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Mittwoch, 17. Mai 2023

Der Plan sah vor, dass wir um 5.15 Uhr losfahren, es wurde dann 5.20 Uhr. Das liegt innerhalb der zulässigen Toleranz finden Sunny und ich und da wir um Punkt 6 Uhr, wie gebucht, beim Shuttle-Parkplatz ankamen, war N wieder beruhigt. War aber Null Grund sich Gedanken zu machen, bisher alles schick. Es war soooo leer überall. Innerhalb von 30 Minuten sind wir zum Flughafen geshuttelt, haben das Gepäck aufgegeben, die Sicherheitskontrolle passiert (die Gateway Buchung war gar nicht nötig), Kaffee und Brötchen besorgt und damit ans Gate gesetzt. N glaubt, das war Rekord.

Leider ist Ns Frequent Traveller Status im Februar abgelaufen und es braucht 30 Flugsegmente für einen neuen, N glaubt, dass es früher mal nur 20 waren und auch die uptrip challenge fragt nach 50 passenden Sammelkarten.... also eher ziemlich unrealistisch. Vielleicht versucht sie ja alternativ, mal einen Business Class Rückflug mit Punkten zu ergattern. Noch unklar.

N hadert noch ein wenig, ob sie hier eine Flasche Cointreau mitnehmen soll, aber da sie sich innerlich schon auf einen "Gate-zu-Gate-Sprint" in Frankfurt einrichtet, scheint ihr ein zusätzliches Kilo im Handgepäck eher hinderlich. Also lieber nicht. 

Der Abflug verzögert sich, die Landung in Frankfurt fällt jetzt mit der Boarding Zeit für den Flug nach Chicago zusammen, ungünstig. Die Flugbegleiterin meint, dass in Frankfurt auch alles verzögert sei, da eine Start-/Landebahn gesperrt sei. N schaut mal bei Flight Radar und tatsächlich wird der Flug mit voraussichtlich 45 Minuten verspätet angezeigt. Ja, manchmal ist so eine vermeintlich schlechte Nachricht auch eine gute Nachricht. Auch hier gilt erneut: alles hat zwei Seiten.

Als wir endlich aus dem Flieger raus sind, nimmt N dann doch die Beine in die Hand, denn wir müssen ja auch noch durch die Passkontrolle und unser Gate nach Chicago ist das indische Gate am Ende des Ganges, will meinen: am Ende des Flugsteigs. Aber alles geht gut, wir sind rechtzeitig am Gate. Unsere Sitzreihe 27 erweist sich als sehr geräumig. Mehr Platz als in der Premium Economy vor uns.

Ich inspiziere mal die Premium Eco vor uns.

Da es auf dem Lufthansa Flug so gut wie alle Getränke auch in der Eco noch kostenfrei gibt, erklärt sich N der Aufpreis für die Premium Eco so gar nicht. Wir trinken daher einen Sekt auf den Urlaub, ok, hätten wir auch getan, wenn es nicht inklusive gewesen wäre. Da N das vegetarische Essen bestellt hat, bekommen wir unser Mittagessen mal wieder vorab serviert. Heute ein ziemlich leckeres Kürbis Curry mit Reis.

N schaut House of Gucci und dann Amsterdam, schwatzt ein wenig mit der Dame neben ihr und schwupps, nach nur 8 Stunden, landen wir pünktlich um 13 Uhr in Chicago. Der Kapitän verkündet, er sei schneller geflogen, um die Zeit aufzuholen. Der Koffer lässt sich dafür ein wenig Zeit, aber Erleichterung, er ist da, was aber zu erwarten war, da die Lufthansa App angezeigt hat, dass der Koffer mit an Bord war. Dann jetzt also ab zum Zug zum Rental Car Center. N erinnert sich sogar, an die Umgebung als sie aussteigt. Am Schalter lehnt N den knapp $11 pro Tag Toll Pass ab, denn Iowa hat z.B. gar keine Toll Straßen und die Dame meint, das sei unter dem Gesichtspunkt vermutlich besser und N sollte einfach das Kennzeichen auf der Toll-by-Plate Webseite anmelden und ggf. anfallende Toll-Kosten direkt zahlen.

In der Midsize SUV Reihe stehen ein paar ziemlich große Autos, ne, was Kleineres bitte. N nimmt einen Kia Sportage mit Schiebedach. Dummerweise hat er einen Steinschlag in der Frontscheibe, aber das sehen wir erst später, nachdem wir das Parkhaus verlassen haben. N will den im Auge behalten, falls der Riss größer wird und wir ggf. das Auto tauschen müssen, aber so ein Schiebedach ist schon nett.

Da wir so früh landen, hat N eingeplant, dass wir einmal quer durch Illinois fahren und in Iowa übernachten. Dem Navi sagt sie, es solle bitte Autobahnen und Toll Roads meiden und auf geht es. Den Großraum Chicago zu verlassen, dauert tatsächlich unerwartet lange und da N die Kühltasche daheim vergessen hat, stoppen wir unterwegs auch noch an einem Walmart und besorgen eine neue, etwas kleinere als wir bereits haben. Schließlich sind wir ja jetzt auch weniger Personen in der Reisegruppe.

Irgendwann sind wir dann endlich, wie geplant, auf kleineren Landstraßen mit so gut wie keinem Verkehr unterwegs, darunter auch ein, zwei Schotterstraßen und so kommen wir schon am ersten Tag mit einem ziemlich staubigen Auto in Clinton in Iowa an, unserem Ziel für heute Nacht. Clinton liegt direkt am rechten Ufer des Mississippi, von hier kann man Illinois sozusagen noch sehen. Ein sehr süßlicher Geruch liegt in der Luft, der kommt von der ADM Archer Daniels Midland Company, die hier am Ufer steht, laut Wikipedia offenbar einer der größten Verarbeiter von Sojaschrot, Sojaöl, Palmöl, Ethanol, Fructose Sirup und Backmehlen.

N hat dummerweise einen Bottle Koozie ohne integrierten Flaschenöffner eingepackt. Tja, das passiert, wenn man den nach der Farbe statt nach "sinnvoll" einpackt. Das Frontdesk kann auch nicht aushelfen, auch wenn zwei Herren, die gerade einchecken, anbieten, sie könnten gerne ein Loch in den Kronkorken bohren... ähm, nett, aber lieber nicht. Gegenüber ist ein Walmart. Also geht N rüber und besorgt ein einfaches Kellnermesser für einen Dollar. That should do the trick. Hier nebenan ist ein Applebee's aber N ist zu faul und stattdessen besorgt sie sich einen Salat und Hotdogs, wo sie ja nun schon mal beim Walmart ist, und es gibt Zimmer-Picknick. Dieses dann jetzt auch in Begleitung einer professionell geöffneten Flasche Big Wave.

Auch wenn die Sonne aktuell noch ziemlich hoch am Himmel steht, ist sie sehr rot, seltsam. Aus der Wettervorhersage im Fernsehen erfahren wir etwas später, dass dies am Rauch in der Luft liegt, der von Waldbränden in Kanada herüberzieht.

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