Mittwoch, 28.05.25 DUS - SEA
N wacht um halb Zwei auf und ist hellwach. Mist, der Wecker ist auf 3 Uhr gestellt. Nochmal einschlafen erscheint da ziemlich sinnlos. Na, das kann ja ein interessanter Tag werden mit nur knapp drei Stunden Schlaf. Della macht es sich auf Ns linkem Arm bequem. Sorry Mädchen, du bist zwar angenehm warm aber wir müssen gleich aufstehen. Wir drücken alle Daumen und Pfoten, dass sie uns munter erwartet, wenn wir zurückkommen. Aber bis dahin sind es ja glücklicherweise mehr als drei Wochen. Eine schnelle Dusche und Haare irgendwie trocknen reicht N heute völlig, mehr wäre sogar übertrieben, denn es regnet. Außerdem hat sie es sich angewöhnt, im Urlaub die Haare nur noch hochzustecken… geht einfach viel schneller.
N meint, ich hätte nur ausreichend über ihre Körperpflege sinniert und sollte mal wieder auf den eigentlichen Sinn und Zweck meines Schreibens, die aktuelle Reise, zurückkommen. Aye aye.
Reise also… wir sind pünktlich um 4 Uhr am Flughafen und heute geht es ins Parkhaus 5. Leider etwas teurer, da N es verpasst hat, ausreichend früh einen Platz zu reservieren, aber 100 Euro hier mehr als sonst werden durch den jetzt deutlich niedrigen Preis für den Mietwagen als ursprünglich gebucht wieder wettgemacht. N hatte vor ein paar Wochen, als der Betrag für den Mietwagen abgebucht wurde, spaßeshalber auf der ADAC Seite mal nachgeschaut und da war der gleiche Wagen plötzlich 300 € günstiger. Also flink neu gebucht und die bestehende Buchung storniert. Das geht glücklicherweise bis kurz vor dem Mietdatum ganz unkompliziert auf der ADAC Seite und auch das Geld war schnell wieder erstattet.
Wie gesagt, da lässt sich der Parkplatz Preis verschmerzen. N schafft es tatsächlich, unsere Stellplatznummer im Parkhaus zu fotografieren, nicht lachen, beim letzten Mal fehlte genau dieses Detail auf dem Bild vom Stellplatz des Wagens.
Der Skytrain bringt uns zum Terminal und N druckt das Gepäcklabel aus. Dann der unvermeidliche Kampf: was wird wo abgezogen und wohin geklebt. Man sollte meinen, irgendwann hätte sie den Dreh raus. Fehlanzeige. Das einzige, was jedes Mal klappt, sind die kleinen Barcodes auf den Koffer zu pappen, das kriegt sie hin. Und das Wissen kann sie auch dem Herrn in der langen bag drop off Schlange weitergeben, denn der fragt uns, was er mit denen machen soll.
Working Bears
Nach einem obligatorischen Urlaubsstart Kaffee (heute bei Starbucks, denn wir fliegen KLM und Delta und damit lässt man uns verständlicherweise nicht in die Lufthansa Lounge) geht es von DUS in der ersten Etappe nach Amsterdam. N hat uns 3 Stunden lay-over gebucht, damit ja keine Eile aufkommt. Gemütlich können wir so den halben Flughafen auf dem Weg vom Ende der B Gates zu den E Gates durchqueren und haben noch Zeit für einen Ingwer Tee.
Für diesen Urlaub hat N Premium Eco spendiert, da sie, als sie den Flug gebucht hat, ausnahmsweise zur Sicherheit stornierbar buchen wollte. Uns soll es recht sein, wir haben super viel Platz in der bulkhead Reihe 20.
Zur Begrüßung gibt es einen Sekt in einem großzügig gefüllten Weinglas, das hat jetzt nicht so ganz viel Stil, aber vielleicht will das Personal einfach nicht so oft nachfüllen müssen. Wer weiß.
Das vorbestellte Cajun Chicken ist auch sehr lecker.
Wir lassen Schottland links liegen, überqueren Island und Grönland und nach 4,5 h erreichen wir die Ausläufer der Nordamerikanischen Ostküste. Die Hälfte ist geschafft. An der Hudsonbai vorbei geht es jetzt Richtung Pazifikküste.
Seattle erreichen wir 30 Minuten vor der Zeit und N reiht sich in die MPC Schlange ein, die glücklicherweise nur halb so lang ist wie die anderen, obwohl im Flieger die Nutzung der App empfohlen wurde. Uns soll es Recht sein. Der Immigration Officer kommentiert Ns Handtasche und so schwatzen er und N eine paar Minuten über die Tasche, die Farbe und den Preis, dennoch liegt zwischen Aussteigen und Ankommen bei Hertz nur knapp eine Stunde. Bei Hertz dauert es jetzt leider nochmal eine halbe Stunde, da N nicht auf der Goldtafel steht und daher zum Schalter auf der Parkplatzebene muss. Dummerweise ist hier aber nur eine Angestellte und alle vor uns scheinen Problemfälle zu sein. OOOOMMMM. Das Warten ist aber erfolgreich und wir bekommen einen neuen 2025 Nissan Rogue mit nur knapp über 4000 Meilen auf dem Tacho. Passt!
Da der Wagen freundlicherweise eine Android Auto Verbindung mit Ns Telefon eingeht und noch das ganze Datenvolumen von Mai auf der US SIM ist, können wir das TomTom Navi in der Tasche lassen und stattdessen mit Google Maps navigieren. N hatte vorsorglich die Tagesetappen auf das Handy geladen, was es jetzt super einfach macht.
Erstes Ziel das Washington State Museum in Tacoma, denn da waren wir 2019 nicht. Während wir hier so an der Ampel stehen, wow... der Mt. Rainier ist eindeutig zu sehen, das war uns vor 6 Jahren auch verwehrt geblieben.
Museum cashier lady: "How many in your party?"
N: "One adult and two bears."
Museum cashier lady (eine Sekunde verdutzt, dann sehr gefasst): "Seventeen dollars please for one adult, luckily today it is our ´bears visit for free´ day."
Wir brauchen knapp 3 Stunden, um uns überall umzuschauen und die Ausstellung mit dem herrlichen Namen "Catastrophe Road Trip" mit einem kleinem roten Wagen der 12 Stationen über die Naturereignisse, die Washington geformt haben, abfährt, finden wir am interessantesten.
Es ist jetzt halb Vier. Einkaufen? Wir sind in Zustand irgendwo zwischen noch aktiv und schon müde... ach was, erst mal zum Hotel. Es ist Rushhour und die Autobahn verstopft, egal, wir fahren ja eh lieber Nebenstraßen. Das machen andere wegen des Staus jetzt allerdings auch und so brauchen wir etwa 1 Stunde für 21 Meilen, aber es ist ja Urlaub und wir sind zum Schauen hier.
Im Hotel holt N sich N an der Rezeption heißen Kaffee und kalte Cola, vielleicht hilft das was? Während wir es uns damit im Zimmer auf dem sehr bequemen Sessel gemütlich machen, sinniert N, ob Sie eigentlich wirklich Hunger hat und es sinnvoll wäre zum benachbarten Applebee's zu gehen oder ob sie alternativ einfach ins Bett gehen soll. Entscheidung unklar, daher erst mal duschen. Danach ist klar, keine Lust mehr, die Pfoten noch zu bewegen... und das Bett sieht soooo bequem aus.
Garner Hotel, 9 14th Street NW Auburn, Washington 98001
27°C, blauer Himmel und Sonne, 60 km