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Samstag 19.8.06 San Francisco, CA (0 mi, zu Fuß empfundene 1000 mi)

Micha macht es wahr: Jeans, T-Shirt, Pulli, Regenjacke, jetzt aber! Wir genießen erst mal das reichhaltige Inklusiv Frühstück (Bagel, Teilchen, Marmelade, Kaffee, Kakao, Tee, Saft, Obst, Müsli, Muffins... halt alles, was ein Bärenherz begehrt). Dann gemütlich zur Endstelle der Cable Car Bay @ Taylor, kurz vor 10 dort, Klasse ne ganz kurze Schlange!  Nico geht zum Fahrkartenhäuschen: Samstags geschlossen, na toll, was nun. Micha fragt einen der Schaffner, der meint Tageskarten für die Cable Car gibt es in der Bahn. Wir wollen aber einen 3 Tages Muni-Passport, der auch für Bus und Straßenbahn gilt. An der anderen Endhaltestelle Bay @ Hyde gäbe es auch heute Fahrkarten für mehr als einen Tag meint der Schaffner. Gesagt getan, die ist ja nur um die Ecke. Also los, den Hügel rauf, ich find es gar nicht so steil... Nico schaut mich schon wieder böse an. Dann beschwert Sie sich, ich würde ihr heute mit den Pfoten immer so in den Haaren herumwuscheln, wie käm ich denn dazu! Ich werde auf Michas Rucksack verfrachtet, der hat kurze Haare...Pfff! An der anderen Endstelle, laaaaange Schlange, Mist und weit und breit kein geöffnetes Fahrkartenhäuschen, hm, nur wieder einen Schaffner, der sagt jaja Tagespass, den könnten wir kriegen. Das hatten wir schon!

Irgendwann, wir stehen trotzdem in der Schlange, weil wir nicht zum Union Square laufen wollen und dann lieber in den sauren Apfel beißen werden und ein einfaches Ticket zu $ 5 kaufen werden, öffnet doch noch der Ticketschalter auf der andern Seite der Schlange, einige sprinten los auch Nico. Sie erreicht den 3. Platz (in der sich dort neu formenden Schlange) und dann braucht der Typ dort ne geschlagene Viertelstunde, um seinen Krempel zu sortieren, na das ist ja was für Nico, das sie nicht platzt ist ein Wunder. Mittlerweile rücken Micha und ich in der anderen Schlange weiter vor und sind dann vorne angekommen. Eine Bahn verpassen wir, die zweite wird knapp... Wir können ja schlecht ohne Nico und die Fahrkarten einsteigen und sie steht immer noch bei den Fahrkarten rum, die in der Schlange vor Nico haben kein passendes Geld, der Kassierer hat kein Wechselgeld, dann endlich ist Nico dran, glücklicherweise hat sie es passend. Wenn nicht, hätte sie wahrscheinlich spätestens jetzt laut geschrien oder ins Geländer gebissen??? Sie sprintet zurück und wir hechten gerade noch in die zweite Bahn. Das ist einfach alles zu anstrengend für so nen kleinen Bären wie mich, ich muss erst mal verschnaufen. Wir sitzen drinnen, draußen war schon alles voll, klar da ist ja auch die Sicht besser, dennoch können wir uns gut umschauen.

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View from Cable Car, könnt Ihr den Coit Tower erkennen?

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Hihi, was so ein kleiner Bär so alles darf... ich auf einem Motorrad der SFPD!

Morgens hatte Nico noch die AAA Erläuterung zum "self guided city walk" aus dem Auto geholt, die hatte sie nämlich schlauerweise im Auto vergessen, war schon ganz fertig, weil sie dachte, da komme sie nicht mehr ran, da das Auto ja Valet geparkt war. Da die Garage aber direkt unterm Hotel ist und nicht, wie damals in New Orleans beim valet parking, einige Blocks entfernt, war das ganz easy. Ich sag's ja immer mit meiner Bärenruhe: Aufregung umsonst! Der Herr vom Valet Service war ganz lieb, da er arg im Stress war, morgens wollen ja alle ihr Auto, hat er uns erlaubt, eben schnell selber zum Auto in die Garage zu laufen. Wir fahren also mit dem Cable Car (sagt man eigentlich dem?) bis zum Union Square, da hier die Selberlauftour startet, praktischerweise mit dem ehemaligen Bordellviertel, heute gibt es dort Edelklamottenläden, durch den financial district mit seinen Hochhäusern. Hier wird offenbar gerade ein Film gedreht und die Straße ist von der Polizei abgesperrt, damit kein Schauspieler überfahren wird (obwohl bei einigen...???), naja jedenfalls steht da auch so ein wunderschönes, poliertes Motorrad der Polizei von San Francisco und da kann mich keiner halten, blitzschnell sitze ich drauf und lasse mich fotografieren. Bären dürfen halt so Einiges...

Wir laufen (lassen laufen, hihi) weiter Richtung Chinatown, da hält uns sozusagen ein Ost-West Cable Car Richtung ferry building vor den Füßen, da wir heute eh schon die ferry tickets für morgen kaufen wollen, nutzen wir die Chance und springen auf. Das hier ist ein leerer Wagen und wir können draußen sitzen, lustig, wenn man die Pfoten so in den Fahrtwind hängen kann. Klasse jetzt haben wir auch schon die Fahrkarten für die Golden Gate Ferry nach Sausalito $ 13,50 für 2 Personen, Bären wieder frei.

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Hier geht es mit dem Cable Car zum ferry building

Vor dem letzten größeren Erdbeben in San Francisco (1989 Loma Prieta Earthquake) stand vor dem netten Ferryterminal ne hässliche Autobahn auf Pfeilern, das kann man auf den Bildern im Eingangsbereich sehen (wer erlaubt so ein Bauwerk bloß???), die ist dabei eingestürzt und wurde dann abgerissen, da hat das Beben wenigsten hier was Gutes bewirkt. Hm, ich kriege etwas Bärenbauchknurren bei all den leckeren Sachen, die hier in den vielen Läden und Restaurants verkauft werden. Ich glaub die beiden haben noch keinen Hunger, ich kriege nichts, obwohl ich ganz laut knurre. Wir fahren mit dem Cable Car wieder zurück zum Eingang von Chinatown und setzen unseren Rundgang fort, Nico liest uns immer die Infos aus dem AAA Tour Book vor. Nett. Das Tour Book gibt es jedes Jahr neu für jeden Staat, Nico hat es zuhause über den ADAC besorgt, kann man aber auch hier direkt bei ner AAA Filiale bekommen hat sie gelesen. Das Chinatown sei schon größer als das in London meinen Nico und Micha, na vielleicht darf ich ja Ende September mit nach London und kann mich davon selber überzeugen? Hinter China liegt hier Italien, erkennt man an den gemalten Banderolen um die Laternen in den italienischen Farben (Micha meint nur, das sei doch nun wirklich nicht nötig). Zu nem guten Kaffee lässt er sich doch überreden, zu einer Pizza nicht, die WM lässt grüßen und dabei roch es bei "Calzone" so gut, schade.

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Das hier ist der Turm des ferry buildings, der soll der Giralda in Sevilla nachempfunden sein, Nico meint mit genug Phantasie käme das schon hin. Ich kann das nicht nachvollziehen, ich war da noch nicht, sie 2x, ich glaube ihr.

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Coit Tower auf dem Telegraph Hill Eintritt $ 3,75 p.P. Bären kosten mal wieder... na ihr wisst schon. Erst Ticket im Lädchen kaufen, dann in der Schlange (zum Fahrstuhl) anstellen! Wir haben es erst auch nicht geblickt.

Mit gutem italienischem Latte macchiato ausgerüstet, laufen wir durch Little Italy zum Washington Square und finden mit etwas Mühe die richtige Bushaltestelle der Linie 39, die uns hoch zum Coit Tower bringen soll. Nico mag den Hügel nicht rauflaufen, faul, oh dafür ernte ich schon den zweiten bösen Blick heute... ich sollte aufpassen, sonst krieg ich wohlmöglich nichts vom Kaffee ab.

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Blick nach Südosten

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Ich hab keine Höhenangst, Bären nie! Hier bin ich auch drauf: als Beweis!

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Blick nach Nordwesten

Ein Bild von der Golden Gate Bridge in der Sonne wird wohl schwierig werden. Überhaupt das berühmte Wetter: 10° - 15°. Dennoch in der Sonne ziehen wir fast (vor allem bergauf) alles aus, im Schatten schnell wieder alles an. Wir laufen die Stufen vom Telegraph Hill hinunter und sind froh, vorhin rauf den Bus genommen zu haben! Dummerweise gehen wir, unten angekommen, nach rechts, links (Michas Vorschlag wäre deutlich besser gewesen). Hier stellen wir nämlich eine Besonderheit unseres Stadtplanes fest (oder sind die hier alle so?). Auf der Karte als durchgehend eingezeichnete Straßen sind in der Realität Sackgassen, da der Telegraph Hill dazwischen liegt. Dahinter mögen die Straßen ja weitergehen, wir wollen aber kein Klettern mit Seil veranstalten und laufen sozusagen irgendwie um den Hügel rum, bis wir dann die Vallejo Street hoch können, ächz. Ich find es wieder gar nicht so steil, oh jetzt muss ich wirklich aufpassen, jetzt schaut mich auch Micha böse an.

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Von der Vallejo aus kann man die Oakland Bay Bridge gut sehen, der kleine schwarze Punkt auf dem Himmelblau ist ne dicke, fette Libelle.

Wir laufen zur Lombard Street, schließlich wollen wir einen Blick auf die berühmten Serpentinen werfen, was wir ja eigentlich auch sehen wollten ist die Straße, also eigentlich die Treppe, wo sie in "Is was Doc" über die Stufen runterfahren, nur hat Nico vergessen, wie die heißt. Seit dem Film ist das auch für Filmaufnahmen nicht mehr erlaubt, die haben wohl Einiges dabei kaputtgemacht? Ist eines der Filmhighlights bei uns daheim, genauso wie "Leoparden küsst man nicht" und der erste Teil des "Rosaroten Panthers". Naja uns fährt ein Bus der Linie 30 entgegen und schnell ist der Plan geändert, denn diese Linie fährt direkt zum Baseballstadion und da wollen wir ja schließlich gleich hin, denn wir haben Karten für das Spiel um 18.05 Uhr und diesmal darf ich mit! Juhu!

Hier im Bus kriegen wir von einem älteren Herrn erst mal die Stadt und auch die Welt erklärt, allerdings macht er das nicht nur mit uns...dennoch wir erfahren Einiges, vor allem, dass es jetzt eine ungünstige Zeit zum Busfahren ist, so am Samstag Nachmittag. Es ist arg voll. Wir lernen auch was chinesische Drachen sind: die alten chinesischen oder jetzt eben amerikanischen Frauen, die einen Sitzplatz ergattern wollen, treten, schubsen und schreien sich an (leider bleiben auch wir nicht verschont) Horror!

Wir nutzen die frühe Ankunft, um im Stadion was zu essen, na endlich! Allerdings scheinen wir den Heimmannschaften kein Glück zu bringen, SF verliert 7 zu 14 gegen LA. Ist aber ein spannendes Spiel, Micha erklärt uns die eine oder andere Spielsituation, Nico kommt so langsam auch dahinter (dabei war sie doch in St. Louis schon 2x im Stadion...da kann man mehr Verständnis erwarten meine ich. Ich krieg als Antwort, das sei schon so lange her, na auch gut). Ich brauch nix erklärt zu bekommen, ich bin schließlich gebürtiger US-Bürger, da versteht man (Bär) das Spiel von Geburt an.

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Da wir früh am Stadion ankommen, bekommen wir vom Sponsor des heutigen Spiels ne Baseballkappe geschenkt

Wir haben eine richtig gute Aussicht auf die Bay von hier oben (meine Ohren verdecken etwas den Blick), wenn es doch nur nicht so kalt und windig wär. Jetzt wissen wir, warum es als Fanartikel Decken gibt...

Zurück fahren wir, mittlerweile ziemlich durchgefroren, wieder mit dem #30 Bus, der bringt uns vom Stadion bis fast vors Hotel. Nico hatte vorher auf der Internetseite des öffentlichen Nahverkehrs die Fahrpläne und Routen rausgesucht. Der Hit ist allerdings, dass in den Routenplänen, die Haltestellen nicht eingezeichnet sind. Wir meinen der Bus hält an jedem Block, kommt uns zumindest so vor...? Schnell als Gute-Nacht-Bier noch ein gutes Anchor Steam aus unserer Kühlbox, Preis unschlagbar: 12 Flaschen zu $ 14,xx, im Stadion 1 Flasche zu $ 8,75!

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