frühstück. Man merkt, dass dieses erste Haus am Platze früher wohl mal deutlich belebter war es wirkt alles ziemlich lieblos dekoriert im Frühstücksraum und das an der Hauptstraße angepriesene Restaurant nebst Lounge gibt es hier auch nicht mehr. Egal, zumindest gibt es richtiges Geschirr und Besteck und dazu eine schöne Aussicht über den Lake Lucille und die Chugach Range.
Blick von der Terrasse des Hotels. Hier finden offenbar auch Hochzeiten statt, denn eine entsprechende Gesellschaft belagert aktuell das Hotel.
Unser erstes Ziel für heute: der Chugach State Park. Wir parken am Eagle River Nature Center. N & M wollen den Rodak Nature Trail und den Albert Loop Trail laufen, denn der soll bis runter zum Eagle River, führen. Theoretisch. Praktisch ist der Trail genau auf diesem Teilstück wegen Überschwemmung gesperrt. Man muss einen Ausweichtrail laufen und die einzigen Tiere, die wir zu sehen, bzw. M zu spüren bekommt sind zahlreiche Mücken. Aber wenn M hier auch mit kurzer Hose rumlaufen muss. Unser neuer Off Spray liegt natürlich sicher im Koffer und seine Regenjacke, die beim jetzt einsetzenden leichten Getröpfel sehr sinnvoll wäre, liegt auch im Auto. Völlige Fehlplanung. Am Beaver Viewpoint ist natürlich auch wieder kein Bieber weit und breit zu sehen.
Trails rund um das Eagle River Nature Center.
Mitten im Wald...
M: "Sind wir hier eigentlich 9 oder 10 Stunden zurück?"
N: "10, wieso."
M: "Ach ich hab mich nur über die komischen Anstoßzeiten der finnischen 2. Fußballiga gewundert und mir schon gedacht, dass es 10 statt 9 Stunden sein müssen."
Nach etwa 5 km sind wir wieder am Auto und fahren weiter nach Anchorage. Über die Toilsome Hill Road geht es zum Glen Alps Trailhead, der gehört ebenfalls zum Chugach State Park. Theoretisch könnte man hier noch auf den Gipfel des Flattop Mountains wandern, N & M gehen hier aber nur die paar Schritte des kurzen Anchorage Overlook Loops. Zu mehr haben wir keine Lust, es nieselt und die tiefhängenden Wolken stören die tolle Sicht.
Anchorage Overlook.
N & M beschließen, es sei Zeit zum Hotel zu fahren und die Koffer loszuwerden. Gesagt, getan. Wir beziehen unser Zimmer und machen uns dann wieder auf den Weg. Das Hard Rock Café und die "Altstadt" von Anchorage stehen auf dem Plan.
Hilton Garden Inn.
Als erstes zum HRC, einen Schwung T-Shirts kaufen, zusätzlich ein paar versprochene Mitbringsel und weiter geht es zum nebenan gelegenen Visitor Center.
N möchte gerne die Information zur Self Guided Tour haben aber ein Paar aus Osteuropa blockiert die Infodame und lässt sich ihr ganzes Programm für zwei Tage von ihr zusammenstellen inklusive der Restaurants. Also eher die Frau, der Herr scheint kein Englisch zu verstehen und blättert lustlos in den Infoblättern, die auf der Theke liegen. Der Herr versucht N, die sich daneben angestellt hat, die ganze Zeit schon zur Seite zu drängen. Als der Punkt erreicht ist, an dem das Paar die angebotenen Restaurantoptionen bespricht, nutzt N die entstehende Pause und fragt nach dem Plan. Dafür erntet sie ein böses "Ne", und ein erneutes Wegschieben. Frechheit. Glücklicherweise reicht die Infodame N den Zettel und wir können los.
In der ganzen Downtown stehen so bemalte Bären herum, es gibt auch eine Karte im Visitor Center auf der sie alle eingezeichnet sind.
Die Bären-und-Raben-Airline. Wenn man auf den Knopf drückt, springt der Propeller akustisch untermalt an.
Der Ursprung von Anchorage.
Das war wohl mal ein Schmuckstück des Art Deco, jetzt ist es leider vernagelt und scheint in keinem so guten Zustand.
Es gibt hier ein Sonnensystem-Projekt, das man mit Lichtgeschwindigkeit bereisen kann, nette Idee. Wir gehen aber lieber in das Federal Building, denn N lockt das Logo der National Parks und das Versprechen "more information inside". Am Eingang die zu erwartende Sicherheitskontrolle. Innen erwartet uns eine ganz nette Ausstellung vor allem über die Tierwelt in Alaska aber auch eine Stempelstation des National Parks in diesem Fall Mile 118 des Iditarod National Historic Trails und eine Sammlung von Filmen Alaska"nischer" Nationalparks, die hier in einer Endlosschleife laufen. Wir schauen den Film über die Katmai Halbinsel und befinden auch das wäre ein tolles Ziel. Für den Film über das große Karfeitags Erdbeben 1964 reicht die Zeit, die wir in die Parkuhr gefüttert haben, leider nicht mehr. Sehr schade.
Zum Abendessen geht es ins Lonestar Steakhouse, auf der anderen Straßenseite gegenüber von Hotel. Und das ausgerechnet am letzten Abend in Alaska. Haben wir doch in Alaska jede Menge T-Shirts gesehen, die das große "Texas" verulken, schließlich passt es von der Fläche ca. 2x in Alaska. Was die Texaner offenbar schon etwas trifft. Egal: M isst wieder wings und N das erste Steak des Urlaubs.
Zurück im Hotel ist großes Kofferräumen angesagt. Mit ziemlichem Geschick schaffen es N & M, dass die Koffer je um die 22 kg wiegen. Das sollte morgen passen.
Wolken und Regen, 98 mi, 18 °C, Hilton Garden Inn, Anchorage, Zimmer #434
Sa 06.08.16 Anchorage, AK → Frankfurt
Wir nutzen das kostenlose Frühstück für Gold/Diamond Mitglieder von Hilton und machen uns danach mit Sack und Pack auf den Weg ins Anchorage Museum. Am Wochenende kann man in Downtown kostenfrei an den Parkuhren parken, hatte N vorab im Netz gelesen und die Parkuhren bestätigen das. Die Dame an der Kasse fragt, ob wir Triple A Mitglieder sind, will aber das Logo auf der ADAC Karte nicht akzeptieren und bucht daher den vollen Preis von $ 15 p P. N & M bestehen auf der Ermäßigung, sie will nicht, es sei doch nur $1 pro Person. Klar, ist ja nicht ihrer. Missmutig erstattet sie die $ 30 und bucht neu für $ 28.
Die Alaska Native Cultures Gallery ist vom Smithsonian und wirklich sehr gut gemacht. Als nächstes die Alaska Gallery.... verdammt, die ist seit etwa 3 Wochen bis Herbst 2017 wegen Renovierung geschlossen und N hatte sich so darauf gefreut. Da hätte die Kassendame ruhig mal drauf hinweisen können. Dass die trotzdem den vollen Preis nehmen, ist irgendwie frech, denn die Ausstellung ist der größte, interessanteste Teil des Museums. Allerdings ist die Hands on Abteilung für Kinder echt toll, auch N & M probieren hier ein paar Stationen aus. Wir brauchen viel weniger Zeit als N ursprünglich angesetzt hat, da ja die Alaska Gallery geschlossen ist. Was nun?
N & M beschließen nochmal zum Federal Building zu fahren, und den Erdbeben Film anzusehen, der startet um halb 12, da haben wir noch genug Zeit, um kurz noch einen Pin im HRC zu besorgen, der M gestern Abend noch in Shopping-Auftrag gegeben wurde. Da wir nichts anderes außer Tanken noch auf dem Plan haben, schauen wir auch noch die restlichen Filme an.
Dann folgt das Übliche, Tanken, Auto abgeben bei Hertz und dann ab in den Flughafen, das Gepäck loswerden. N & M bekommen in der Flughafen-Gastronomie noch die Gelegenheit eine weitere heimische Brauerei zu testen, die Silver Gulch Brewery aus Fairbanks. Das Amber hier schmeckt auch ganz lecker.
Unser Flieger ist ganz anders bestuhlt als der Flieger nach Calgary. Die Plätze 23 A und C am Notausgang haben noch mehr Platz als die beim Hinflug. Neben uns die Mittelsitze haben sogar noch mehr Abstand, da gibt es extra eine Fernbedienung für den Bildschirm. Das war es dann aber auch schon mit positiven Botschaften. Ging der Service beim Hinflug noch, ist es jetzt richtig schlecht. Eine unaufmerksame und unfreundliche Dame ist für uns zuständig, so was haben wir noch nie erlebt. Das Essen ist ohne Auswahl, komplett ungewürzt, es gibt kein Wasser für die Nacht und das Frühstück ist echt ein Witz. So schlecht wurden wir noch nie versorgt.
M: "Bitte lass uns, wenn möglich, nicht mehr mit Condor fliegen."
N: "Keine Bange, die nächsten Flüge sind Air Berlin und Lufthansa."
Sonne und Regen, 10 mi, 18 °C.
Fazit
Unser Ziel, Gletscher und Wale zu sehen, hat sich erfüllt.
Die schönsten Erlebnisse waren der Tag in der Glacier Bay, der Kenai Fjords NP und die drei Bären, die um den Bus im Denali gelaufen sind.
Die Farbe des Gletscherwassers und des Gletschereises ist so unwirklich, dass man es für künstlich hält, wenn man es nicht selber gesehen hat.
Es gab ausreichend Bären zu sehen, auch in Alaska, wie der Titel des Reiseberichts zu hoffen Anlass gegeben hat.
M findet, das (Un)Wort des Urlaubs sei "Theoretisch".
Uns hat Westkanada und Südalaska sehr gut gefallen, so gut, dass wir uns vorstellen können, hier nochmals herzukommen.
Was uns nicht so gut gefallen hat, waren die Preise und die Massen an asiatischen Touristen in Kanada.
N: "Mein Bedarf an Wasserfällen und Bergen ist für die nächsten Jahre gedeckt."
M: "Fahren wir nicht nächstes Jahr an die Niagarafälle?"
Kostenaufstellung 22 Nächte | CAD/$ | € | |
15.07.-16.07.16 | Wyndham Garden Calgary Airport - 11 Freeport Cres NE, Calgary, AB T3J 0T4, Kanada | 3000 Pkte + 84,00 | 60,08 |
16.07.-17.07.16 | Holiday Inn Express Golden-Kicking Horse - 1120 14 St N, Golden, BC V0A 1H0, Kanada | 229,95 | 163,95 |
17.07.-18.07.16 | Paradise Lodge & Bungalows - 105 Lake Louise Dr, Lake Louise, AB T0L 1E0, Kanada | 289,07 | 192,21 |
18.07.-20.07.16 | Bearberry Suite - 402 Pyramid Lake Rd, Jasper, AB T0E 1E0, Kanada | 290,00 |
201,39 |
20.07.-22.07.16 | Clearwater Springs Ranch - 6584 Corral Rd, Clearwater, BC V0E 1N1, Kanada incl Frühstück, Abendessen | 536,55 | 382,15 |
22.07.-23.07.16 | Motel 6 - 827 Trans Canada Hwy, Cache Creek, BC V0K 1H0 | 96,60 | 68,67 |
23.07.-25.07.16 | O Canada House B&B - 1114 Barclay St, Vancouver, BC V6E 1H1, Kanada | 487,20 | 342,99 |
25.07.-01.08.16 | Norwegian Sun (Vancouver-Seward) Premium All Inclusive | 2508,00 | |
01.08.-02.08.16 | Homewood Suites by Hilton Anchorage - 101 West 48th Avenue, Anchorage, AK 99503, USA | 271,15 | 247,11 |
02.08.-04.08.16 | Denali Crow's Nest Cabins - Mile 238.5 Parks Hwy Denali Park, AK 99755 | 554,26 | 494,97 |
04.08.-05.08.16 | Best Western Lake Lucille Inn - 1300 W Lake Lucille Drive, Wasilla, 99654, AK, USA | 149,52 | |
05.08.-06.08.16 | Hilton Garden Inn Anchorage - 4555 Union Square Drive, Anchorage, AK 99503 | 254,24 | 233,95 |
Summe Hotels | 5045,00 | ||
Durchschnitt / Nacht | 229,32 | ||
Eintritt / Parken | |||
Kenai NP Cruise | 7,5 h Cruise incl. Lunch (2 P) | 259,52 | 247,13 |
Denali NP Bustour | 12 h Tour mit Imbiss und NP-Guide (2 P) | 388,00 | 365,58 |
Bus | Seward-Anchorage (2 P) | 110,00 | 104,75 |
Bus | Juneau-Mendenhall Glacier-Juneau | 42,00 | 39,45 |
Flug | Frankfurt-Calgary-Anchorage-Frankfurt mit Condor für 2 Personen, XL-Sitze und Rail&Fly für 2 Pers. | 2475,92 | |
Auto | 10 Tage IFAR in Kanada Calgary-Vancouver Hertz über ADAC | 351,29 | |
Auto | 6 Tage IFAR in Alaska Anchorage-Anchorage Hertz Gold | 262,00 | |
Auto | Benzin | ||
Miles bzw. km | 3753 mi | 6040 km | |
Kosten/Mile bzw. km | |||
Verpflegung | Restaurants incl. Tip | ||
Verpflegung | Supermarkt | ||
Summe | für 2 Personen und 2 Bären |