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Die Reise haben wir schon 2011 im Sommer geplant und gebucht, nach etwas Unsicherheit, ob sie stattfinden wird, können wir jetzt sagen: "Achtung Lobster, wir kommen!"

Hier ist unserer Route:



Do, 24.5.12 Düsseldorf - Boston, MA

Aufwachen bevor der Wecker klingelt, ist ja schon zu „normalen" Zeiten schlimm genug, aber um 4 Uhr morgens ist das einfach nicht schön, schon gar nicht, wenn man dann erst vier Stunden geschlafen hat. N steht auf, füttert und wässert die Miezies und will dann die Zeitung reinholen, allerdings ist keine da... déja vu, irgendwie klappt das nie, dass wir am Abflugtag noch eine Zeitung bekommen, irgendwas macht N da falsch. Egal, am Flughafen werden wir schon eine bekommen. Zumindest ist die A40 schön leer, wenn man um Viertel nach Fünf losfährt, da ist sogar noch Zeit für die Ehrenrunde, die wir auf dem Flughafengelände drehen, da wir den Abzweig zum Langzeitparkplatz erfolgreich verpassen. Wir shutteln zum Terminal und sind ca. 45 min vor Abflug am Gate, alles prima.

Allerdings ärgert sich M, dass er vorhin eine WAZ gekauft hat, denn hier an Bord gibt es die auch, irgendwie hat N das Gefühl, dass sie die Situation letztes Jahr genau so schon mal erlebt hat, hm. An Bord werden wir mit Brötchen, O-Saft und Kaffee, sorry Tee versorgt, British Airways bietet da doch noch erheblich mehr als Lufthansa oder Air Berlin.

In London sitzen wir wieder am Terminal 5 herum und haben 3 Stunden Zeit, da N mal wieder nicht am die Stunde Zeitunterschied zwischen Deutschland und England gedacht hat. Dafür hat sie diesmal daran gedacht, die restlichen Pfund von zuhause mitzunehmen, so können N & M wenigstens was essen und trinken, an uns denkt offenbar mal wieder keiner und dabei haben wir doch den Bärenhunger.

Im Flieger sitzen wir am Notausgang mit viel Platz, dafür nehmen wir in Kauf, dass N auf der rechten Seite leider tiefgekühlt wird, Sunny und ich verkriechen sich auf die Lehne zwischen N&M, da ist es wärmer. Die Filmauswahl ist dafür wieder prima, ganz neue Filme sind dabei, "J. Edgar" kann N allerdings nicht schauen, da die Tonspur sehr leise ist und der Radau, den der Notausgang macht, alles übertönt. Stattdessen gibt es für N "New Year`s Eve" und die "Muppets". Jawohl!

Mit Bestürzung müssen wir feststellen, dass der Flug offenbar zu kurz ist, es gibt in der galley nicht den schönen Korb mit dem "Schnuckerzeug", wie N es nennt... hat sie deshalb vor dem Urlaub abgenommen, um alles Gewicht so wieder mit zurückzubringen? Da komme ich mit meiner Bärenlogik nicht mit.

Nach etwa 7 Stunden sind wir im Landeanflug auf Boston, wir sind uns nicht sicher, ob hier überhaupt Platz für ein Rollfeld ist. Links haben wir zum Greifen nah die Hochhäuser der Stadt und rechts das Meer. Egal, wir treffen auf festen Boden und sind fix durch die Immigration, warten dafür eine empfundene Ewigkeit, bis die 747 alles Gepäck ausgespuckt hat und sind dann doch eine halbe Stunde eher als erwartet am Alamo Schalter. Die Dame ist so lieb und ändert aber unsere Abholzeit nicht, so können wir den Wagen wie geplant in 2 Wochen auch um 15 Uhr wieder abgeben, prima. Wir suchen einen weißen (wir können die nur in der Farbe, jetzt bitte keine Kommentare, dass Weiß keine Farbe ist!) Impala aus der Choiceline aus, mit Ledersitzen und gerade mal 600 mi auf dem Tacho. Bei Impala wissen wir nämlich ohne zu testen, dass beide Koffer hintereinander im Kofferraum liegen können, ein einmaliges Platzangebot.

Einkaufen, eigentlich schon, das Navi braucht allerdings ewig um festzustellen, dass wir uns noch auf der Erde befinden, offenbar hat es Satelliten in einer Marsumlaufbahn gesucht.

Irgendwann ist auch das geklärt und es geht los, der angesteuerte Supermarkt bietet ein eher überschaubares Angebot und N hatte es schon vermutet, Massachusetts ist offensichtlich ein Liquor Store Staat. Vielleicht sollten wir mal eine entsprechende US-Karte erstellen. Mit einer mageren Ausbeute von Cola, Wasser und Keksen machen wir uns auf den Weg zum Hotel.

Im Tunnel verlieren wir den Kontakt zum Mars Satelliten, und gewinnen ihn gerade so rechtzeitig zurück, dass wir noch fix in die linke Spur Richtung Government Center schwenken können, ihr möchtet nicht wissen, was unser Navi daraus wieder für eine sprachtechnische Verirrung kreiert, wenn es Englisch auf Deutsch ausspricht.

Ohne uns zu verfahren, hurra, und das in Boston, wo jeder Reisebericht Verirrungen schildert, erreichen wir das Hotel Lenox und parken in der benachbarten Tiefgarage des Prudential Centers. N hat nen Coupon für eine günstige Rate, mal sehen, ob das klappt, wenn wir am Samstag weiterfahren.

Wir haben richtig Glück und bekommen ein "allergy free" Zimmer im 11. Stock. Es ist erst halb 5, daher machen wir uns auf den Weg auf einen Spaziergang durch Beacon Hill, doch schon beim U Bahn Ticket, hier Charlie Ticket genannt,  stoßen wir auf Hindernisse, wir brauchen ein $2 Ticket und es werden nur 5, 10, 15... etc. angezeigt immer durch 5 teilbar, obwohl der Fahrpreis duch 2 teilbar ist. Verstehen wir nicht, irgendwann wählt N einfach "anderen Betrag" und gibt mutig $4 ein, mal sehen was passiert. Natürlich nix, weil alles OK ist. Jetzt sind 2 Fahrten auf die Karte gebucht, wie geplant, allerdings bekommt N das Wechselgeld in Presidential Coins. Hm, werden die auch woanders akzeptiert? Die hatten wir noch nie. M meint: "Geld ist Geld". Etwas später als gedacht kommen wir dann jetzt doch an der Park Street Station am Boston Common an und drehen eine Runde durch Beacon Hill, die Sonne macht sogar auch mit und läßt sich mal sehen.

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State House

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Willow Street

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Willow Street

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Acorn Street

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Chestnut Street

Wir entschließen und durch den Boston Common bis zum Hotel zurückzulaufen, wir gehen sogar noch etwas weiter bis zum "Pour House" auf der Boylston Street, wo wir etwas Essen und unser "Sam Adams Urlaubs Begrüßungsbier" genießen.

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Boston Common (Fähnchen für Memorial Day?)

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Boston Common

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Boston Common

Gegen 20 Uhr sind wir zurück im Hotel, N springt nur noch kurz in die Dusche (nur leichte Verwirrung beim Duschknopf betätigen) und fällt dann ins Bett.

23°C, Sonne und Wolken im Wechsel, 12 miles, The Lenox, Room #1124, allergy free room, erstklassige Matratze

5x wurden Ty & Sunny angesprochen



Fr, 25.5.12 Boston, MA

N wird gegen 2 Uhr wach, da die Klimaanlage recht laut ist, macht sie das Fenster auf, herrje, da sind immer noch Party People unterwegs, die wir bis in den 11. Stock hören können. Erstaunlicherweise kann N aber noch mal bis gegen halb 5 einschlafen, jetzt ist auch endlich Ruhe auf der Straße. M schafft es sogar bis 6.30 Uhr und muss da sogar noch geweckt werden.

N & M sind sich nicht ganz sicher, ob sie im "Pour House", wo sie gestern Abend waren auch Frühstücken sollen, N fällt ein, dass sie etwas von einem Buchladen auf der Newbury Street gelesen hatte, in dem man auch ganz gut Frühstücken können soll, also los. Dummerweise fällt ihr der Name nicht ein und die Hausnummer natürlich auch nicht, d.h. wir entscheiden uns auf gut Glück für eine Richtung und tatsächlich nach einer Weile meint M: "Da vorn steht irgendwas von Books". Die Newbury Street ist übrigens ziemlich nett, viele Läden und Restaurants und deutlich weniger Verkehr als auf der parallel verlaufenden Boylston Street. Die erspähte Lokalität "Books" ist übrigens die gesuchte, nämlich das "Trident", in dem wir jetzt erst mal unser Frühstück genießen, Rührei und Pancakes.

N ist ganz hin und weg von der großen Auswahl an Reiseführen, die sie hier haben und N&M machen sich mal wieder einen Spaß daraus, den allgemeinen Teil der Reiseführer über Germany zu lesen, was hier so als Gebrauchsanweisung für Deutschland und deren Bewohner geschrieben wird, danach kann man das was man selber in den Reiseführern über die USA gelesen hat, immer viel besser einordnen, horizontale Erweiterung sozusagen.

Irgendwo hier muss der Eingang zur U Bahn sein und ja einmal um die Ecke und da ist die Station Convention Center. Gut, dass wir gestern $4 auf die Fahrkarten geladen haben, somit ist die Fahrt zur Park Street Station schon bezahlt.

Es ist jetzt gegen halb 10 und wir starten mit einer Horde Kinder unseren Weg auf dem Freedom Trail. Heute scheint ein Tag für Schulausflüge zu sein, Horden über Horden von Kindern sind unterwegs, N&M versuchen etwas Abstand zur lärmenden Masse zu gewinnen.

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Unser Kumpel Ben Franklin

Ein wenig erinnert uns Boston an Philadelphia, auch dort waren viele Menschen zu Fuß unterwegs, hier sind es aber deutlich mehr und definitiv mehr Hunde, noch nie so viele Hunde in einer Stadt in den USA gesehen. Der Unterschied, den wir ausmachen können ist, dass die historischen Gebäude hier nicht so nah beisammen sind und immer von neuen umzingelt, macht aber eine ganz besondere Stimmung, die alten Gebäude oder die neuen, irgendwie ist was fehl am Platze.

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Old State House

Das Visitor Center ist seit heute nicht mehr an der State Street neben dem Old State House, sondern wird gerade in der Faneuil Hall feierlich eröffnet, jetzt können wir zwar die Ansprache des Innenministers genießen, kommen aber leider nicht in den Genuss des Visitor Centers und seiner Leistungen, da es bis halb eins noch für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Alternativprogramm: Abercombie & Fitch, Quincy Hall und ein Abstecher zum HRC. In diesem hier sind die Preise mal wieder höher, wie alles, der Nordosten ist die teuerste Ecke der USA hatte N gelesen und wir können es bestätigen.

Nach einer kleinen Stärkungspause ist auch der Eröffnungsredner fertig und wir können im Visitor Center die NP Stempel einsammeln, den obligatorischen Kühlschrankmagneten erwerben und einem Ranger Talk im 1 Stock über die Faneuil Hall lauschen.

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Faneuil Hall

Weiter ins North End zum Paul Revere Haus, der Old North Church (die mit den 2 Laternen) und zu Fuß über die Brücke nach Charlestown auf die USS Constitution (NP Stempel!).

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Freedom Trail

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USS Constitution

Mittlerweile ist es 17 Uhr, wir haben bis auf das Old State House alles besichtigt, inklusive der 3 historischen Friedhöfe, obwohl M beim letzten schon fragte: "Noch einer?". Zurücklaufen wollen wir nicht und entscheiden uns stattdessen für das Water Shuttle, welches uns vom Navy Yard zur Long Wharf bringt.

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Boston Sykline

Von dort können wir mit der Bahn zurück zum Copley Square und ins Hotel. Jetzt wissen wir ja, wie das mit den Ticketautomaten funktioniert.

Erstmal das ganze Zeugs abwerfen, was wir im Laufe des Tages so angesammelt haben, bzw. was wir so unnütz mit rum geschleppt haben wie unsere Regenjacken, noch nicht mal auf den Wetterbericht kann man sich mehr verlassen.

Hunger? Eher Durst, etwas unschlüssig sind N & M, ob wir wieder ins Pour House gehen oder woanders hin. Erstmal entscheiden sie sich, die Newbury Street entlangzulaufen, da ist auch eine Bar "Daisy irgendwas", das wäre doch passend, aber nein, weiter, die nächste proppenvoll. Na klar, es ist ja auch Freitagabend zudem noch vor dem langen Memorial Day Weekend. Also doch Pour House, hier ergattern wir 2 Plätze an der Bar und zu ein paar Chickenstrips schauen wir Baseball. Rays vs. Red Sox, N hatte mal überlegt, Karten zu kaufen, aber die waren schon vor Wochen fast ausverkauft und fingen bei $ 60 an. Allerdings wäre das eine schöne Gelegenheit gewesen, das Rays T Shirt anzuziehen meint N. Tststs.

Fazit Boston: ein wenig wie Philadelphia, mehr Menschen auf der Straße, offenbar Hundehauptstadt und Haustüren wie in England, also: ganz nett.

23 °C, Sonne und Wolken im Wechsel

2x wurden Ty & Sunny angesprochen



Sa, 26.5.12 Boston, MA - Cape Cod, MA

N ist schon wieder um 2 wach, döst bis 4 und fängt dann an, den Bericht zu tippen. Irgendwann kann sie sich auch motivieren, den Koffer zu packen, im Moment ist alles noch nicht in der richtigen Urlaubsordnung. Irgendwie dauert es immer ein paar Tage, bis alle Sachen dort sind, wo sie hingehören. Jacken ins Auto etc.

Um 8 Uhr sind N&M dann endlich soweit und wir können los. Im Netz hatte N wie gesagt einen Coupon für das Parken im Prudential Center gefunden und so zahlt sie für 2 Tage soviel, wie sonst für 1 Tag Valet Parking fällig gewesen wäre, gut gemacht. Das gesparte Geld wird gleich in Frühstück reinvestiert, denn das ist heute unterwegs eingeplant. Unser elektronisches Fräulein Rottenmeier führt uns durch Klein(st)straßen bis nach Quincy, irgendwie ist da was falsch eingestellt. Beim Frühstück im IHOP (hurra, das haben wir im 12ten USA Aufenthalt jetzt auch erfolgreich absolviert) korrigiert sie dann mal von "kürzeste" auf "schnellste" Route. Scenic, so wie im elektronischen Rand McNally, gibt es ja im Navi leider nicht. Die nächsten Tage wird N daher wieder mit einer Kombi aus Landkarte mit von Hand eingezeichneter Scenic Route und Navi arbeiten.

Unser erstes Ziel ist die Plimoth Plantation, wir sind früh da, gegen 10 Uhr und es ist noch schön leer und noch nicht so heiß, denn für heute sind 30 °C angesagt, N fand es auch ganz schön merkwürdig, als sie in kurzer Hose die Daunenweste ins Auto gelegt hat.

Wir schlendern durch alle Hütten, lassen uns von den Museumsmitarbeitern einiges erzählen, die in der englischen Siedlung stellen originale Charaktere dar, vertreten deren Ansichten und sprechen auch so. Schön gemacht.

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 Plimoth Plantation

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Oh weh, N hat mal wieder beschilderte Pflanzen entdeckt, das kann dauern.

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Mayflower II

Nach etwa 2,5h sind wir einmal rum und fahren zur Mayflower Nachbildung in Plymouth, ein ganz niedlicher Ort. Hier übertreibt einer der Darsteller, der macht keine Pause, wenn er einen Touristen "gefangen" hat und wir müssen uns schon sehr anstrengen, eine Lücke in seinen Ausführungen zu erhaschen, um halbwegs höflich die Besichtigung fortsetzen zu können. Zudem meint er, N sei offenbar nur mit der Kleidung, die sie am Leib habe, aus Deutschland geflüchtet und das sei noch nicht mal ihre beste gewesen. Sowas. Natürlich werfen wir auch einen Blick auf den Plymouth Rock selber und machen uns dann auf nach Cape Cod.

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Plymouth Rock

Ach ja, Walmart steht noch auf dem Programm, mal wieder ein Dry Store. Allerdings hängt vorn ein Schild, man könne heute abstimmen, ob in Zukunft Bier und Wein angeboten werden sollen. M ist bereit, seine Stimme zu geben. Um Duschgel, Würstchen, Augentropfen, Wasser etc. und eine neue Kühlbox für $15,99 reicher, hey, das Modell hatten wir schon mal, machen wir uns jetzt wirklich auf den Weg.

In Sandwich verlassen wir die Hauptstrecke und fahren über die 6A, den Old King's Highway zu unserem Ziel Brewster. Die Strecke ist echt schön mit tollen Häusern ein wenig Bilderbuch Amerika Idylle.

Ein kurzer Zwischenstopp im Liquor Store ist auch noch drin und jetzt ist auch Sam Adams in der Kühlbox. Wir sind kurz nach 3 Uhr am B&B und können auch sofort unser Zimmer im Brewster by the Sea beziehen. Es gibt die vielen Kleinigkeiten, die ein B&B so sympathisch machen: selbstgebackene Kekse, Brownies, Kaffee und Tee, Sherry und Port, einen großen Garten mit Sitzgelegenheiten und Pool (keine Badekleidung eingepackt) Bücher, Spiele, Reiseführer. Sehr liebenswert einfach.

M hievt die Koffer die schmale Stiege zu unserem Zimmer unter dem Dach empor (auch das gehört dazu) und wir machen uns gleich wieder auf den Weg nach Provincetown zur Nordspitze von Cape Cod. Eine ganz schön "lange" Insel übrigens. Kurz vor Toresschluss erreichen wir das Salt Pond Visitor Center, die Rangerin begrüßt uns auch entsprechend, "noch 5 Minuten und der Stempel steht rechts im Bookstore". Sie hat Ns suchenden Blick und das Stempelheft in der Hand sofort richtig eingeordnet und N kann so noch schnell den Nationalpark Stempel einsammeln.

Eigentlich war die Idee, hier im Ort zu Essen und den Sonnenuntergang zu genießen, da der Herring Cove Beach nach Westen ausgerichtet ist. Essen entfällt in Ermangelung einer Parkmöglichkeit (Memorial Day Weekend halt) und Sonnenuntergang ginge zwar, denn die Sonne ist wieder rausgekommen, allerdings ist es ganz schön frisch, bei dem Wind, der hier am Race Point Beach weht und die Sonne hat es auch nicht so eilig.

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Race Point

Zurück in Brewster stoppen wir bei Kate's Seafood und essen ganz stilgerecht im Auto Clam Strips und Shrimps aus der Tüte. Yummy. So gestärkt geht es zurück ins Brewster by the Sea, wo wir den Tag mit Brownies, Vanilla flavored Coffee und Sherry, bzw. Sam Adams im Schaukelstuhl im Garten ausklingen lassen.

30°C, Sonne und Wolken, 178 miles, Brewster by the SeaAcorn Room



So, 27.5.12 Cape Cod, MA

Alles ist himmlisch ruhig, als N um halb 6 Uhr aufwacht. Gegen halb 8 ist von draußen das erste Klappern zu hören, das B&B erwacht mit Vorbereitungen für das Frühstück auf der Terrasse. Hier genießen wir frischgepressten O-Saft, Cranberry Saft, frische Melone, selbstgemachte Blaubeerpfannkuchen und Kaffee. Nach dem Frühstück bekommen N&M noch einige Tipps von Byron, dem Besitzer, für den heute geplanten Fahrradausflug.

Bei Barb´s Bikes leihen N&M sich Fahrräder und ab geht es auf den Cape Cod Rail Trail, eine ehemalige Bahnstrecke, die in einen befestigten Fahrradweg umgewandelt wurde. Es ist einfach herrlich, dahinzuradeln (ähm, geradelt zu werden), keine Autos, super Wetter (Sonne, blauer Himmel und 23°C) und herrliche Gegend. Offenbar sind wir deutlich langsamer unterwegs als die breite Masse, ständig schallt und von hinten ein "on your left" entgegen, das hier in Ermangelung von Fahrradklingeln genutzt wird. Nach etwa 10 Meilen erreichen wir das Salt Pond Visitor Center der Cape Cod National Seashore, heute ohne drohenden "Ladenschluss", so kann N ganz in Ruhe durch die Ausstellung schlendern, während wir bei M draußen in der Sonne bleiben und people watching betreiben.

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Wir fahren noch etwas weiter zum Nauset Beach und in Ermangelung von Fahrradschlössern nehmen wir die Räder mit an den Strand, allerdings scheinen viele hier großes Vertrauen in die Mitmenschen zu haben, eine ganze Menge Räder steht unbefestigt in den Radständern und auch ein ganzes Schuhlager, wie vor einem der Tempel 2010 in Asien, liegt am Strandzugang herum.

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Nauset Beach

Wir sitzen ein halbes Stündchen in der Düne, blicken aufs Meer und freuen uns unseres Lebens, es könnte deutlich schlechter sein. Zu unserer Erbauung gibt es jetzt auch noch "wildlife", ein paar seals geben sich die Ehre.

Es geht ein Stück weiter zum Nauset Light und hier wissen wir die Wahl unseres Fortbewegungsmittels richtig zu schätzen, denn der Parkplatz ist komplett belegt, es hat sich eine lange Schlange Autos gebildet und die Polizei ist auch schon da und regelt die Massen. Wir werfen nur einen kurzen Blick auf den Leuchtturm und setzen unsere Fahrt fort, nächster Stopp der Ben & Jerry's Laden an der US 6.

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Nauset Light

Ausgerüstet mit Chocolate Heaven und Coffee BuzzBuzz oder so ähnlich getauftem Eis, sitzen wir vor der Tür in der Sonne und finden schon wieder, dass das Leben einfach schön sein kann.

Bereits kurz vor 3 Uhr sind wir an unserem Ausgangspunkt zurück, haben etwa 30km zurückgelegt und zahlen $34 für 2 Räder und 4h, denn hier wird die tatsächliche Mietzeit abgerechnet, perfekt.

Da der Tag noch jung ist, beschließt N, dass wir noch einen Abstecher nach Chatham machen. Gute Entscheidung, ein ganz niedlicher Ort mit herrlichen Häusern, einziges Manko, N&M können den Leuchtturm nicht finden, was aber sehr sicher nicht am Ort liegt.

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Chatham

Im Cape Cod Reiseführer, den wir im B&B leihweise zur Verfügung gestellt bekommen haben, ist ein Restaurant in Chatham empfohlen, dass N&M gerne testen wollen, dummerweise ist es noch geschlossen und N ist sich nicht sicher, ob unser vom Radfahren zerzauster Look so richtig zum Ambiente passt, der passt wohl eher wieder zum Take out von gestern. Also wieder "lazy summer casual food", diesmal gönnen sich N&M dies als Menu und genießen ihr Abendessen an einer der Holzbänke im Freien. Uiuiui, ganz schön rosa Nasen und Arme bekommen heute trotz sunscreen.

Vorhin war mal kurz die Rede von Minigolf, das verschieben wir aber wohl auf einen der anderen Tage, jetzt ist uns nach Entspannen im heimischen Garten. Gut ausgerüstet mit Getränken und selbstgebackenen Biscotti mit Frucht- und Schokostücken, herrlich, setzten wir uns alle noch eine Weile an den Pool.

23°C, Sonne und blauer Himmel, 30 miles



Mo, 28.5.12 Cape Cod, MA - Newport, RI

Gute Güte können Vögel laut sein! Sogar M, der sonst von keinem Lärm geweckt wird, beschwert sich, die gefiederten Freunde hätten es geschafft. Gegen 6 kehrt wieder Ruhe ein, offenbar müssen die Fliechviecher auch noch was anders tun als rumzulärmen.

Heute ist "herzhaftes-Frühstück-Tag", es gibt Ananas mit getrockneten Cranberries, Rührei mit bacon und homefries dazu selbstgebackenes Brot mit selbstgemachter Himbeermarmelade. Zum Abschied bekommen N&M noch einen goodie bag mit selbstgemachten Lavendelöl und 2 der prima Ingwerkekse, der Spezialität des Hauses, mit dem Auftrag ein cookie picture an einem special place zu machen und zurückzuschicken. Nette Idee.

Wir sind ein wenig spät dran, als wir uns auf den Weg durch den südlichen Teil von Cape Cod nach Newport machen, hatte ich erwähnt, dass die Insel ziemlich groß ist, es dauert ordentlich lange bis wir von Cape Cod runter sind und erreichen gegen halb zwei unser Hampton Inn in Middletown. Koffer abwerfen und weiter die 2 Meilen nach Newport, N hatte noch kurz an der Rezeption gefragt, wo wir Parken sollen, wenn wir The Breakers besichtigen wollen und die Dame meint direkt gegenüber sei ein kostenfreier Parkplatz. Gesagt getan, im Visitor Center besorgt M noch schnell eine Karte des Cliff Walks und dann geht es los. Jetzt sehen wir uns schon die zweite Villa eines Vanderbilts in den USA an und N kann nicht umhin, eine Angestellte zu fragen, ob das hier ein anderer Vanderbilt ist, als der in North Carolina mit der Biltmore Estate, wir erfahren "Bruder".

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The Breakers, ein summer cottage

Die Audiotour (auch auf Deutsch erhältlich) ist gut gemacht und N&M, die Museumsschnecken, müssen natürlich wieder auch das ganze Zusatzmaterial anhören, daher brauchen wir fast 2 Stunden für die Besichtigung. N berichtet uns von einem Erlebnis der dritten Art auf der Damentoilette: Sie hat den prüfenden Blick gen Boden geworfen, ob eine der Kabinen frei sei und fand auch eine, die Tür war ebenfalls offen nur dummerweise dennoch belegt und die, vermutlich nicht einheimische, Dame hockte mit den Schuhen auf der Brille. Vielleicht sollten Reiseführer noch um einen Abschnitt zur korrekten Toilettenbenutzung in den USA ergänzt werden?

Glücklicherweise ist es jetzt erst um 4 Uhr als wir uns auf den Cliff Walk begeben, denn der ist nur bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet, was N&M recht schnell nachvollziehen können, an einigen Stellen geht es über Stock und Stein (also mehr Stein) und da wäre Rumkraxeln im Dunkeln wahrlich keine gute Idee.

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Cliff Walk

Tolle Landschaft und Häuser, die wir uns auch noch auf dem Rückweg zum Auto von der Landseite ansehen. Wir drehen noch eine Runde mit dem Auto über den Scenic Ocean Drive die Küste entlang, schauen uns die Hauptstraße von Newport mit den ganzen kleinen Läden und Restaurants an und fahren dann heim, der Hunger ruft. M meint in Provincetown sei aber mehr los gewesen, Kunststück, das war ja auch ein Samstag Abend.

Im Ruby Tuesdays in Laufweite vom Hampton Inn gibt es heute Fisch für N und Buffalo Wings für M und wir? Nie dürfen wir was aussuchen.

27°C, Sonne und Wolken, nachmittags diesig, 112 miles, Hampton Inn Newport, Room #419

Erneut erkennbar erhöhte Hundedichte

1x wurden Ty & Sunny angesprochen



Di, 29.5.12 Newport, RI - Hartford, CT

Huch, die USA sind verschwunden... und das meint der Weather Channel dazu: May 29, 2012, 6:05am EDT, Near zero visibility in dense fog. Use caution.

Wir kommen halbwegs früh weg gegen 9.30 Uhr und auch der Nebel verzieht sich etwas, die Newport Bridge scheint allerdings noch im Nebel Nirvana zu enden, gespenstisch.

N stellt das Navi auf "kürzeste Route" und mit Unterstützung der Landkarte fahren wir über Kleinststraßen, die noch nicht mal mehr eine Nummer haben und genießen bei strahlendem Sonnenschein und fast 36°C die Back Street Erfahrung. N&M kommen aus dem "schau mal hier" und "schau mal da" nicht heraus, ein Haus ist schöner anzusehen als das andere. Spannende Schilder stehen hier: Fine for littering $219. Wie kommt man auf so eine krumme Summe? Es gibt sogar Wildlife zu sehen, 2 Truthähne kreuzen unseren Weg.

Unser erster Stopp für heute ist das Foxwoods Casino, da hier ein Hard Rock Cafe ist, M meint, das wird wieder so ein T Shirt wie Gatlinburg, wo jeder fragt: "Wo ist denn Foxwoods?" Das fragt sich M allerdings gerade auch, als N ihm sagt, "In 3 Meilen sind wir da", wo soll denn hier bitte irgendwas sein. Doch plötzlich taucht wie eine Fata Morgana vor uns ein Riesengebäudekomplex aus dem waldigen Nichts auf. Wir parken in der Rainmaker Garage direkt beim HRC und N&M springen kurz in den Shop.

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Ich hab in der Garage mal wieder ein nettes Fortbewegungsmittel für mich gefunden.

Auf Schleichwegen erreichen wir gegen 14 Uhr das Hampton Inn in East Hartford, das Schild an der Rezeption, das vor Autoeinbrüchen warnt, ist nicht sehr vertrauenserweckend, obwohl das Hotel einwandfrei aussieht und drumherum scheinen Bürogebäude zu sein. N&M bringen die Koffer aufs Zimmer und dann auf zum nächsten Ziel für heute, dem Mark Twain House. N erinnert uns daran, dass auch auf der Ty & Sunny Homepage ein Zitat von Mark Twain ist.

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Mark Twain House

Wir buchen die House Tour und die Servant's Quarter Tour, sehen den Film, schauen die Ausstellung an und N&M sind mit 2 Stunden schon wieder die Museumsschnecken des Tages. Die Tourguides sind echt prima sehr engagiert, erzählen Anekdoten aus dem Leben der Familie im Haus und können die Fragen der Gäste erstklassig beantworten, auch wenn N zugibt, dass sie es der Frau, die uns rumführt, zuerst nicht zugetraut hat. Erste Eindrücke können täuschen.

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State House

Wir stoppen noch am Connecticut State House, das auch als schönstes hässliches Haus von Amerika bezeichnet wird. Auf dem Weg zum Texas Steakhouse in Manchester kommen wir an einem Aldi vorbei und können nicht anders, diesmal gehen wir rein, so eine Art Sightseeing. Ein wenig wie bei uns aber doch anders, die Einkaufswagen gibt es aber auch hier nur gegen Pfand. Funktioniert.

N hat ein sirloin steak im Texas Roadhouse, das einfach nur butterzart ist und die Zimtbutter zu den yeast rolls ist ja sowieso legendär. Jetzt fühlt sie sich etwas "geoutbacked" als wir noch einen Stopp im Stop and Shop einlegen, einer Supermarktkette, die wir noch nicht kennen, die ist M allerdings sofort sympathisch, denn es gibt hier Sam Adams.

Ziemlich müde machen wir uns auf den Rückweg und schauen noch mit einem halben Auge "Sweet Home Alabama", bevor uns auch das noch zufällt.

36 °C, Sonne abends Gewitter, 143 miles, Hampton Inn East Hartford, Room #103

1x werden Ty & Sunny angesprochen



Mi, 30.5.12 Hartford, CT - North Conway, NH

N scheucht uns alle ein wenig heute früh, da wir eine lange Strecke vor uns haben und sie um 9 Uhr los will. Als wir in den Wagen steigen, entfernt N noch ein wenig Plastikfolie von den Autotüren, Mensch, der Wagen ist wirklich noch neu. Früh zu starten schaffen wir auch fast, es ist 9.15 Uhr als wir losfahren, M musste erst noch Kung Fu Panda Teil irgendwas zu Ende sehen.

Auf einer Mischung aus Nebenstraßen und ein wenig Interstate arbeiten wir uns durch 4 Staaten Richtung Nordosten vor, in Keene, NH, einem recht sympathischen Ort, machen wir kurz halt um zu tanken. Wir wollen wieder auf die US 9E, die ist allerdings ohne Vorankündigung hinter dem Ort gesperrt. Ha, wir haben ja Karte und Navi und so sucht N uns einen Schleichweg, um ein Stück weiter nordöstlich wieder auf die 9 zu kommen. Mist, auch hier ist die US 9E gesperrt, allerdings steht hier ein Polizist, der gerade in ein Gespräch mit einem Herrn vertieft ist. N springt mit dem großen Rand McNally aus dem Wagen und erfährt, dass die Straße wegen Überflutung gesperrt ist und eigentlich schon vor 2 Stunden wieder geöffnet werden sollte, wie sie denn nun nach Concord, NH kommen würde, möchte Sie wissen. Der Herr, der zuvor mit dem Polizisten verhandelt hat, wie er auf dem schnellsten Wege seine groceries, die er im Wagen hat, nach Hause bringen soll, bietet uns an, ihm zu folgen. Er könne uns zu einer Auffahrt auf die US 9E bringen, die wieder frei sei in der Nähe seines Wohnortes, allerdings würde er ein paar dirt roads nutzen und es würde ca. 30 Minuten dauern. Alles gut, wir nehmen gerne an und so folgen wir GO4IT. "Gut, dass wir getankt haben", meint M, "wer weiß, was uns jetzt erwartet".

Alles halb so wild, er fährt so, dass er uns nicht abhängt, die dirt road ist eine Straße, die gerade neu asphaltiert wird und er winkt uns noch freundlich zu, als wir dann auf die 9 abbiegen und er geradeaus weiterfährt. OK, wieder was erlebt in den USA, was wir noch nicht hatten.

Unser nächster Stopp ist viel erfreulicher: Ice Cream bei Sawyer's am Lake Winnepesaukee. Darüber hatte N im Netz ganz gute Kritiken gelesen, wir bekommen eine Riesenportion für $3,60 und genießen sie draußen auf einer der Bänke, allerdings ist die Lage an einer großen Kreuzung nicht ganz so einladend, dafür ist das Eis gut. Hm, links von uns ziehen dunkle Wolken auf und eine Weile später, als wir schon wieder unterwegs sind, fängt es an zu regnen, glücklicherweise nicht lange.

Durch die Aktion mit der 9 sind wir mittlerweile etwa 1,5 Stunden später dran als geplant, schade N wollte in North Conway doch noch ins Settler's Green Outlet, aber sie meint sich zu erinnern, dass dies um 18 Uhr schließt und es ist schon kurz nach 17 Uhr, als wir ankommen. Wir stoppen dennoch und sind erfreut, dass es heute bis 21 Uhr geöffnet hat, 18 Uhr ist Sonntags. Da unser Hampton Inn nur wenige Meter entfernt ist, beziehen wir erst unser Quartier und machen uns dann auf. N wird allerdings nur partiell fündig, M mag heute nichts mehr anprobieren.

Im Reiseführer war eine Pizzeria empfohlen: Flatbread Company, dort wollen wir heute Essen hat M beschlossen, leider ist heute geschlossen, morgen sei wieder geöffnet erfahren wir.

Also gehen wir heute statt morgen ins Taste of Thai, darüber hat N gute Kritiken gelesen und einen 10% off Coupon von der Internetseite. N meint, "War logisch, dass wir heute hier gelandet sind, wenn wir morgens Kung Fu Panda schauen". M und wir können dieser Logik nicht folgen. M bestellt "A Sam Adams, please", die Kellnerin, die offenbar angelernt wird, kann damit nichts anfangen und meint sie bringe lieber den Ice Tea, den N bestellt hat. Da weiß sie offenbar was das ist, der Besitzer hilft uns aber aus und M bekommt sein gewünschtes Getränk, schließlich hat N angeboten, die 3 Meilen zurückzufahren.

Es gibt leckere Tom Kha Gai Suppe, die muss immer sein, auch wenn damit schon klar ist, dass N&M das Hauptgericht mal wieder nicht schaffen werden. Die Dame, die abräumt fragt, ob wir boxes wollen und ist ganz erschrocken als wir ablehnen, ob es nicht geschmeckt hätte. Alles gut, es war prima, können wir sie beruhigen, nur zu viel.

M schaut parallel Stanley Cup Finale und Basketball Eastern Conference Playoffs, N würde ja gerne die brandneue CSI Folge schauen, die auf CBS läuft aber gegen diese Sportauswahl hat sie keine Chance.

25 °C, Sonne, spätnachmittags Regen, abends trocken, 285 miles, Hampton Inn North Conway, Room #305



Do, 31.5.12 White Mountains

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Wir haben unser Auto noch gar nicht vorgestellt 

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in die White Mountains auf den Kancamagus Scenic Byway, N&M versuchen als erstes die Albany Bridge zu finden, eine der ersten covered bridges auf der heutigen Strecke. Nach einer Weile glauben sie schon, dass sie vorbei gefahren sind, dann taucht ein Hinweisschild auf, hurra. Um hier zu stehen benötigen wir eine parking license, allerdings wird auch der Nationalpark Pass akzeptiert, also schreiben wir dessen Nummer auf das dafür vorgesehene Feld auf den Umschlag, den wir in die Box am Parkplatz einwerfen und hängen dann die parking permit ins Auto.

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Swift River

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Albany Bridge als Ty-Suchbild

Unser nächster Stopp sind die Sabbaday Falls, schon als wir aus dem Wagen aussteigen, werden N&M von Black Flies, fiesen kleinen Kriebelmücken überfallen. "Na das kann ja heiter werden", meinen die beiden, "und der Off Spray ist im Koffer im Hotel, prima". Wir wissen gar nicht, was die haben, uns lassen die Beißer in Ruhe. Der Wasserfall ist ganz witzig, in Folge geologischer Verschiebungen verläuft er "um die Ecke".

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Sabbaday Falls

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Lily Pond

Am Lily Pond halten wir wieder an und suchen moose, die angeblich hier zu sehen sein sollen. N meint noch, dass die bestimmt nur morgens und abends hier sind, als sie plötzlich stutzt und fragt, wo denn Sunny sei. M schaut bestürzt und sucht die ganze Rückbank ab... Sunny is missing. Ich hab ja schon die ganze Zeit versucht den beiden klarzumachen, dass sie nicht mehr hier ist, aber auf mich hört wieder keiner. N kontrolliert anhand der Bilder, dass sie an den Wasserfällen noch neben mir im Rucksack war... das hätte ich euch auch sagen können, ich weiß nämlich auch wo sie ist, aber auf mich....

Betreten schweigend fahren N & M ganz schnell zurück zum Parkplatz der Sabbaday Falls... große Erleichterung, hier sitzt Sunny am Hinweisschild und ist schon ganz verzweifelt, weil sie Angst hatte, wir würden sie in der Wildnis zurücklassen.

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Eine Familie, die ein Stück hinter uns auf dem trail war, hat sie gerettet und zurück zum Parkplatz gebracht. Allerdings wird sie es M nicht so schnell verzeihen, dass er sie verloren hat, ohne es zu merken, sie schimpft auch, dass er doch den Titel des Reiseberichts nicht so wörtlich hätte nehmen sollen.

Über dem ganzen Schreck haben N&M ihre Riesenbeulen vergessen, die sie von den unsympathischen fliegenden Lästlingen auf dem Kopf haben. N hat eine und M zwei. Am Lily Pond wollen wir jetzt nicht noch mal anhalten, also geht es gleich weiter zur Flume Gorge. Beim Aussteigen sofort wieder massenweise Mücken, nervig und frech, die krabbeln sogar in Ohren und Nase, bäh. Ich mag nicht mehr zu M auf den Rucksack zu gefährlich, sonst bleibe ich wohlmöglich auch noch irgendwo im nirgendwo zurück, deshalb halte ich mich an N und mache es mir auf der Kameratasche bequem.

Hier an der Flume Gorge steht auch die nächste der covered bridges: Flume Bridge. Während N und ich warten, dass die Sonne für das Bild wieder rauskommt, wedelt M eifrig mit den Händen über unseren Köpfen um die Viecher abzuhalten, sieht bestimmt merkwürdig aus.

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Flume Bridge

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Flume Gorge - aufwärts

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Flume Gorge - abwärts

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Spannende Wuchsform

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Mt. Liberty

Wir wandern den ganzen Rundweg entlang und freuen uns am schönen Wetter, denn die Aussichten für unsere Tage an der Küste sind sehr verregnet. Im Visitor Center schauen wir noch den Film zur Flume Gorge, N findet den allerdings wenig informativ, daher lassen wir nach ein paar Minuten Film, Film sein und fahren weiter zur Cannon Mountain Aerial Tramway. Bei dem Wetter sollte sich das lohnen. Wir haben Glück und können schon in 8 Minuten den nächsten car nehmen. Die Dame von der tramway, die uns hochbegleitet, meint wir sollten unbedingt das angeschlossenen kostenlose Skimuseum besuchen, denn schließlich könnten wir dort die Goldmedaillen von Bodie Miller, der hier aus der Gegend stammt, besichtigen. Wollen wir das? Ach nöööö.

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Blick vom Cannon Mountain

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Oben auf dem Cannon Mountain ist es so frisch, dass N froh ist, nicht nur die Fleecejacke, sondern auch die Daunenweste angezogen zu haben und kaum zu glauben, auch in der Höhe finden sich die fliegenden Plagegeister. Als wir wieder runterfahren, kommt ein Car voller Kinder, übrigens in völliger Fehlbekleidung, hier oben an, gut, dass wir jetzt verschwinden.

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Unser nächster Stopp: Bretton Woods

Während wir an einer Baustelle warten, bekommen wir Gesellschaft, ein Fuchs kommt direkt auf das Auto zu, hm, Angst hat der nicht, ist bestimmt schon öfter gefüttert worden?

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Nach einem Blick, den wir auf die Bartlett Bridge werfen, geht es heute aber definitiv zur Flatbread Company. Wir sitzen schön warm in der Nähe des offenen Lehmofens und können den Köchen bei der Arbeit zusehen. N&M bestellen ein großes flatbread, was einem ganzen Backblech entspricht und als ausreichend für 2 angekündigt ist. Serviert bekommen wir nur ein halbes mit dem Hinweis, der Rest sei angebrannt, dass passiere schon mal bei offenem Feuer, aber wir bekämen einfach ein weiteres als Ersatz. Uff!.

N fährt uns zurück zum Hotel und dann zum Outlet Center, denn M braucht ein paar Schuhe. Bereichert um ein Paar Sneaker, eine Jeans und ein schickes Outdoorhemd kommen wir gegen halb Neun zurück. N liest noch im Internet, dass DEET gegen black flies nicht hilft, sondern sie eher anzulocken scheint, na das wär ja dann noch schöner geworden mit unserem Off Spray. So was ähnliches hatte N auf Cape Cod über die Bremsen in der salt marsh gelesen, die würden auf insect repellent so ähnlich reagieren wie auf salad dressing, nämlich gar nicht. Mit denen haben wir aber glücklicherweise keine Bekanntschaft gemacht.

N versucht NCIS zu schauen, was kaum möglich ist, da im Zimmer über uns offenbar heute Elefanten Einzug gehalten haben: Elegantes Schreiten klingt anders.

23 °C, Sonne und Wolken, 110 miles

2x werden Ty & Sunny angesprochen



Fr, 1.6.12 North Conway, NH - Bar Harbor, ME

Es ist fast windstill, sonnig und klare Luft, da fällt N die Entscheidung leicht, ab auf den Mt. Washington, schließlich ist die Chance, ihn in schönem Wetter zu erleben, offenbar sehr gering.

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Hier liegt sogar noch etwas Schnee.

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Wenn man die self drive tour nimmt, bekommt man eine nett gemachte CD (auch auf Deutsch, wenn gewünscht) ausgeliehen und eine Urkunde nebst Autoaufkleber, dass dieser Wagen den Mt. Washington bezwungen hat. Was für ein Hype, als ob wir auf den Mt. Everest fahren würden, egal, der Aufkleber liegt bestimmt prima in diesem Jahr auf N's Armaturenbrett im Auto daheim und kann die Mt. Rushmore parking permit 2011 ablösen.

Erneut arbeiten wir uns auf Kleinstrassen bis zur Küste hin vor und passieren dabei Augusta, Capitol of Maine, das war uns bis gerade nicht geläufig, wieder was gelernt. N würdigt das neu hinzugewonnene Wissen mit einem Eis.

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An der Küste angekommen, drehen wir noch eine Runde über die Penobscot Halbinsel, N&M möchten das gute Wetter noch ausgiebig ausnutzen, ab morgen ist ja vorbei mit der Herrlichkeit meint der Wetterfrosch.

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Herrlicher Ausblick von der Penobscot Halbinsel

Im Moseley Inn angekommen beziehen wir schnell unser Zimmer, riesengroß mit Kamin und privater Veranda, allerdings wäre die bei warmen Wetter schöner zu nutzen gewesen.

Um auch hier noch das Wetter zu nutzen, fahren wir rauf auf den Cadillac Mountain. Die 360° Rundumsicht auf die ganzen Buchten und die vielen Inselchen ist einfach gigantisch. Die ollen Kriebelmücken finden das offenbar auch oder die wissen, wo die ganzen Touristen rumlaufen.

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Cadillac Mountain

Jetzt knurrt uns aber der Magen, ein paar Meter vom B&B entfernt ist McKays, das von tripadvisor, unserem Reiseführer und dem B&B empfohlen wird, ein gutes Zeichen. Um es den bösen black flies heimzuzahlen, ordert M ein Gritty McDuff's Black Fly Stout. Dazu gibt es für ihn Fish and Chips, für N einen extrem leckeren Grayson Chardonnay, der sie an den leckeren Chardonnay erinnert, den wir im Pasa Tiempo in St. Pete Beach geschenkt bekommen haben, dazu ein Seafood Risotto. Alles schmeckt hervorragend, die Nische in der oberen Etage, in der wir sitzen, ist sehr gemütlich, rundum: ein prima Abend.

Nach dem Essen ist N so was von müde, sie schläft sofort ein, als wir zurück im Zimmer sind, leider muß M sie noch mal wecken, um sich einen Tipp zu holen, da hier wieder eine dieser Duscharmaturen ist, die eine Herausforderung darstellt. Im Bad hängt dazu ein kleiner handgeschriebener Zettel "pull down rim of faucet", das hatten wir schon mal.

Der Wetterfroschkanal sagt für die nächsten Tage eine Wetterlage wie im Winter voraus, mit Temperaturen, die 17 °F unter Schnitt liegen sollen. Kriegen wir jetzt March in June?

24 °C, Sonne und wenige Wolken, 276 miles, Moseley InnSargent Room



Sa, 2.6.12 Acadia Nationalpark

Noch ist es trocken.

N wacht gegen halb Sieben auf, da es schon verführerisch nach Frühstück duftet, tja der Frühstücksraum ist auch direkt unter unserem Zimmer. Wir genießen selbstgebackene Kuchen (der coffee cake ist herrlich), Eggs Benedict, frische blueberry pancakes, hausgemachtes Müsli und frisches Obst mit hausgemachtem Vanillequark. Einfach himmlisch.

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Unser B&B

Gut vollgefuttert geht es in den Acadia Nationalpark, es ist jetzt mit 15 °C empfindlich kühler und windiger als gestern und auch die Sonne versteckt sich auch hinter den Wolken.

Erster Stopp Visitor Center, brav unseren Park Pass gezeigt, der von den Rockies letztes Jahr ist noch gültig, Karte besorgt und natürlich auch einen Stempel für das Buch. Im Nature Center der nächste Stempel. N biegt hier automatisch in den Erklär-Bär-Garten ab, glücklicherweise aber nur für kurz.

Wir halten mal wieder an jeder Milchkanne und treffen dabei am Bass Lighthouse auf einen deutschen Reisenden, mit dem N&M sich eine Weile unterhalten. Am Jordan Pond House war es leider zu früh für die vielgelobten popovers, das reichhaltige Frühstück war ja erst vor kurzem.

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Sand Beach

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Jordan Pond

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Bass Harbor Light

Im Seal Harbor gibt es leider keine seals zu sehen, wir sind auch mittlerweile einmal über ganz Mt. Desert Island gekreist und jetzt ist es Zeit zurückzufahren. Wir parken am B&B und erlaufen dann den kleinen Ort Bar Harbor. Im Side Street Cafe, das uns gestern der Herr, der uns an der Rezeption in Empfang genommen hat, als seinen "favorite spot" genannt hat, essen wir heute früh zu Abend.

Einen Kaffee und ein Sam Adams genießen N & M im Anschluss auf ihrer privaten Veranda, bevor der Stanley Cup ruft.

15 °C, bedeckt, 78 miles



So, 3.6.12 Bar Harbor, ME - Boothbay Harbor, ME

Und wieder der verführerische Duft am frühen Morgen, so macht Aufstehen Spaß. Der Blick aus dem Fenster verheißt dafür nicht allzu Gutes, es wird gar nicht richtig hell und regnet leicht.

N hat gestern Abend endlich Zeit gefunden, sich über die gelbe Flagge mit der Schlange und dem Schriftzug "Don't tread on me" schlau zu lesen. Das hier hat sie gefunden: Es handelt sich um die Gadsden Flag, die im Zusammenhang mit dem Unabhängigkeitskrieg entstanden ist. Heute wird sie genutzt, um z. B. Unzufriedenheit mit der Regierung auszudrücken, die Tea Party Bewegung benutzt sie ebenfalls und in South Carolina ist sie öfter zu sehen, da Gadsden von dort stammt.

Für M gibt es wieder homemade blueberry pancakes mit bacon (eine interessante Kombi) und für N eine spinach artichoke quiche, dazu wieder frisches Obst, homemade granola, Vanille Joghurt und selbstgebackene Himbeer-Apfeltarte. Ein Frühstücksparadies.

Draußen erwartet uns heftiger unparadiesischer Regen, wie schön, wenn man das Gepäck verladen will. Unser heutiges Programm an einem der schönsten Küstenabschnitte Maines fällt förmlich ins Wasser. Glücklicherweise hat der Wagen Sitzheizung, meint N.

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Die Sichtweite ist mehr als bescheiden, rumlaufen in schönen Städtchen wie Camden entfällt genauso, wie die Wanderung im Camden Hills State Park auf den Mt. Beattie, da wäre ja eh nicht viel von der Aussicht zu genießen gewesen. Die geplante lobster roll am Hafen entfällt, gut, dass N gestern eins im Side Street Cafe gegessen hat. Viele Geschäfte haben heute geschlossen und das liegt vermutlich nicht am Sonntag, sondern am Wetter, da bleiben offenbar alle lieber zuhause. Ein paar nette Dinge sehen wir heute dennoch:

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Pemaquid Lighthouse

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Auf der Pemaquid Halbinsel

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Auf der Boothbay Halbinsel

Nicht ganz so nett sind die zwei Stellen, an denen die Straße überflutet ist. Gegen 15 Uhr kommen wir etwa 4 Stunden eher als geplant in Boothbay Harbor im Topside Inn an, netterweise bekommen wir ein Upgrade auf das größte Zimmer mit der besten Aussicht im Haupthaus, sehr lieb. N ist zuerst etwas unschlüssig, ob sie das gut findet, denn das Zimmer #8 im Nebengebäude, was sie ausgesucht hat, hatte Kühlschrank, sitting room und eine eigene Veranda. M meint Veranda bei dem Wetter, darauf können wir verzichten, Kühlschrank fände er jetzt auch nicht so schlimm. OK überzeugt, am überzeugendsten ist allerdings das Bad: stylish, riesig und mit 2 Waschbecken.

Was tun? N&M legen erst mal ein Picknick im Zimmer ein, beim Hannaford haben sie sich gerade dafür mit seafood salad, rolls, Sam Adams und Würstchen eingedeckt, aus der Küche in B&B holt N heißen Kakao zum Aufwärmen. Im Fernsehen laufen The Wedding Planner und Two Week's Notice, die richtigen Filme für einen verregneten Sonntag, M legt sich ein wenig hin und N tippt Reisebericht. Sunny und ich frieren ja mit unserem Fell nicht, aber M macht tatsächlich die Heizung an.

Es hört einfach nicht auf zu regnen, also müssen N&M wohl oder übel da hinaus für ihr Abendessen, Sunny und ich wollen nicht nass werden und bleiben im Topside Inn. N berichtet, dass sie im empfohlenen Boathause Bistro auch seafood risotto und Chardonnay hatte, der im McKays aber besser war, die Bedienung dort war ebenfalls deutlich aufmerksamer.

Auf der Fahrt haben N&M diskutiert, was der Plural von "moose" ist, denn N meint, sie hätte einen Elch im Acadia National Park im Unterholz gesehen, spontan einigen sie sich auf "mousse au chocolat".

10 °C, Dauerregen, Topside Inn, Room #4, 155 miles



Mo, 4.6.12 Boothbay Harbour, ME - Portland, ME

Es regnet immer noch.

Wieder geht es über die Hinterhofstraßen weiter, wir haben ja Zeit, denn der Popham Beach State Park und Desert of Maine, die heute auf dem Programm stehen, fallen aus wegen strömenden Dauerregens. Denn das macht dann wirklich keinen Spaß.

Zwischendurch legen wir einen Stopp beim Walmart ein und N besorgt sich ein paar Andenken: 2 Flaschen Weichspüler. Jetzt kauft sie offenbar nicht nur ihr Deo immer in den USA, sondern auch noch den Weichspüler? Die spinnen, die...

Mittags gegen 13 Uhr sind wir in Freeport, welches sich, laut Reiseführer, aufgrund einer reichlichen Ansammlung verschiedenster Läden (outlet und normale) zum shopping heaven entwickelt hat und erstehen noch ein paar Schuhe für M. Als wir um 15 Uhr in Portland ankommen, ist freundlicherweise schon unser Zimmer für uns bereit, mittlerweile haben wir uns auch zum Hilton Honors Silver Status hochgearbeitet erfahren wir von der Dame an der Rezeption, toll und was sagt uns das? Für das valet parking müssen wir immer noch zahlen.

M schaut ein wenig fern und N erledigt ein wenig Organisatorisches, gegen 17 Uhr machen sie sich aber dann doch auf den Weg, das Hafenviertel von Portland, in dem das Hampton Inn steht, zu erkunden. In der Commerce Street erstehen sie bei der Standard Baking Company einen leckeren Blueberry Muffin, den sie unterwegs essen. Ein paar niedliche Läden gibt es hier z. B. Nicola's Home.

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N&M verbringen einen netten Abend mit leckerem Bier und pubfare bei Gritty McDuff's auf der Fore Street in Laufweite vom Hotel, außerdem lernen wir noch was aus der Welt der Lobster.

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Was man hier nicht so alles erfährt?

10 °C, Regen, 58 miles, Hampton Inn Portland, Room #307



Di, 5.6.12, Portland, ME - Portsmouth, NH

Es hat endlich aufgehört zu regnen.

In den Nachrichten sind Bildern von Aunt Lizzie's Jublilee und angesichts der vielen Fähnchen, die da zu sehen sind, sinnieren N&M mal wieder über die Fähnchenindustrie, die in den USA ja in den Genuss kommt, jeden Telefonmasten auch noch im letzten Dorf auszurüsten, wie wir mal wieder bezeugen können.

Mal wieder wird beim Frühstück getrödelt, liegt vermutlich daran, dass die Auswahl beim Hampton Inn jedes Jahr etwas größer wird, zudem gibt es ja auch immer die USA Today, die will ja auch gelesen werden, meint N.

Es ist also bereits halb 10 Uhr als es endlich losgeht, merkwürdig unser Satellitenradio tut es nicht mehr, hat es der Valet verhext? Die Anzeige des Radios sagt, dass wir unsere Subscription erneuern müssen, hm, hat Alamo seine Rechnung nicht bezahlt? Dann hören wir eben klassisch UKW. "Schau", meint M, bei der Ausfahrt vom Hotelparkplatz. Direkt vor uns ist offenbar das Cruiseterminal, denn hier liegt die Carnival Glory. Gestern hatten wir schon ein entsprechendes Willkommen Schild an einer der Ladentüren entdeckt und N war sich nicht ganz sicher, ob die AIDA auf den Neu England/Kanada Touren nicht auch in Portland anlegt. Und wo wir gerade schon bei großen Schiffen sind, dürfen wir auch direkt an der Drawbridge warten, denn die ist hochgeklappt, um einen großen Frachter in den Hafen zu lassen, denn der ist schließlich der größte Hafen von Maine.

Unsere erstes Ziel (im Trockenen hurra) ist heute das Portland Headlight in Cape Elizabeth, huch zig Menschen hier... na klar, organisierte Ausflüge der Carnival Glory, hätten wir auch drauf kommen können. Das hier ist Ausflug #10 "Headlights of Maine".

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Portland Headlight

Unsere eigene kleine Reisegruppe verlässt schnell diesen Ort und verschwindet auf Kleinststraßen gen Two Lights weiter südlich, da passen die Busse nicht durch.

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Two Lights

Wir kommen nach Old Orchard Beach, das totale Kontrastprogramm. Der Strand ist auf den ersten Blick nicht zu sehen, da alles mir festinstalliertem Fahrwerk zugebaut ist, so eine Art Kirmes am Strand. "Ganz schöner HalliGalli Strand", meint N, das träfe es ziemlich gut, antwortet M. Wir halten und wollen einen Blick auf den eigentlichen Strand hinter den ganzen Aufbauten werfen. Parken können wir einfach am Straßenrand, glücklicherweise ist es hier noch wie ausgestorben, die Saison kommt wohl erst noch oder es liegt am aktuellen Wetter. Das ist es offenbar nicht, denn am Wasser werden wir eines Besseren belehrt, wir sehen unsere ersten Badegäste im Wasser.

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Old Orchard Beach

Über die US9 fahren wir nach Kennebunkport, schließlich wollen wir doch auf die Bush'sche Ferienresidenz auch einen Blick werfen. N erkennt es, als sie die texanische Flagge sieht.

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Feriensitz der Bushs

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Kennebunkport

Der eigentliche Grund für unseren Stopp hier in Kennebunkport ist allerdings die Clam Shack. Besonders gut sollen die fried clams und die lobster roll hier sein, das werden N&M sofort testen, leider fängt es an zu nieseln und so können wir nicht an einem der Tische draußen sitzen sondern nur auf der Bank unter dem Vordach, das tut dem Genuss aber keinen Abbruch. So, das war schon mal sehr gut, jetzt fehlt der Nachtisch, auf nach Ogunquit. Hier gibt es Raspberry Twists und einen Lemon Curd Cupcake zum Kaffee in der Bäckerei Bread&Roses. Würde jetzt die Sonne scheinen, statt dieses Nieselregens wären wir den 4 Meilen langen Marginal Way von hier die Küste lang nach Perkins Cove und zurück gelaufen, so beschränken wir uns auf eine kleine Stippvisite per Auto in Perkins Cove. Sehr niedlich, aber die Parkgebühr für ein wenig rumlaufen im Regen wollen N&M nicht investieren und so geht es weiter zum Cape Neddick Light, besser bekannt als Nubble Light. Der Herr, der neben uns aus dem Wagen steigt meint " I can't believe this is summertime." Recht hat er, wir auch nicht bei 14 °C.

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Nubble Light

Flutwarnungen hatten wir ja einige in den letzten Tage gehört und vorhin wurde der Radioempfang auch für eine weitere Warnung unterbrochen, hier, ein Stück südlich vom Nubble Light, können wir ahnen, wie es die vorangegangenen Tage gewesen sein muss, die ganzen Steine vom Strand liegen auf den Wegen bis in die Vorgärten der Häuser auf der anderen Straßenseite. Die Straße hat freundlicherweise schon wer davon befreit, denn sonst hätten wir hier nicht langfahren können.

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Große Steine vom Strand liegen überall herum.

Die großen Wellen, die hier heute an die Strände rollen, sind offenbar eine Freude für die hiesigen Surfer, die wir in großer Zahl sehen können.

Auf zum Hotel, Koffer abwerfen, bevor es ins Outletcenter in Kittery geht. Im Hotel erwartet uns eine Überraschung, der Herr der uns eincheckt, ruft seiner Kollegin "first timers" zu und dann machen beide synchron eine ziemlich witzige Einweisung in die Hotelleistungen, mit Gesten wie die Flugbegleiter bei den Sicherheitshinweisen.

Im Outlet müssen wir im Cosmetics Shop einkehren, da N neue Augencreme braucht, leider ist ihre Sorte aktuell vergriffen und so schaut sie ein wenig bei der Konkurrenz, an einer Stelle kommt sie nicht weiter und bittet die Verkäuferin um Hilfe, was denn der Unterschied zwischen den beiden Produkten sei. Die nimmt die Packung und liest vor "Look years younger. This age defying eye cream dramatically reduces the look of line and wrinkles, skin is more radiant, visibly younger, blah, blah, blah, I am not a good salesperson." N will nett sein und meint: "Sounds perfect". Die Dame antwortet: "And all we have to do is drink some tonic water in addition and we will all be happy... it all depends which texture you like better", sagts und schmiert N beide Produkte auf die Hand. "Personally, I think you get more out of your buck with the cream."

N verlässt mit der Creme den Laden, soooo schlecht war die Dame nun auch nicht.

Ruby Tuesdays, N hat ziemlich leckere mediterranean shrimps pasta mit Salatbuffet und M mal wieder die fire wings. Der Himmel verfärbt sich ganz schwarz und N&M erreichen das Hotel, als es gerade anfängt zu regnen. Perfektes Timing.

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14 °C, bewölkt, 105 miles, Hampton Inn Portsmouth, Room #519



Mi, 6.6.12 Portsmouth, NH - Bedford, MA

Wo bitte ist die für heute versprochene Sonne hin? Und unser Fernsehempfang? Kein Bild kein Ton, erst das Radio und nun das Fernsehen, Satelliten sind offenbar nicht unsere Freunde?

Im Frühstücksbereich ist es laut wie in der Bahnhofshalle. Vermutlich liegt das aber an der Dame, die so laut telefoniert, dass sie das Gespräch auch ohne Telefon führen könnte, vermutlich sogar als Ferngespräch.

Ah, jetzt wo wir losfahren ist die Sonne wieder voll da und unsere erster Stopp ist Rockport auf Cape Anne.

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Motif No. 1

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 ...und nochmal das Motif No. 1

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"Downtown" Rockport

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Rockport Shops

Noch ein wenig Souvenir Shoppen, ein rotes Küchenhandtuch mit Lobster Motiv muss mit, das passt in der Farbe prima zu unserer Küche. Wir picknicken eine Runde im Wagen, ein wenig Resteessen sozusagen, währenddessen will hinter uns eine Dame mit weißem toupiertem Haar und einem 50er Jahre Schlachtschiff in Cremefarben in unsere Parklücke einparken. Das wird wohl nichts, wir speisen noch. Als wir dann später losfahren, versucht die Dame, die vermutlich schon alt war, als der Wagen vom Band lief, immer noch einzuparken, allerdings hat sie sich jetzt eine Vorwärtslücke ausgesucht, aber auch das wird nicht so richtig.

Wir kommen auf den kleinen Straßen an Pride's Crossing vorbei, hier kann man beim Warten am Bahnhof politisch aktiv werden.

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Bahnhof von Pride's Crossing

Jetzt kommt wieder etwas Geschichte ins Spiel, wir fahren zum Visitor Center des Minute Man National Historical Parks. Die Multimediashow ist ähnlich gut, wie der Film im Independence Visitor Center in Philadelphia. Es ist mittlerweile 16 Uhr und die Einrichtungen schließen um 17 Uhr, also haben wir noch Zeit für einen Stopp. Wir lassen uns die Hartwell Tavern an der Battle Road zeigen, laufen ein Stück die Battle Road entlang zum Captain William Smith House. Smith war Captain der Lincoln Minutemen und der Bruder von Abigail Adams, der Frau von John Adams, dem zweiten Präsidenten der United States. Der weiße Streifen unter dem Dach ist was ganz Besonderes erfahren wir, angeblich gibt es nur noch wenige historische Häuser in Massachusetts, die so aussehen.

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Hartwell Tavern

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Battle Road

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Captain William Smith House

Wir steuern unser endgültiges Ziel für heute an, das Hampton Inn in Bedford. M tankt noch fix für $6, um morgen nicht schieben zu müssen und zum Abschied gehen wir ins Outback: Steaks essen. Neben uns sitzt die moderne Familie, die den Geburtstag eines der beiden Kinder feiert. Zumindest singt das Personal, der Rest, den wir beobachten ist laut und chaotisch. Die Kinder machen was Sie wollen. Die Eltern bemerken unsere Blicke und es gibt als Reaktion halbherzige Versuche für Ordnung zu sorgen, indem beide Erziehungsberechtigten kurz von ihren Smartphones hochschauen und Botschaften ohne Effekt von sich geben. Ist das die normale Zukunft des Familienlebens fragen wir uns.

N fährt dann den Wagen zurück zum fröhlichen Kofferpacken, das geht aber diesmal ganz schnell, denn N hat ein 3. Gepäckstück für den Rückflug gebucht und das beinhaltet seit 2 Wochen die gesammelte Schmutzwäsche und in den Koffern ist es daher schön aufgeräumt. Es muss nur ein wenig umorganisiert werden zwischen den Koffern und dem Handgepäck, M räumt das Auto aus und fertig ist die Laube.

19 °C, Sonne, Wolken und ein paar Tropfen, 124 miles, Hampton Inn in Bedford, Room #108

1x wurden Ty & Sunny angesprochen



Do, 7.6.12 Bedford, MA - Düsseldorf

"Man merkt, dass dies das günstigste Hampton Inn ist, was wir auf der Reise gebucht haben", meint M, "der Empfang war gestern Abend wenig entgegenkommend und die Ausstattung ist älter". M will der unfreundlichen Dame an der Rezeption unsere Kühlbox nicht schenken, wie wir es sonst gemacht haben, daher versieht N die Box mit einem freundlichen "Bitte gib mir ein neues Zuhause-Zettel" für die, die hier nachher saubermachen.

Es steht der Rest des Minute Man National Historical Parks auf dem Menu, als erstes North Bridge in Concord, wo die Britischen Soldaten den Rückzug antraten und dabei von den Milizen attackiert wurden.

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North Bridge

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Old Manse

Die Gefechte von Lexington und Concord markieren den Start des Unabhängigkeitskrieges und obwohl in Lexington zuerst Schüsse fielen, besuchen wir es danach. Wir fahren am Battle Green vorbei, grüner Rasen halt mit einer Statue und schauen uns die Ausstellung "Sowing the Seeds of Liberty" im National Heritage Museum an. Hier ist auch eine weitere, aktuelle Ausstellung mit tollen Photographien aus den US Nationalparks zu sehen, die lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen.

Wir haben noch ca. eine Stunde Zeit, was tun? M möchte noch mal zurück zum Battle Green, ok. Hier steht die Buckman Tavern und gerade als wir aus dem Auto steigen, fängt offenbar eine neue Führung an. Die Dame signalisiert uns, wir sollten fix im shop around the corner Tickets erstehen, wir fragen noch kurz wie lange die Führung dauert, "bis 14 Uhr", passt. Schnell geht das mit den Eintrittskarten allerdings nicht, die 2 älteren Damen an der Kasse haben entweder Konzentrationsprobleme oder Hadern mit dem Kopfrechnen. Es dauert... die andere Dame, die mit dem Rundgang, schaut schon herein, wo wir denn bleiben würden.

Als wir nach der Führung wieder draußen sind können wir feststellen: "hat sich gelohnt". Jetzt müssen wir aber wirklich los, denn um 15 Uhr sollen wir den Mietwagen am Flughafen zurückgeben. Leichter gesagt als getan, N hat den Bostoner Verkehr um diese Zeit unterschätzt, wir stehen ziemlich oft in Schlangen vor Ampeln bis wir endlich auf die I95-N kommen und auch da stehen wir dann wieder rum, obwohl wir die carpool lane nutzen. Etwas gehetzt sind wir um 15.10 Uhr bei Alamo auf dem Gelände, M entschuldigt sich mit der Verkehrslage für die Verspätung und der Herr, der den Wagen entgegennimmt, hat dafür vollstes Verständnis. Wir brauchen die angebrochene "Überstunde" nicht zu zahlen. Shutteln zum Flughafen dauert auch ziemlich lang, gegen 16 Uhr sind wir da.

20 °C Sonne, Wolken und ein paar Tropfen, 35 miles

Wir fliegen ja erst um 19.10 Uhr, sind aber froh, früh hier zu sein, die Schlange an der Sicherheitskontrolle ist ordentlich lang. N verschläft das Abendessen im Flieger und als sie wach wird, kommt die Durchsage: "Landung in 40 min". "Was ist denn das für ein Flug, gibt es hier keinen Kaffee", moppert sie. "Doch", meint M, "das Frühstück hast du verschlafen". Das ist N auch noch nicht passiert, deshalb ist nach Pass- und Sicherheitskontrolle in Heathrow erst einmal Frühstück angesagt: Porridge mit Bananen und Erdbeeren, dazu Toast mit Orangenmarmelade für N. Prima, in einer Dreiviertelstunde ist Boarding, Pustekuchen, erfahren wir beim Blick auf die Anzeigetafel, halbe Stunde Verspätung. Eine Stunde später als geplant, geht es dann endlich los, N&M sind so müde, dass sie auch das Frühstück auf dem Flug nach Düsseldorf verschlafen... das wird daheim nachgeholt.

Das Wetter in Deutschland ist übrigens genauso wie das in Boston beim Abflug: 20 °C Sonne, Wolken und ein paar Tropfen

M stellt übrigens noch fest: "Die Neu England Staaten haben kein ausgeglichenes Ökosystem, wir haben keine einzige Katze gesehen, nur massenweise Hunde". "Ach, zwei Wochen kein Katzenfell auf den Klamotten ist auch mal schön", meint N.



 Kostenaufstellung für 14 Nächte  $  €
 24.05.-26.05.12  *The Lenox, 61 Exeter Street, Boston, MA, USA 02116  485,26  391,75
 26.05.-28.05.12  *Brewster by the Sea, 716 Main Street, Brewster, MA, 02631  368,62  298,46
 28.05.-29.05.12  Hampton Inn, 317 West Main Road, Middletown, Rhode Island, USA 02842  171,87  140,39
 29.05.-30.05.12  Hampton Inn, 351 Pitkin Street, East Hartford, Connecticut, USA 06108  140,93  116,05
 30.05.-01.06.12  Hampton Inn, 1788 White Mountain Highway, North Conway, New Hampshire, USA 03860  294,62  210,08
 01.06.-03.06.12  *Moseley Cottage, 12 Atlantic Ave. Bar Harbor, Maine 04609  374,50  308,40
 03.06.-04.06.12  *Topside Inn, 60 McKown Street, Boothbay Harbor, ME 04538  187,25  133,15
 04.06.-05.06.12  *Hampton Inn, 209 Fore Street, Portland, Maine, USA 04101  162,80  114,85
 05.06.-06.06.12  Hampton Inn, 99 Durgin Lane, Portsmouth, New Hampshire, USA 03801  155,98  125,76
 06.06.-07.06.12  Hampton Inn, 25 Middlesex Turnpike, Billerica, Massachusetts, USA 01821  148,26  105,25
 Summe Hotels    2490,09  1944,14
 Schnitt pro Nacht    177,86  138,87
 Eintrittsgelder / Parken      356,20

 Flug

 Düsseldorf-London-Boston-London-Düsseldorf mit British Airways für 2 Personen incl (XL) Sitzplatzreservierung und 3. Gepäckstück beim Rückflug

   1469,24

 Auto

 Alamo über ADAC 14 Tage Fullsize, fuel purchase option    498,09
 Auto  Benzin  216,65  176,88
 Miles  1701    
 Benzinkosten / Mile    0,13  0,10
 Verpflegung  Supermarkt und Restaurants incl. Tip    694,50
 Souvenirs      48,65

 Summe

 für 2 Personen und 2 Bären

   5187,70

Die Hotels mit * haben uns besonders gut gefallen.