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The devil came from Kansas.

Wir hoffen so schlimm wird es schon nicht werden, auch wenn zu unserer Reisezeit Tornado-Saison ist...  erwartet N maximal einen Koala.

Für die Unwissenden:

Bear Tornado = A tornado full of bears. The severity of a bear tornado is determined by the type of bears in the tornado. Koala bear being lowest - Polar bear highest.
 
Aber jetzt mal ernsthaft, es geht dieses Jahr in den mittleren Westen, denn da finden sich die Staaten, die N noch fehlen und es gibt ein paar Presidential Homes & Libraries und die haben sich in der Vergangenheit immer als sehr interessant erwiesen.
 
 
 
Am Dienstagabend war N erst gegen halb Sieben aus Istanbul zurück, da reichten Zeit und Motivation gerade noch aus, den Koffer fertig zu packen, Reste aus dem Kühlschrank zu eliminieren und ins Bett zu gehen. Obwohl fast, denn die aktuelle Folge von "Die Gabe" hat N dann doch noch geschaut. Aber mehr auch nicht, denn um halb Fünf klingelt ja morgen schon wieder der Wecker. 
 

 



Mittwoch, 17. Mai 2023

Der Plan sah vor, dass wir um 5.15 Uhr losfahren, es wurde dann 5.20 Uhr. Das liegt innerhalb der zulässigen Toleranz finden Sunny und ich und da wir um Punkt 6 Uhr, wie gebucht, beim Shuttle-Parkplatz ankamen, war N wieder beruhigt. War aber Null Grund sich Gedanken zu machen, bisher alles schick. Es war soooo leer überall. Innerhalb von 30 Minuten sind wir zum Flughafen geshuttelt, haben das Gepäck aufgegeben, die Sicherheitskontrolle passiert (die Gateway Buchung war gar nicht nötig), Kaffee und Brötchen besorgt und damit ans Gate gesetzt. N glaubt, das war Rekord.

Leider ist Ns Frequent Traveller Status im Februar abgelaufen und es braucht 30 Flugsegmente für einen neuen, N glaubt, dass es früher mal nur 20 waren und auch die uptrip challenge fragt nach 50 passenden Sammelkarten.... also eher ziemlich unrealistisch. Vielleicht versucht sie ja alternativ, mal einen Business Class Rückflug mit Punkten zu ergattern. Noch unklar.

N hadert noch ein wenig, ob sie hier eine Flasche Cointreau mitnehmen soll, aber da sie sich innerlich schon auf einen "Gate-zu-Gate-Sprint" in Frankfurt einrichtet, scheint ihr ein zusätzliches Kilo im Handgepäck eher hinderlich. Also lieber nicht. 

Der Abflug verzögert sich, die Landung in Frankfurt fällt jetzt mit der Boarding Zeit für den Flug nach Chicago zusammen, ungünstig. Die Flugbegleiterin meint, dass in Frankfurt auch alles verzögert sei, da eine Start-/Landebahn gesperrt sei. N schaut mal bei Flight Radar und tatsächlich wird der Flug mit voraussichtlich 45 Minuten verspätet angezeigt. Ja, manchmal ist so eine vermeintlich schlechte Nachricht auch eine gute Nachricht. Auch hier gilt erneut: alles hat zwei Seiten.

Als wir endlich aus dem Flieger raus sind, nimmt N dann doch die Beine in die Hand, denn wir müssen ja auch noch durch die Passkontrolle und unser Gate nach Chicago ist das indische Gate am Ende des Ganges, will meinen: am Ende des Flugsteigs. Aber alles geht gut, wir sind rechtzeitig am Gate. Unsere Sitzreihe 27 erweist sich als sehr geräumig. Mehr Platz als in der Premium Economy vor uns.

Ich inspiziere mal die Premium Eco vor uns.

Da es auf dem Lufthansa Flug so gut wie alle Getränke auch in der Eco noch kostenfrei gibt, erklärt sich N der Aufpreis für die Premium Eco so gar nicht. Wir trinken daher einen Sekt auf den Urlaub, ok, hätten wir auch getan, wenn es nicht inklusive gewesen wäre. Da N das vegetarische Essen bestellt hat, bekommen wir unser Mittagessen mal wieder vorab serviert. Heute ein ziemlich leckeres Kürbis Curry mit Reis.

N schaut House of Gucci und dann Amsterdam, schwatzt ein wenig mit der Dame neben ihr und schwupps, nach nur 8 Stunden, landen wir pünktlich um 13 Uhr in Chicago. Der Kapitän verkündet, er sei schneller geflogen, um die Zeit aufzuholen. Der Koffer lässt sich dafür ein wenig Zeit, aber Erleichterung, er ist da, was aber zu erwarten war, da die Lufthansa App angezeigt hat, dass der Koffer mit an Bord war. Dann jetzt also ab zum Zug zum Rental Car Center. N erinnert sich sogar, an die Umgebung als sie aussteigt. Am Schalter lehnt N den knapp $11 pro Tag Toll Pass ab, denn Iowa hat z.B. gar keine Toll Straßen und die Dame meint, das sei unter dem Gesichtspunkt vermutlich besser und N sollte einfach das Kennzeichen auf der Toll-by-Plate Webseite anmelden und ggf. anfallende Toll-Kosten direkt zahlen.

In der Midsize SUV Reihe stehen ein paar ziemlich große Autos, ne, was Kleineres bitte. N nimmt einen Kia Sportage mit Schiebedach. Dummerweise hat er einen Steinschlag in der Frontscheibe, aber das sehen wir erst später, nachdem wir das Parkhaus verlassen haben. N will den im Auge behalten, falls der Riss größer wird und wir ggf. das Auto tauschen müssen, aber so ein Schiebedach ist schon nett.

Da wir so früh landen, hat N eingeplant, dass wir einmal quer durch Illinois fahren und in Iowa übernachten. Dem Navi sagt sie, es solle bitte Autobahnen und Toll Roads meiden und auf geht es. Den Großraum Chicago zu verlassen, dauert tatsächlich unerwartet lange und da N die Kühltasche daheim vergessen hat, stoppen wir unterwegs auch noch an einem Walmart und besorgen eine neue, etwas kleinere als wir bereits haben. Schließlich sind wir ja jetzt auch weniger Personen in der Reisegruppe.

Irgendwann sind wir dann endlich, wie geplant, auf kleineren Landstraßen mit so gut wie keinem Verkehr unterwegs, darunter auch ein, zwei Schotterstraßen und so kommen wir schon am ersten Tag mit einem ziemlich staubigen Auto in Clinton in Iowa an, unserem Ziel für heute Nacht. Clinton liegt direkt am rechten Ufer des Mississippi, von hier kann man Illinois sozusagen noch sehen. Ein sehr süßlicher Geruch liegt in der Luft, der kommt von der ADM Archer Daniels Midland Company, die hier am Ufer steht, laut Wikipedia offenbar einer der größten Verarbeiter von Sojaschrot, Sojaöl, Palmöl, Ethanol, Fructose Sirup und Backmehlen.

N hat dummerweise einen Bottle Koozie ohne integrierten Flaschenöffner eingepackt. Tja, das passiert, wenn man den nach der Farbe statt nach "sinnvoll" einpackt. Das Frontdesk kann auch nicht aushelfen, auch wenn zwei Herren, die gerade einchecken, anbieten, sie könnten gerne ein Loch in den Kronkorken bohren... ähm, nett, aber lieber nicht. Gegenüber ist ein Walmart. Also geht N rüber und besorgt ein einfaches Kellnermesser für einen Dollar. That should do the trick. Hier nebenan ist ein Applebee's aber N ist zu faul und stattdessen besorgt sie sich einen Salat und Hotdogs, wo sie ja nun schon mal beim Walmart ist, und es gibt Zimmer-Picknick. Dieses dann jetzt auch in Begleitung einer professionell geöffneten Flasche Big Wave.

Auch wenn die Sonne aktuell noch ziemlich hoch am Himmel steht, ist sie sehr rot, seltsam. Aus der Wettervorhersage im Fernsehen erfahren wir etwas später, dass dies am Rauch in der Luft liegt, der von Waldbränden in Kanada herüberzieht.



Donnerstag, 18. Mai 2023

Nicht ganz unerwartet wird N gegen 3 Uhr nachts wach. Kaffee auf dem Zimmer gibt es nicht. Das Hotel ist pretty basic. N versucht die Zeit sinnvoll zu nutzen, und da sie aus irgendeinem Grund mit dem Laptop nicht ins Internet kommt (vermutlich hat sie die Sicherheitseinstellungen irgendwo auf besonders streng eingestellt, findet nur nicht mehr wo...tststs) egal, also tippselt sie stattdessen auf dem Telefon herum und meldet den Wagen mal sicherheitshalber auf der Illinois-Toll-Roads-Seite an, falls wir doch aus Versehen auf eine toll road geraten sind. Ich sag ihr zwar, dass nirgends eine toll station war, aber wer hört schon auf den Masterplanner-Bear, seufz. Also wie gesagt, nicht ganz unerwartet fragt die toll-by-plate-Seite nach dem Autokennzeichen... auf dem Schlüsselanhänger stehen aber zwei Angaben, die es sein könnten. Hm, das Auto steht vor dem Fenster, dummerweise aber auch ein Strauch. Also ab nach draußen. N probiert auf dem Weg den Kaffee in der Lobby. Ugh, der hat auch schon bessere Tage gesehen, geht gar nicht. Kennzeichen erfasst und ab zurück aufs Zimmer. Die Webseite meldet, dass es sich bei einem Kennzeichen, das mit FP anfängt, nicht um einen privaten Wagen handelt, sondern um einen Fleet Car und sie das entsprechend im Profil anklicken muss. Soweit dazu, dass Mietwagen nicht zu erkennen sind. Sowas hatten wir in all den vielen Reisen aber auch noch nicht. Vielleicht eine Corona Auswirkung? Die Wagen in der Choice line hatten auch alle um die 40.000 Meilen auf dem Tacho und unser Wagen ist auch schon 3 Jahre alt, alles eher ungewöhnlich im Vergleich zu "vor 2020".

N re-arrangiert das Gepäck, gibt die Route für heute in Google Maps ein, denn der Wagen hat Android Auto und so kann sie die Route dort abrufen. Sie macht noch alles Mögliche andere und bis wir dann e n d l i c h geduscht sind (also N nicht wir) ist es bereits halb Sieben als wir loskönnen. Frühstück gibt es hier ja nicht, pretty basic, ich erwähnte es, und auch den (nun vermutlich frischen) Kaffee will N nach der Geschmacks"erfahrung" von vorhin lieber nicht erneut probieren. Einmal reicht völlig. Um die Ecke ist ein McDonald's und N besorgt sich dort einen deutlich besseren Kaffee zum guten Kurs mit der App.

Das USB-Kabel für das Telefon scheint etwas ausgeleiert, denn die Verbindung zum Auto ist, ich sag mal, eine arg wackelige Angelegenheit. Ach ja, schon praktisch, so ein Walmart vor der Haustür... und da hier auch eine Tankstelle ist, mit $3,27 pro Gallone und eine Bank, erledigen wir auch gleich Tanken und Geld besorgen. N hat daheim gelesen, dass man gebührenfrei zahlen kann, wenn man mit PayPal über Google Pay zahlt. Dazu muss man nur PayPal mit einem Girokonto verknüpfen und dann PayPal in Google Pay anlegen. Das erzeugt eine virtuelle Mastercard und damit kann N an der Tankstelle hier auch problemlos zahlen. Jetzt ist sie mal gespannt, ob das auch so passt mit den Gebühren.

Die Sonne ist auch heute Morgen sehr rot und es liegt ein gelblicher Dunstschleier über allem, ein ganz seltsames Licht. Über die kleinen Landstraßen geht es Richtung Westen. Iowa ist nicht so flach wie Illinois uns gestern vorkam. N nennt es "wellig" und vermutet vielleicht Eiszeit-Gletscher-Landschaft? Ich glaube ja nicht, dass das der korrekte Terminus Technicus ist, aber lasse das mal so stehen.

Unerwartete Einkaufsmöglichkeit im Nirgendwo.

Unser erster offizieller Besichtigungs-Stop: West Branch in Iowa. Ein ca. 2500-Seelen-"Dorf" in dem Herbert Hoover, der 31. Präsident, geboren wurde. N hat für uns den Birthplace und das Presidential Museum nebenan auf die heutige Agenda gesetzt. Ein paar mehr historische Gebäude drumherum gehören auch noch dazu und können ebenfalls kostenfrei besichtigt werden.

Immer wieder unfassbar, mit wie wenig Platz man auskommen kann. Da haben zwei Erwachsene und drei Kinder drin gewohnt.

Wanderdrossel (Turdus migratorius) hier in den USA auch American Robin genannt, auch wenn es gar nichts mit einem Rotkehlchen zu tun hat.

Die einzige Statue im Park. Isis, ein Geschenk an Hoover von Belgien.

Wir betreten das Quäker-Bethaus, zusammen mit einer der zu dieser Zeit des Jahres fast unvermeidlichen Schulgruppen, und erleben, wie die Kinder unter Anleitung einer Park Rangerin 1 Minute still sein sollen. Geht so gerade mal gut. Die Kinder, die hier früher zum Gottesdienst gingen, wie Hoover, mussten das mehrere Stunden lang hinbekommen.

Nebenan befindet sich das Presidential Museum, N hat dafür 4h eingeplant, mal sehen. Das Museum von F.D. Roosevelt war riesig und hat definitiv so lange gedauert. Wir lernen wie immer eine Menge neue Dinge und müssen feststellen, dass wir bisher keine Ahnung hatten, wer Hoover eigentlich war und was er gemacht hat, mit Ausnahme, dass er Präsident war. Diese Erfahrung ist nicht neu, das hatten wir bisher in jeder dieser Presidential Libraries. Wir brauchen ca. 3 Stunden, fast richtig geschätzt.

N ist sicher, dass sie mal gelesen hat, dass nur die Flagge von Hawaii auf gleicher Höhe wie die US-Flagge sein darf. Das haben die hier wohl nicht gelesen.

Ah ja...klar. Wapsi.

Unser nächster Stopp: Riverside, Iowa. Das entsprechende Haus oder die Klinik steht offensichtlich noch nicht. Aber da es sich hier nicht um ein deutsches Bauprojekt handelt, sollte das in den nächsten ca. 200 Jahren wohl klappen.

Heute übernachten wir im Hotel Millwright, einer ehemaligen Weberei der Amana Colonies. Da wir etwas früher als gedacht hier sind, ist unser Zimmer noch nicht fertig und so machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Das hatte N eh für uns eingeplant. Zuerst geht es an dem künstlichen Kanal, dem Mill Run, entlang, der für den Betrieb der Weberei geschaffen wurde, am ehemaligen Bahnhof vorbei. Diese Kanäle haben wir ja schon bei einem anderen Urlaub mal kennengelernt. N kann sich gerade nur an den Namen des Ortes nicht erinnern.

Hm, Distel?

Eine der vielen Gemeinschaftsküchen der Amana Colonies.

Und eine der zahlreichen Wineries im Ort.

Sehr hübsch hier.

Hier ersteht N eine Serrano Pepper Jelly. Wir sind gespannt, ob die so ähnlich schmeckt wie die Tabasco Jelly, die wir vor Jahren auf Avery Island probiert haben.

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Was für ein niedlicher Name des T-Shirt Shops.

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Eine Gärtnerei kann auch so aussehen.

Wieder zurück können wir unser Zimmer beziehen. N ist extra mit dem Auto am Eingang vorgefahren und hat das ganze Geraffel herausgeschafft, um jetzt an der Rezeption zu erfahren, dass der Parkplatz, den wir vorhin hatten, am besten geeignet sei. Der war sozusagen fast im Zimmer. Sch... also Kommando zurück.

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 In dem Zimmer ist wirklich genug Platz für uns Drei. Sunny und ich haben ein ganzes Bett für uns allein.

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Nachdem das Zimmer dann wirklich bezogen ist, setzen wir uns in der gegenüberliegenden Millstream Brewing Co. mit einem Schild Brau Amber in die Sonne und genießen einen Moment der Ruhe.

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Zum Abendessen gehen wir zurück ins Hotel, denn das nahegelegene Millstream Brauhaus finden wir kulinarisch mit US-interpretierter deutscher Küche nicht so spannend und stattdessen wird es das Tagesgericht im Hotel: ein Chicken Salad Sandwich mit Fries.

N ist so müde, dass sie noch vor Sonnenuntergang einschläft. 



Freitag, 19. Mai 2023

N ist daher auch wieder früh wach und will für mich die Bilder von gestern überspielen und da der neue Laptop keinen SD-Slot hat, hat N extra einen Adapter besorgt…. allerdings, wo ist der? Shoot, liegt der etwa noch zuhause? Na klasse. Eine sehr intensive Untersuchung des Gepäcks fördert das gesuchte Teil dann doch noch zu Tage. Hätte mich auch sehr gewundert, wenn N es nicht mitgenommen hätte, denn ich habe gesehen, dass sie es rausgelegt hatte.

So bekommt der geneigte Leser auch jetzt schon Bilder zu sehen. Auch wenn N meint, ich solle mal schneller schreiben, ich sei schon im Verzug. Ja, ja, tipp du mal auf einer Tastatur, die nicht für Bärenpfoten konzipiert ist. Zusätzlich fliegt mir hier ständig etwas um die Nase herum. Ein Blick auf den Lampenschirm offenbart, dass das nicht nur ein einzelnes Tier, sondern ne ganze Party ist. Ein paar Mücken sind dabei auch zu Gast. Glücklicherweise sind wir unbeschadet durch die Nacht gekommen, war wohl anscheinend ein Herrenabend. Dennoch ist das bäh und N schimpft auf den Vormieter oder das Putzpersonal, denn irgendwer muss ja mal das Fenster aufgemacht haben.

N macht Kaffee, packt zusammen, ich lade derweil die Bilder hoch und um Viertel vor Neun sitzen wir im Auto. Es geht weiter auf unserem Treck gen Westen, ab in die "Middle of Nowhere", das heutige Ziel Des Moines, Iowa.

Was so alles auf der Route liegt...

In Grinnell ein kleiner Sightseeing Abstecher durch Old Town, zur ehemaligen Merchant´s National Bank, eine der sogenannten Jewel Box Banks von Louis H. Sullivan, einem Mentor von Frank Lloyd Wright.

Merchants' National Bank

In Newton, IA (einer Stadt), legen wir einen Stopp ein, denn N hat Hunger, wir hatten ja kein Frühstück im Hotel. Die hiesige Supermarkt Kette "Hy-Vee" preist einen Starbucks an, da sollte es wenigstens genießbaren Kaffee geben und was Essbares sollte der Supermarkt auch hergeben. Mhm, es riecht nach Rührei mit Speck. Der Laden hat einen zugehörigen Imbiss. Halb Elf... da geht doch noch ein spätes Frühstück... N bestellt ein Denver Omelette und einen Kaffee und macht es sich in einer Booth am Fenster mit einem Kaffee mit Vanillemilch bequem, während sie auf das Omelette wartet.

Die zum Supermarkt gehörende Tankstelle ruft auch nur $ 3,19 für die Gallone auf und da tankt N auch noch schnell und wieder funktioniert google pay mit PayPal. Prima. Keine PIN, kein Zip Code, nur "cha-ching".

Heutiges Ziel ist Des Moines, die Hauptstadt des Staates Iowa, also eher das State Historical Museum in Des Moines, denn die Hauptstädte haben meist ein kostenfreies Museum über die Geschichte des Staates. die bisher immer ziemlich interessant waren. N kurvt ein wenig herum, um einen Parkplatz zu finden, doch alles an der Strasse ist per App und N hat zwar eine USA Park App auf dem Telefon, aber die ist offenbar nicht die richtige für Iowa. Doof. Links ein Parkhaus, hm keine Schranken und bis 23 Uhr geöffnet für Besucher der öffentlichen Einrichtungen. N sagt, das Museum fällt darunter und so parken wir kostenlos direkt neben dem Museum. Da das Museum direkt unterhalb des Capitols liegt, macht N zumindest mal ein Bild oder auch zwei davon.

Also dann, ab ins Museum. Die Ausstellungen betritt man aktuell etwas ungeordnet, da die Eingangshalle renoviert wird und so muss N ab und an hin und her laufen, um alles in eine sinnvolle inhaltliche Reihenfolge zu bringen, aber das kriegt sie hin. Beschleunigt allerdings nicht unsere normalerweise eh schon unterirdische Museumsgeschwindigkeit.

Kollege

Auch hier wieder die, zum Ende des Schuljahres, offenbar unvermeidlichen Schulausflüge. Das ist uns Senioren einfach zu laut und zu hektisch und so machen wir ganz langsam und lassen sie an uns vorbeiziehen. Nach knapp 3 Stunden sind wir durch, schneller als gedacht und so beschließt N, dass wir noch in den Botanischen Garten fahren, denn davon hatte sie vorhin ein Hinweisschild gesehen. Der Garten erweist sich als nicht sehr groß, ist aber trotzdem ein erholsames Plätzchen und ein schöner Spaziergang bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen.

Schreihals

Überall blüht der Zwerg-Duftflieder (Syringa meyeri). N hat letztes Jahr zuhause auch zwei Exemplare gepflanzt, die sind aber bei weiten noch nicht so groß, leider. Es riecht wirklich sehr intensiv, hach.

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Und wir dachten doch tatsächlich, das hier sei ein Botanischer Garten.... dabei ist das ist ein Buffet für Gänse.

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Suchbild mit Rabbit

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Katzendrossel, hihihi.

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Wir übernachten heute in Urbandale bei Des Moines in einem Microtel. In der Kette war N schon mal vor einigen Jahren. Ist nichts Besonderes, aber da die Preise wirklich deutlich angezogen haben, weicht N jetzt ab und an auf eine günstigere Unterkunft aus. Die Zimmer sind ok, aber ziemlich klein, was bei dem Namen jetzt nicht soooo überrascht, auch wenn die Bilder auf der Hotelwebseite deutlich größere Zimmer vermuten lassen. Andere Kategorien oder ziemlicher Weitwinkel?

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Neben dem Hotel ist ein Ruby Tuesday's, passt. N setzt sich an die Bar und wählt die Endless Salad Bar Option in Begleitung einer Margarita. Und auch heute ist N so müde, dass sie sehr früh ins Bett geht.



Samstag, 20. Mai 2023

Wir sind beeindruckt, es ist 5.30 Uhr und N hat jetzt volle 9 Stunden geschlafen. Wir trödeln ein wenig rum und schwupps ist es halb Neun. Flink geduscht und zum Frühstück und dann geht es auch schon los. N stoppt beim Hy-Vee um Lemonaid zu besorgen.

Wow, echtes Brot! Mit Kruste.

Hm, die Filiale ist auch mit einem Liquor Store ausgestattet. Schauen kostet ja nichts und tatsächlich, der Tequila hat den gleichen Preis wie gestern für den anderen Liquor Store eruiert. Cointreau wird auch hier immer noch mit Gold aufgewogen, daher muss diesmal ein normaler Triple Sec herhalten. N hat in weiser Voraussicht wieder die leichte Metall-Flasche, die sie für den letzten Urlaub besorgt hatte, mitgenommen, denn das selbst mischen hat sich aus unserer Sicht bewährt. Das macht sie dann auch direkt auf dem Parkplatz, denn die Limeade "Rollen", N weiß nicht, wie sie die Dinger sonst nennen soll, sind vermutlich nicht super dicht, wenn der Inhalt mal aufgetaut ist. Da es sich hier um open container handelt, packt sie alles auch wieder brav in den Kofferraum.

Ich wollte hier unbedingt einen Stopp einlegen, denn ich war so sicher, dass ich das Schwert herausbekomme, aber wenn sich Sunny da drauf breit macht, dann ist es ja kein Wunder, dass ich es nicht hinbekommen habe. Sunny meint, das liege nur daran, dass ich nicht König Artus sei. Pah, was weiß die schon.

Heute steht nur ein Stopp auf dem Programm, da wir auch eine relativ lange Fahrstrecke auf dem Plan haben und N die Museumsschnecke ist. Es geht zu den Living History Farms, die sind sozusagen um die Ecke. Die, nennen wir es mal, "Ausstellung" besteht aus zwei Teilen, drei Farmen und einem künstlichen "Ort: Walnut Hill". Ein paar der Häuser sind Originale an Ort und Stelle, wie das große Wohnhaus und die Scheune, andere sind original aber hier her verfrachtet und wieder andere nach alten Plänen nachgebaut. N fängt mit den Farmen an, denn dorthin gelangt man nur mit einer Traktorfahrt. Die erweist sich als ziemlich ruckelige und staubige Angelegenheit. Wie fast immer werden wir gefragt, wo wir herkommen und auf die Antwort "Germany" erfahren wir, dass der Traktor auch daher kommt. Na, so ein Zufall, kein John Deere.

N schlendert gemütlich über das Gelände und schaut alles an. In den meisten Gebäuden sind Mitarbeiter in historischer Kleidung, die bereitwillig informieren. N hatte erwartet, dass es ein wenig, wie auf der Plimoth Plantation zugeht, tatsächlich ist es aber eher wie im Hagener Freilichtmuseum.

Das ist die 1850er Farm.

Das hier die 1900er Farm. Schon merkwürdig, da quetschen sich 10-12 Personen in das kleine zugehörige Farmhaus rein und eines der Zimmer, der/die/das Parlour ist so gut wie unbenutzt, nur für den Gästeempfang. Andere Zeiten, andere Sitten.

Niedliche Bewohner... obwohl die ganz schön müffeln.

Auch niedlich und riecht nicht streng.

Zum Ort geht es dann wieder per Traktor, glücklicherweise ist die Strecke etwas kürzer, dennoch glaubt N, dass wir ziemlich gut eingestaubt sein werden am Ende des Tages. Auch hier inspiziert N jedes Gebäude, zumindest jedes, das geöffnet ist. Leider sind ausgerechnet der General Store und die Apotheke geschlossen, die hätten N am meisten interessiert, aber offenbar ist gerade Mittagspause und da wir nicht wissen, wie lange die dauert, wollen wir auch nicht auf Verdacht warten. Trotzdem sind wir fast vier Stunden hier.

Schule

What the Heck... hat vermutlich einen anderen Ursprung. Im Büro des Tierarztes Dr. Heck ist ein kleiner Vogel, der nicht wieder herausfindet, da ein Gitter den Raum teilt, durch das er easy herauskommen könnte, denn so ist er auch vermutlich hineingelangt. Aber so ein Vogel ist halt kein Raketenwissenschaftler und scheint vom vergeblichen Herumflattern im Versuch hinauszugelangen, bereits sichtlich erschöpft zu sein. N sucht Hilfe. Gegenüber ist der Besenmacher und dort ist glücklicherweise jemand vom Personal, den N bittet, den Vogel zu befreien. Das macht er auch, allerdings zieht er sich vorher seine Weste und den Hut an, denn ohne wäre damals so gewesen, als wäre man ohne Hose auf die Straße gegangen, erklärt er.

Das Original-Wohnhaus

Bei dem Versprechen ist es vermutlich gut, dass der General Store gerade geschlossen war, findet N.

Es ist jetzt halb Zwei und auf vier Stunden Landstraße hat N jetzt keine Lust, so entscheiden wir uns heute mal außer der Reihe für Autobahn und erreichen kurz vor 17 Uhr das Hampton Inn Kansas City Airport, das N für 20.000 Punkte gebucht hat. Der Preis war vermutlich so gut, weil hier renoviert wird und die Eingangshalle nicht nutzbar ist. Freundlicherweise sind die Zimmer aber schon fertig.

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Der Fernseher ist mindestens 4x größer als unser Modell zuhause. In der näheren laufweiten Umgebung sind keine Restaurants und so entscheidet N, dass wir heute die restlichen Hot Dogs essen und dazu eine selbstgemixte Margarita genießen. Als Begleitung läuft Jurassic Park und ich diktiere N den Text für den Bericht, denn sie kann mit den Fingern schneller tippen als ich mit den Pfoten. Sie vergisst darüber aber total die Zeit und ist ganz überrascht als es schon 22 Uhr ist.

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Zufall, echt, ich schwöre. N hat eine Bierauswahl gekauft und das Radler war wirklich ganz zufällig in der Farbe.



Sonntag, 21. Mai 2023

N weckt uns um halb Sechs, klingt früh, aber wir haben dennoch 7 Stunden geschlafen. Vielleicht liegt es an der normalen Normalisierung :-) oder an dem Tipp einer von N's Kolleginnen, die ihr letzte Woche beim Kongress nach einer PubMed Recherche, die sie kürzlich gemacht hat, Magnesium als Glycinat zur Nacht empfohlen hat, was N sich vor ein paar Tagen beim Walmart besorgt hat. 200 mg Tages- oder besser Nachtdosis ist nicht überdosiert und einen Versuch wert meint N. Außerdem hatte sie die letzten zwei Tage ein leichtes Zucken am Augenlid, allein dafür war das Magnesium schon gut. Zucken ist weg. Aber wir schweifen ab, zurück nach Missouri... Heute steht der zweite Präsident der Reise auf der Agenda: Harry S. Truman.

Vorher aber noch schnell frühstücken. Da die Eingangshalle, wie gestern gesagt, noch renoviert wird, findet das Frühstück etwas improvisiert in einem Raum hinter der improvisierten Rezeption statt, ist aber ganz ok. Vom Hotel zum Visitor Center sind es nur knapp 40 Minuten und da man für die Besichtigung des Truman Hauses eines der kostenfreien Tickets benötigt, so wie für das Lincoln Haus in Springfield, ist N ganz überrascht, dass sie auf die nächste Tour um 10 Uhr gebucht wird. Das reicht gerade mal, um den einführenden Film hier zu schauen und einen Stempel für das Nationalparks Buch zu machen. Das liegt dummerweise daheim, aber der Herr hier zeigt ihr, dass man für einen Dollar 3 leere Aufkleber erwerben kann. N nimmt die und ist rückblickend nochmal erfreut, dass Sie so einen Aufkleber bei Hoover geschenkt bekommen hat. Auf dem kurzen Weg zum Truman Haus verfährt sich N auch noch (tja, wenn man auch versucht, sich ohne Karte an einem unbekannten Ort zu orientieren) und kommt exakt um 10 Uhr dort an. Phew.

Man darf drinnen keine Photos machen und vom Haus kann nur die untere Etage besichtigt werden. Aber auch das ist schon interessant. Eigentlich ist es ja das Haus der Familie von Truman's Frau Bess und die beiden haben dort nach der Hochzeit mit 4 Generationen unter einem Dach gewohnt. Erst nach seiner Präsidentschaft haben er und seine Frau dort alleine gewohnt. Der Zaun wurde auch erst aufgestellt als er Präsident wurde, da die Leute das Haus sonst vermutlich Stück für Stück als Souvenir abgebaut hätten.

Hier hat Truman als Jugendlicher gewohnt ein paar Häuser von seiner späteren Frau entfernt.

 War ganz schön viel los hier in Independence, MO.

Unser nächster Stopp ist das Truman Museum. N hat vorab ein Online-Ticket gekauft und warum ist das erst für 12 Uhr? Ein Blick auf die Eingangstür verrät den Grund, sonntags ist erst ab Mittag geöffnet. Das erklärt auch den verwaisten Parkplatz. So drehen wir eine Runde ums Gebäude und warten dann ein wenig auf einer Bank im Schatten und N schwatzt ein wenig mit einem Ehepaar, das ebenfalls etwas zu früh dran ist.

Na ja, so sind wir zumindest unter den ersten, die die Ausstellung besuchen. Und auch hier das gleiche, bisher hatte N keine Zuordnung zwischen Geschichtsereignissen und Truman im Kopf und es gibt wieder ein paar dieser "Aha, so war das"-Erlebnisse, auch wenn natürlich Truman sehr positiv dargestellt wird, wie alle Präsidenten in diesen Museen. Aber das liegt wohl in der Natur der Sache, dennoch sind die historischen Ereignisse ja nicht von der Hand zu weisen und das Ganze mal aus der Sicht einer anderen Nation zu betrachten, hat auch noch nie geschadet. Irgendwie ist N jetzt doch neugierig, vielleicht mal die Nixon Bibliothek zu besuchen. Wie die Watergate darstellen könnte interessant sein.

Bears for President. Wir versuchen, ohne Wahl, heimlich auf den Präsidentenstuhl zu gelangen...aber N erwischt uns beim Überklettern der Absperrung und sagt, so ginge das in einer Demokratie nicht. Pah, dann ist dann halt ne Demokratur. Das ginge auch nicht meint sie. Nix darf man. Geht Bearokratie vielleicht? N fragt, ob das sowas wie Bürokratie sei. Ich glaub sie nimmt uns nicht ernst. Wir brauchen hier etwas über 3 Stunden. N hatte 4 angesetzt, gar nicht schlecht geschätzt.

Auf der Herfahrt hatte N eine interessante Dachkonstruktion gesehen und mit ein wenig suchen findet sie auch das entsprechende Gebäude.

Das ist der Community of Christ Temple, das Headquarter, der Community of Christ. Davon kann man jetzt halten, was man will, das Gebäude ist dennoch spannend anzusehen und eindeutig anders als die restliche Bebauung des Ortes. Überhaupt findet N, dass es hier im Ort auffällig viele verschiedene Kirchen gibt. Ein wenig Nachschlagen bei Google klärt uns auf, dass der Ort eine wichtige Rolle in der Geschichte der Mormonen spielt. Aha.

 

Heute übernachten wir im Best Western in Independence.



Montag, 22. Mai 2023

Der zweite neue Staat, Kansas steht auf dem Programm und da N ja keinen Toll Road Plan gebucht hatte und eh lieber scenic roads oder Landstraße fährt, weil man da mehr sieht, geht es auch heute auf unserem Weg nach Abilene von einem Dorf zum nächsten. 

Wir treffen auf spannende Gebäudezusammenstellungen. Was das wohl für ein Turm ist?

Wir legen einen Zwischenstopp in Lecompton ein, auch wenn N wusste, dass die Gebäude heute geschlossen sind. Ziemlich schade, denn der Ort spielte in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle, aber leider passen die Öffnungszeiten nicht immer zur Route und wenn man einen Teil passend hinbekommt, passt es an einer anderen Stelle wieder nicht.

Manchmal sind die Hügel so zahlreich und relative hoch und steil, dass man die Strasse zwischendrin nicht mehr sind manchmal kann man ewig lang in die Ferne schauen.

Irgendwie nett der Ort, allerdings ziemlich ausgestorben und die Riesenfläche hier in der Ortsmitte ist merkwürdig.

 Das eigentliche heutige Sightseeing Ziel ist die Tallgrass Prairie National Preserve. Yeah, wieder ein neuer Stempel.

N unterhält sich eine Weile mit der Rangerin im Visitorcenter, schaut den Film und schlendert dann durch die Ausstellung. Da kommt die Rangerin auf sie zu und meint, es sei gerade eine außerplanmäßige Bustour in die Preserve angesetzt worden, und wenn N möchte, würde sie sie gerne auf die Teilnehmerliste setzten. Tour startet in etwa 15 Minuten. Na klar wollen wir, denn in die Preserve darf man sonst nur zu Fuß. Und so finden wir uns also überraschend mit 5 anderen Teilnehmern und zwei Rangerin auf einer holprigen 1h Tour in die Prairie wieder.

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Unsere heutige Bleibe in Abilene, Kansas.

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Eisenhower room

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Ich sag es ja immer wieder, so schnell kann keiner Unordnung wie wir.

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Unser Eisenhower Zimmer hat Blick nach hinten auf unser Auto.

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Montags haben hier im Ort offenbar nur zwei Restaurants geöffnet und N entscheidet sich für das, was in Laufweite liegt, La Fiesta. N bestellt die Jalapeno-Margarita und Burritos. Die vorab gereichte Salsa- und Chips-Portion ist eindeutig zu groß und die Margarita gut.  Nach dem Essen spazieren wir vollgefuttert die Strasse entlang zurück zum B & B und machen dann einfach mal nichts mehr.

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Ist zu verkaufen... würde N sofort nehmen.

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Dienstag, 23. Mai 2023

Der Morgen startet angenehm mit einem Kaffee auf dem großen Deck. Theoretisch teilen wir das mit dem Nachbarzimmer, da ist aber niemand und so haben wir hier alles ganz für uns allein.

Während N den Kaffee genießt, arbeite ich derweil mal ein wenig. Um halb Neun gibt es Frühstück für N und ein älteres Ehepaar. Sie unterhalten sich angeregt, bis das Frühstück beginnt und die Dame fordert N auf, sich doch neben sie zu setzen. Allerdings reagiert die Besitzerin des B & B etwas strange. Sie hätte N mit Ansicht auf Abstand gesetzt, denn schließlich gäbe es noch immer COVID. Naja, von N hat sie gestern aber nicht Abstand gehalten. Das Frühstück ist hausgemacht und wirklich sehr gut, allerdings hat die Besitzerin sich auch gestern als Chefköchin vorgestellt. Die ältere Dame will wissen, ob die Scones auch selbstgemacht oder fertige seien. "Warum sollte man fertige nehmen, wenn man sie selbst machen kann" meint die Besitzerin etwas schnippisch. Charming :-( So etwas hatten wir in einem B & B bisher auch noch nicht. N packt direkt nach dem Essen zusammen und trägt ihr Gepäck allein nach unten, denn sie will die Hilfe dieses Hauses nicht weiter in Anspruch nehmen und so sind wir pünktlich zur Öffnung am Eisenhower Museum.

Elternhaus von Eisenhower. Das kann nur im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden und n bekommt ihr Ticket für 12.30 Uhr. Das ist bei ihrem Tempo gar kein Problem. Sie stellt sich sicherheitshalber sogar den Alarm auf dem Handy, damit sie es nicht verpasst.

Das trifft die Beschreibung von extrem links und extrem rechts doch ziemlich gut.

Unser zweiter heutiger Stopp ist der Homestead National Historical Park in Nebraska. Hier sind wir fast alleine und die Ausstellung ist auch größer und informativer als erwartet und draußen ist auch noch ein wenig was zu sehen.

Ein Dreizehnstreifen-Hörnchen (Ictidomys tridecemlineatus) oder Striped Gopher, die gehören zwar nicht zur historischen Ausstellung sind aber ziemlich niedlich.

Wiederhergestellte Tallgrass Prairie im Homestead National Historical Park

 Übernachtet wird heute im SureStay by Best Western, das ist wirklich nicht so toll, eher Super 8 Niveau.

 

Ein paar Hundert Meter weg von Hotel ist das Red Fox Steak House, unser auserkorenes Restaurant für heute. Wir wollen nicht allein sitzen und so wählen wir wieder einen Platz an der Bar. Hat auch den Vorteil, dass man so gut wie nie warten muss.

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Danach geht es auf eine Bierprobe zur Zipline Brewing Company, praktischerweise ist diese Brauerei direkt hinter dem Hotel, da kann man super hinlaufen. Wir haben Glück, denn dieser Tasting Room schließt in wenigen Tagen, die Brauerei nicht, denn die soll erweitert werden und da muss dieser Raum hier offenbar weichen.



Mittwoch, 24. Mai 2023

Wir frühstücken, oder versuchen es zumindest, denn die Auswahl ist sehr spartanisch. Fazit: Ein SureStay von Best Western muss nicht nochmal sein. Die Hauptstädte der US-Staaten haben ja immer ein Museum zur Staatsgeschichte und das in Des Moines war ja schon ganz gut, also geht es heute in das Exemplar in Nebraska: das Nebraska History Museum.

In der Eingangshalle ist auf dem Boden eine Riesenkarte von Nebraska. "Schau Sunny, hier sind wir gerade." Besser Wisser... als ob ich das nicht wüsste.

Passend zum Staat, ziert ein Sämann die Kuppel des Capitols.

Wir sind heute wieder zurück in Iowa. Und da es schon nachmittags ist, kann N auch schon im Avid Hotel in Sioux City einchecken.

Avid-Hotels gehören zur Holiday Inn Kette und das hier ist a) ziemlich neu und b) gefällt N ausgesprochen gut.

N läuft vom Hotel zum Sioux City Public Museum.

Hier ist ziemlich viel Kunst im öffentlichen Raum, schön.

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Jetzt aber ab ins Museum, denn das hat nur noch eine Stunde geöffnet. Wir starten mit dem Einführungsfilm und der ist ziemlich gut gemacht und nach der Vorführung wird die Leinwand hochgezogen und die Tür dahinter öffnet sich, mit der Aufforderung, die Geschichte selbst zu erkunden.

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Es gibt hier noch einen weiteren Film zu einer schweren Überschwemmung und zu einem Großfeuer in 1904.

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Hui, hier ist aber viel zu sehen, eine Stunde reicht überhaupt nicht dieses Museum ist so, wie N das Nebraska Museum erwartet hatte, da wird N morgen früh nochmals herkommen müssen. Die Brauerei, die wir auf dem Hinweg passiert haben, sieht gut aus und so gehen wir jetzt hinein.

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Fish Tacos.

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Wow, Sunny schau, wir können auch echt wie Kunst aussehen.

N redet ein wenig mit dem Besitzer der Brauerei und den Gästen rechts neben ihr und irgendwann beteiligt sich ein junger Kerl links von uns ebenfalls an der Unterhaltung, da er mitbekommen hatte, dass wir über Deutschland reden. Er fährt im Herbst zum ersten Mal nach Deutschland und so tauschen sich N und er über Besichtigungs- und sonstige Reisetipps aus und er nimmt auch unsere Route unter die Lupe und gibt noch ein paar Tipps. Und auch wenn er mit 28 Jahren locker N's Sohn sein könnte, teilen er und N und auch der Herr noch weiter links, erfahren wir, alle ein kürzliches Scheidungserlebnis. Zudem arbeiten N und er beide im Gesundheitswesen, beide interessieren sich für Naturkunde, Geschichte und Museen, da gibt es also viel mehr zu bereden und über all das Schwatzen vergeht die Zeit und schwupps, fast 22 Uhr. Jetzt aber Ende, denn er muss morgen arbeiten und wir schließlich um 9 Uhr ins Museum.



Donnerstag, 25. Mai 2023

N kommt vom Frühstück und stellt mit Überraschung fest, huch, schon kurz nach 9 Uhr. Jetzt aber mal schnell. Ein Anruf daheim muss aber auf jeden Fall sein und danach geht es ins Lewis und Clarke Interpretive Center. Das ist auf junges Publikum ausgerichtet aber mal wieder sehr gut gemacht. Immer wieder stellen wir fest, dass die USA Museumsdidaktik besser beherrschen. Auch die US-Lehrbücher, die N im Studium benutzt hat, waren didaktisch 100% besser als die deutschen Exemplare.

Da wir gestern ja nur einen Teil des ebenfalls sehr schön gemachten Sioux City Public Museum zur Stadtgeschichte gesehen haben, fahren wir nochmal dahin zurück und schauen uns den Rest an. Um die Ecke ist das Hard Rock Casino & Hotel und N ersteht ein T-Shirt und bekommt auf Nachfrage auch noch 10% Rabatt zudem nutzt sie den Parkplatz für den Museumsbesuch.

Von den Schildern gibt es hier in Sioux City sogar mehr als von denen hier.

So jetzt aber weiter, es sind ganz schnell wieder zwei Stunden vergangen, mittlerweile ist es schon 12 Uhr und wir haben noch ein Stück zu fahren. Die nächste Zwischenetappe ist Sioux Falls in South Dakota. In South Dakota waren wir ja schon mal, allerdings auf der anderen Seite des Staates.

Sioux Falls

Das Cafe auf dem Gelände sieht gut aus und so setzen wir uns mit Kaffee und je einer Kugel Kaffee und Key Lime Pie Eis auf die Terrasse und genießen dabei den Blick auf die Wasserfälle.

Arc of Dreams

Je weiter wir nach Norden kommen, desto flacher wird die Landschaft. Dagegen war Kansas echt hügelig.

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Willkommen in Sleepy Eye.

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Wir waren noch nie in einem AmericInn, aber N ist positiv überrascht.



Freitag, 26. Mai 2023

Das ist wirklich ziemlich schräg, die ersten deutschen Touristen, die wir in diesem Urlaub treffen (mal abgesehen von denen, die mit uns im Flugzeug auf dem Hinflug saßen) sitzen hier in diesem Kaff neben N beim Frühstück. Zudem ist das Frühstück umfangreicher als N erwartet hatte und kein Vergleich zu dem im Sure Stay in Lincoln. Da der Herr aus der Brauerei in Sioux City N die Info gegeben hatte, dass die Mall of America einfach nur laut und voll sei und man das getrost links liegen lassen könnte, weichen wir auf das Minnesota Landscape Arboretum aus. Gute Entscheidung. Das Gelände ist riesig. Die Gärten rund um das Visitorcenter erlaufen wir ja noch zu Fuß also N. Aber die 3-Meilen-Wanderrunde will N nicht laufen, zu warm. Es gibt aber auch eine 3-Meilen-Strecke fürs Auto. Das ist ok findet sie und außerdem gibt es noch eine Farm, die zum Gelände gehört und da kommt man offenbar außer mit dem Gelänge-eigenen Hop-on-Hop-off nur mit dem Auto hin.

Schöner Ginkgo

Wie zu erwarten, steuert N zielsicher den Gewürz- und Heilpflanzen Garten an.

Zwergflieder und normaler Flieder.

Hm, N ist nicht sicher, ob Cicely und sie sich schon mal begegnet sind. Klingt aber interessant. Klick.

Und auch diese Farm hier gehört zum Botanischen Garten.

Nächstes Highlight die berühmte Kirsche auf dem Löffel "Spoonbridge and Cherry" im Minneapolis Sculpture Garden.

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Ach, nicht nur in Philadelphia steht so ein Ding herum.

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Der Hase hier kommt N irgendwie bekannt vor...

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Das wirkt jetzt etwas krank, also genug Kunst für heute. Jetzt geht es weiter nach Saint Paul, wo wir die nächsten Tage im ziemlich neuen Springhill Suites verbringen werden.

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 Gute Wahl finden wir. 



Samstag, 27. Mai 2023

Ich bin Little Paul.

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F. Scott Fitzgerald

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Sonntag, 28. Mai 2023

Offenbar muss sich auch ein Mammut mal waschen.

Hier sind jede Menge Dioramen aus den 40ern, die alle mit einem interaktiven Bildschirm aktualisiert wurden, der Suchaufgaben, Tier- und Pflanzenlisten, Videos und noch mehr bietet.

Diese Ausstellung vom Big Bang über die Entstehung des Lebens zu den Landschaften und Tieren/ Pflanzen von Minnesota findet N ausgesprochen gelungen. Das war bestimmt die bessere Auswahl statt des Science Museums.

 

Die Halle mit exotischen Gewürzpflanzen hat es N besonders angetan, auch wenn es zwischendrin arg voll ist. N könnte hier noch länger herumschauen, aber es wird Zeit, den Rückweg anzutreten, denn sie hat Tickets für das 17 Uhr Baseball-Spiel in Saint Paul und außerdem hat sie Hunger und möchte vorher noch was Essen.

Das Auto wandert wieder in das Parkhaus gegenüber vom Hotel und es geht zu Fuß zum Bulldogs, an dem wir gestern vorbeigekommen sind. Das sah ganz ansprechend aus und liegt zudem auf dem Weg zum Stadion. N findet ein Plätzchen an der Bar und nimmt ein lokales Mango Blonde und einen Mediterranean Salad. Beides eine gute Wahl befindet sie.

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Das sieht nicht gut aus 6 zu 1 für die Mannschaft aus Omaha.... aber phew im 7. Inning holen die Saints glücklicherweise 9 Punkte und gewinnen 10 zu 6.

 

 



Montag, 29. Mai 2023

Heute geht es immer am nach Prairie du Chien aber vorab ist heute ein Outlet Stop angesagt. Kurz nach der Öffnung um 10 Uhr also so um 11 Uhr :-) sind wir dort. Tatsächlich ist das nur eine knappe halbe Stunde vom Hotel weg, aber N hat getrödelt. Ursprünglich hatte N hier mal ein Hotel für uns reserviert statt in der Innenstadt und im Nachhinein finden wir, dass sie mit den Springhill Suites in der Innenstadt eine gute Entscheidung getroffen hat. Nicht, weil es hier doof ist, aber es ist halt ne halbe Stunde weg und so konnten wir doch ein wenig was zu Fuß erledigen in den letzten Tagen.

Wir lassen uns nicht hetzen und N bummelt von einem Schaufenster zum nächsten. Ähm fast, in den zweiten Laden geht sie schon direkt hinein. Le Creuset... es muss eine kleinere für eine Person geeignete Auflaufform her. Ja, ist ja schon klar mit einem Menschen weniger im Haushalt, aber was ist mit uns und unserem Bärenhunger? Zudem sind wir doch jetzt ein Bär mehr. Es wird eine rote Form, auch wenn die anderen Farben wie das petrol und violett auch toll sind findet N aber schließlich ist der Rest in Küche und Wohnzimmer rot. Also wir könnten uns ein Wohnzimmer so mit Petrol statt Rot auch gut vorstellen... N meint nicht, wo die Sofas gerade erneuert sind, erst wenn Daisy und Della auch diese zerlegt haben, dann könnte man ja mal darüber nachdenken. Ich glaub sie meint, falls wir je mal ausziehen sollten.

Zurück zum Tagesprogramm. Nächster längerer Aufenthalt ist der Ann Taylor Factory Store. Dort wird n fündig und ersteht eine Leinenhose und passende Oberteile. Ein paar blauen Reinschlüpf-Skechers kommen auch mit und werden vor Ort durch die roten Schuhe ersetzt, die N letztes Jahr erstanden hatte, denn die haben Nässe nicht so gut vertragen, aber glücklicherweise haben die nur etwas über 10 € gekostet. Die Verkäuferin weist N daraufhin, dass sie die Schuhe nicht umtauschen könne, wenn sie einmal draußen getragen wurden. Keine Bange, umtauschen hat N nicht vor.

So jetzt sind wir einmal rum und huch schon halb Zwei. Jetzt sollten wir aber mal weiter, denn wir haben gut vier Stunden Fahrt vor uns. Die Strecke ist gar nicht so weit, 270 km, aber ich habe für uns die Route über die Great River Road einen offiziellen Scenic Byway ausgesucht, die sich am Mississippi entlang schlängelt und laut GEO zu einer der 10 schönsten US-Strassen gehören soll. Na, das wollen wir doch mal sehen.

Sieht eher aus wie in den Südstaaten ist aber vermutlich nur etwas Hochwasser.

N erinnert die Gegend an ein etwas zu breit geratenes Mittel-Rheintal so mit den Bergen rechts und links vom Ufer nur ohne Burgen und mit definitiv anderen "Sehenswürdigkeiten"

Ach ja, ist offenbar auch eher Bier- statt Weingegend.

Laut Google Pay hat N eine Zahlung von 140 € an das ATF geleistet. Hä??? N denkt eine Weile nach und kommt zu dem Schluss, dass PayPal die Zahlung an den Ann Taylor Factory Store (ATF) wohl ein wenig fehlinterpretiert hat.

Es gibt heute Zimmer Picknick.

Ns Ausbeute von heute.

 



Dienstag, 30. Mai 2023

Auch in diesem AmericInn ist das Frühstück recht umfangreich, allerdings sind hier nicht nur die Eier verpackt, denn das hat N auch schon mal in den letzten Jahren gesehen, sondern jede Scheibe Toast steckt in einem Ziploc.... das ist jetzt wirklich schräg, Corona hin oder her.

Field of Dreams

Dubuque arboretum

 

 

Mississippi River Museum

 

Zimmer Picknick

Bier auf der Veranda

The Vault

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Wir übernachten heute im Redstone Inn. N hat vorhin einen SMS bekommen, ihr Zimmer sei schon fertig und Sie könne es, ohne an die Anmeldung zu kommen, schon beziehen, na dann. Da wir gestern eine etwas krude Mail bekommen haben (in Bezug auf die optische Gestaltung) mit Instruktionen, wo wir parken sollen, wie wir die Haustür öffnen und wo im Haus sich unser Zimmer befindet, machen wir das jetzt wie angewiesen. Offenbar sind wir etwas laut, denn der Besitzer schaut irgendwann um die Ecke und fragt, ob wir die Gäste aus Deutschland seien. Yup, sind wir, zumindest N. Unser Zimmer 24, wie auch das ganze Haus, ist ziemlich überdekoriert und auch wenn das Bett sauber ist, die Gardinen scheinen seit sie aufgehangen wurden, noch nie eine Waschmaschine von innen gesehen zu haben. Etwas schräg ist es hier schon, denn an jeder erdenklichen Ecke im Haus hängen und stehen Videokameras, wahrscheinlich hat er uns vorhin nicht gehört, sondern gesehen?

Na ja, egal. N packt aus, nimmt sich einen Teller aus dem Frühstücksbereich und macht sich ihr Reste-Abendessen, für morgen reicht es nochmal und dann ist das bis auf ein paar Hot Dogs und Senf auch schon mal erledigt.



Mittwoch, 31. Mai 2023

N wird gegen 1 Uhr nachts wach, Nase verstopft, Hals tut weh... da ist es wieder, die linke Nebenhöhle ist vereitert. Beim letzten Mal hatte N ja noch einen Zahn im Verdacht, aber jetzt eindeutig die Allergie, bei den Staubmassen, die hier vermutlich unterwegs sind. Also Nasentropfen und Allergietablette und warten, irgendwann wird es besser und N schläft wieder ein. Da unser Zimmer nach Osten geht, scheint früh die Sonne hinein und N wird gegen 6.30 Uhr wieder wach und da das Frühstück für 8 Uhr angesetzt ist, lohnt es sich nicht zu versuchen, nochmals einzuschlafen. Also macht N Kaffee. Pling. Eine SMS vom Besitzer, sie könne gerne schon runterkommen, er habe das Frühstück schon um halb Acht fertig. Vermutlich hat er N herumtrappeln hören, wir hoffen mal nicht, dass er seine Kameramanie auf die Gästezimmer ausgedehnt hat. N geht nach unten und stellt fest, dass sie der einzige Gast ist, er erklärt, man habe ihm gesagt Deutsche würden viel frühstücken und daher habe er viel zubereitet. Ähm.... die Bedarfsermittlung kann eindeutig optimiert werden findet N.

Zuerst bekommt sie einen Toast mit Eiern und Speck, dann muss sie auf jeden Fall die Obstschale, also deren Inhalt verspeisen meint der Inhaber und schwupps hat N die Schale vor der Nase samt nachgefülltem Kaffee. Danach soll sie unbedingt noch Kuchen essen, äh, da lieben 8 Stück... wohl eher nicht. N nimmt ein kleines Stück Zitronenkuchen. Die ganze Zeit sitzt er neben uns und fragt N aus. Da sie ja offensichtlich alleine reise, meint er zu ihr, sie solle wiederkommen und dann würde er sie in seinem RV mitnehmen und sie könnten ja dann zusammen verreisen, wo sie und er doch allein seien. Nein danke. Nicht jede Frau, die alleine ist, ist auch auf der Suche nach Gesellschaft, auch wenn das mancher wohl nicht in seine Hirnwindungen sortiert bekommt.

Es geht zurück zum Mississippi River Museum und für die restliche Ausstellung braucht N nochmals 2,5 Stunden, da lag sie mit geschätzten insgesamt 4 Stunden mal wieder nur knapp daneben. Die neue Sonderausstellung POPnology ist wirklich gut. Die ist auch der Grund, warum der DeLorean aus Zurück in die Zukunft hier steht. Leider ist der nicht interaktiv, so wie die anderen Exponate der Sonderausstellung.

Aber wir haben ja noch mehr vor uns und so geht es wieder auf die Great River Road weiter den Mississippi entlang nach Süden mit Ziel: Galena.

In Galena steht das U.S. Grant Home, eine State Historic Site, das hatte N schon "im Auge" als Sie das erste Mal in Illinois war, allerdings liegt es so weit in der äußeren Nordwest Ecke von Illinois, dass es damals nicht in die Planung passte, aber jetzt liegt es sozusagen mitten auf dem Weg.

Wir bekommen mal wieder eine Privatführung.

Grant House von der Strasse aus.

Ein paar Strassen weiter steht noch ein sehr schönes Gebäude, das Belvedere House. Hier bekommen wir eine Führung zusammen mit einem anderen einzelnen Herrn, der sich offenbar ziemlich gut mit Architektur auskennt und Interessantes beisteuert zu unserer Ménage-à-trois-ours-en-pelouche... ähm ....

Miss Murphy's

Unser Zimmer Nr. 3 für die nächsten zwei Nächte

N möchte doch lieber auf die Besitzerin warten und setzt sich daher mit einem Kaffee, den sie sich im Parlor gemacht hat auf die Schaukel im Gazebo, doch trotz Anti-Mücken-Roll-on sind die Mücken total nervig, vor allem wenn sie um die (eingeschmierten!) Ohren rumschwirren.

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N ist heute hier im Haupthaus der einzige Gast, außer uns natürlich, also der einzige menschliche Gast und wir bekommen einen Private Führung durch das B&B. Als N unsere Gastgeberin Caroline auf die beiden Katzen anspricht, die durch die Glastür ihres privaten Wohnbereiches zu uns in den Frühstücksraum herüberschauen, meint Caroline, sie hätte die beiden noch nie in andere Räume als ihre eigenen gelassen, aber wenn es für N ok wäre, dann würde sie sie mal rauslassen. Allerdings macht sie vorher die Tür zum Flur zu, damit die beiden nicht auch noch den Rest des Hauses in Katzenaugenschein nehmen. Und so lernen wir dann Aphrodite & Artemis kennen, die ganz erstaunt sind, was so alles noch zu ihrem Territorium gehört. Daher will der Raum auch erst einmal gut von den beiden inspiziert werden währen N und Caroline weiter schwatzen.

Irgendwann muss Caroline weiter, denn es warten andere Gäste und N richtet sich häuslich ein, und bekommt eine weitere SMS von Caroline, mit der Info, dass Sie Ihre Sachen ruhig in dem Kühlschrank im Parlour verstauen soll, denn außer N sei ja nur ein weiteres Paar im Haus und die seien im Cottage und der verfüge über einen eigenen Kühlschrank.



Donnerstag, 1. Juni 2023

N plant einen faulen Tag, von gestern ist ja nur das Galena & Grant Museum übrig. Aber um halb Neun ist erst Mal Frühstück angesagt. Außer N ist noch das gestern von Caroline erwähnte Paar aus dem Cottage da und während N sich im Parlour schon mal einen Kaffee macht setzen sich die beiden anderen aufs Sofa und schauen zu. Pünktlich um halb Neun öffnet sich die Tür zum Frühstücksraum und wir dürfen hinein. Hm, die Tür war gestern offen als N ankam. Es gibt frisches Obst und einen Eier-Würstchen-Auflauf. Das andere Paar bekommt nach dem Frühstück noch eine our der Gästezimmer und N schließt sich an. Zimmer 4 findet N an schönsten und unser Zimmer 3 am zweitschönsten. Danach macht N schon mal ein erstes Probepacken, hoffentlich geht das gut mit dem zulässigen Gewicht, denn die Marmelade und die Le Creuset Form haben ein gewisses Eigengericht.

Vom B & B geht es steil die Straße runter, eine Frau kommt N entgegen, ganz schön außer Puste, N denkt lieber nicht daran, dass auch sie hier nachher wieder hoch muss. Aber die Veranda-Katze in der Nachbarschaft muss eben schnell auf Bild.

Also jetzt aber ab ins Galena - U.S. Grant Museum und was soll ich sagen, es ist so viel größer, als man von draußen annehmen würde und N braucht ewig, heißt zweieinhalb Stunden. Was Neues erfahren haben wir auch:

Nix Jamaika...

Grant sitzt hier auch rum und schaut sich das Treiben an.

Aber da heute ja nix anderes geplant ist, haben wir ja Zeit ohne Ende und jetzt wird Galena "Downtown" erkundet. N mäandert über die Main Street und jedes noch so kleine Lädchen wird inspiziert. Besonders lange sind wir bei Poopsie's. Muahahaha. Gegen halb Zwei könnte man mal wieder was essen finden wir und so kehrt N mit uns in die Bread & Vine Bakery ein.

"Das waren doch gerade noch Fünf", meint N. Also ich weiß gar nicht, wovon sie da redet.

Bread & Vine Bakery, jetzt weiß N endlich, wofür BVB tatsächlich steht., siehe WLAN-Passwort auf dem Photo. N bestellt das Bruschetta, das ihr heute beim Frühstück von dem anderen Paar empfohlen wurde. Das ist wirklich eine deutlich andere Interpretation, mit Blauschimmelkäse, Parmaschinken, Feigen-Gelee, eingelegter Tomate und Gewürzgurke auf warmem geröstetem Brot....aber, oooohhh, das ist so lecker. Dazu nimmt sie einen Riesling aus Kalifornien. Der ist lecker, aber den hätte sie vom Geschmack her nie als solchen erkannt. deutlich anders als der auf Schiefer gewachsene Mosel-Riesling. Am Wochenende ist es hier im Ort immer ziemlich voll erfährt N vom Besitzer. Gut, dass wir mitten in der Woche hier sind, und nach mehr als einem Stündchen geht es weiter.

Ein paar der Läden sind etwas schäbig mit billigem Zeugs oder aber sehr nett. So ähnlich, wie die Lädchen im Periwinkle Shopping-Center auf Sanibel (waren? ...N hofft, dass sie die wieder hinbekommen). Wie zu erwarten, gefällt ihr der Laden mit dem Küchenzubehör am besten, da sind so viele schöne Dinge. Und auch ein paar nette "Lebenshinweise" finden wir hier in den Läden:

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Mittlerweile ist es gegen 16 Uhr und jetzt zum B & B hochächzen, um dann zum Abendessen nochmals runter und dann ein weiteres Mal hoch, das klingt wenig verlockend und so entscheidet N, es gibt heute ein sehr frühes Dinner. Da wir ja vorhin schon geschichtlich mal bei der Galena Brewing Company waren, statten wir dieser jetzt auch einen Besuch ab. Die ursprüngliche existierte bis 1938 und 2019 wurde eine neue unter dem alten Namen gegründet. N studiert ausgiebig das "Beer Menu" und probiert ein Farmer's.

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Unser letztes auswärts Abendessen. N bestellt Nachos und einen Cocktail, dessen Namen sie einfach nicht behalten kann, irgendwas mit K... Die Kellnerin mixt sich auch so einen und besorgt für sich und ihre Kollegen ebenfalls Nachos. Wir schließen daraus, dass unsere Wahl eine gute Wahl war.



Freitag, 2. Juni 2023

Heute kann N wählen, ob sie nochmal das Frühstück von gestern morgen oder alternativ Danish Pastry mit Würstchen möchte. Hm, das klingt irgendwie spannend, Tor B bitte. Letzter vollständiger Urlaubstag, hmpf. Wir verlassen das schöne B&B und N hat, damit der Abschied leichter fällt, noch eine Scenic Road auf unseren heutigen Plan gesetzt, den Stagecoach Trail.

Nach einem kleinen Stopp auf einen Eistee bei McD geht es zum letzten Sightseeing der Reise dem Midway-Village-Museum. Das ist nicht nur größer, sondern auch besser gemacht als erwartet, speziell der Teil "Many Faces, One Community - The Immigrant Experience" ist richtig gut. Schön ist auch, dass wir hier fast allein sind.

Den Außenbereich des Museums ist ein Freilichtmuseum, das Victorianische Midway Village kann man zwar auch einfach so besichtigen, aber in die Häuser darf man hier nur im Rahmen einer geführten Tour. N geht zur 13 Uhr Tour und bekommt eine Privatführung, durch zwei adäquat gekleidete Herren, die N sozusagen im General Store aufgabelt. Hier gibt es wie der Name verspricht eben doch alles. Der ältere Herr kann sogar noch ziemlich gutes Schul-Deutsch und die drei spazieren und unterhalten sich mehr, als dass es eine Führung ist, und ich glaube nach der Stunde haben nicht nur N und wir etwas Neues dazugelernt, sondern auch die beiden. Win-Win.

N hat für heute Nacht das Hampton Inn in Elgin gebucht, in den letzten Tagen hat sie ein paar schlechte Kritiken gelesen. Wenn es um unfreundliches Personal geht, hat sie damit kein Problem, die kommen ja schließlich nicht mit auf unser Zimmer, aber wenn es um Sauberkeit oder Sicherheit geht, da hat sie dann schon ein Problem mit. Hier soll es nicht so sauber sein, daher hat N ein wenig rumgesucht aber alle anderen Hotels sind entweder schlechter oder extrem viel teurer und da wir das Zimmer heute zudem mit Punkten bezahlt haben, entscheidet N, wird schon nicht so schlimm sein in einem Hampton Inn. Und tatsächlich das Zimmer ist absolut in Ordnung.

Den Abend verbringt N mit ausmisten, packen, wiegen, umpacken... Reste essen und Reste trinken. Typisch doofer letzter Abend.



Samstag, 3. Juni 2023

Der nun wirklich letzte Tag hat noch eine Frühstücksüberraschung für N bereit. Vor dem Brot steht eine Dame, die man nicht wirklich optisch so bezeichnen dürfte, aber man soll ja nicht nach Aussehen gehen. Leider wird der erste Eindruck von ihrem Verhalten in den nächsten Minuten mehr als bestätigt. Sie nimmt einen Bagel mit den Fingern aus der Schublade, und noch einen, kurz vor dem dritten hält N ihr die Zange hin. Sie meckert, die habe sie extra nicht genommen, damit die nicht schmutzig wird. Ahmmm... ja. N fragt, ob sie ein Stück zur Seite ausweichen könne, damit N an den Toast kann. Dann stünde sie ja jemand anderem im Weg, meint sie. Ähmmm, nein. N nimmt einen Toast und will ihn in den Toaster stecken, da äußert sie durch erkennbares Schnauben ihren Missmut. Schließlich wolle sie doch jetzt alle ihre Bagel toasten. Ernsthaft? N nimmt die Scheibe Toast erstmal ungetoastet, wir sind ja nicht in Eile. N möchte ein Päckchen Philadelphia und etwas Marmelade... nachdem die "Dame" aber mal eben 8, in Worten Acht, Frischkäsepäckchen an sich nimmt und N gnädiger Weise eines übrig lässt, ist N kurz davor, den Glauben an die Menschheit zu verlieren.

N isst den Toast und einen Joghurt mit etwas Cereal und verschwindet dann aufs Zimmer. Ich glaub ja, das hier war ein Zeichen, es ist Zeit abzureisen. Die Kofferwaage zeigt etwas über 21 kg an... sogar mit der Le Creuset Auflaufform, das sollte also passen. Wir verlassen das Hotel zwar deutlich eher als geplant oder nötig, aber es drängt N abzureisen.

Es geht tollfree Richtung O´Hare Airport und unterwegs treffen wir auf die erste bockige Tanksäule, die gnadenlos insistiert, N solle drinnen vorstellig werden. Will N aber nicht. Mit der AmEx darf N dann doch draußen an der eigensinnigen Zapfsäule bleiben. Doofes Ding. Der erste dekorative Schlenker des Urlaubs wird auch auf nahezu dem letzten Meter nötig, denn die Einfahrt zum Rental Return ist so blöd von der Richtung, von der wir kommen, dass N sie eben nicht für die Einfahrt hält. Offenbar kommen alle anderen aus der anderen Richtung nur wir mit unseren Landstraßen mal wieder nicht. Insgesamt ist N mit uns 2048 Meilen oder 3296 km im Kreis gefahren, der sich heute wieder in Chicago schließt.

Am Flughafen ist der Lufthansa Schalter noch von der ANA belegt und dann, nach etwas Warten mutiert er zum LH-Schalter, N kann ihren Koffer abgeben und sich auf den Weg zur Sicherheitskontrolle schicken. Der Herr am Eingang sagt, hier könne Sie nicht rein, ähm, wo denn dann. N fragt eine TSA-Mitarbeiterin, die sagt natürlich könnten wir da rein, N geht nochmals hin und der Herr sagt wieder nein, sie müsse mit Ihrem Ticket zur Kontrolle 3. Na denn, also wackeln wir nochmals die Halle entlang.

Bei der Gepäckabgabe weist der Herr am Schalter und darauf hin, dass wir mit dem Ticket auch die Lounge und auch die Polaris Lounge nutzen können. Das war der Plan, da N Hunger hat, kein Wunder nach dem "Frühstück" und da es ja auch schon nach 12 Uhr ist ...und da die Polaris Lounge ein richtiges A-la-Carte-Restaurant hat, gehen wir jetzt mal dorthin. Es ist hier insgesamt zwar ziemlich leer, aber ausgerechnet das Restaurant eben nicht. Ne halbe Stunde warten mag N nicht, dafür hat sie dann doch zu viel Hunger und so setzen wir uns in eine der bequemen 1-Personen-Sitzecken und essen dort etwas in Begleitung eines Champagners. Nur für das Essen in der lounge oder im Flugzeug wäre der Aufpreis ziemlich viel, aber die Möglichkeit, sich halbwegs bequem lang ausstrecken zu können, die ist verdammt viel wert und so kann N 3 Stunden schlafen.

Ach ja, Wetter... keinen Koala oder sonstiges erlebt. tatsächlich haben wir wohl Riesenglück gehabt wurde uns mehrfach unterwegs versichert, denn bis kurz vor unserer Ankunft war das Wetter wohl ziemlich mies und wir hatten es die zweieinhalb Wochen warm und angenehm. Nicht schwül, meist etwas Wind und zwischen 25 und 32 °C. Perfekt.

Jetzt freuen wir uns auf die nächste Reise: USA Florida 2023

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