Dienstag 6.5.08 DUS → Philadelphia, PA (132 mi)
Iiihh, um 5 Uhr aufstehen ... Trotzdem kommen wir erst um halb Sieben los und stecken natürlich direkt im Berufsverkehr auf dem größten Parkplatz des Ruhrgebiets fest- auf der A40. Dennoch kommen wir ganz gut durch und auch das Langzeitparkhaus am Flughafen vermeldet "freie Plätze". Die scheinen allerdings gewisse Ähnlichkeiten mit Ostereiern zu haben... sie sind nicht zu finden. In der 3. Etage, nachdem wir uns schon schwindelig gefahren haben, finden wir endlich ein freies Plätzchen für unser Töfftöff. Nico und Micha schleppen die Koffer elendig weit zum Syktrain und sehen unterwegs dort, wo das Parkleitsystem "belegt" gemeldet hat, jede Menge freie Plätze. Optimierungsbedürftiges System ...
Wir checken ein, Nico hatte alle Angaben bereits von daheim aus gemacht, da hat die Dame am Schalter fast nix zu tun, sogar die Sitzplätze hatte Nico schon im Onlinesystem der Lufthansa angegeben. Was heute so alles geht.
Ich informier mich schon mal was gerade "drüben" los ist
Wir machen es uns richtig gemütlich und breiten uns aus.
Fast pünktlich starten wir mit einem halbvollen Flieger, prima, wir können uns über 4 Plätze ausbreiten und alle Pfoten von uns strecken. Das Personal ist auch ausnehmend gut gelaunt und hilfsbereit. Nach der obligatorischen Huhn- oder Pastafrage, wird uns nach dem Essen Cognac oder Baileys serviert. Kurz vor der Landung gibt es als Snack noch eine Pizza, mjam. Ganz nach unserem Geschmack, Sunny leckt sich immer noch die Pfoten.
Ziemlich hoppelig gehen wir zu Boden und deshalb brauchen gleich zwei in unserer unmittelbaren Nähe ihre Spucktüten. Uns geht's gut, falls das irgendwen von Euch interessiert.
Nach nur 8 h kommen wir gegen 12 Uhr mittags an. An den Immigration Schaltern wieder die bekannte Boa, auch die bringen wir hinter uns, mit Sightseeing. Von hier aus können wir nämlich durch die große Glasfront die Skyline von Manhattan inklusive der Freiheitsstatue bewundern. Einen Vorteil hat es ja, so lange bei Immigration anzustehen, das Gepäck ist immer schon vollständig da, spannenderweise steht an dem Band "München", naja vielleicht war der Flieger ja von dort über Düsseldorf geflogen.
So, jetzt ab mit unserem ganzen Geraffel zu Hertz, dummerweise gibt es an diesem Flughafen keine Shuttlebusse zum Autovermieter, sondern auch nen Skytrain. Etwas nervig. Nervig auch, unser gebuchter Wagen ist nicht vorrätig. Wir lassen uns mit Micha und dem Gepäck erst mal auf einer Bank nieder, soll Nico das erledigen. Die nimmt die Herausforderung auch ganz tapfer an. Die Dame am Schalter sucht im Computer, telefoniert ne Runde, wartet ne Runde, telefoniert wieder und verkündet dann freudig, sie hätte zum gleichen Preis einen größeren Wagen für uns. Hurra! Sie klappt die Katalogseite um auf ne Kategorie höher. Ob der denn auch das gebuchte Navi hätte, fragt Nico... erschrockener Blick, "nö". Also: wieder tippen im PC, telefonieren, warten. Endlich, sie blättert noch ne Kategorie höher und tippt mit dem Stift auf nen Cadillac, das Modell kann Nico nicht zuordnen, gelingt uns auch in den folgenden Wochen nicht :-). Den könnten wir ohne Aufpreis haben und das Navi bekämen wir günstiger als Entschädigung fürs lange Warten, außerdem drückt sie Nico noch die Broschüre für Satellitenradio in die Pfote, das hat der Wagen nämlich auch noch. Gebongt, Nico schlägt zu. Das Auto hat also Empfänger an jeder nur erdenklichen Stelle: Fenster, Motorhaube, Kofferraumdeckel, ich denke wir sind gut zu orten aus dem All. Wir beladen unser graues Schlachtschiff mit unserm Gepäck und entdecken: wir haben sogar Sitzlüftung, hihi. Dennoch müssen wir feststellen, dass der Chevy Impala immer noch den größten Kofferraum hat. Fix programmiert Nico das Navi mit der Adresse eines Savon Supermarktes in Philadelphia, unserem heutigen Ziel. So einfach, wie das Ding zu programmieren ist, so merkwürdig sind die Anweisungen, die die Dame von sich gibt. Sie möchte, dass wir uns auf dem Highway links halten, hier kommt noch die I95 rein, d.h. es ist 4-spurig und dann sollen wir sofort rechts raus fahren, spinnt die, innerhalb von 100 m sollen wir über 4 Spuren rüber. Geht natürlich überhaupt nicht, stattdessen finden wir uns auf der Toll-Strecke Richtung NY City wieder.... da wollen wir ja nun gar nicht hin. Wir sind heute Abend in Philadelphia verabredet, das ist definitiv die andere Richtung. Mit Karte sind wir all die Jahre vorher nie falsch gefahren vom Flughafen aus und jetzt schon nach 500 m falsch mit Navi. Nico moppert, dass sie morgen erst mal den großen Rand Mc Nally aus dem Koffer holt und ins Auto packt, um zu kontrollieren, was die Dame hier so mit uns anstellt. Nix gegen die elektronischen Fräulein Rottenmeiers, zuhause nutzen wir sie ja auch, aber Kontrolle ist besser. Übrigens, wenn wir sie Deutsch sprechen lassen, dann können wir uns ab und zu das Grinsen nicht verkneifen, die Sechs heißt bei ihr nämlich "Sekt".
Endlich im Supermarkt angekommen, finden wir kein Bier... hm, off license? Müssen wir noch klären.
Wir laden unser Auto und das Gepäck im Hotel ab und machen uns derart erleichtert zu Fuß auf den Weg, um uns etwas in Philadelphia zu orientieren, damit wir wissen, was wir uns morgen alles genauer ansehen wollen. Abends fahren wir nach Radnor, um uns mit Bekannten zu treffen, bzw. neue kennenzulernen, denn den Mann von Kirstin kennen wir ja noch gar nicht.
In Kirstins Garten
Wir verbringen zwei sehr nette lustige Stunden miteinander, und stellen fest, dass man manchmal ins Ausland muss, um Leute zu sehen, die man daheim nicht trifft. Perfekt bewirtet kommen wir gegen 22 Uhr zurück ins Hotel und sind rechtschaffen müde nach 23 h auf den Pfoten. Das mit dem Alkohol und dem Supermarkt lassen wir uns auch noch erklären: Alkohol gibt es in Pennsylvania nur in ganz wenigen Supermärkten, hier muss man den Weg zu einem Trinkerparadies antreten: Alkohol nur im Liquor Store!
25 °C, Room #703