Samstag 22.10.16, DUS nach Cape Coral
5.15 Uhr, Meeresrauschen, Möwen... Ns Wecker klingelt, auf Ms Seite ein aufdringliches elektronisches Piepen. Jeder wird halt so geweckt, wie er es will. 6.30 Uhr, also fast pünktlich, verlassen wir das Haus. Die A40 ist recht leer, wenn man das von dieser Autobahn überhaupt je behaupten kann. N hatte ursprünglich bei Airparks einen Parkplatz gebucht aber vor einigen Wochen oder waren es Monate kam eine E-Mail der Parkplatz sei geschlossen, wir wären auf den anderen Parkplatz in Lohhausen umgebucht. Auch gut, hier waren wir ja auch schon mal. Allerdings bekamen wir beim letzten Mal eine direkte Info am Telefon, wo wir uns hinstellen sollen, heute ist "selber suchen" der Auftrag. Schwierig, denn es ist noch stockdunkel und der Parkplatz nicht so dolle beleuchtet. Wir bewundern mal wieder die ausgefeilten Parkkünste der lieben Mitbürger und finden dann doch noch einen freien Stellplatz, der mit orangen Baustellen-Hütchen vollgestellt ist. Pah, das schreckt M gar nicht, jetzt stehen sie eben irgendwo anders.
N stellt sich brav in die lange Schlange am Schalter an. M findet, die sei zu lang. Herzlichen Dank, jetzt darf N beide Koffer und den Rucksack in der Schlange weiterschieben. Tatsächlich dürfen wir in die kurze Schlange, da N ja schon gestern eingecheckt hat. Und wie sie gestern eingecheckt hat.
N: „Haben die in der langen Schlange alle noch nicht eingecheckt, oder sind die auch so dumm wie ich?“
Im Shop, der Liter Tequila „unsere“ Marke für 14,95€, hm, der will wohl mit?
Beim Cointreau kann N sich nicht entscheiden, der Preis ist gut, aber 2 Literflaschen zusätzlich schleppen. Hm, eher nicht.
Der Service an Bord des Air Berlin Fluges ist ausnehmend freundlich. N kommt bei dem knapp 10 Stunden dauernden Flug zwar nicht auf 8 Flaschen Dom Perignon aber zumindest auf 4 Pikkolos Henkell Trocken aus dem Bordservice. Und auch der Geflügelhackbraten und das kalte Schnitzel mit Kartoffelsalat zum Abendessen sind gut gewürzt. M nimmt Pasta, da der Hackbraten in Begleitung von grünen Bohnen anreist, aber auch die Pasta war offenbar ok.
Wir landen gegen halb Drei etwas später als geplant in Ft. Myers, da ein paar Koffer in Düsseldorf laut Flugkapitän verspätet an Bord gegangen sind und wir daher eine spätere Startzeit zugewiesen bekommen hatten. Mittlerweile gibt es hier am Flughafen in Ft. Myers auch die elektronische Immigration, aber wie es sich für einen Regional Airport gehört, stehen hier nur 5 Automaten, entsprechend langsam geht es voran. Auch wenn sich einige in leuchtend orange gekleidete Menschen sehr bemühen, das Ganze schnell und geordnet abzuwickeln und auch immer wieder helfend eingreifen. N&M nehmen diese Hilfe auch in Anspruch, da N im Eifer des Gefechts bei der Sprachauswahl mit dem Finger auf Chinesisch gekommen war und es schwierig ist, den Vorgang abzubrechen, wenn man nicht weiß, was da so steht.
Bei einer überraschend großen Zahl von Passagieren, können wir beobachten, steht am Schluss auf dem Bildschirm "Die Transaktion konnte nicht erfolgreich abgeschlossen werden", die dürfen sich dann nochmal in eine weitere längere Schlange bei einem Officer anstellen. Trotz des chinesischen Missgeschicks steht bei N&M "erfolgreich" auf dem Bildschirm und sie dürfen an der Schlange vorbei direkt zu einem Officer, ohne erneut anstehen zu müssen. Puh! Allerdings will der wissen, wann sie zuletzt in den USA waren und wann davor. Reisequiz? N&M dürfen noch kurz ihre Bargeldbestände offenlegen und dann ist es nach etwa einer Dreiviertelstunde auch schon geschafft. Die Koffer haben es in der Zeit natürlich sowieso geschafft und langweilen sich schon auf dem stillstehenden Kofferband. N hat zum ersten Mal "Skip the counter" bei Alamo hinbekommen und so können wir uns direkt zur Choiceline begeben und unter zwei Standard Modellen wählen. Einem unförmigen Kia irgendwas und einem Chrysler 200. Wir nehmen den Chrysler in grau (ein knallblau stand als Alternative zur Verfügung, schüttel...). N stellt fest, dass wir ein Virginia Kennzeichen haben, das hatten wir bisher auch noch nicht, zumindest soweit wir uns erinnern können und dann ausgerechnet in Florida.
Mittlerweile ist es 16.00 Uhr und so fahren wir direkt zum Haus. Ohne Navi möchte N hier an dieser Stelle betonen. Mittlerweile waren wir schon so oft hier, dass sie das alleine hinbekommt. Stolz. M meint er könne auch ohne Navi fahren. Ja, korrekt, fragt sich nur, wo wir dann ankommen. Aus dem Radio schallt BOB FM 102,9 mit "Take it easy", gebongt.
Der Publix am Cape Coral Parkway hat ganz sicher Big Wave meint N sich vom letzten Mal zu erinnern. Da der direkt am Weg liegt, springt N kurz rein und kauft den Restbestand des Ladens von genau 2 Sixpacks Big Wave auf.
Viertel vor Fünf sind wir am Haus und stellen nur schnell das Gepäck ab, nicht lange das Haus ansehen bittet M, lieber schnell die Zutaten für Frühstück und Abendessen besorgen und dann die Füße, bzw. Pfoten hochlegen. Der Sonnenuntergang lädt heute gegen halb Sieben zum Docken. Wer noch nicht weiß, was das ist, kann sich schon mal hier schlau lesen.
Ok, dann zuerst zum Walmart. Upps. Navi liegt noch im Haus. Egal, das kriegen wir auch ohne hin ist N sicher. Yup, auch das klappt. Im Liquor Store nur eine Miniflasche Cointreau zu $20. Die spinnen, die.... Beim Liquor Store neben Publix nicht viel besser, hier gibt es eine zwar doppelt so große Flasche allerdings auch für den doppelten Preis. Fertigen Margarita-Mix gibt es an jeder Ecke. Bäh. Ja mixt denn keiner hier seine Margaritas mehr selber oder ist etwa ein Cointreau-Embargo verhängt worden, über das man uns nicht informiert hat? Das würde auch die Mondpreise erklären. Bourbon ist hier allerdings auch doppelt so teuer wie daheim, Ns Embargo-Theorie scheint damit auf ziemlich wackeligen Füßen zu stehen. Fazit: Hätten wir mal besser in Düsseldorf die Flasche Cointreau noch mitgenommen. Hinterher ist man ja meist schlauer.
N springt bei "unserem" Publix rein, um schnell frischen Lachs zu kaufen, M wartet derweil im Wagen. Wieder draußen kann Sie den Wagen nicht finden, auf dem Stellplatz an dem Sie ihn vermutet steht ein Wagen, der aussieht wie unserer. Komisch der kann es aber nicht sein, denn der hat ein Florida Kennzeichen. Allerdings sitzt M im Wagen. Hm, kann das sein. N geht nach vorne und tatsächlich, der Wagen hat vorn ein Virginia- und hinten ein Florida-Kennzeichen. Was ist denn da bitte schiefgegangen?
Ausgerüstet für Abendessen und Sonntagsfrühstück fahren wir zurück. Jetzt aber schnell aufs Dock, die Sonne macht schon Anstalten zu verschwinden, jeder noch schnell ein Sam Adams oder wahlweise Big Wave geschnappt und ab auf die Adirondacks ans Wasser. Auch hier gibt es wieder springende Fische. Zum Teil springen sie so nah am Dock aus dem Wasser, dass N schon versucht ist, die Bratpfanne hinzuhalten. Aber wer weiß schon, was das hier ist, was da so rumschwimmt, bzw. springt?
Heute gibt es Dill-Lachs und Salat mit Limetten-Ahornsirup-Dressing.
28 °C, 32 miles.