Freitag, 21.10.22 Orlando - Daytona Beach
Man sollte doch annehmen, dass man nach einem 24h Tag länger als 3 Stunden schlafen würde, oder? Fehlanzeige. Es ist halb Vier und N ist wach. Ok, dann Kaffee und N macht sich daran, das Gepäck Rundreise gerecht zu organisieren. So ganz zufrieden ist sie allerdings danach noch nicht, sie muss offenbar noch ein "Gepäck-alleine-Rundreisen-Schema" entwerfen. Das wird sich sicher in den nächsten Tagen finden glauben wir.
Wir gehen entsprechend früh zum Frühstück und sind pünktlich, wie geplant auf dem Weg. Da wir jetzt das Besorgen der notwendigen Utensilien, das gestern ausgefallen ist, nachholen müssen und drei Supermärkte und zwei Bankfilialen dafür nötig sind, und N zudem nicht nur eine Museumsschnecke ist, sondern auch eine Supermarktschnecke sein kann, erreichen wir unseren ersten offiziellen Stopp, den Blue Spring State Park mit über zwei Stunden Verspätung. Ach, was soll's.
Mr. Anhinga
Während N hier so rumsteht und den lieben Gott einen guten Mann sein lässt, merkt sie, dass die anderen Leute hier anscheinend weniger informiert sind über das lokale Federvieh und es auch unter Erwachsenen üblich ist, laut "Manatee" zu brüllen, wenn eines auftaucht. Spitzen Taktik, um weitere Tiere jeglicher Art zu sehen.
Leider ist auch dieses Tier offenbar von einer Schiffsschraube verletzt worden.
Aufgrund der immer noch bestehenden Überschwemmungen durch Hurrikan Ian, sind hier alle Wasser-Aktivitäten temporär ausgesetzt und N findet, das ist tatsächlich eine gute Sache, denn es ist hier normalerweise bestimmt brechend voll. Zumindest lässt die Beschilderung "congested area", die sich hier öfters am Straßenrand findet, das stark annehmen. Wir machen uns auf den geöffneten Boardwalk und die paar wenigen hier anwesenden Menschen, schaffen es immer noch einen Menge Lärm zu verbreiten, vor allem die unter einem Meter. N kann keine einzige gute Vogelstimmenaufnahme machen und die paar Momente, an denen es tatsächlich mal ruhig ist, ist es richtig still, denn es schweigen auch die Vögel. Das lauteste sind die squirrels, die an Samen und Früchten herumnagen, das ist tatsächlich ziemlich laut und niedlich anzusehen.
Das Wasser ist unglaublich klar, allerdings ist es irgendwie eher grün als blau, wie man bei dem Namen Blue Spring annehmen könnte, finden wir.
Callicarpa americana (American beautyberry)
Man kann die Unterwasser Höhle gut sehen, aus der das Wasser nach oben strömt.
Mittlerweile ist es schon so spät, dass N entscheidet, dass wir das Ponce de Leon Inlet Lighthouse links liegen lassen. Ich möchte hier nur anmerken, dass es ja eher rechts von uns liegt, aber wer hört schon auf mich, also wir lassen das Lighthouse irgendwo liegen und fahren zu den Dunlawton Sugar Mill Gardens. Na toll, dass N mich hier den link einfügen lässt, hätte Sie mal selbst auf die Webseite geschaut, denn der Garten ist wegen der Schäden durch Hurrikan Ian geschlossen. Das erfahren wir dann auch live vor Ort als wir vor den geschlossenen Toren stehen. Doof, aber jetzt zum Lighthouse hat N auch keine Lust mehr, und so fahren wir weiter nach Daytona Beach zum Hotel.
Das passiert, wenn man seitlichen Meerblick bucht.
Wie man sieht, ist das Best Western sowas von am Strand, näher wäre im Wasser. Von außen ist es schon arg in die Jahre gekommen und ganz offensichtlich den Elementen ausgesetzt gewesen, und N fragt sich bei unserer Ankunft, was sie da bloß gebucht hat. Aber als wir ins Zimmer kommen, sind wir positiv überrascht, denn es ist eindeutig renoviert. Allerdings hat sich der Inneneinrichter offenbar gegenüber den Handwerkern nicht sehr klar ausgedrückt, was das Platzieren der Bilder angeht.
N nutzt die Gunst der Stunde und mixt eine Margarita, das klappt auch in der Aluflasche und ist sozusagen ein Konzentrat, das dann nur noch mit ein wenig Wasser und Eis vermischt werden muss. Perfect Margarita, die im wieder reimportierten Trinkgefäß auch noch prima kalt bleibt und so mit an den Pool genommen werden kann. Allerdings findet N die Aussicht auf den Atlantik schöner und dreht die Liege kurzerhand um.
So langsam meldet sich der kleine Hunger und in Ermangelung von Milchreis geht N jetzt zu Bubba Gump, das sich nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt befindet. Hm, die haben doch eigentlich an der Bar Happy Hour. N setzt sich dort hin und tatsächlich auf Nachfrage wird dies bestätigt und N bekommt ein bisher nicht ausliegendes Happy-Hour-Menu in die Hand gedrückt und da die Hour noch genau 6 Minuten dauert, bestellt N flink Garlic Bread, Popcorn Shrimp und eine Margarita.
Das Paar neben ihr an der Bar scheint etwas überrascht und fragt ebenfalls nach dieser Karte und die "Dame" bestellt 1 Margarita und 1 Bloody Mary und leert diese in einem unglaublichen Tempo... ähm, dass die Happy Hour in wenigen Minuten endet, heißt nicht, dass man die Getränke auch bis dahin ausgetrunken haben muss.
Die Sonne geht ja recht früh unter, ganz genau geht sie um 18.47 Uhr unter. N macht noch ein Sunset Photo und fällt dann um 19 Uhr mausemüde (also mausetot und todmüde) ins Bett.