Montag, 28.10.24 "Sunrise-Beach" und eine neue Challenge
Ah, wie doof, es ist halb Fünf und wir sind wach. N hat schon wieder so eine komische Idee, sie will mit uns zum Sonnenaufgang zum Bowditch Point Park in Ft. Myers Beach. Wir versuchen ihr klarzumachen, dass das eine SonnenUNTERgangs-Location ist, denn schließlich ist das hier die WESTküste von Florida. Ist ihr egal, sie scheucht uns dennoch aus dem bequemen Bett.
"Schau mal Ty, heute versteckt N das "Turkey Massacre" unter einem Spiegelei."
"Also genau genommen sind das ja zwei..."
Und ja, auch unter Bären gibt es solche wie N.
Um halb Acht stehen wir am Strand, nachdem N endlich den Parkplatz bezahlt hat, was schon fast 10 Minuten dauert, da man hier nicht mehr bar, sondern nur noch per SMS oder auf einer Webseite zahlen kann. "Natürlich ist es hier wieder ein anderes System, wir haben ja erst zwei USA Park Apps", meint N. Und so richtet sie jetzt das dritte Park-Konto ein. Die USA SIM Karte ist inzwischen wirklich wichtig geworden, denn Parken ist sonst ein Problem.
Hier sind einige Hurricane Schäden auszumachen und mittlerweile weiß man ja schon nicht mehr welcher Schaden von welchem Sturm stammt, aber der viele Sand, der sich an den Straßenrändern befindet, ist bestimmt von den letzten beiden Stürmen "Helene" und "Milton. Die geschlossenen Gebäude im Park könnten allerdings noch immer ein "Ian" Schaden sein, so wirklich wissen wir das aber nicht. Ein Zugang zum Strand ist aber offen, das hatte N auch vorher auf der Webseite des Parks gelesen und so laufen wir ein Stündchen am Wasser entlang.
Es ist heute ziemlich bewölkt und daher sieht der Sonnenaufgang etwas anders aus als gestern.
Die Key West Express Fähre ist auch schon auf dem Weg.
Gerade als wir den Parkplatz verlassen wollen, sieht N aus dem Augenwinkel Delfinrückenflossen im Matanzas Pass, also zwischen Estero und San Carlos Island. Schnell aus dem Auto, aber aufs Bild bannen ist bei Delfinen so eine Sache, hier ist eher nur noch das Abtauchen zu sehen.
N hat gestern Abend entdeckt, dass es dieses Jahr anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Calusa Blueways noch eine weitere "Schnitzeljagd" gibt, die "Calusa Blueway Challenge". Da gibt es keine Codes, sondern anhand von GPS erkennt die Webseite, ob man an der gesuchten Location ist und da sich hier am nördlichen Ende von Estero Island und auf dem benachbarten San Carlos Island gleich mehrere Stationen befinden, hat N die 400 Punkte für die erste "Gewinnstufe" flink zusammen. Den Gewinn können wir dann die Tage mal abholen, wenn wir eh in North Ft. Myers vorbeikommen.
Ich will ja nix sagen, aber hat N nicht den wichtigsten Teil dieses Ensembles unten abgeschnitten?
Es ist jetzt kurz nach Neun, was machen wir jetzt? N hält erstmal beim auf dem Weg liegenden Target, sie hat vergessen, Deo zu besorgen. OK, ok aber was machen wir jetzt? N meint: Quest... Nun dann, unser erster Quest Stopp heute: der Sun Splash Waterpark. Hier waren wir noch nie und werden vermutlich auch nie hingehen. Zum einen sind solche Parks nix für uns und zum anderen macht der Park von außen einen etwas traurigen Eindruck, sieht eher so gar nicht aus wie auf der Webseite. Kann aber auch am heute fehlenden blauen Himmel liegen, findet N. Um die Ecke, der Eagle Skate Park, ist das nächste Ziel und dann die Bones Coffee Company, wieder nebenan. Hier wird kein Kaffee ausgeschenkt, wie N gehofft hatte, sondern man kann Kaffee kaufen, als ganze Bohnen, gemahlen oder in Form von Keurig Kapseln. Ok, Kaffee trinken kann man hier auch, aber nur den Kaffee des Monats oder so, der hier zum Probieren den Tag in der Thermoskanne vertrödelt. Äh, lieber nicht, das kann nicht gut schmecken, wenn der da schon lange herumsteht, vermutet N. Die Auswahl im Laden ist groß und nach langem hin und her nimmt N die Variante Frankenbones als Keurig Kapseln mit. Die Halloween Edition sozusagen, mit Chocolate und Hazelnut Flavor. Und mal wieder hat der (das, die?) Cape Coral Quest ihren (seinen?) Sinn erfüllt, man lernt was Neues kennen und das Geschäft hat Umsatz durch zusätzliche neue Kunden.
Zwischen dem Bones Kaffee und dem Wicked Dolphin Rum treffen wir auf den lokalen Schnecken-Suchtrupp.
Wieder um die Ecke ist die Wicked Dolphin Distillery, der wir ja regelmäßig einen Besuch abstatten. N probiert jetzt nochmal den Key Lime Rum, da sie heute Morgen ein entsprechendes Cocktailrezept gesehen hatte mit Wassermelone, was sie ansprechend fand. Aber seit letztem Mal hat sich das Urteil nicht geändert, irgendwie ist die Sorte nichts für sie. Die Inhaberin, die N bedient, meint auch, dass dieser Rum eher nicht für "solo" ist, sondern eine Mixzutat. N probiert daher noch einen Fingerhut voll Banane und Ananas und entscheidet, diesmal kommt weder Coconut oder Vanilla mit, wie sonst, sondern die Banane. Mag auch daran liegen, dass wir noch Vanille vom letzten Jahr daheim haben. Vanille zusammen mit Banane kann ich mir übrigen auch gut vorstellen, aber ich schweife ab.
"Bist du sicher, dass das wirklich Kaffee ist?"
"Ja doch, das steht hier drauf."
Statt Mittagessen macht N jetzt den neuen Kaffee und dazu wieder Kuchen mit Eis. Während wir hier so sitzen, beobachten wir zwei Ospreys (Fischadler), die über dem Lake Yuma über uns kreisen. Wahnsinnig, aus welcher Höhe die einen Fisch sehen können.
Was kann man mit dem Bananen-Rum wohl so anstellen überlegt N. Die Delphin Webseite macht ein paar Vorschläge, es fehlen aber immer ein paar Zutaten. Kurzerhand kreiert N aus frischer pürierter Ananas und ebensolchem Saft, O-Saft, besagtem vorhin erstandenen Bananen Rum und Sprite einen äußerst leckeren Cocktail.
"Mhmmm, schmeckt..."
"Hey, lass mir was übrig..."
Genau diese Mischung kann N jetzt spontan im Internet nicht finden, immer nur so was ähnliches, also kann das doch einen eigenen Namen bekommen, oder? Mal überlegen... also ich würde das ja einen "Ty and Sunny" nennen...
Zum Abendessen heute: Fajita Salmon mit Koriander-Butter.