Nach über 20 Reisen waren wir noch nicht an zwei der Hauptattraktionen, die viele schon in ihrem ersten USA-Urlaub besuchen, hm, vielleicht sollten wir doch mal hin?
Samstag 21.4.18 Düsseldorf → Lancaster, CA
Der Wecker klingelt kurz nach Vier. Puh, was tut man nicht alles für einen günstigen Flug, aber das Angebot mit LH über München unter 400 € war einfach zu gut. Wie von N geplant, sind wir um 6 Uhr am Parkhaus und bei der Kofferabgabe stehen auch nur eine Handvoll Männekes rum.
N schaut auf die Koffersticker: „Schau mal, wir haben LAX, also Forelle.“
- Ist es zu früh für schlechte Witze und
- sind die Koffer offenbar durchgecheckt.
Die Menschenmenge an der Sicherheitskontrolle ist riesig, aber M als wöchentlicher Terminal-A-Abflieger leitet uns zum Terminal B, denn seit dem Umbau sind alle Terminals hier hinter der Kontrolle miteinander verbunden. Gute Entscheidung, nur ein paar Leute hier in B an den Sicherheitsschaltern.
Pünktlich landen wir in München und haben hier jetzt 3h Zeit. Einen Kaffee und eine Brezel später gehen wir zum Gate L30. Hier ist kein Flieger voraus aber links vom Gebäude steht ein A380. M bestätigt, dies sei unserer, das Gate habe einen „Eckrüssel“. Na dann.
Der Co-Pilot meint nach etwas über 11 Stunden, dass auch der schönste Flug mal zu Ende geht und um 15 Uhr Ortszeit sind wir in der Immigration Hall.
N: "Das dauert jetzt 3 Stunden, so wie es hier aussieht."
Es ist sehr voll.
Aber wenn Sie was hier können in den USA, dann ist es Menschenmengen zu organisieren und nach 90 min rollen wir tatsächlich schon in unserem weißen 5000 Meilen Chevy Equinox vom Hertz-Gelände.
Mensch, da es ja doch viel früher ist, als erwartet, machen wir auf dem Weg nach Lancaster einen Zwischenstopp bei den Vasquez Rocks, die kennen wir noch nicht. Obwohl wir sie bestimmt schon gesehen haben, denn angeblich wurde die Gegend in über 200 Filmen als Drehort genutzt.
Wohin nun? Hotel, Restaurant, Einkaufen?
M: „Lass uns zuerst zum Walmart fahren, dann haben wir das Schlimmste hinter uns.“
Einkaufen gehört ganz offensichtlich nicht zu Ms Lieblingsbeschäftigungen.
Beim Walmart werden wir mit dem Ruf: „Walmart is closed“ empfangen. Hm, Streik oder irgendwas passiert? Keine Ahnung. N befragt das Navi, ob es in der Nähe eine weitere Filiale gibt. Glücklicherweise gibt es die und glücklicherweise haben wir das neue Navi, das sich ja in den USA gut auskennt. Also weitere 5 Meilen zum nächsten Laden. Der hat freundlicherweise auch auf.
Wir besorgen daher auch nur das absolut Notwendigste wie Hotdog Zutaten, Sam Adams, Big Wave (das es freundlicherweise mittlerweile auch hier und nicht nur in Florida und daheim beim Trinkgut gibt), 12l Wasser, Cola (was mit Geschmack) und Duschgel.
Die Schlangen an den Kassen sind beachtlich. Vielleicht weil der andere Laden geschlossen ist? Egal, es dauert. Unsere Kassiererin ist allerdings extrem langsam. N überlegt, ob die nicht vielleicht künstlich beatmet wird.
M (mittlerweile sichtlich angenervt): „Da bin ich ja schneller in die USA rein als beim Walmart raus.“
„Ich hab jetzt keine Lust mehr nach dem Hotel noch irgendwohin zu fahren zum Essen.“
Da wir hier ja noch Zeit haben, unsere Schlange bewegt sich nur alle 10 min ein paar Zentimeter, geht N noch zur Heißen Theke und holt dort die obligatorischen Chicken Wings für M und für sich Chicken Tenders in Begleitung von etwas Kartoffelsalat.
Um halb Acht sind wir endlich ziemlich erledigt im Hotel, N vergisst sogar ein paar Bilder vom Zimmer zu machen, bevor sie es in Chaos pur verwandeln. N & M essen, duschen und um halb Elf liegt N in den Federn.
80 °F diesig, 87 Meilen, Springhill Suites Lancaster
Sonntag 22.4.18 Lancaster, CA → Lone Pine, CA
N wacht um 3 Uhr auf und kann einfach nicht mehr einschlafen. Ok, dann eben Kaffee. Für uns echt ungewöhnlich sind wir um 7 Uhr beim Frühstück. Nach ein paar Würstchen in Begleitung von Rührei, Cheddar, Salsa und frischem Spinatblättern, ein paar Scheiben Marmeladen-Toast, einer Schale Haferflockenbrei und etwas Joghurt sitzen wir pünktlich um 8 Uhr im Wagen.
Wir fahren empfunden kreuz und quer durch das Antelope Valley und als N schon meint wir sind bestimmt falsch taucht das Four Aces Motel und Diner an einer Straßenecke im Nirgendwo auf.
Weiter geht es zu Ed’s Club Movie Location, hier steht dick „no trespassing private property“ angeschlagen, also macht N Bilder aus dem Wagen heraus.
Noch ein wenig kreuz und quer und wir erreichen die Sanctuary Adventist Church aus „Kill Bill“. Hier wird offenbar renoviert, zumindest sieht die Absperrung so aus.
Kurz vor dem Urlaub hat N noch den Tipp zur Musical Road Avenue G zwischen der 30th und 40th Straße erhalten. Da unser Navi die Avenue G einfach nicht kennen will, brauchen wir etwas länger bis wir sie finden.
Wir fahren zweimal die Straße lang (kein Wunder, dass die Straße aus dem Innenstadtbereich verlegt wurde, wenn das alle gemacht haben) und N & M haben dennoch keinen blassen Schimmer, was das wohl sein könnte.
Tatsächlich handelt es sich um das Finale der Ouvertüre von Wilhelm Tell. M findet sogar ein Video von der ersten Location.
N: „Müssen wir oder die Stadt dafür eigentlich GEMA Gebühren zahlen?“
M: „ Hier sind das wohl eher FA(hr)MA Gebühren.“
Da wir jetzt schon westlich von Lancaster sind wollen wir bei der Antelope Valley California Poppy Reserve vorbeischauen. N hat zwar wenig Hoffnung, da es hier insgesamt sehr trocken aussieht aber gucken kostet ja nix und Zeit haben wir ja, ist ja schließlich Urlaub. Tatsächlich gibt es aber nur einzelne versprengte Einheiten blühender Exemplare, die dem Wetter tapfer standgehalten haben. Ok, Eintritt zahlen lohnt dafür nicht, das macht keinen Sinn.
Die Info, dass es erst in 3 Tagen wieder Supermarktkontakt geben wird, verunsichert M doch ein wenig und er möchte die gewonnene Zeit in einen Walmartbesuch investieren. Das wir das noch erleben dürfen.
Wir kommen an einem Gebäude mit hohem Stacheldraht vorbei.
M: „Das sieht aus wie ein Gefängnis, aber das scheint geschlossen zu sein.“
N: „Wär ich mir nicht sicher, hier sieht ja vieles so verlassen aus.“
M: „Allerdings stehen hier keine Autos, wo parken denn die Angestellten?“
N: „Ist doch Sonntag.“
M: „Ne klar, Gefängniswärter ist ein Monday to Friday, Nine to Five Job.“
Wir passieren eine Stelle mit schlechtem Fahrbahnbelag. Die Reifen machen ziemlichen Lärm.
M: „Das gab denen wohl die Idee für Wilhelm Busch.“
N: (?????) „Wilhelm Busch?“
M: „Na, die Ouvertüre.“
N: „Du meinst Wilhelm Tell?“
M: „Verdammt, das ist ja peinlich. Das kommt auf keinen Fall in den Reisebericht. Das lesen auch Personen, mit denen ich beruflichen Kontakt habe. Hierdurch würde mir ja ein Autoritätsverlust drohen.“
N: (?????)
M: „Okay Ty, schreib´s rein.“
N: „Mach Dir nichts draus, ich wollte gerade auch „Othello“ sagen. Zusammen macht das wieder Wilhelm Tell.“
Wir erreichen den Walmart. Hm, das ist doch der, der geschlossen war. Na egal, jetzt ist er auf. N verschwindet in der Beinkleidabteilung, da ein mitgereistes Exemplar ersetzt werden will und M besorgt die „Lebensmittel“.
M: „Die Frischeabteilung ist leer, alle Regale, die hatten wohl gestern ein technisches Problem.“
Sprach‘s und mit einem Knall geht der Strom aus. Kollektives Aufstöhnen durchzieht den Laden.
N: „So in etwa?“
M: „Fallen die Kassen dann eigentlich auch aus?“
Ein paar Minuten später ist der Strom wieder da, diesmal kollektive Erleichterung.
N & M stehen an der Kasse. Knall.
Das Gleiche noch mal von vorne.
Die Kasse tut es noch, allerdings scheint sie die schnellen Wechsel nicht gutzuheißen. Karten werden nicht mehr akzeptiert, ok, dann halt bar.
Auf der 14 auf dem Weg nach Lone Pine passieren wir eine Baustelle, auf der kein einziger Mensch zu erblicken ist.
N: „Hier scheint ja auch keiner was zu tun.“
M: „Hier ist halt auch Sonntag…. genauso wie im Gefängnis.“
N: „Haha.“
Auf unserer Strecke liegt der Red Rock Canyon State Park sozusagen auf dem Weg und da wir den auch noch nicht kennen, halten wir hier an. Beim Visitor Center besorgen wir zuerst eine parking permit und fahren dann wieder zum Anfang des Abbott Drive, da sich hier der Trailhead vom Hagen Canyon Nature Trail befindet.
N hat sogar an ihr Sonnenmützchen gedacht, weil M sie daheim erinnert hat, das kommt jetzt zum Einsatz, nicht sehr kleidsam, aber immer noch besser, als mich wieder als Kopfbedeckung zweckzuentfremden.
Ein Paar fragt nach der Länge des Trails und die knapp 2 km scheinen sie abzuschrecken. Vielleicht auch nur Ns Versuche, das in Meilen im Kopf umzurechnen. Kopfrechnen war noch nie Ihre Stärke.
N testet, ob sie bei der Einweisung in ihr GPS, die sie von einem freundlichen und geduldigen Menschen letzten Sommer erhalten hat, auch was behalten hat. Und was sollen wir sagen, sie bekommt den Track geladen und kann ihn auch auf dem Gerät verfolgen. Läuft. Im wahrsten Sinne.
M: (greift nach der Wasserflasche) “Siehst du, ich trinke auch was, damit Du Dir keine Gedanken machst.“
Er nimmt einen Schluck.
N hat immer Angst, dass M nicht genug Wasser trinkt beim Wandern, damit für sie mehr Wasser da ist. Sehr nett aber doof, wenn er dann mit einem Hitzschlag umkippt.
N: „So einen Minischluck.“
Immer was zu moppern die Dame.
M: „Dann zumindest keine großen Gedanken.“
Eine Krähe fliegt vorbei.
M: „ Schau mal, eine Bio-Drohne.“
Nach einer knappen Dreiviertelstunde sind wir wieder im Auto und weiter geht es.
Irgendwo hinter Olancha ist eine große Fläche von etwas Weißem bedeckt.
N: „Ist das Salz?“
M: „Es ist weiß, also vermute ich mal „ja“.“
N: „Schnee ist auch weiß.“
M: „Hm, lass mich überlegen… aktuell 87 °F… stimmt, Schnee ist auch weiß.“
N: „Pah!“
Kurz vor 16 Uhr erreichen wir das Visitor Center in Lone Pine und N besorgt sich hier schnell eine Karte der Alabama Hills.
Nächster Halt das Motel. N geht einchecken und M wartet draußen. N kommt wieder M verschwunden. Dann heftiges Winken und Rufen vom Pool. Während N an der Rezeption war, haben sich S & D und M gefunden.
N gesellt sich auch sofort dazu und M ist so lieb und räumt inzwischen das Auto aus.
Wir verbringen ein paar unterhaltsame Stunden am Pool und, von einer kurzen Duschpause unterbrochen, im Restaurant „The Grill“ ein kurzes Stück die Straße runter.
88 °F, 248 Meilen, Best Western Plus Frontier Motel
Montag 23.4.18 Lone Pine, CA → Death Valley, CA
Hey cool! Bis 6 Uhr geschlafen. N macht Kaffee, hilft mir wieder ein wenig beim Reisebericht tippen, mit den Pfoten geht das einfach nicht und steht eine Weile später auch schon unter der Dusche, schließlich sagt der Plan, dass wir um 8 Uhr los wollen. Auch heute Morgen spielt N wieder „Such den Fön oder küss den Frosch“ und der Fön ist mal wieder… im Kleiderschrank. Wohin sind die Zeiten, als ein Haartrockner noch im Bad zu finden war?
N & M treffen S & D noch zum Frühstück, N erzählt, dass der komische Typ, der gestern Abend vor dem Hotel stand als sie vom Essen kamen, sie vor der Zimmertür merkwürdig angesprochen habe. Er wollte festhalten, dass wir auf seinem Parkplatz für Zimmer 118 stehen würden und er auf unserem für Zimmer 116, falls wir umparken wollten. Aber wir müssten nicht, das wäre so für ihn ok. N entschuldigt sich, sie hatte gar nicht bemerkt, dass da Nummern an den Parkplätzen waren. Er kommentiert die 6 und die 8 sähen sich ja auch sehr ähnlich. M dachte zuerst der wollte um einen Dollar bitten, so wie er aussah. Sehr merkwürdig das Ganze. D berichtet von einem Hotel in dem sie mal genächtigt haben, das als Ganzes wohl auch sehr gruselig gewesen sei, wie das Bates Motel.
M: „Und keiner will als Erster in die Dusche. Ne, ne geh du ruhig mal zuerst. Nein? Dann Schnick-Schnack-Schnuck.“
Gegen 9 Uhr machen sich N & M auf den Weg in die Alabama Hills. An unserem Wagen hängt ein Zettel, mit der gleichen Botschaft des Herrn von gestern… das war ihm wohl sehr wichtig.
Unser erstes Ziel der Whitney Portal Arch oder auch Western Arch. Laut Beschreibung sollen wir 5,3 Meilen westlich von Lone Pine an der Brücke parken und hinübergehen. Hier ist ums Verrecken keine Brücke auszumachen auch wenn wir mehrfach hin- und herfahren und N auch den Arch mithilfe der Geokoordinaten lokalisieren kann. Keine Brücke. Irgendwann fahren wir auf einen unbefestigten Weg, der nördlich von der Whitney Portal Road abzweigt und sich schnell zu einem kleinen Parkplatz weitet.
Das sieht doch ganz vielversprechend aus und tatsächlich beim Erkunden der Umgebung ist ein Trail Marker und eine kurze Holzbrücke auszumachen. Die konnte man aber auf gar keinen Fall von der Straße aus sehen.
Wir gehen über die Brücke und folgen dem Weg. Das GPS weist uns die Richtung zum Arch und nach ein paar Minuten können wir ihn ziemlich weit oben auf dem vorderen Hügel ausmachen. Ab einem weiteren Pfosten mit einem nicht mehr leserlichen Text halten wir nach rechts direkt auf den Arch zu, denn hier ist kein offizieller Trail mehr erkennbar.
Mit dem Zoom ist der Arch zu unserer Rechten schon ganz gut auszumachen.
Der erste Teil des Weges ist gut erkennbar, danach geht es nach rechts querfeldein. Auch hier gilt: Don't crush the bush.
Je höher wir hinaufkommen, desto besser wird die Aussicht.
N kämpft mit dem GPS. Irgendwie kriegt sie das mit dem Track abspeichern nicht hin.
Wir kommen der Sache näher.
Wir finden auch die im Netz erwähnte Leiter, trauen uns aber weder sie an der geeigneten Stelle für ein Photo durch den Arch zu platzieren noch darauf herumzuklettern. Daher gibt es nur schräge Bilder durch den Arch, die Aussicht ist dennoch grandios.
Wir brauchen eine knappe Stunde hin und her und fahren danach auf die Movie Road zum Mobius Arch Trail. Der ist so gut ausgebaut, dass man sich kaum verlaufen kann aber irgendwo direkt am Arch schaffen es N & M dann doch. Glücklicherweise gibt es hier genug Wanderer, die uns wieder auf den rechten Pfad weisen. Am Whitney Portal Arch haben wir übrigens nur ein weiteres Paar getroffen, das uns beim Abstieg vom Hügel entgegenkam.
Mobius Arch
Was tut man, also N, nicht alles für ein Photo.
Bevor wir uns auf den Weg ins Death Valley machen, hält M noch kurz zum Tanken in Lone Pine. Sicher ist sicher.
Ein Stück hinter dem Father Crowley Vista Point biegen wir rechts auf eine unbefestigte Straße ab zu den Darwin Falls. Dort, wo die Straße nur noch für Allradantrieb zugelassen ist, stehen 2 Autos. Aha, hier ist offenbar der Trailhead.
Wir parken und N & M schlüpfen in die Wanderschuhe. N aktiviert das GPS und los geht es gemeinsam mit einem weiteren Paar, das uns fragt, ob wir schon mal hier waren. Nö. Ok, die beiden auch nicht erfahren wir.
Nach einer Weile wird der breite Wash enger und grüner, tatsächlich fließt sogar etwas Wasser und einige Bäume spenden Schatten. Gemeinsam und mithilfe des GPS schlagen wir uns durch die Büsche und erreichen den untersten Wasserfall (die oberen kann man offenbar nur mit richtiger Kletterausrüstung erreichen).
Hier unterhalten wir uns ein wenig und erfahren, dass die beiden aus Indiana stammen und daher die Wahl des Urlaubsziels für sie immer einfach sei, denn überall sei es schöner als in Indiana. Dafür seien die Lebenshaltungskosten dort günstig. Tja, man kann nicht alles haben.
Wieder im Auto merkt N, dass sich die Sohle von ihrem rechten Wanderschuh ablöst. Mist, hätte sie doch mal lieber die alten Adidas Wanderschuhe aus den 90ern mitgenommen, wie sie es zuerst vorhatte. Hat sie nicht gemacht, weil sie befürchtete, die könnten kaputtgehen. Na klasse, die hier gehen heute Abend in die ewigen Schuhjagdgründe ein.
Also Planänderung für Übermorgen: wir bauen in Vegas noch den REI ein, vielleicht bekommt N da ja Ersatzschuhe. Allerdings werden wir dafür wohl den Snow Canyon kürzen müssen.
Die für heute geplante Wanderung in den Mesquite Flat Sand Dunes lassen N & M jetzt auch weg. Zu heiß befinden sie, schließlich sind hier 104 °F. Am Visitor Center angekommen zeigt das dortige Thermometer sogar 109 °C. N meldet uns ordnungsgemäß mit unserem National Park Jahrespass an und besorgt dann den Parkstempel, denn N hatte 2006, als sie hier waren, kein Stempelbuch. Sie ist sich allerdings auch nicht sicher, ob sie damals einen Kühlschrankmagnet gekauft haben und nimmt daher zur Sicherheit auch noch einen mit. Auf der Infotafel lesen wir, dass Dante’s View bis Mai noch geschlossen ist. Hm, doof, denn da waren wir damals auch nicht, aber kann man nix machen. Wir erfahren auch, dass der Parkplatz am Golden Canyon bis morgen 9 Uhr früh geschlossen ist. Dann haben wir ja morgen früh keine Eile. Für den Park Film ist es jetzt kurz vor Schließen des Visitor Centers auch zu spät, vielleicht machen wir das morgen.
Wir fahren durch die Baustelle, als die sich die Ranch at Death Valley aktuell präsentiert, zur Hotel Registration, die mit Hinweisschildern ausgezeichnet ist und sich momentan im Zimmer #501 befindet. Das letzte Schild kann M nur lesen, indem er aussteigt und hingeht, da so ein Depp seinen Fullsize SUV genau davor platziert hat. Mitdenken? Fehlanzeige. M weist den Fahrer im Wagen dezent darauf hin. Der kriegt weder eine Entschuldigung noch eine sinnvoll aus dem Hinweis abgeleitete Aktion wie Umparken hin.
Beim Einchecken erhalten wir Zimmer #410, dort empfängt uns eine laufende sehr laute Klospülung, nein danke, N macht auf den Fersen kehrt.
Neues Zimmer #414. Leider ist hier die Wanne ganz verschmutzt. Dass die Wand in der Dusche aufgehackt ist und die Armatur fehlt, sieht N erst danach. Sehr selektive Wahrnehmung. Nächste Versuch, M ist schon nicht mehr so entspannt. Wir bekommen ein anderes Gebäude zugewiesen Zimmer #510. Hier funktioniert alles, allerdings steht die Klimaanlage auf Heizen. Schlechter Scherz, hier sind auch so 109 °F. N wirft erst mal Klimaanlage und Ventilator an, dann ein erstes Bier auf der Terrasse, direkt gegenüber vom Pool.
Es könnte uns wahrlich schlechter gehen.
Pool voraus.
Unser Zimmer #510 links von der kleinen Palme in der Mitte.
Zum Restaurant gehen? Keine Lust. Es gibt Hot Dogs und Kartoffelsalat auf unserer Terrasse im Death Valley einfach unbezahlbar und zum Nachtisch eine Runde Pool.
Irgendwie hatten N & M den Pool allerdings anders angelegt in Erinnerung von unserem Besuch hier in 2006, aber egal. Schwimmen in der Wüste ist auch einfach unbezahlbar.
Eine Weile sitzen wir noch auf unserer Terrasse und schauen den Fledermäusen beim Abendessen einfangen zu.
Wir sind zwar nicht übermäßig viel gelaufen heute, etwa 9 km, aber die Sonne schlaucht ganz schön und N hat den Anflug einer Erkältung mit Halsweh, daher geht sie schon um 20 Uhr ins Bett.
68-109 °F, 118 Meilen, Ranch at Death Valley
Dienstag 24.4.18 Death Valley, NV
N ist mit Ihren Halsschmerzen ab 1 Uhr wach, nervig. Gegen 4 Uhr schnappt sie sich den Laptop, Schlaf wird wohl nix mehr. Gegen 6 Uhr merkt sie, dass es draußen schon hell ist und öffnet die Terrassentür. Angenehme 23 °C empfangen sie hier. Also schnell die Tür weit auf und die laute Klimaanlage aus. Um halb acht kommt die Sonne über die Berge und in der Sonne wird es schon nett warm, im Schatten ist es aber immer noch total angenehm. Während N duscht, setzt sich M eine Weile nach draußen und genießt und sammelt wie Frederick die Eindrücke.
Wir frühstücken im Schnellimbiss des Hotels. Na ja, schön ist anders, aber egal. Zumindest sehen wir etwas Wildlife. Ein Coyote quert in wenigen Metern Abstand unseren Weg.
Kurz vor Neun sind wir am Parkplatz des Golden Canyon, der um 9 Uhr wieder nutzbar sein sollte laut Infocenter. Kurz nach 9 Uhr fragt M bei den Arbeiter, die die Parkplatzmarkierung aufbringen mal nach. Hm, es könne schnell gehen oder noch ne halbe Stunde dauern. Aber wir könnten ruhig am Straßenrand dort stehenbleiben. Na denn.
N & M beschließen nicht den ganzen Loop über den Gower Gulch zu laufen, sondern nur den Golden Canyon bis Red Cathedral und zurück. Erstens weil N ja keine Wanderschuhe mehr hat, sondern mit Turnschuhen unterwegs ist und zweitens weil sie sich mit der Erkältung nicht so richtig fit fühlt.
Eingang in den Golden Canyon
Blick zurück von der Red Cathedral
In der Red Cathedral
M klettert noch ein Stück höher und nimmt uns mit.
Die Aussicht von hier oben ist nicht zu verachten.
Auf dem Rückweg.
Auf etwa der halben Strecke des Rückwegs treffen wir auf ein deutsches Paar, das uns fragt, ob es sich lohnt dahin zu gehen. „Ja klar lohnt es sich.“
Allerdings ist der Weg dahin auch schön, haben die aber vielleicht noch nicht bemerkt? Was N & M allerdings bemerken: Die beiden haben keine Tasche dabei, keine Wasserflasche, keine Kopfbedeckung, nix, nur ne Kamera. M fragt ungläubig, ob sie denn nichts zu trinken dabei hätten. „Ja doch, im Auto.“ Es seien ja nur 2,5 km. Echt jetzt???? Wir haben bis hierher schon die 6. Wasserflasche in Arbeit. Kurzerhand drückt M ihnen aus seinem Rucksack je zwei Flaschen Wasser in die Hand und ermahnt dringlich, bitte doch demnächst Wasser mitzunehmen.
Es geht weiter.
Als wir 2006 hier waren, sind wir mit der Limousine keine unbefestigten Straßen gefahren, daher holen wir jetzt ein wenig nach und fahren zum Devil’s Golf Course.
Wenn wir schon mal hier sind wollen wir natürlich auch noch mal zum Badwater Basin, denn schließlich war Sunny noch nicht hier. Irgendwie hat N den Eindruck, dass hier ein wenig ausgebaut wurde in den letzten 12 Jahren.
Und auch den 20 Mule Canyon fahren wir heute zum ersten Mal.
N: „Ein wenig wie auf dem Mond hier.“
M: „Ach, da warst du schon?“
Die Strecke ist etwas ruppig. N versucht während der Fahrt eine Wasserflasche umzufüllen.
N: „Wackel mal nicht.“
M: “Merkst du selber oder?“
Ja, ja schon gut. Vor ein paar Tagen hat M N im Wagen mit Wasser bespritzt und ihr Aufschrei: „Die Elektronik!“ Ist jetzt nicht typisch für Frauen, wenn man sie nass macht, meint M. Allerdings muss man dazu auch wissen, dass N schon mal das Navi und die komplette Unterhaltungselektronik inklusive Bordcomputer eines A6 geschrottet hat mit einem Becher Wasser, den sie in die Mittelkonsole gekippt hat.
Riesen-Moqui
Der Zabriskie Point ist auch eindeutig erweitert und umgebaut seit damals. Leider ist das Licht nicht so schön, wie 2006 zum Sonnenuntergang und auch viel voller, denn hier treffen wir auch zum ersten Mal heute auf ziemlich viele Leute auf einen Haufen.
So ein Schal ist wichtig in der Wüste, hier soll es ja schließlich nachts kalt werden.
Im Visitorcenter ist es auch nicht leerer aber N möchte den Parkfilm unbedingt sehen. Danach sind wir fertig für heute. M geht ein wenig in den Pool und faulenzt danach im Gartenstuhl. N und ich sortieren Bilder und tippen etwas Reisebericht auf der Terrasse. Sunny legt sich ne Runde aufs Ohr.
N & M haben keine Lust, im Schnellimbiss zu essen und die Alternative Fry Bread Tacos will M auch nicht. Also gibt es die restlichen Hot Dogs und dazu einen Salat und Melone aus dem Imbiss.
Wir sind heute 8,6 km gelaufen und das ist bei den Temperaturen ganz schön anstrengend, M döst schon gegen 18.30 Uhr, sogar noch während das Champions League Spiel läuft, vor sich hin.
106 °F, 54 Meilen, Ranch at Death Valley
Mittwoch 25.4.18 Death Valley, NV → Overton, NV
N schläft bis 4 Uhr. Fast 8 h. Sehr gut, so langsam wird es besser, Erkältung und Jetlag zusammen ist ganz schön mies.
M ist gestern ja so früh eingeschlafen, dass er seine Melone nicht gegessen hat, das holt er jetzt zum Kaffee bei Charmed nach.
Wir verlassen das Death Valley gegen 8 Uhr Richtung Nord-Osten und steuern unser erstes Ziel für heute an: Rhyolite Ghosttown.
Auf dem Beatty Cutoff
Hier laufen wir ein wenig zwischen Kunst und Ruinen herum, bis der Hunger sich meldet, denn wir haben noch nicht gefrühstückt.
Ehemalige Schule
Ehemalige Bank
Ehemaliges Irgendwas
Also weiter das kurze Stück nach Beatty, hier legen wir unseren Frühstücksstopp bei Mel’s Diner ein. Ziemlich große Portionen zu einem guten Kurs und leckerer als gestern in der provisorischen Imbiss“halle“ der Ranch allemal.
Mit etwas Mühe finden wir in Pahrump eine Tankstelle, die ausländische Kreditkarten akzeptiert, denn Arco tut dies offenbar laut der Aussage des Mitarbeiters an der Kasse nicht.
Weiter geht es zur Red Rock Canyon National Conservation Area und obwohl die so nah bei Vegas liegt, waren wir da tatsächlich bisher noch nicht. N fragt, ob der NPS Pass akzeptiert wird, „ja natürlich“. Hätte sie beim genaueren Lesen des Namens auch drauf kommen können, aber fragen kostet ja nichts und wer nicht fragt bleibt dumm, das wusste schon vor 40 Jahren die Sesamstraße.
Wir stoppen in Vegas bei REI. Hoffentlich bekommen wir hier Schuhe für N. Tatsächlich ist die Beratung spitze, N bekommt auch noch Hinweise, wie die Schuhe richtig zu schnüren sind und bald ist sie stolze Besitzerin neuer grüner Wanderschuhe. Ok, Wandersocken und eine Hose haben auch noch gerufen „Nimm uns mit“. Eigentlich sollten Wanderschuhe ja eingelaufen werden, aber dazu hat N jetzt keine Chance, denn schon morgen soll es ja auf den Red Mountain Trail gehen, daher hat der Kundenberater extra Schuhe ausgesucht, die trotzdem keine Probleme in der Hinsicht verursachen sollten. Sehr umsichtig.
Nebenan ist ein „Total Wine“, den Laden kennen N & M noch nicht. Hier gibt es eine erfreulich große Bierauswahl und für die 12er Kiste Sam Adams werden nur $12,99 aufgerufen. Das gleiche gilt sogar für den Kona Variety Pack, den N mitnimmt, denn da sind Sorten drin wie das Wheat Ale, das sie unbedingt probieren will. Beim Walmart, den wir danach für das Auffüllen der Essvorräte ansteuern werden mehr als $15 für die Kiste Sam Adams aufgerufen. Alles richtig gemacht.
Weiter geht es Richtung Overton über die Autobahn. 3 Jagdflieger starten in unserer Nähe von der Nellis Air Force Base und fliegen noch recht tief an uns vorbei.
N: „Die sind aber verdammt schnell.“
M: „Ja, die sind schnell.“
N: „Mach schnell.“
Wir erreichen am späten Nachmittag das North Shore Inn und N & M beschließen nach dem Bezug des Zimmers noch an den Pool zu gehen. Die Hot Tub ist eindeutig zu warm, daher hängen die beiden Ihre Beine den normalen Pool. Schon unser 2. Poolkontakt in diesem Urlaub. Wenn das so weitergeht, dann sind wir hier öfter im Pool als in Florida, meint N.
Da Overton nur 2 Restaurants zu bieten hat, gehen wir der Einfachheit halber zum Mexikaner „La Fonda“ direkt gegenüber vom Hotel. Da gibt es natürlich keine Wings und so entscheidet sich M für Shrimp-Burritos. N nimmt dafür die Huhn-Variante. Die Margaritas gibt es in netten Gläsern, deren Stiel wie ein Saguaro aussieht.
92 °F, 254 Meilen, The North Shore Inn
Donnerstag 26.4.18 Overton, NV → Springdale, UT
Da das Valley of Fire gestern dem Schuhkauf zum Opfer fiel, holen N & M das heute Morgen nach.
N & M wollen den White Domes Trail laufen, da der beim ersten Besuch hier der Hitze zum Opfer fiel. Am Trailhead stehen ein paar Autos herum, aber wir treffen unterwegs nur eine Mutter in Jesusschlappen und ihre Kinder, die etwas besseres Schuhwerk zum Wandern an den Füßen haben. Der Trail ist nicht sehr lang mit knapp 2 km aber er ist sehr abwechslungsreich und macht uns viel Spaß. Gut investiertes Eintrittsgeld.
N (raschelt im Rucksack herum): „Du schleppst die ganze Zeit den Kicker mit auf die Wanderungen?“
M: „Ist doch ne Sportzeitung.“
Wir verlassen diesen ausgesprochen schönen Statepark leider schon wieder, da N & M heute noch andere Ziele auf der to-do-list haben.
Es geht weiter nach St. George. Unser Equinox zeigte schon zu Beginn nur noch 23 % remaining oil life an. Aktuell sind es noch 13 %. Das geht etwas schnell. In dem Tempo haben wir ein negatives oil life, wenn wir wieder in Los Angeles sind. Hm. N sucht Hertz in St. George raus. Gibt es, wunderbar. Also ins Navi eingegeben und los. Das Navi führt uns zur Airport Mesa. Weit und breit kein Hertz aber ne tolle Aussicht auf die Stadt und die Umgebung. N vermutet, dass man sich einen Wagen hierhin nur auf Bestellung liefern lassen kann. Kurzer Blick ins Navi. Um die Ecke gibt es nochmals Hertz. Dann eben dahin. Angekommen meint der Herr hinter dem Schalter der Wagen sei noch gut für weitere 1500 Meilen und er würde die Anzeige zurücksetzen. So einfach verlängert man also das oil life. Mal eben von 13 auf 100 %. Einen anderen Wagen würde es nur an den großen Flughäfen geben. Doof, denn der nächste große Flughafen, an dem wir vorbeikommen, ist San Francisco. OK, dann fahren wir halt weiter.
Den Besuch im Snow Canyon selber lassen wir heute ausfallen, nicht so schlimm, hier waren wir ja schon mal und dafür waren wir ja heute Morgen im Valley of Fire. Irgendwas musste ja schlussendlich der Zeit für den Schuhkauf geopfert werden. Den Red Mountain Trail zum Snow Canyon Overlook will N aber auf jeden Fall machen und so fahren wir zum Trailhead kurz hinter dem Milemarker 15 an der 18 von St. George aus Richtung Norden. Der Trail ist schon an der Straße ausgeschildert und der Parkplatz zur Linken von St. George aus kommend kaum zu übersehen. Es gibt sogar eine Chemietoilette. N hat aus dem Netz eine Wegbeschreibung, aber die scheint nicht ganz auf die Gegebenheiten vor Ort zu passen. N & M sind sich nach einer Weile nicht mehr sicher, ob sie noch richtig sind und fragen zwei junge Kerle, die uns überholen nach der Stelle, wo man den Stacheldrahtzaun überqueren soll.
Hier geht es hoch.
Kein Ding, das käme noch und sei nicht zu übersehen. Tatsächlich ist dem wirklich so, denn man läuft zu Beginn des Trails ziemlich lange zwischen zwei parallelen Stacheldrahtzäunen, die sich als langes U entpuppen, bis es nicht weitergeht und dort ist eine Art Einschnitt aus Holzpflöcken im Zaun, wo man bequem hindurch kommt. Der weitere Weg ist gut erkennbar.
Hinter dem Zaun wird es besser zu laufen.
An einer Stelle geht es links felsig etwas bergab, da sind N & M sich etwas unsicher wo es weitergeht aber es steht dort ein Steinmännchen, das den Weg weist. Nämlich genau über die glatten Felsen links runter. Irgendwann geht es dann links zum Overlook und dieser Abzweig ist gut erkennbar mit einem Trailmarker ausgestattet. Obwohl… M wär fast daran vorbeigestiefelt. Er war gerade so im Wanderfluss.
N: „Kacksand.“
Der Trail ist offenbar an ein paar Stellen mit tieferem Sand ausgestattet.
Nach etwas über einer Stunde erreichen wir den Overlook. Hier hat man einen tollen Blick den ganzen Snow Canyon entlang. Wir bleiben hier eine ganze Weile bevor sich N & M wieder auf den Rückweg machen.
Wir stoppen noch beim Sinclair, da wir eh Tanken müssen und der Dino ruft unter $3 pro Gallone auf. M reicht N die Quittung und macht sich dann als Fensterreiniger zu schaffen.
N: „Kann es sein, dass du Premium getankt hast?“
M: „Ähmmmm.“
Tja, wie beim Bier gewonnen, so beim Benzin zerronnen.
N: „Hast Du meine Taschentücher schon weggeworfen?“
M: „Ja.“
N: „Das erhöht aber schnell den Verbrauch.“
(Anmerkung der Autors: Taschentücher, verpackt wie bei uns daheim, werden hier in Gold aufgewogen. Und wer will schon mit ner Tissuebox in den Pfoten wandern.)
M: Ja, reduziert aber die Anzahl an Bazillen in diesem Auto.“
N: „Wohl eher Viren, das ist was ganz anderes.“
M: „Schreibt man auch ganz anders.“
Roadside America empfiehlt hier in der Nähe den License Plate Pole. Das ist was für uns und so stoppen wir dort natürlich auch noch. N fragt sich, ob der innen hohl ist und wie gut der einem Sturm wohl standhält.
Unser nächstes Ziel, unser Hotel in Springdale. Wir kommen am späten Nachmittag an und überlegen noch an den Pool zu gehen. M ist für erst Essen dann Pool.
Zum Essen geht es 10 min zu Fuß zu Jack‘s Sports Grill. Chips und Salsa, Netterweise sind die Chips, die es hier zur Salsa gibt Schwarz, Rot und Gold und M bekommt die ersten Wings dieser Reise. N testet 2 Green Iguana Margaritas und den Hawaiian Burger.
Wieder zurück am Hotel sind die beiden einfach zu müde, schließlich sind sie heute 13 km gelaufen und das mit den neuen Schuhen ohne größere Probleme. Also geht die Entscheidung gegen Pool und für Bett aus.
93 °F, 194 Meilen, Quality Inn & Suites Montclair
Freitag 27.4.18 Springdale, UT
N wird erst um kurz vor 7 Uhr wach. Gute Güte, lag das vielleicht daran, dass wir heute bei offenem Fenster mit Grillengezirpe und nicht mit der lauten Klimaanlage genächtigt haben? Nur gut, dass N vorgestern eher durch Zufall im DA Forum von einem einfachen Weg zum Observation Point im Zion National Park erfahren hat, denn die fast 700 Höhenmeter würde sie vermutlich nie im Leben hinbekommen und der Versuch hätte heute bestimmt Frust verursacht. Daher machen wir uns nach dem Frühstück auf, den Trailhead des East Mesa Trails zu suchen.
Am Parkeingang des Zion um 10 Uhr angekommen, finden wir lange Schlangen und den Hinweis, dass die Parkplätze alle voll seien. Puh, gut dass wir nur durchfahren wollen zum Osteingang. Eine Rangerin lässt uns die Spur für Parkangestellte nehmen, da wir einen Nationalparkpass vorweisen können.
Mit Hilfe der Wegbeschreibung unter dem Reiter „The Hike“ aus dem Internet finden wir auch den Trailhead nur dass man statt links besser rechts um die Kiefer herumfahren sollte. Glücklicherweise ist die Straße knochentrocken, so dass das angeblich schlechtere Stück der Strecke tatsächlich besser zu fahren ist als das geschotterte Stück.
Am Trailhead stehen eine Handvoll Fahrzeuge herum und wir treffen bereits kurz nachdem wir gestartet sind einige Hiker, die schon auf dem Rückweg sind. Die 5 km Strecke ist größtenteils eben und die Bäume spenden auch ab und an willkommenen Schatten.
Nach einer Weile werden die Bäume etwas lichter und man kann den ein oder anderen Ausblick erahnen.
Gegen Ende des East Mesa Trails geht es ein Stück bergab und nachdem der Trail auf den eigentlichen Weg zum Observation Point trifft, geht es wieder bergan. N & M benötigen etwa 90 min für den einfachen Weg.
Wir genießen eine Weile die grandiose Aussicht, bewundern den Trail zu Angels Landing, der absolut gar nicht für uns in Frage kommt, zu viele Todesfälle dort. Allerdings haben N & M in der halben Stunde, die sie hier am Observation Point sitzen, auch schon bei 3 Leuten Angst, dass sie runterfallen, so nah wie die am Abgrund rumturnen. Eine Dame lässt ein Photo machen, so ca. 1,50 m von der Kante entfernt, das sei ihre maximale Grenze meint sie, „too much to lose there“. Dem können wir absolut zustimmen.
N hat versucht den Trail mit dem GPS aufzuzeichnen aber irgendwie bekommt sie es nicht hin. Das Bedienungsmenu ist für sie an manchen Stellen offenbar einfach nicht logisch nachvollziehbar. Insgesamt sind wir etwas über 3,5 h Stunden von 11.20-15 Uhr mit Aufenthalt am Observation Point unterwegs. Auf dem Rückweg treffen wir wieder eine Reihe Leute und am Trailhead stehen mittlerweile auch 13 Fahrzeuge als wir wieder ankommen.
Wir wollen auf jeden Fall noch zum Visitor Center um einen Parkstempel zu holen, denn den hat sie von 2006 auch nicht. Am Osteingang werden wir deutlich ermahnt, demnächst unaufgefordert auch eine Photo ID mit dem National Park Pass vorzuzeigen. Aye, aye.
Glücklicherweise ist die Parksituation deutlich entspannter jetzt gegen 16 Uhr im Vergleich zu heute Morgen und obwohl der Parkplatz immer noch als „full“ angeschlagen ist, sind hier eine ganze Reihe freier Parklücken.
N besorgt Ihren Stempel und dann verlassen N & M auch schon wieder das Visitor Center, denn irgendwie ist es hier wie auf dem Bahnhof, wenig einladend.
Draußen läuft zwischen all den Menschen ein deer herum. Was tut man nicht alles für ein wenig frisches Grün. Allerdings sehen wir auch ein Paar, dass so in ihre jeweiligen Handys vertieft ist, dass sie in ca. 50 cm an dem Tier vorbeigehen ohne es zu bemerken. Verrückte Welt.
N & M hatten gestern noch überlegt, den Besuch der nahegelegenen Grafton Ghosttown heute Nachmittag nachzuholen aber M meint er könne auch ziemlich gut ohne die Ghosttown leben. Stattdessen setzen sich N & M lieber ein Stündchen gemütlich an den Pool, der ziemlich warm ist. Die Hot Tub allerdings ist unerträglich heiß, da würde man sicher drin schwitzen, soweit das im Wasser geht.
Hinter unserem Zimmer liegt ein großer Baumstamm dekorativ am Hang herum. Der optimale Ort für einen Mountain Lion laut M. Er erwartet auch ständig dort einen zu erblicken und macht entsprechende Kommentare.
Zum Abendessen geht es heute ins Bit & Spur ein Stück die Straße runter. Hier wollen alle Gäste offenbar draußen auf der Terrasse sitzen. Nein danke, viel zu warm. N & M bevorzugen den Platz an der Bar. Die Margaritas sind ganz gut, das Essen auch. Leider gibt es keine wings hier, also wieder Shrimp-Burrito für M. N schafft ihren Southwestern Salad nicht und braucht zum ersten Mal seit Jahren einen Doggy Bag. Hm, vielleicht hätte sie die Chips & Guacamole vorher nicht essen sollen?
Heute Abend versuchen wir den Trick mit dem offenen Fenster nochmal. Ach ja, wieder 13 km "erledigt" heute.
Ns hawaiianische Bierauswahl
90 °F, 50 Meilen, Quality Inn & Suites Montclair
Samstag 28.4.18 Springdale, UT → Cannonville, UT
Mitten in der Nacht wacht M auf.
N: „Es ist 3 Uhr.“
M: „Weiß ich, die Mikrowelle zeigt 11 Uhr.“
M kennt sich offenbar auch mit der Mikrowellen-Zeitzone aus.
Heute Morgen beim Kaffeekochen schafft N es doch tatsächlich, die Verpackung mitsamt dem darin enthaltenen Kaffeebeutels zu zerreißen. Das hat sie in all den Reisen auch noch nicht geschafft. Glücklicherweise. Denn das ist eine ziemliche Ferkelei, überall ist jetzt Kaffeepulver verteilt.
Heute ist Samstag, also kein Charmed, aber „10 Dinge, die ich an dir hasse“ läuft. Echt niedlich der Film, nur leider werden N & M ihn nicht ganz schauen können, irgendwann müssen wir halt dann doch mal los.
N: „Wir müssen aufstehen.“
M: „Müssen?“
Wir frühstücken mit ausgesprochen leckerem Douwe Egberts Kaffee, der N sehr an den Kaffee in Ludwigsburg im Hotel campuszwei erinnert, packen dann alles zusammen, stoppen kurz am einzigen Supermarkt in Springdale, um morgen frühstücken zu können und fahren danach ein weiteres Mal durch den Zion Nationalpark Richtung Bryce Canyon. Wir stehen in der NPPS (= National Park Pass Schlange) und brav zeigen N & M den Pass und ihre Ausweise vor.
N entdeckt was unser Wander-GPS so alles anzeigt.
N: „Entfernung, Höhe, Himmelsrichtung, Zeit in Bewegung, Sonnenuntergang…“
M: „…was wir gefrühstückt haben und dass wir Sonnenbrillen tragen….“
M wird mit dem Gerät irgendwie nicht warm.
Unsere Begegnungen auf der Strecke
Red Rock Canyon
Gegen Mittag sind wir am Bryce und der Eintritt von $ 30 erinnert N daran, dass sie vor einiger Zeit über Preiserhöhungen bei den Nationalparks gelesen hatte. Da rentiert sich der Jahrespass wieder enorm schnell. Den, den N & M von 2017 aus Baltimore haben, hat sich mittlerweile eh mehr als ausgezahlt. Brav zeigen N & M auch hier den Pass und ihre Ausweise vor. Sie sind ja lernfähig.
2006 haben wir hier im Bryce nur Viewpoint-Hopping betrieben, heute will N unbedingt runter und zwar den Navajo Queens Garden Loop. Der Wall Street Einstieg in den Navajo Trail am Sunset Point ist wegen der Witterung noch geschlossen, daher müssen wir die „two bridges“ Seite runter. Schade, aber kann man nichts machen, aber better safe than sorry.
Der Two Bridges ist offenbar ganz schön anstrengend bergauf, wenn man die Leute so beobachtet aber N & M laufen ja glücklicherweise runter.
Der Blick von unten ist toll, aber rauflaufen will da keiner von uns.
Unten angekommen treffen wir auch auf die lokalen Bewohner des Bryce
Hilft nix, wir müssen wieder hoch
Die Parkbroschüre empfiehlt diesen Loop im Uhrzeigersinn zu laufen. Glücklicherweise hört N auf das DA Forum, da lautete die Empfehlung „gegen den Uhrzeigersinn“. Gute Entscheidung befindet N nachher und auch eine Familie, die wir auf dem Weg treffen, die hatten vorher einen Ranger befragt und der befürwortete auch die „Gegen-den-Uhrzeigersinn-Variante“. N kommt der Anstieg über den Queens Garden Trail auch deutlich weniger steil vor als der Two-Bridges-Abstieg. Die fast 200 m Anstieg hier meistert sie definitiv besser als die 100 m Steigung gestern auf dem East Mesa Trail. Mag aber auch daran liegen, dass es hier heute unter 20 °C sind, ein guter, zum Teil sehr starker Wind weht (der den Sand nur so herumfegt) und N es deutlich langsamer (im Spaziertempo) beim Anstieg angehen lässt. So kommt sie ohne zu schnaufen am Sunrise Point an.
Wieder oben
Unterwegs hat N Sunny und mich zur Sicherheit in der Hand getragen, damit wir nicht plötzlich Opfer einer Bö werden. Sofort werden wir von anderen Wanderern angesprochen, ob uns denn der hike gefallen hätte. Na klar, wir mussten ja auch nicht selber laufen. Tatsächlich ist das wirklich eine wunderschöne Wanderung für die N & M etwas über 2 h gebraucht haben.
Wir fahren zum Rainbow Point, wo man heute eine fantastische Fernsicht bis auf schneebedeckte Berge in der Ferne hat. Die Anlage hier hat N allerdings ganz anders in Erinnerung. In 12 Jahren hat sich offenbar einiges getan.
Rainbow Point
Wir wollen noch zum Inspiration Point und dann weiter.
N: „Hier links.“
M: „Geradeaus.“
N: „Nein, links.“
Wegweiser : „Hier links.
M: „Ok.“
N: „Hab ich vor ein paar Minuten gesagt. Erst rechts und dann links. Du hörst mir nicht zu.
M: „Doch.“
N: „Dann behältst du nicht, was ich sage. Stell dir einfach vor es wär Fußball.“
Inspiration Point
Glücklicherweise haben N & M heute tatsächlich an jeder Stelle sofort einen Parkplatz bekommen. Damit hatte N am Samstag ehrlicherweise gar nicht gerechnet.
N & M entscheiden sich gegen den Grosvenor Arch und für Hotel. Gegen 16 Uhr erreichen wir unsere Cabin für heute Nacht in Cannonville. Das ist eine der schönsten Cabins, die wir bisher hatten, zusammen mit der Cabin am Lake Louise.
Es gibt Kaffee, Einweggeschirr und -besteck, Topf, Grillzange, Mikrowellenpopcorn, Salz und Pfeffer, Kakao, Ofen, Klimaanlage, schnelles Internet und Kabelfernsehen inkl amazon TV, Netflix etc.
Die begehbare Dusche ist klasse und mit einer Steinbank ausgestattet
N: „Da ist noch ein Zettel mit Notizen im Auto.“
M: „War das jetzt an das Appellohr gerichtet?“
N: „Das Auftragsohr.“ (Die Schulung ist ja wohl auch schon länger her.)
M: „Jetzt sofort?“
N: „Wo du schon mal stehst.“
(Anmerkung der Autors: M sitzt aktuell bequem mit einem Bier auf der Bank vor der Cabin.)
M: „Hier ist doch kein Wildlife oder?“
N: „In Springdale erwartest du Pumas aber hier im Nirgendwo nicht?“
M: „Die haben doch auch ihre abgetrennten Gebiete?“
N: „Die heißen Mountain Lions, ich denke die Höhenlage hier geht als Mountains durch.“
(Anmerkung des Autors: Wir sind hier auf 1783 m ü. NN.)
M: „Da kommt schon das erste Wildlife. Ein mountain dog on a leash.“
Gegen halb Sechs kommen unsere direkten Nachbar an. Ein Ehepaar aus Australien, mit denen sich N & M eine Weile ganz angeregt unterhalten.
Wir genießen den Abend inklusive Sonnenuntergang vor unserer Cabin mit Rockantenne, Southwestern Salatresten von gestern, Mustard Kartoffelsalat vom Walmart (der ist wenigstens ordentlich gewürzt), Hotdogs vom cabin-eigenen Gasgrill in Begleitung einiger Kona Biere und Sam Adams. Fehlt nur die Margarita.
M: „Lass uns unser Frühstück morgen grillen, Toast, Käse, Toast und ab auf den Grill. Wenden, wenden, wenden, fertig.“
N: „Ich würde den Käse lieber hinterher drauflegen.“
M: „Ich will den Käse lieber mit grillen.“
N: „Wer macht dann den Grill sauber?“
M: „Ich will den Käse auch unbedingt hinterher drauflegen und dann frühstücken mit Blick auf den Sonnenaufgang.“
N: „Da ist Westen.“
M: „…mit Blick auf die angestrahlten Berge.“
64-79 °F, sehr windig, 143 Meilen, Bryce Canyon Villas
Sonntag 29.4.18 Cannonville, UT → Escalante, UT
N wird gegen halb Sieben wach und macht Kaffee. Wie gestern geplant, wollen wir heute das Brot grillen und draußen frühstücken. Grillen ja, aber draußen essen. No way. Es sind unter 10 °C heute Nacht gewesen und dementsprechend kalt ist es immer noch. Wir essen drinnen.
N: „Soll ich die beiden anderen Scheiben Brot auch schon auf den Grill legen?“
M: „Ne, da muss man ja ständig raus zum Wenden, das ist ungemütlich.“
N: „Wer sagte vorhin, dass er im Stehen frühstücken wolle.“
Schweren Herzens verlassen wir gegen 9.30 Uhr die Cabin. M musste erst noch Mainz gegen Leipzig schauen. Wichtig. 3:0, auch wichtig.
Über die Skutumpah Road geht es zum Trailhead des Willis Creek Trails. Die Slot Canyons sind ziemlich beeindruckend und wunderbar anzuschauen.
Cathedral Rock, oder so ähnlich
Allerdings bieten die steilen, glatten, geschwungenen Wände auch keine Chance zur Flucht nach oben, sollte das Wasser im Creek schnell ansteigen. N & M checken die Fließ- und somit auch die etwaige Fluchtrichtung. N beobachtet zur Sicherheit auch immer mal wieder den Himmel, denn es ist heute recht wolkig.
An unserem Ziel angekommen, der T-Kreuzung wo der Willis Creek auf den Sheep Creek trifft, meint N, dass sie jetzt ihre Beine abnehmen würde, es sei mittlerweile zu warm.
M: "Iiiiiih."
Auf der etwas knapp unter 4 km langen Strecke begegnen wir genau 3 Menschen und 3 Hunden, auf dem Rückweg dagegen deutlich mehr Leuten. Naja, nicht verwunderlich, denn mittlerweile ist es ja auch Sonntagnachmittag. Nach ungefähr 3,5 h Stunden und knapp 10 km sind N & M wieder an Wagen und fahren die Skutumpah Road zurück zur Cottonwood Canyon Road.
N isst ein paar Brezeln.
N: "Brezeln?"
M: "Nö."
N: "Hot Dog?"
M: "Nö."
N: "Cold Dog."
M: "Nö."
Ok, einen Versuch war es wert.
Wohin nun? Kodachrome oder Grosvenor Arch? Da die Sonne hinter Wolken versteckt ist, macht der Kodachrome Basin State Park vermutlich nicht so viel Spaß also lieber zum Grosvenor Arch. Die Cottonwood Canyon Road dahin allerdings macht N weniger Spaß. Alle paar Minuten sieht sie uns im Geiste mit einem Platten hier liegenbleiben.
Nach einer empfundenen Ewigkeit, die wir für die 10 Meilen Schotter benötigen, erreichen wir endlich den Grosvenor Arch. Der Fußweg dahin ist allerdings um Klassen besser als die Straße hierher.
N beschließt jetzt ist genug für heute und nach einer weiteren Runde Rumpelstrecke möchte sie nur noch ins Hotel in Escalante.
N: "Ty, Sunny, bleibt bitte da oben auf dem Dashbord sitzen."
T & S: "Wwwwwürdennnn wwwirrr jjjjjaaaa, wwwwwennnn wwwwirrr könnnntennn."
Klarer Fall von Washboard.
Auf der CCR kommt uns ein Auto mit Wohnwagen entgegen.
N & M & T & S: "Ernsthaft!!!????"
Wir erreichen Escalante und ein Tumbleweed rollt die Straße entlang. Ist das ein Zeichen? Das Circle D Motel ist jetzt nicht ganz so prickelnd, kann aber auch daran liegen, dass wir ein nicht renoviertes Zimmer haben, aber es ist auch deutlich günstiger als die Cabin und ist ja nicht für immer. Betten mit Wolldecken kann N so gar nicht leiden und dies hier scheint auch etwas staubig zu sein, sagt zumindest ihr Husten.
N & M gehen zu Fuß zum Outfitters und essen Pizza. M testet das lokale Amber Ale und N ein Golden Ale. N schafft nur die Hälfte ihrer Pizza, hm, vielleicht hätten sich N & M eine teilen sollen? Zu spät. Wir nehmen den Rest mit. Mal sehen, vielleicht essen wir die morgen Abend mit den restlichen Hot Dogs. Draußen am Motel stehen ja hier auch Grills.
50-73 °F, wolkig, 82 Meilen, Circle D Motel
Montag 30.4.18 Escalante, UT
Zum ersten Mal hat N jetzt durchgeschlafen bis halb Sieben. Dieser Jetlag zieht sich wirklich. Frühstück gibt es heute in der Circle D Eatery allerdings mit eingeschränkter Auswahl erfahren wir, da der LKW mit der Lieferung von Walmart noch nicht eingetroffen sei. Naja egal, M nimmt ein Cheese & Ham und N ein Denver Omelette, die sind verfügbar.
Auf unserem Plan für heute stehen der Lower Calf Creek Falls Trail und der Zebra Slot Canyon. Zwei ca. 10 km Hikes. Was N da geritten hat? Keine Ahnung. Eindeutig zu viel Programm für uns. Da wir nicht in Erfahrung bringen konnten, wie hoch der Wasserstand im Zebra Slot ist, entscheiden sich N & M für die sichere Wahl, den Wasserfall.
Kurz vor 10 Uhr sind wir vor Ort und N füllt unsere Parking Permit mit Informationen und Geld. M findet es sei hier voller als auf dem Strip. Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber wir treffen schon ziemlich viele Leute, das ist wohl richtig.
Es ist frisch heute Morgen. Nur 55 ° F, daher hat sogar M eine Jacke an. N hat sich zusätzlich für lange Hosenbeine entschieden. Die Hose, wo man die Beine abnehmen kann.
Unweit des Trailheads ist auf der linken Seite ein Arch, den ich in Besitz nehme und offiziell Ty's Arch taufe.
Die Umgebung ist sehr reizvoll und unglaublich bunt.
Angeblich gibt es hier Bieber.
M: "Bieberberg, Bieberberg, Offenbach."
S: "Die spinnen die Römer."
Der Trail rollercoastert immer mal wieder auf und ab und ist zum Teil sehr sandig. M meint sich zu erinnern, dass N da eine ganz spezielle Bezeichnung hatte, die mit K anfängt und mit acksand endet. Was allerdings sehr nett ist, der Sand wechselt immer mal wieder die Farbe, an einigen Stellen ist er rot, mal ist golden und seltener auch mal schwarz.
M: "Hikingboots verboten, ab hier nur Flip-Flops."
Nach etwa 2 Stunden und um die 5 km kommen wir am Wasserfall an.
Hier im Schatten ist es ganz schön frisch.
S: "Scooch! Mach dich nicht so breit."
Wir verbringen hier so 20-30 Minuten und machen uns dann wieder auf den Rückweg zum Auto.
Etwa anderthalb Kilometer bevor wir wieder den Parkplatz erreichen, entdeckt N einen Arch in der gegenüberliegenden Felswand. Jetzt hat sie auch einen eigenen nicht nur ich.
Das Kiva Koffeehouse liegt auf unserem Rückweg und N hatte darüber schon viel Gutes gelesen, mal abgesehen davon, dass die Aussicht grandios ist, also stoppen wir dort und machen ganz untypisch für uns Kaffeepause. N befindet die dort servierten Scones können gut mit denen, die sie backt mithalten.
M klappert die Tankstellen ab, um seinen Biervorrat wieder aufzufüllen und wird mit Avalance Amber Ale fündig. Frischkäse aus dem hiesigen Supermarkt kommt auch noch mit, da das Restaurant am Hotel morgen früh geschlossen hat (dienstags morgens wird hier immer die Küche geputzt) und wir noch ein halbes Brot von unserem Frühstück in der Cabin haben.
Am Nachmittag sind wir wieder am Circle D, draußen sitzen können N & M aber nur kurz, dafür ist es einfach zu frisch und zu windig. N hat auch null Lust jetzt noch zu grillen. Hotdogs und Pizza kann man doch auch ganz prima in der Mikrowelle warm machen befindet sie. M betätigt sich als Koch und Waiter in einem und serviert freundlicherweise heute das Abendessen und die Getränke.
55-68 °F, ab nachmittags wolkig, 34 Meilen, Circle D Motel
Dienstag 1.5.18 Escalante, UT → Moab, UT
Sunny und ich sitzen schon ganz früh nach dem Aufwachen im Auto, wir können es gar nicht erwarten, diese ungastliche Stätte hinter und zu lassen. Und tatsächlich verlassen wir Escalante kurz vor 9 Uhr im Regen bei 39 °F über die 12 Richtung Nordosten. Über dem Calf Creek versucht ein Regenbogen unsere Laune aufzuheitern.
Der nasse Slickrock glänzt im Regen.
Vor Boulder kommt uns ein Wagen entgegen.
N: „War das Schnee auf dem Wagen?“
M: „Hab ich nicht gesehen.“
N: „Ist das Schnee, was da auf unsere Windschutzscheibe fällt?“
Das kann M jetzt nicht mehr leugnen. Auf 2900 m Höhe liegt hier bei 28 °F so richtig dicht Schnee. So hatten sich N & M ihren Sommerurlaub wahrlich nicht vorgestellt.
Auf dem Weg wieder von den Bergen runter nach Fruita wird es glücklicherweise deutlich besser und die Sonne kommt wieder raus.
M: „Das hat jetzt keinen Spaß gemacht.“
N & M stoppen auf Parkfilm, Stempel und Magnet im Visitorcenter des Capitol Reef National Parks. Das übliche Programm halt. N tut sich immer etwas schwer, die genauen Abläufe in der Erdgeschichte genau nachzuvollziehen, die zum heutigen Erscheinungsbild geführt haben. Wir ignorieren das und finden es einfach so schön, wie es gerade ist auf dem Scenic Drive.
Fruita
Der Sonnenschein verführt N & M dazu den Trail zur Hickman Bridge einzuschlagen. Blödester Fehler des bisherigen Urlaubs. Natürlich fängt es an zu regnen, wir verziehen uns in das Innere des Rucksacks.
M hat nur einen kurze Hose und T-Shirt an (bei irgendwas um 10 °C!). N hat wenigstens Jeans und Jacke an, aber nass werden ist für N immer Katastrophe, schließlich ist sie aus Zucker. Wir gehen nicht ganz bis zur Bridge, sondern machen in Sichtweite kehrt. N will nur noch ins Hotel aber das ist noch über 100 Meilen entfernt.
Hickman Bridge
Ziemliche Mondlandschaft aber sehr reizvoll anzusehen.
Factory Butte
M stoppt unterwegs in Green River und füllt das Bier wieder auf, wer weiß, was noch kommt und N holt sich einen großen heißen Kaffee mit Haselnussmilch.
Bei der Weiterfahrt von Green River verlässt uns Sirius. Vermutlich sind die kostenfreien ersten 3 Monate rum. Ausgerechnet bei uns. N & M gegen auf die Suche nach klassischen Radiosendern, da das Auto das angeschlossenen iPhone zwar erkennt aber nicht als Audioquelle auswählen lässt.
Da wir mittlerweile alle wieder aufgetaut und trocken sind nutzen wir die Gelegenheit, dass keine Autoschlangen am Eingang des Arches National Parks stehen und N & M holen ihre Online reservierten Tickets für die Ranger Tour im Fiery Furnace am Donnerstag ab. Leider hat N unwissenderweise den Access Pass mit dem Annual Pass verwechselt und muss die Differenz noch nachzahlen. Sie wird gebeten mit der Kreditkarte zu zahlen, dummerweise bucht die Dame den falschen Betrag und muss dann wieder Rückbuchen und bucht dann den korrekten Betrag. Das dauert. Die humane Schlange am Rangerschalter, die vorher aus 1 Person bestand windet sich jetzt bis zum Giftshop. Schnell weg hier. Jetzt will auch M nur noch ins Hotel.
Gegen 17 Uhr checken wir ein und bekommen ein Zimmer im Erdgeschoss direkt am Pool und Blick gen Westen. Das Hotel liegt abseits der Hauptstraße und es ist angenehm ruhig. Herrlich. Kein Vergleich zum den letzten zwei Nächten.
N & M genießen ein Ankunftsbier auf der zimmereigenen Terrasse und beschließen dann schräg gegenüber zu Fiesta Mexicana zu gehen zum Abendessen, der Name verspricht Margaritas und die meint N hätte sie nach dem Desaster an der Hickman Bridge redlich verdient. Beim Essen versucht N den Plan für die nächsten Tage an die Wetteraussichten anzupassen.
N: "Willst du auch mal einen Blick in die Parkbroschüre werfen?"
M: "Nö."
N: "Du weißt doch dann gar nicht, wo wir sind."
M: "Doch wieso, ist doch schön hier in Nepal."
Haha.
Tatsächlich ist die Margarita ziemlich gut aber mit 18 oz. auch ordentlich groß. Es gibt Chicken Wings für M und einen Burrito con pollo für N.
Nach dem Abendessen wärmen sich N & M noch eine Weile in der Hot Tub auf (wenn die schon mal so nah am Zimmer steht) und fallen dann nach der Dusche in die Federn.
28-66 °F (Regen, Schnee, Sonne), 243 Meilen, The Gonzo Inn
Mittwoch 2.5.18 Moab, UT
Für heute sind Gewitter angesagt. Nicht das beste Wetter für Wanderungen, daher beschließen N & M zur Sicherheit keine sehr langen Wanderungen zu machen.
Wie durch ein Wunder ist Sirius wieder da. Ob irgendwer bei Hertz die subscription verlängert hat? Gestern meldete es ja noch, es sei nicht mehr registriert. Egal was passiert ist, M freut sich.
Überall wurde empfohlen früh zwischen 7 und 8 Uhr im Arches zu sein, um nicht ewig am Parkeingang zu stehen und Parkplätze zu ergattern. Bei den Wetteraussichten lassen sich N & M aber nicht hetzen und gehen erst mal gemütlich um halb 9 Uhr frühstücken und machen sich danach auf in den Park. Am Eingang nur ein Wagen vor uns und am Trailhead zum Delicate Arch, massig freie Parkplätze. Alles easy.
Obwohl es nur 55 °F sind kommt N in Jacke und Regenjacke übereinander ganz schön ins Schwitzen bei dem langen Anstieg zum Delicate Arch und das, obwohl M sie zwischendurch schiebt. Sehr angenehm für N, ein ganz klein wenig anstrengend für M. Nach eine knappen Stunde sind wir oben am Arch und auch hier es ist halbwegs leer, was bei den vielen „Ameisen“ auf dem Trail nicht zu erwarten war. Tatsächlich sind aber eine ganze Reihe Leute schon auf dem Rückweg.
Die meisten humanen Ameisen kommen uns jetzt um kurz vor Zehn schon wieder entgegen.
Hier oben am Delicate Arch pfeift der Wind auch ordentlich gut dass N & M je zwei Jacken übereinander an haben. Wir treffen hier auf das ältere Paar, das uns gestern an der Hickman Bridge entgegenkam. Irgendwie haben doch alle die gleichen Reiseplanungen.
Für den Rückweg benötigen N & M sogar nur etwa 45 Minuten und so geht es gegen 12 Uhr weiter zum Devil’s Garden. Der Parkplatz hier ist zíemlich voll. Mike & the Mechanics singen aus dem Radio „All I need is a miracle“. Das trifft es ziemlich genau und wie durch ein Wunder legt gerade vor uns ein Wagen in einer Parklücke den Rückwärtsgang ein. Perfekt.
Hier hat N die Strecke wegen des Wetters und der Entfernung gekürzt und so geht es nur bis zum Landscape Arch. Auf den letzten Metern zurück zum Parkplatz fängt es an zu regnen.
N: „Ty, Sunny, alles klar bei Euch?“
Ty: „Alles ok, wir sind zwar keine Waschbären, aber es geht schon noch.“
Wir fahren Richtung Parkausgang und auf Höhe des Double Arch ist es wieder trocken, also halten wir hier noch an und tatsächlich kommt die Sonne raus. Wieder alles richtig gemacht.
Nächster Plan der Parkfilm im Visitorcenter. Wir betreten das Gebäude und noch 4 Minuten bis zur nächsten Vorführung. Wieder alles richtig gelaufen.
Man muss ja nicht immer bis abends wie das Duracell Häschen durch die Gegend hoppeln meint N, daher fahren wir jetzt zurück Richtung Hotel. N & M besorgen noch neuen Sonnenspray und Sonnenschutz für die Lippen, leider haben die beiden ja kein Fell.
Am Hotel angekommen wirft N eine Maschine dunkle Wäsche an, denn die Wanderhosen sind alle schon ziemlich mit rotem Staub eingedeckt. Die Sonne kommt auch wieder raus und so gehen N & M für ein Stündchen in die Hot Tub und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. N sieht eine dunkle Wolke aufziehen. Lieber reingehen und duschen. Wieder eine gute Idee, denn es fängt ordentlich an zu hageln. Pünktlich als N & M fertig sind, stoppt der Niederschlag und N & M können zum nahegelegenen Zax’s huschen.
Auch hier testen sie die House Margaritas und befinden sie für ganz gut, allerdings waren die bei Fiesta Mexicana gestern besser. M nimmt Fish & Chips. Was ist denn da los?
50-64 °F (Regen, Hagel, Sonne), 54 Meilen, The Gonzo Inn
Donnerstag 3.5.18 Moab, UT
N hat den Wecker für 6 Uhr gestellt, denn wir wollen früh im Park sein, damit wir pünktlich zur Fiery Furnace Tour ankommen. Leider lässt sich nicht abschätzen, wie lange wir bis zum Fiery Furnace Parkplatz benötigen. Tatsächlich ist die Schlange nur etwa 5 Autos lang aber unsere Schlange ist natürlich auch die langsamere der beiden. N wird nervös, M meint wir haben endlos Zeit. Am Parkplatz angekommen, puh, noch genug Parkplätze frei.
Eine Horde gackernder Hühner, anders kann man es kaum nennen, bereitet sich ebenfalls auf eine Wanderung vor. N hofft inständig, dass die nicht zu unserer Gruppe gehören.
Ihre Bitte wird erhört, die sind mit einer Backcountry Permit unterwegs und machen sich direkt auf den Weg. N & M warten auf den Ranger. Natürlich ist ausreichend Zeit, wie M vorhergesagt hat. Kurz vor halb Zehn kommt der Ranger und kontrolliert die Tickets, wir sind eine Gruppe von 14 Personen, was noch nicht zu groß ist findet N.
Vorstellungs- und Einweisungsrunde
N hat sich warm angezogen, denn es ist recht frisch und zwischen den Felsen sei es kalt meint der Ranger.
Wir lernen hier heute, was die Kriterien für einen Arch sind: entstanden auf natürlichem Weg, mindestens 3 Fuß breite Öffnung und Licht muss hindurchscheinen. Hm, damit ist mein Arch vom Lower Calf Creek gar kein Arch. Zu klein. Aber egal in Bärenstandards war der breit, ich hab da mindestens dreimal reingepasst, also bleibt es bei Ty's Arch.
Das ist zum Spaß, man kann auch weitergehen, ohne sich durch den Arch zu quetschen.
Ranger: "The dark color on the rocks is desert varnish, oxidized manganese."
Eines der Hühner (auf die wir zufällig gerade treffen): "That is magnesium?"
Oooooommmmm, nur gut, dass die nicht zu unserer Gruppe gehören. Vielleicht sollten die auch mal die Broschüren lesen oder den Parkfilm schauen.
Skull Arch
Der Ranger sagte noch vorhin, wir sollen alles anfassen und erfahren. Eine Frau streckt die Hand aus, er schreit "Don't touch it!". Tatsächlich will das hier besser keiner anfassen, denn das ist Poison Ivy.
An den etwas trickreicheren Stellen macht unser Ranger immer vor, wie man am besten hinüberkommt. Einige Stellen erfordern 4-points-of-contact. Schon zu Beginn der Wanderung hat er uns aufgefordert, idealerweise immer, wenn es nicht nur ebenerdig geht, 3-points-of-contact zu nutzen und neben den Armen und Beinen auch den Po einzusetzen. Was eine der Teilnehmerinnen verleitet zu bemerken, dass sie den schließlich extra dafür mitgebracht habe.
4-points-of-contact
Wir lernen auch offiziell das "waddeln" kennen.
Surprise Arch
Nach knapp 3 Stunden sind N & M wieder zurück am Auto und befinden, dass es sich absolut gelohnt hat, die Tour mitzumachen. N hat das GPS mitlaufen lassen und vermeldet, wir waren 4,7 km unterwegs.
Entschuldigung, Ihnen ist da was verrutscht.
Zusätzlich zur guten Beschreibung zu Beginn des Trails ist der Weg bis hinter die Leiter mit grünen Farbtupfen gekennzeichnet.
Von Weitem schon zu sehen, Bowtie oder Pinto Arch links und Corona Arch bzw. Little Rainbow Bridge rechts.
Erst Seil mit Steinstufen, dann...
...noch die Leiter hoch und dann sind wir fast da.
Nur noch um die Kurve und dann sind wir am Corona Arch
Wir kommen näher
Der ist verdammt groß
Die Aussicht ist allerdings auch nicht zu verachten
Auf dem Rückweg kommt uns eine Gruppe Mittzwanziger entgegen.
Frau 1: "Where is the trail?"
Frau 2: "Where the green markers are."
Frau 1: "Which markers?"
Oh Mann, grüne Farbe geht wohl als Natur durch und nicht als Farbe.
Scorpion Weed (Phacelia crenulata), besser nicht anfassen.
N & M beenden hiermit offiziell den aktiven Teil des Tages und fahren zurück zum Gonzo Inn um sich noch ein Stündchen in die Hot Tub zu setzen. Hm, seltsamerweise ist das heute eher eine Warm aber definitiv keine Hot Tub. N fragt mal nach was los ist und offenbar wurde heute irgendwas repariert und das Wasser muss erst wieder aufheizen. Aha. Dann besteht ja noch Hoffnung.
Für 19 Uhr hatte N schon vor Monaten einen Tisch bestellt bei Miguel´s Baja Grill, auf den sich alle einigen konnten, nach den Kriterien a) zu Fuß erreichbar und b) servieren Margaritas. Kurz vor Sieben treffen N & M vor der Tür auf I & R1, die frisch bereichert um ein Schmuckstück aus dem gegenüberliegenden Laden kommen. U & R2 kommen erst eine halbe Stunde oder auch eine halbe Margarita später, denn sie mussten noch schnell zum Tunnel Arch. Berggemsen halt oder auch "U, die schnellste Maus von Moab".
Nach dem lustigen Abendessen geht es lustig weiter in einer der Bars von Moab dem Club Rio, der riesige 18 oz. Margaritas serviert.
N streicht bei dem Anblick schon mal direkt den für morgen geplanten Chesler Park Loop von Ihrer Planungsliste und verschiebt den Hike auf Samstag. Vielleicht treffen wir dann ja sogar auf die anderen Vier, denn die wollen am Samstag auch dorthin, das wär doch lustig.
M und R2 spielen ein oder zwei Runden Billard, während die anderen versuchen, sich zu unterhalten, was bei dem lauten Karaoke das jetzt einsetzt gar nicht so einfach ist.
Gegen 23 Uhr trennen sich unsere Wege, denn schließlich haben wir alle morgen noch was vor. N trinkt vor dem Zubettgehen noch einen heißen Kakao, der tut jetzt richtig gut.
48-68 °F, 60 Meilen, The Gonzo Inn
Freitag 4.5.18 Moab, UT
Ui, zu lange gefeiert gestern? N & M werden erst um halb Acht wach.
Leider wohnt jetzt im Zimmer über uns ein Kind, das es total toll findet, die zwei Stühle auf dem Balkon über unserer Terrasse ohne Pause herumzuschieben, was nicht nur tierisch nervig laut ist, sondern auch dummerweise ständig Dreck durch die Ritzen des Holzbalkons nach unten rieseln lässt.
M will sich schon beschweren, aber da wir ja eh loswollen, lassen wir das sein und machen uns auf den Weg zum Islands in the Sky Teil des Canyonlands National Parks.
Eine Kuh bewegt sich auf der rechten Seite.
M: "Die will über die Straße:"
Anmerkung des Autors: Kuhflüsterer!
Es überholt uns ein Wagen. Der wird doch hoffentlich bremsen und nicht etwa die Kuh überfahren.
Kurz vor knapp bremst er ab und die Kuh quert die Straße, nicht ohne dem Wagen, der weiter braust, einen ziemlich empörten Blick nachzuwerfen.
Zu Recht.
Standard Stopp am Visitor Center. Das ist recht spartanisch mit nur einem kleinen Bildschirm für den Parkfilm und Chemietoiletten aber egal, auch hier gibt es Parkstempel und Kühlschrankmagneten.
Wir stoppen als erstes am Shafer Overlook und M schlappt hier doch tatsächlich in Flip-Flops hin, unverantwortlich finden wir.
Danach ein kurzer Hike zum Mesa Arch. N meint, wenn sich alle in einer Reihe für Photos aufstellen würden, könnten hier pro Zeiteinheit mehr Leute schöne Bilder machen, statt hier so kreuz und quer zu photographieren.
Wir treffen einen Herrn mit französischem Akzent: "Is that your dogs?"
T: "Frechheit."
Wir nehmen den linken Teil des Loops zurück zum Parkplatz, denn hier ist eindeutig weniger los und es gibt Erklärbärschilder zu den Pflanzen.
N: "Pinus edulis, damit ist wieder einmal klar, dass edible aus dem Lateinischen kommt, wer hätte das gedacht."
M (hebt die Hand)
Nächster Programmpunkt der Grand View Overlook. Vor uns gehen zwei ältere Damen, die Mühe haben, die ersten Stufen herunterzukommen und N & M daher vorlassen.
Beim Verlassen des Viewpoints kommen die beiden Damen an.
M: "Zwei so klapprige Fahrräder schaffen es auch, wenn sie nur wollen."
Ziemlich despektierlich.
Grand View Overlook
Lokaler Bewohner des Grand View Viewpoints
Wir erreichen als nächstes den Green River Overlook, M nimmt den Rucksack mit mir und Sunny aus dem Wagen.
N: „Die Bären kommen mit auf den kurzen Trail?“
M: "Die haben den Rucksack gar nicht verlassen."
N: "Ich dachte, die sitzen auf dem Dashboard."
Jetzt sieht N schon weiße Bären, wo gar keine sind.... ähm rosa Bären, meine ich.
Green River Overlook
Nächste Station der Upheaval Dome. N quält sich zum ersten Viewpoint. irgendwie ist heute die Luft raus. N mag nicht mehr und will nur noch zurück zum Hotel. Input overload?
Upheaval Dome
Wir fahren zurück. Stau an der ersten Ampel in Moab, offenbar ist eindeutig Freitag Nachmittag.
Wieder im Hotel, eine Runde Hot Tub, heute wieder gewohnt heiß. Hunger. N & M laufen die 10 Minuten zur Moab Brewery, dummerweise beträgt die Wartezeit hier etwa 55 Minuten, die spinnen die Moabianer. Also laufen N & M die ganze Strecke wieder zurück und versuchen es am "The Spoke on Center". Hurra, sie bekommen sofort einen Tisch auf der Empore.
M nimmt wings. Geht doch. Wir haben uns schon Gedanken gemacht.
N: „Wir gehen jetzt zum Gonzo zurück.“
M: „Inn!“
N: „Von mir aus auch ins Gonzo.“
N stellt den Wecker, denn morgen soll es früh zur Needles Section des Canyonlands gehen und der ist knappe 70 Meilen südlich von Moab. Allerdings können es sich N & M nicht verkneifen, noch um halb Zehn "Back to the Future" zu schauen. Ist einfach so ein netter Film. N trinkt noch einen heißen Kakao und M isst Hotelkekse. Na ja, einen halbe Dose Pringles verliert auch ihr Leben.
73 °F, 105 Meilen, The Gonzo Inn
Neues Wort des Tages: spoke, die Radspeiche
Samstag 5.5.18 Moab, UT
Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Pfui. Kurz nach der Öffnung des Frühstücksraumes sitzen N & M bei Kaffee und Toast. Die Fahrt über die Zubringerstraße zum Parkeingang ist scheinbar endlos. Bei Milemarker 12 eine Abwechslung: ein Prairie Dog rennt durchs Gelände. Ganz schön schnell für so ein kleines Kerlchen. Eine Weile weiter stehen Wildpferde in der tollen Landschaft rum. Schließlich erreichen wir gegen 9 Uhr das Visitor Center der Canyonlands Needles Section.
Da in diesem Teil des Park weniger los sein soll, erwartet N eine noch spartanischere Ausstattung als gestern aber weit gefehlt. Hier findet sich ein richtig ordentlich ausschauendes Gebäude mit WCs und fließend Wasser…und selbstverständlich auch einer Stempelstation.
Um einen weiteren Stempel bereichert, fahren N & M zum Trailhead Parkplatz am Elephant Hill. Der ist rappelvoll und M ergattert den letzten freien Stellplatz. Tatsächlich steht hier auch schon der Wagen von U & R2 und M macht auch gleich ein paar Beweisphotos.
Eine ziemlich große schwer bepackte Gruppe hat offenbar die letzte Nacht irgendwo hier in der Wildnis verbracht, denn ein Wagen nach dem anderen verlässt jetzt den Parkplatz.
N stoppt einen von ihnen und fragt freundlich nach, ob das so richtig sei, dass die Dachbox geöffnet sei. Upps!
Um halb Zehn sind N & M dann endlich mit 8 Litern Wasser, Salzbrezeln, Sonnenhut, Sonnenspray und Blasenpflastern ausgestattet auf dem Trail. Ein wenig Bammel hat N ja schon vor der langen Strecke und ob sie das schafft. I hat ihr mit ihren Schilderungen der vielen Auf- und Abstiege etwas Angst gemacht.
Elephant Canyon
N & M überqueren den Elephant Canyon, seltsamerweise zeigt das GPS hier den Beginn des Chesler Park Loops an, die Karte des Parks jedoch noch nicht.
Kurz hinter dem Overlook zeigt der dort stehende Wegweiser links und das GPS rechts. N & M entscheiden, dem GPS und dem loop gegen den Uhrzeigersinn, wie im Internet empfohlen, zu folgen. Tatsächlich findet N nach einer vergleichenden Betrachtung der Karte und der Umrisse des Weges auf dem GPS heraus, dass der eigentliche Loop hier an dieser Stelle beginnt und der gpx-track, den N aus dem Internet heruntergeladen hatte, einem etwa 0,2 Meilen längeren Loop folgt, der durch den Elephant Canyon wieder zurückführt. Egal, N beschließt dem GPS zu folgen, die paar Meter machen den Kohl auch nicht mehr fett.
Hier geht es durch.
Auf etwa der halben Strecke nach 6 Meilen erreichen N & M am Ende der Allradstrecke einen kleinen Rastplatz für die Allradstreckenfahrer. N & M machen eine Weile im Schatten an einer der beiden hier vorhandenen Picknicktische Rast, bevor es weiter auf den hier startenden Joint Trail Richtung Osten geht.
Der Joint Trail birgt einige nette Überraschungen.
Am Ende dieses Tunnels geht es links weiter, allerdings benötigen N & M einen Moment, um das herauszufinden, denn das GPS ist zwischen den Felsen etwas irritiert und die Steinmännchen stehen hier hauptsächlich für die Wanderer, die den Loop andersherum laufen.
Der Joint Trail führt durch enge Spalten zwischen großen Felsen hindurch und an einer Stelle geht es einen Baumstamm, in den Kerben als Stufen gehauen wurden, bergauf. Spätestens hier ist N froh, dass sie der Empfehlung gegen den Uhrzeigersinn zu laufen gefolgt sind, denn den freihängenden Baumstamm wäre sie sehr ungern bergab runtergelaufen.
Hier aus dieser Felsspalte tauchen N & M am Ende des Joint Trails wieder auf.
Kurz hinter der Campsite CP2 kommen N & M auf der Ebene doch tatsächlich U & R2 entgegen, wer hätte das gedacht, denn die beiden wollten doch zum Druid Arch.
Minitreffen im Nirgendwo
N & M wollen ab hier durch den Elephant Canyon zurück und U bestätigt, dass auf dem Stück keinen starken Steigungen mehr kommen. Ein Stück weiter:
GPS: „Rechts.“
M: „Links.“
GPS und N: „Nö, rechts.“
M: „Da sind aber keine Steinmännchen, links aber schon.“
Die Steinmännchen und M gewinnen, sie sind in der Überzahl.
Wir gelangen nach wenigen hundert Metern an einen steilen Hang unten der Canyon.
Echt jetzt? Da runter?
M & Steinmännchen: „Ja.“
N fühlt sich mittlerweile auch schon wie eine Bergziege, hier benötigt sie an vielen Stellen 4-points-of-contact und M’s Hilfe. Irgendwann erreichen N & M dann doch noch den Grund des Elephant Canyons und das GPS befindet, dass sie nun auch wieder auf dem rechten Pfad sind.
M: „So eine Alpenüberquerung brauch ich aber nicht noch mal.“
N: „Ich wusste auch nicht, dass ich noch mal zu Hannibal werde.“
GPS: „Hättet ihr mir mal geglaubt.“
Es gibt offenbar nicht nur Steinmännchen sondern auch Steinhühner.
N & M befinden, dass ihnen beiden der rechte Fuß wehtut. Benutzt man den vielleicht als Rechtshänder öfter?
N: „Dann sollten sich ab jetzt unsere linken Füße zusammentun.“
M: „Also doch Flip-Flips.“
Apropos, wir haben unterwegs ein Mädchen in Flip-Flops getroffen. Unglaublich, was so geht.
Auf den letzten Metern des Trails kommt N & M ein recht esoterisch aussehendes Paar barfuß entgegen. Es gibt einfach nichts, was es nicht gibt.
Am Trailhead steht tatsächlich noch der Wagen von U & R2, die hatten wir schon auf dem nächsten Trail vermutet. Die Vier unterhalten sich noch eine Weile und die Rede kommt auf das barfüßige Esoterikpaar und die Vermutung, dass die bestimmt was geraucht haben.
U: „Ach deshalb heißt das Joint Trail.“
N nimmt dankbar den von R2 angebotenen Klappstuhl zum erleichterten Wechsel von Wanderschuhen auf Flip-Flops entgegen. Warum haben wir so was nicht? Die Füße sehen noch ganz gut aus, die zwei möglicherweise gefährdeten Stellen hatte N zur Vorbeugung mit Blasenpflaster gepolstert und da tut auch nichts weh nach der Strecke. Dennoch hatte N erwartet, dass sie sich nach 8 Stunden und 18,5 km schlechter fühlen würde, aber tatsächlich geht es ihr noch erstaunlich gut. Die Aussage von U, N sehe aus wie „frisch geduscht“ trifft es allerdings nicht so ganz korrekt.
Auf dem Rückweg stoppt M plötzlich.
N: "Ist was?"
M: "Hier ist Milemarker 12, die Prairie Dogs, siehst du einen?"
N: "Nö, die sind bestimmt alle beim Abendessen."
M: "Stimmt, um 18.20 Uhr sind alle ordentlichen Prairie Dogs unter der Erde."
N: "Das klingt jetzt aber irgendwie komisch."
Der Weg bis zur 191 zieht sich ganz schön.
Wieder in Moab empfangen uns lange Schlangen an der Brewery und auch beim Mexikaner gegenüber vom Hotel. Blöd, es ist halt Samstag und Cinco de Mayo. Die Entscheidung fällt auf Pizza holen bei Pizza Hut und Essen auf der Terrasse. Gesagt getan. Danach eine Weile in die Hot Tub. Ein weiteres Paar gesellt sich hinzu und fragt, ob es für N & M ok sei, wenn sie die bubbles anschalten würden, sie hätten heute ein anstrengendes bike ride hinter sich gebracht und müssten jetzt ihre Muskeln entspannen.
M: "Feel free."
N (leise): "Meine Muskeln müssen nicht bubbeln."
80 °F, 164 Meilen, The Gonzo Inn
Sonntag 6.5.18 Moab, UT → Ely, NV
N & M sitzen nach dem Frühstück noch einen Moment auf ihrer Terrasse und genießen die Umgebung bei einem letzten Kaffee. Ein Paar kommt vorbei und nimmt die benutzen Handtücher aus dem Korb am Pool.
N: „Iiiih, wissen die nicht, dass das die dreckigen Handtücher sind? Saubere gibt es doch an der Rezeption.“
M: „Vielleicht wollen die auch nur ihre Handtuchbestände daheim auffüllen.“
Nach 5 Nächten müssen wir jetzt leider dieses schöne Hotel verlassen, denn hier hat es uns ausnahmslos sehr gut gefallen. Auf der 191 in Moab Richtung Norden: Stau. Offenbar wollen heute am Sonntag alle wieder raus aus dem Ort. Oh, einige wollen scheinbar auch noch in den Arches. So eine lange Schlange haben wir da die ganzen Tage nicht gesehen. Da steht man jetzt bestimmt mindestens eine halbe Stunde an. Allerdings waren wir auch noch nicht so spät hier, denn es ist mittlerweile halb Zehn. N & M spekulieren, ob es schneller gehen würde, wenn es getrennte Schlangen gäbe für die, die noch zahlen müssen und die die schon den Eintritt bezahlt haben.
M: „Deine Lieblingsszene, die Siebziger.“
N (verwundert, denn es läuft I love Rock N Roll von Joan Jett): "Das ist doch Achtziger.“
M: „Ich meine die Temperatur.“
Heute liegt der erste Tag einer langen Fahrtstrecke gen Pazifikküste vor uns. M analysiert unterwegs das Fahrverhalten der restlichen Verkehrsteilnehmer und befindet, dass er ständig überholt werde, da sich keiner an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte und nur wenn 80 mph erlaubt sei, da führe keiner an ihm vorbei, das scheine den anderen wohl zu schnell zu sein. Was zu beweisen wäre.
Ein Wagen mit Pferdeanhänger überholt uns.
N: „Der hat Heu auf dem Dach. Imbiss für die Pferde.“
M: „Fast Food.“
N deckt sich an einer Raststätte noch kurz mit einem DQ Cookie Dough Blizzard ein und dann geht es auf die lange Strecke über America´s loneliest highway die US 50 (tatsächlich heißt wohl nur der Teil, der durch Nevada führt so aber egal).
Unser erster Stopp die Sinclair Replica Station in Delta. Hier hat jemand seine private Garage etwas aufgehübscht. Als N von der Straße aus ein Bild macht, hält ein Wagen neben ihr und der Herr meint: "You can get up close if you like". Nett.
Über Stunden geht es weiter über ewig lange gerade Strecken, wo schon eine Kurve ein Highlight für den Fahrer darstellt. Sogar N fährt hier eine ganze Weile mit Tempomat, was das Fahren, laut M, nicht gerade spannender macht.
Hier treffen wir auf zwei schwer bepackte Radfahrer, die den endlos langen Anstieg hinaufkommen. Das muss man wirklich wollen. Wir sind sehr froh, stattdessen im Auto zu sitzen und fahren weiter zum Great Basin National Park bei Baker in Nevada. Wir überqueren die Stateline, ohne es zu merken und gewinnen eine Stunde zurück.
N möchte ins Visitor Center, um ihren Stempel zu holen und was steht da "Closed due to inventory". Da kommen wir schon einmal im Leben in diese verlassene Ecke und dann das? Glücklicherweise scheint es bei den Lehman Caves, die auch zum Park gehören, ein zweites Visitor Center zu geben, deshalb fahren wir da jetzt hin. Puh, hier ist zwar geöffnet aber natürlich gibt es hier den Cave Stempel, egal. Wir schauen den Parkfilm und fahren die paar Meilen bis zum Mather Overlook, denn der Rest der Straße ist noch wegen Schnee gesperrt. Das nimmt uns auch die Entscheidung ab, den Bristlecone Loop zu laufen, denn man kommt eh nicht hin und Schneeschuhe haben N & M auch zufällig gerade nicht dabei. Die von gestern noch beanspruchten Füße stecken momentan auch viel lieber in Flip-Flops und die Motivation heute zu wandern war eh auch nicht wirklich da.
Vom Overlook kann man endlos weit ins Tal Richtung Utah schauen.
Roadside Ranching Exhibt
T: "Du Sunny, sitzt da eigentlich ein ehemaliges Pferd oder eine ehemalige Kuh am Steuer?"
Es geht weiter und kurz vor Ely sehen wir auch das erste Wildlife des Tages, 3 Pronghorns grasen rechts der Straße.
In Ely angekommen will M direkt Tanken, um für den wirklich loneliest highway Abschnitt morgen gewappnet zu sein. Der Dino hier will seine ADAC Kreditkarte nicht, pah dann eben zu Love's, die sind da entspannter.
Im Prospector Inn angekommen, werden N & M freundlich mit zwei Margarita-Gutscheinen für die Lounge empfangen, wie nett. Das Hotel gehört einem Deutschen, erfahren wir, und hinter der Rezeption hängt auch eine mega große Kuckucksuhr. Das Hotel selber ist mit vielen verschiedenen Dingen und Bildern dekoriert, es gibt wirklich viel zu sehen. Das Zimmer ist groß, sauber und gut ausgestattet. Auf dem Bett sitzt ein großer Plüschhund und im Bad eine Quietscheente.
Nur die complimentary Ohrstöpsel machen N etwas nachdenklich. Wir stellen fest, dass das Gebäude ziemlich hellhörig ist, wir hören jeden Schritt vom Zimmer über uns. Sollten wir nochmals herkommen, nehmen wir ein Zimmer im oberen Stock.
N & M gehen ins hauseigene Margaritas Restaurant und befinden die dort servierten Margaritas für die besten des bisherigen Urlaubs und mit $ 6 auch die bisher günstigsten. Die beiden Gutscheine für die Bar lösen N & M auch noch ein aber die Margaritas hier sind eher slushies und nicht mit den Getränken aus dem Restaurant zu vergleichen, dennoch finden N & M, dies sei eine nette Geste vom Hotel.
86 °F, 423 Meilen, Prospector Inn
Montag 7.5.18 Ely, NV → South Lake Tahoe, CA
Heute Morgen herrscht etwas Verwirrung wegen der Uhrzeit. Der Wecker zeigt eine Stunde früher als die Handys. Mist, dann sind wir eine Stunde zu spät, jetzt aber schnell. M fragt beim Bepacken des Autos an der Rezeption nach: der Wecker hat recht, wir sind wieder fine. Als wir losfahren, schließen sich die Handys auch wieder dieser Meinung an und zeigen eine Stunde früher als vorhin. Sehr seltsam.
M: "Ich denke das hier ist der loneliest Highway. Hier sind massenhaft Schafe. Von wegen hier ist nix los."
Wir passieren ein Schild, das auf eine "major deer crossing area" aufmerksam macht. Natürlich sehen wir keine einzige Schnauze geschweige denn einen Huf weit und breit.
N: "Die stellen die Schilder nur für die Touristen auf, damit die beschäftigt sind."
M ist der Meinung, die gelben Straßenschilder seien Empfehlungsschilder. Ein gelbes Schild zeigt vor einer Kurve einen kippenden Laster. Das soll wohl auch eine Empfehlung sein? Bitte LKW umkippen?"
Wir glauben, Ms Theorie ist nicht haltbar.
Plötzlich bremst ein vor uns fahrendes Wohnmobil.
Da steht doch tatsächlich ein Mule Deer direkt am Straßenrand. Pah.
Wir fahren durch eines der vielen endlos weiten Täler.
N: "Ist das toll hier, weit und breit kein Mensch, kein Stress. Die dunklen Punkte da hinten, sind das Kühe?"
M: "Also sind wir hier doch nicht allein."
N: "Aber die streiten sich nicht mit dir... es sei denn du stehst auf ihrem Grashalm."
Sand Mountain Recreation Area kurz vor Fallon
Hier finden wir eine moderne Version des Newspaper Rocks am Straßenrand. Mit schwarzen Steinen sind in den weißen Untergrund am Straßenrand über Meilen Namen und Botschaften auf den Boden geschrieben. N macht sich den Spaß, möglichst viele im Vorbeifahren zu entziffern.
In Fallon möchte unser Navi plötzlich mit uns runter von der 50 auf die 118 und 117. Vermutlich ist das ne Minute schneller und da N erkennt, dass wir hinter Fallon wieder auf die 50 kommen, lassen wir dem Navi seinen Willen, ist ja auch nur ein Mensch so ein Gerät. N & M spekulieren, dass das Navi uns vermutlich unbedingt die Fallon Naval Air Station zeigen möchte, denn da führt diese Strecke nun unmittelbar vorbei.
N möchte, dass wir kurz vor Carson City rechts auf die 79 abbiegen zu den Sieben Zwergen. Denn Virginia City liegt offenbar hinter den Hügeln rechts von uns.
Die Stadt sieht ziemlich niedlich aus, dennoch fahren wir nur durch, wir wollen gerne weiter.
Als nächstes durchqueren wir Silver City mit jeder Menge (sillgelegter?) Minen und dann geht es ab nach Carson City.
N: "Das ist doch die Hauptstadt von Nevada hier, wo haben die denn ihr State Capitol? Ich sehe keines."
M: "Die machen das alles online."
N & M diskutieren unterwegs eifrig, ob es bei Bonanza zum Shoppen nach Virginia City oder Carson City ging. N ist für Virginia City, M für Carson City.
Da wir wieder in der Zivilisation sind, machen wir einen Stopp beim Walmart, um uns wieder neu einzudecken mit allem Nötigen und füttern dann noch den Wagen. Es geht runter an den Lake Tahoe und wir stehen an einer Baustelle erst mal ewig im Stau. Super Zivilisation! Gut, dass wir hier nicht noch mal lang müssen.
Gerade als N & M im Seven Seas Inn ihr Zimmer beziehen, kommt ein Wagen auf den Hof und M ist ganz überrascht, denn darin sitzen W & I. Tatsächlich haben N und W sich aber schon gestern per What's App abgesprochen, daher ist der Zufall eher geplant.
W & I haben Glück und bekommen auch noch ein Zimmer hier. Zufällig sind wir gerade auch pünktlich zur Innkeeper's reception. Es gibt Wein, Bier, Dosenmargaritas, Truthahn-Slider, Käse und Wurst und eine Gasfeuerstelle, an der wir es uns mit den Leckereien gemütlich machen. Die Inhaberin setzt sich auch noch eine Weile zu uns und plaudert mit N über ihren anstehenden Trip zum Clapton-Konzert in London.
Allerdings müssen wir uns trotzdem hier losreißen, denn N & M müssen unbedingt noch zum Hard Rock Cafe im benachbarten Harrah's Casino. Der Inhaber des Seven Seas gibt uns noch ein paar Restaurant-Tipps und wir entscheiden uns, dem Lucky Beaver eine faire Chance zu geben.
Im HRC Shop lässt das 75 % Off Schild N nichts Gutes ahnen und tatsächlich erfahren wir, dass der Laden geschlossen wird, da der Mietvertrag nicht verlängert wurde. Haben N & M den Shop-Schließe-Fluch aus Toronto mitgebracht? Na zumindest ist heute noch geöffnet und irgendwie ist ein Hard Rock Cafe und ein Shop im einem Konkurrenz-Casino allerdings auch merkwürdig, wenn nebenan ein Hard Rock Hotel ist. Der Ausverkauf sorgt zwar für schöne Preise aber die Größenauswahl der T-Shirts ist sehr eingeschränkt. Wir erfahren, dass ein großer Teil der Ware in den Hotelshop gegeben wurde. Hm, dann müssen N & M vermutlich auch da noch hin.
Jetzt suchen wir aber erst mal den Lucky Beaver. Was uns allerdings erst nach mehrfachem Nachfragen gelingt, denn das Restaurant ist von außen recht unscheinbar aber deshalb nicht weniger gut.
Auf dem Rückweg zum Motel machen wir noch einen Abstecher zum HRC Hotel, aber leider ist der Shop hier schon geschlossen. Macht erst morgen um 10 Uhr wieder auf. Hm, da wollte N eigentlich schon längst weg sein. Mal sehen.
Wir gehen zurück an die Feuerstelle des Seven Seas und M versorgt uns mit einer überraschend großen Bierauswahl aus N & Ms Kühlschrank. Der Besitzer kommt noch vorbei, um uns eine gute Nacht zu wünschen und obwohl es laut Ns Ansicht schon "Quiet Hour" ist, lässt er uns hier sitzen und bittet uns nur, das Gas abzustellen, wenn wir ins Bett gehen. Sehr nett.
82 °F, 359 Meilen, The Seven Seas Inn
Dienstag 8.5.18 South Lake Tahoe, CA → San Francisco, CA
Wir treffen W & I beim sehr guten Frühstück mit vielen frischen selbstzubereiteten Leckereien wie einem Banana Foster French Toast. W informiert N glücklicherweise noch, dass man die Golden Gate Bridge nicht mehr bar zahlen kann und wenn man nicht die zusätzliche Plate Pass Gebühr des Autovermieters zahlen will, muss man die Maut vorab im Internet zahlen. N versucht sich daran und das scheint einwandfrei zu klappen. Datum und späteste Zeit für das Passieren der Brücke sowie Autokennzeichen eingeben, Kreditkarte und die Bestätigung ist in wenigen Sekunden per E-Mail da. Nach dem Frühstück trennen sich unsere Wege, denn W & I suchen anderes Hotel für die nächsten Tage und wir laufen runter an den See. Wenn wir schon mal am Lake Tahoe sind, wollen wir ihn schließlich auch gesehen haben.
Der Sand hier ist ziemlich grobkörnig und im Schatten arg kalt. M muss es ja unbedingt barfuß versuchen. Die Kulisse mit den schneebedeckten Bergen direkt am Wasser ist allerdings schon sehr schön anzusehen. Zur Ski- oder Sommersaison ist es hier bestimmt rappelvoll.
Für uns geht es jetzt weiter über die US 50 nach San Francisco. Unser erstes Ziel für heute der Hippie Tree in Tiburon.
Hier hängen zwei Schaukeln in einem großen Eukalyptusbaum mit Blick auf die Bucht.
Verdammt, ist das schön hier.
Da hinten sollte jetzt eigentlich die Golden Gate Bridge zu sehen sein. Eigentlich.
Doch noch Kalifornischen Mohn (Eschscholzia californica) gefunden.
Wir fahren weiter zu den Marin Headlands, das ist da, wo wir von hier oben aus die Wolke schon haben liegen sehen und tatsächlich wird es arg windig und ungemütlich. Mich bläst es fast vom Parkeingangsschild als M unbedingt ein Photo machen will.
Eigentlich hat man hier von der Battery Spencer einen schönen Blick auf Stadt und Brücke. Eigentlich.
Wir stoppen wie üblich am Visitorcenter, lernen dort auch noch Poison Oak kennen und N sammelt ihren 136sten Datumsstempel ein. Feiern wir eigentlich den 150sten? Ok, das bringt hier alles nix bei dem Wind und den Wolken. N erklärt die Aktion "Marin Headlands" für beendet und wir fahren über die Golden Gate Bridge zu unserem Hotel auf der Lombard Street.
Baker-Berry Tunnel (echt antik)
N hat offenbar schlauerweise beim Buchen über hotels.com daran gedacht, den Wunsch nach einem ruhigen Zimmer anzugeben, denn als Sie fragt, ob das uns zugewiesene Zimmer 104 auch ruhig sei (die Lombard Street hat hier nämlich 6 Spuren und ist entsprechend laut) fragt der Herr an der Rezeption zurück, ob wir diesen Wunsch denn auch beim Buchen angegeben haben. Jaaaa! Er schaut nach und alles richtig gemacht, das Zimmer geht nach hinten zur Moulton Street hinaus und ist daher schön ruhig. Die Möbel sehen etwas antik aus aber tatsächlich ist alles neu und offenbar frisch renoviert, Kaffeemaschine, Flat Screen und Safe alles vorhanden nur leider kein Kühlschrank aber das lässt sich mit der Kühltasche und Eis aus dem Automaten lösen. Das Beste ist allerdings das kostenfreie Parken, was eine Seltenheit hier in der Stadt ist.
Wir bleiben nicht lange hier, denn wenn wir uns etwas beeilen, schaffen wir es noch zur Happy Hour an der Bar bei Bubba Gump am Pier 39.
Die Straße hier hoch ist schlimmer als der slickrock zum Delicate Arch findet N. M schiebt hier wie dort ein wenig, damit wir überhaupt vorankommen.
Es geht noch weiter hoch. Bis zum oberen Ende der most crooked street ist N nassgeschwitzt.
...und wieder runter auf der schönen Seite.
Auch von hier eine unverändert schöne Aussicht auf den Coit Tower auf dem Telegraph Hill.
Wie beim ersten Besuch 2006 in der Stadt hier wechselt N auch diesmal alle paar Minuten von Jacke an auf Jacke aus. Der Wind pfeift aber auch kalt um die Ecken und Berg hoch wird es heiß. Also so innerlich. Trotz der beschwerlichen Straßengegebenheiten schaffen N & M es rechtzeitig zur Happy Hour und lassen sich Bier und Margaritas schmecken. M nimmt das altbekannte Anchor Steam und N probiert das Anchor Lager. Auch lecker befindet sie. Dazu gibt es Shrimps im Eimer für M und die Coconutversion für N.
Die Seelöwen müssen natürlich auch noch begutachtet werden. N & M befinden, dass deren Manieren seit 2006 nicht besser geworden sind.
Ganz schönes Geschubse hier und einen Höllenlärm machen die natürlich auch noch. Aber immer wieder herrlich, die Tiere in "freier Wildbahn" zu beobachten, statt im Zoo.
N & M laufen im Zick-Zack zurück zum Hotel und versuchen den kalten Wind und allzu starke Steigungen zu vermeiden. Klappt bis auf eine Straße auch ganz gut. Da ist M wieder so lieb und schiebt N ein wenig.
88-54 °F, 217 Meilen, The Chelsea Inn
Mittwoch 9.5.18 San Francisco, CA
Da es im Hotel kein Frühstück gibt, gehen N & M ins benachbarte Mel's Diner. Das Essen ist ganz ok, nicht berauschend aber die kleine Juke Box auf jedem Tisch macht Einiges wett. Für heute hat N Radfahren geplant und daher vorhin vom Hotel aus schon 2 Räder für heute geordert. Der Fahrradverleih ist zwischen dem Hotel und dem Diner aber trotzdem kommen N & M noch kurz nach dem Frühstück zurück zum Hotel, um Sunny und mich abzuholen, denn schließlich wollen wir mit auf die Radtour.
Unser erster Stopp der San Francisco Maritime National Historical Park, naja, zumindest nachdem N es endlich geschafft hat, ihr Fahrrad am Fahrradständer vor der Tür ordnungsgemäß anzuschlossern. Der Historical Park ist uns 2006 irgendwie entgangen. Die Ausstellung ist tatsächlich größer als N & M erwartet haben und N macht auch wieder auf klassische Museumsschnecke. M verschwindet nach einer Weile schon mal nach draußen und genießt die Sonne.
Dank des Nationalparkpasses, der sich seit dem Erwerb in Baltimore letztes Jahr mal so richtig rentiert hat, können wir auch auf die historischen Schiffe am Hyde Park Pier. Von hier hat man einen richtig schönen Blick auf Brücke und Stadt und unschwer zu erkennen ist hier heute auch keine fiese Wolke.
Wir reißen uns los, denn N hat die Strecke am Wasser entlang über Presidio, Land's End Lookout und Golden Gate Park geplant, was um die 18 Meilen sind. Und da N & M dauernd Photostopps einlegen und wir zudem Gegenwind haben, kommen wir nicht so richtig schnell voran. Verdammt schön ist es dennoch.
...und wieder ein Photostopp am Chrissy Field Beach.
An der Warming Hut legen wir eine Pause ein. Wir können einen der Picknicktische ergattern und N & M essen very fancy cookies mit weißer Schokolade und Lavendel und teilen sich dazu ein Bier. Also tatsächlich ist es ein Kölsch, aber das muss man ja keinem sagen.
Dummerweise biegt N hinter der Hut irgendwie falsch ab und wir sausen einen langen Hügel im Presidio hinab, bis N feststellt, dass wir falsch sind. Mist, den Berg wieder hoch? Ne, also Alternativweg. Der ist aber dummerweise auch nicht ohne von der Steigung her und N schafft es nicht mehr hoch zu fahren. Und wieder bestätigt sich "Wer sein Rad liebt (oder nicht mehr kann) schiebt". Hui, da hat aber jetzt jemand schlechte Laune.
Das alles kostet leider viel Zeit (und gute Laune) und wir müssen die Räder ja um 17 Uhr wieder abgeben, da dann der Radverleih schließt. Also kappt N schweren Herzens den Teil am Wasser mit Land's End Lookout und wir fahren direkt über die 25th Avenue zum Golden Gate Park.
Conservatory of Flowers
Wir durchqueren den östlichen Teil des Golden Gate Parks auf dem JFK Drive und von hier geht es dann weiter durch den sich östlich anschließenden Panhandle Park zum Alamo Square Park und den Painted Ladies. Hier sind auch wieder massenweise Touristen versammelt.
Wir pausieren eine Weile im Schatten und die Köpfe und Gemüter beruhigen sich wieder.
Auf dem Bild kommt leider nicht rüber wie steil es die Fillmore Richtung Wasser runtergeht. Hier oben bekommt man aber ein gutes Gefühl dafür, wie hoch wir heute tatsächlich im Verlauf des Tages gefahren oder auch mehr gelaufen sind.
... unten angekommen können wir die Fillmore hochschauen.
Die Straße sieht nach nichts aus aber tatsächlich sausen N & M hier in einem so halsbrecherischen Tempo runter, dass N dabei schon angst und bange wird. Die Bremsbeläge muss der Fahrradverleih danach bestimmt auch erneuern ist sich N sicher. Gegen 16 Uhr sind wir wieder am Radverleih und geben die Drahtesel zurück.
Jetzt haben wir uns aber eine Erholung verdient. Das für heute auserkorene Restaurant gegenüber vom Hotel wird renoviert, daher suchen N & M eine Alternative und werden in der benachbarten Chestnut Street mit dem Pacific Catch fündig, denn an Restaurants ist hier in der Ecke kein Mangel.
Man kann übrigens auch Bier und Margaritas gleichzeitig trinken.
66 °F, die Kehrseite sagt "viiiieele Meilen", The Chelsea Inn
Donnerstag 10.5.18 San Francisco, CA → Pismo Beach, CA
Wir verlassen San Francisco gegen halb Neun und benötigen ewig um voranzukommen.
N: "Was heißt eigentlich Palo in Palo Alto? Alto heißt "hoch" aber was heißt Palo."
M: "Verkehrsaufkommen."
Schild: "San Martin, Population 7027, Elevation 289 ft"
N: "Letzte Woche waren die Schilder noch andersrum: Population 289 und Elevation 7027."
Leider können wir nicht über die 1 an der Küste entlang, da die schon seit gefühlten Ewigkeiten nach einem Erdrutsch gesperrt ist und über die Alternative, die Nacimiento-Fergusson-Road wollen wir, also N, lieber auch nicht. Das soll besonders bei Gegenverkehr kein Spaß sein.
Also fahren wir eben über die 101 nach Gilroy. Hier frühstücken wir erst mal im Black Bear Diner. Ganz ok aber nichts Besonderes, da haben wir schon weitaus besser gegessen in ähnlichen Restaurants. M trauert ja immer noch Shoney's in den Südstaaten und deren Frühstücksbuffet nach.
N kommt an einem Regal im Diner vorbei. Voll mit Schwarzbären. Einer davon, Tara, bittet N, sie mitzunehmen. Da sie doch eine krumme Pfote hat, befürchtet sie, dass sie das Diner nie verlassen wird. N nimmt sie sofort in unsere Familie auf, allerdings ist Tara noch etwas scheu und kann noch gar nicht so recht fassen, dass sie mitkommen darf.
Das Outlet, weshalb wir überhaupt hier sind, ist ziemlich fix erledigt. N kauft einen neuen Koffer, denn ihrer hat sich ja leider in die ewigen Koffergründe verabschiedet. M kauft so schnell seine Hemden bei Brooks Bros., dass sogar die Verkäuferin kaum mitkommt bei seinem Tempo. Dann endlich eine neue Jacke für M bei North Face, N redet schon seit mehreren Jahren deshalb auf ihn ein, denn seine von 2008 ist einfach nicht mehr schön und wird ab sofort zur Stadionjacke erklärt.
Da unser heutiges Hotel direkt an der Klippe in Pismo Beach liegt fahren wir als nächstes direkt dort hin, damit wir das Ganze auch genießen können und pünktlich zum Check In um 16 Uhr sind wir vor Ort.
Zimmer #221 im Shore Cliff Hotel
N & M genießen ein Ankunftsbier auf dem Balkon, mit der tollen Aussicht, allerdings lockt die Hot Tub und so schnappt sich N den Bademantel und geht nach unten. Hier lernen wir ein älteres Paar kennen und unterhalten uns eine ganze Zeit und jetzt kennen N & M auch den Herrn, der für den Staat Kalifornien die ganzen Life Guard Türme entworfen hat. Wen man so alles trifft.
Die beiden älteren Herrschaften wollen nach einer Weile zum Abendessen, N & M sind zu faul noch mal wegzugehen, obwohl nebenan ein Restaurant direkt an der Klippe steht. Wir entscheiden uns für die restlichen Hot Dogs auf dem Balkon. Eine tolle Entscheidung befinden N & M mit Blick auf den Sonnenuntergang.
N genießt zum Nachtisch einen Kaffee und einen der Kekse, die es an der Rezeption gab, auf dem Balkon. Eine sehr große Möwe lässt sich auf dem Balkongeländer des Nachbarzimmers nieder, starrt zu uns herüber und lässt sich nicht dazu bewegen, auch nur einen Millimeter zu weichen.
M steht auf und geht hinein, N schaut kurz zur anderen Seite. Ein Aufschrei und N verschüttet den Kaffee auf ihre Hose. Die Möwe hat blitzschnell zugeschlagen und sich den zweiten Keks samt Plastikumhüllung geschnappt und fliegt laut kreischend zum Pool. Mit einem geschickten Schnabelhieb entsorgt sie die Plastiktüte. Die macht das offenbar nicht zum ersten Mal. Allerdings versucht sie dann den ganzen Keks auf einmal runter zu schlingen. Also wenn sie das schafft, macht sie das zum letzen Mal, denn daran dürfte sie ersticken. Jetzt bekommt N auch noch ein schlechtes Gewissen. Die Möwe hackt auf den Keks ein, dummerweise mit geöffnetem Schnabel, und so hat sie jetzt "Keks-verursachte-Schnabelsperre" und die ganze Zeit kreischt sie laut rum, so bekommen natürlich auch alle anderen Tiere mit, was sie da erbeutet hat.
Ein Herr in der Hot Tub bietet an, den Keks zurück zu erbeuten, was N dankend ablehnt.
N möchte noch ein paar Bilder vom Sonnenuntergang machen, M geht noch eine Runde in die Hot Tub.
Sehr schönes Möbel, so was wär auch toll daheim.... allerdings kann man die Aussicht leider nicht einpacken.
83-68 °F, 252 Meilen, Shore Cliff Hotel
Freitag 11.5.18 Pismo Beach, CA → Los Angeles, CA
Der Wetterfrosch hatte schon gestern für heute bedeckten Himmel und nur 18 °C angesagt, leider behält er recht aber das Frühstück hier im Shore Cliff entschädigt dafür. Guter Kaffee, Omelette, Sausage, frisches Obst, Joghurt, Müsli, Toast etc. alles da und sogar echtes Geschirr.
N checkt uns online im Hotel für heute Abend ein und sie bekommt nur upgrades in der Hilton App angezeigt. Da will sie ja nicht Nein sagen. Jetzt, wo wir nicht mehr Diamond- sondern wieder Gold-Member sind, bekommen wir plötzlich upgrades angeboten? Da steckt doch System dahinter.
N hatte ausgerechnet, dass wir allerallerallerspätestens um 9 Uhr losfahren müssten, wir starten halb Zehn. Leider verpassen wir dadurch die geführte Tour in der Mission Santa Barbara, denn die ist nur um 11 Uhr und genau die halbe Stunde fehlt uns denn wir sind um halb Zwölf dort. Egal, dann eben die self-guided Tour.
Mission Santa Barbara
Weiter Richtung Süden. Wir brauchen noch Vanillemilchpulver und M etwas Bier, also stoppen wir unterwegs an einem Walmart. Die beiden Artikel finden N & M ohne lange suchen zu müssen, aber N fällt ein, dass sie noch Cream of Coconut benötigt, die zu Hause kaum zu bekommen ist, die sie aber letztes Jahr in Florida gefunden hat. Leider können wir sie nirgendwo entdecken, auch wenn die Walmart-Webseite behauptet, es gäbe sie.
M meint: "Fragen?!"
N meint: "Keine gute Idee."
Und tatsächlich hat keiner der Angestellten eine blasse Idee, wo wir suchen sollen.
Aus Frust nimmt N ein Paket Coffee Nut M&Ms mit. Schließlich gibt es das daheim in D nicht.
An der Kasse wieder kein Vorankommen, der self check out geht nicht mit Bier in diesem Laden, was in den anderen Geschäften kein Problem war. Also normale Kasse. Überall Schlangen und jemand in unserer Schlange versucht irgendwas einzulösen, was nicht klappt, auch nicht durch mittlerweile 3 Mitarbeiter an unserer Kasse. OOOOOMMMMM.
Unser Zeitpuffer für unseren timed-tickets in der Getty-Villa ist futsch. Das Navi sagt, wir kommen Viertel nach 3 dort an, 15 Minuten nach unserer Zeit. Mist. Und $15 zahlen fürs Parken, um dann zu erfahren, dass wir nicht mehr reindürfen, ne, das wollen wir auch nicht, also Planänderung.
N kontaktiert A & H, ob wir uns auch eher als geplant zum Essen in Santa Monica treffen können und glücklicherweise können die beiden das einrichten.
Wir fahren am Wasser entlang durch den Point Mugu State Park als N plötzlich hektisch "Delphine" ruft. Tatsächlich schwimmt da eine große Zahl, mindesten 20 Tiere schätzen wir, munter in der Bucht auf und ab.
Wir bekommen noch mehr tierische Gesellschaft.
Irgendwann können sich N & M dann endlich doch losreißen und fahren weiter, denn wir wollen uns doch kurz nach 16 Uhr mit A & H im Santa Monica Place treffen.
M (schaut plötzlich aufs Meer, eine schwarze Stelle in der Brandung): "Da...."
N: "Das ist ein Fels, kein Wal."
M: "Dann eben Moby Fels."
Nachdem wir endlich die Einfahrt ins Parkhaus finden konnten, kommen N & M etwas zu spät im Santa Monica Place an. A & H warten schon. Eigentlich wollten wir ja zu einer Strandbar, allerdings ist Nieselregen und 18 °C nicht sooo toll. Der Einfachheit halber bleiben wir vor Ort und gehen zur hier ansässigen Cheesecake Factory, außerdem waren N & M noch nie dort und die Louisiana Chicken Pasta soll sehr gut sein hat sich N sagen lassen. Tatsächlich ist sie ganz lecker aber die nachgemachte Copycat-Version, die N schon mal zuhause erstellt hat, fand sie besser. M nimmt ganz unkreativ wieder Wings.
Jetzt haben wir den Anfang der Straße in Chicago und auch das Ende in St. Monica gesehen.
Wir müssen, um nach El Segundo zu kommen, von der 10 auf die 405 Richtung Süden und stehen im Stau.
M: "Die 405 Richtung Norden ist toll."
N: "Weil es da leer ist?"
M: "Da will keiner hin."
N: "Wir auch nicht."
Halb Acht haben wir es nach etwas mehr als einer Stunde endlich bis auf unser Zimmer in El Segundo geschafft.
Sunny und ich haben die kleine Tara mal unter unsere Fittiche genommen.
Wie letzte Urlaubsabende so sind, verbringen N & M ihn mit Koffer packen, wiegen, umpacken, wiegen.
56-64 °F, 209 Meilen, Hampton Inn El Segundo
Samstag 12.5.18 Los Angeles, CA → Düsseldorf
Ms Wecker klingelt früh um 6 Uhr. Schließlich will er live das letzte BVB Spiel hören. War wohl nicht so gut, denn er bleibt mucksmäuschenstill und N kann bis fast 8 Uhr schlafen. Diese Hampton Betten sind aber auch einfach zu bequem.
N & M gehen zum Frühstück, immer noch unschlüssig, was wir heute machen sollen, denn für Rancho Palos Verde, das A & H gestern noch in den Ring geworfen haben, ist das Wetter zu schlecht und zu den La Brea Tar Pits müssen wir durch die ganze Stadt, wenn wir da wieder so ewig wie 2012 brauchen, ist das auch nur Stress. N fragt an der Rezeption nach, ob wir einen late check-out haben können. 14 Uhr? Ja klar, kein Problem. Also bleiben wir einfach hier. N kann noch Bilder hochladen und M auf einem mexikanischen Sender deutsche Bundesliga schauen. Irgendwann ist auch das vorbei und er schlummert noch ein wenig, bequemes Bett und so und N dreht den Fernseher um zu sich zur Couch und schaut Komödien. Was der Samstag Mittag hier so bietet eben.
M (schaut auf den Fernseher): "Ist das nicht der Film mit den Schwestern, die am gleichen Tag heiraten wollen?"
N: "Nein, das hier ist 27 Dresses."
M: "Nein."
N: "Doch. Ich schau das schon seit ner halben Stunde und du 3 Sekunden. Das ist 27 Dresses."
M: (schaut kritisch bis ungläubig)
N: "Außerdem stand das zu Beginn dran."
M: "Nicht in dem Ton bitte."
Der Rest des Tages ist so unspektakulär: Tanken, Auto abgeben (nachdem N im Navi endlich das richtige Hertz gefunden hat), Koffer abgeben, warten, fliegen, umsteigen in München, wieder fliegen, Koffer holen, Auto holen, heimfahren.
Müde!
Kostenaufstellung 21 Nächte | $ | € | |
21.-22.04.18 | 60,06 | 50,20 | |
22.-23.04.18 | Best Western Plus Frontier Motel, 1008 S Main Street, Lone Pine, CA | 99,78 | 83,51 |
23.-25.04.18 | The Ranch at Death Valley, Death Valley NP, Hwy 190, DV, CA | 549,02 | 462,78 |
25.-26.04.18 | North Shore Inn, 520 N Moapa Valley Blvd., Overton, NV | 80,99 | 75,69 |
26.-28.04.18 | Quality inn & Suites Montclair, 1516 Zion Park Blvd, Springdale, UT | 242,52 | 205,11 |
28.-29.04.18 | Bryce Canyon Villas, 35 North Red Rock Drive, Cannonville, UT | 161,24 | 137,50 |
29.04.-01.05.18 | Circle D Motel, 475 W Main St., Escalante, UT | 163,16 | 138,84 |
01.-06.05.18 | The Gonzo Inn, 100 West 200 South Street Moab, UT | 1083,06 | 928,56 |
06.-07.05.18 | Prospector Hotel & Gambling Hall, 1501 E. Aultman St., Ely NV | 101,00 | 92,46 |
07.-08.05.18 | 7 Seas Inn, 4145 Manzanita Avenue, South Lake Tahoe, CA | 120,60 | 110,33 |
08.-10.05.18 | Chelsea Inn, 2095 Lombard Street San Francisco, CA | 268,28 | |
10.-11.05.18 | Shore Cliff Hotel, 2555 Price Street, Pismo Beach, CA | 151,20 | 125,42 |
11.-12.05.18 | Hampton Inn & Suites LAX, 888 N. Sepulveda Blvd, El Segundo, CA | 86,49 | 74,16 |
Summe | 2752,84 | ||
Durchschnitt / Nacht | 131,09 | ||
Eintritt / Parken | 123,36 | ||
Parken | Flughafen DUS | 139,00 | |
Flug | Düsseldorf-München-Los Angeles-München-Düsseldorf mit Lufthansa für 2 Personen | 753,12 | |
Flug | XL-Sitzplätze auf der Langstrecke | 360,00 | |
Auto | 21 Tage IFAR über ADAC bei Hertz | 635,89 | |
Auto | Benzin | ||
Miles bzw. km | |||
Kosten/Mile bzw. km | |||
Verpflegung | Restaurants incl. Tip | ||
Verpflegung | Supermarkt | ||
Summe | für 2 Personen und 2 Bären |